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in Heilbronn
Heilbronn (Stadtkreis)
Texte/Berichte zur jüdischen Geschichte der Stadt
Hier: Berichte zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde (1850-1938)
Anzeigen jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen
Die nachstehend wiedergegebenen Texte mit
Beiträgen zur jüdischen Geschichte in Heilbronn wurden in jüdischen Periodika
gefunden.
Bei Gelegenheit werden weitere Texte eingestellt. Neueste Einstellung am
8.8.2018.
Hinweis: die meisten Texte auf dieser Seite
müssen noch abgeschrieben und teilweise mit Anmerkungen versehen werden,
können jedoch durch Anklicken der Textabbildung bereits gelesen werden.
Verschiedentlich wird in den Anmerkungen
verwiesen auf Informationen aus der Publikation:
| Hans Franke: Geschichte und Schicksal der Juden in
Heilbronn. Vom Mittelalter bis zur Zeit der nationalsozialistischen
Verfolgungen (1050-1945). Veröffentlichungen des Archivs der Stadt
Heilbronn Heft 11. Heilbronn 1963.
Als Online-Publikation
des Stadtarchivs Heilbronn Nr. 3 zugänglich
(pdf-Datei) |
Übersicht:
Berichte
zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde
Über Elieser Heilbronn und weitere
Vertreter des Familiennamens Heilbronn usw. (Artikel von 1900)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 23. August 1900: |
|
Rechtskonsulent Dr. Kallmann hat mit einem schwierigen
Kriminalfall zu tun (1846)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 20. April 1846: |
Besuch bei Rechtskonsulent Dr. Kallmann in Heilbronn
(1851)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 6. Oktober 1851: |
I. Stern wurde in den städtischen Bürgerausschuss
gewählt (1871)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 2. August 1871: |
Dr. Löwenstein aus Heilbronn wird Justizassessor in
Tübingen (1876)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 30. August 1876: |
M.U. nimmt die Erklärung betr. der
Konfessionslosigkeit zurück (1877)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 27. August 1877: |
Kritik an jüdischen Viehhändlern, die auch mit Schweinen
handeln (1878)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 16. Januar 1878: |
Zum Tod von Maier Strauß
(1885)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 25. August 1885: |
Rechtsanwalt Schloß wurde als Obmann des
Bürgerausschusses gewählt (1889)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 21. Januar 1889: |
Rechtsanwalt Rosengart wird in den städtischen Gemeinderat
gewählt (1889)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 24. Dezember 1889: |
Stiftungen des verstorbenen Papierfabrikanten Friedrich von
Rauch (nichtjüdisch, 1890)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 13. November 1890: |
25-jähriges Amtsjubiläum von Nathan Wachs als
Vorstand der Verwaltung der israelitischen Kirchenpflege
(1892)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 28. Juli 1892: "Heilbronn, 15. Juli (1892). Herr
Nathan Wachs feierte am 1. dieses Monats sein 25-jähriges Jubiläum
als Vorstand der Verwaltung der israelitischen Kirchenpflege. Die
Oberkirchenbehörde würdigte in einem Schreiben die hervorragenden
Verdienste des Jubilars sowohl im Allgemeinen als insbesondere während
der Anlage des Friedhofes und des Synagogenbaues. Dieses Dokument wurde
gestern Herrn Wachs durch das Gesamtkollegium des Kirchenvorsteheramtes
übergeben; Herr Rabbiner Kahn hielt dabei eine längere Ansprache.
Die hohe Behörde schloss ihr Schreiben mit dem Wunsche: 'Es möge Herrn
Wachs vergönnt sein, die Kirchenpflege in ebenso vorzüglicher als
pflichtgetreuer Weise noch lange Jahre zu verwalten zum Heile und Segen
der israelitischen Gemeinde Heilbronn.'" |
|
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 29. Juli 1892: "In Heilbronn feierte vorige Woche der
israelitische Kirchenpfleger Nathan Wachs sein 25-jähriges
Jubiläum und durfte sich dabei auch eines sehr anerkennenden
Glückwunschschreibens der Königlichen israelitischen Oberkirchenbehörde
erfreuen." |
Der städtische Gemeinderat und der Bürgerausschuss tagen unter dem
Vorsitz von zwei jüdischen Gemeindemitgliedern
(1896)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 24. August 1896: |
90. Geburtstag von Babette Mayer
(1899)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 28. September 1899: "Heilbronn am Neckar. Am Hoschanna
Rabah beging die hiesige Frau Babette Mayer mit Gottes Hilfe
ihren 90. Geburtstag. Frau Mayer ist in dem altehrwürdigen, durch seine
frühere Jeschiwa (Talmudschule) bekannten Schwarzwalddorfe Mühringen
geboren, war in Horkheim bei Heilbronn
verheiratet und ist in den 70er-Jahren mit ihren Söhnen, denen sie stets
ein Gegenstand zarter Liebe und Aufmerksamkeit und religiöses Vorbild
gewesen, hierher gezogen. Die Frau hat das seltene Glücke körperlicher
und geistiger Frische und war am jüngsten Jom Kippur von Anfang
bis Schluss des Gottesdienstes fastend in der Synagoge. Es ist ein
Vergnügen sich mit ihr über Judentum zu unterhalten und sie mit
leuchtenden Blicken Stückchen aus ihrem durch Lektüre von Ze*enah
U-Re'enah (vgl. Artikel)
und anderen populären jüdischen Schriften erworbenen Schatze auskramen
zu hören; fast sämtliche Gebete und Psalmen kann sie auswendig beten.
Möge der ehrwürdigen Matrone noch eine Reihe gesunder Jahre beschieden
sein!" |
Dr.
Hermann Strauß aus Heilbronn wird außerordentlicher Professor an der Charité
in Berlin (1902)
Anmerkung: es handelt sich um Hermann Strauß (geb. 28. April 1868 als Sohn
des Kaufmanns Heinrich Strauß und seiner Frau Röschen geb. Oppenheimer in
Heilbronn, umgekommen 17. Oktober 1944 im Ghetto Theresienstadt); Strauß wurde
1910 Chefarzt der inneren Abteilung im jüdischen Frankenhaus in Berlin; 1918
wurde er auf Grund seiner Verdienste um zwei Lazarette zum Geheimen Staatsrat
ernannt; 1933 verlor er seine Lehrbefugnis. Seine Frau Elsa geb. Isaac ist
gleichfalls im Ghetto Theresienstadt umgekommen. An Hermann Strauß erinnert ein
"Stolperstein" in Berlin-Charlottenburg, Kurfürstendamm
184.
weitere Informationen zu seiner Biographie siehe Wikipedia-Artikel http://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Strauß_(Arzt).
Vgl.
Literatur: Hermann Strauß: Autobiographische Notizen und Aufzeichnungen aus dem Ghetto Theresienstadt
"Für meine Enkel niedergeschrieben" – unter dieser Überschrift verfasst der renommierte Berliner Internist Hermann Strauß (1868–1944) Ende 1941 seine autobiographischen Notizen. In einer jüdischen Familie in Heilbronn aufgewachsen, beschreibt er darin seine ambitionierte medizinische Ausbildung an der Charité und seine Tätigkeit im Jüdischen Krankenhaus in Berlin. Hochengagiert leistet Strauß wegweisende wissenschaftliche Beiträge für die Spezialgebiete der Nephrologie und Gastroenterologie. Er ist publizistisch höchst produktiv und wirkt in einer Vielzahl von Fachgesellschaften mit. Strauß ist auch nach 1933 im Berliner Jüdischen Krankenhaus ärztlich tätig. 1942 werden er und seine Ehefrau deportiert. Seine Aufzeichnungen aus dem Ghetto Theresienstadt sind ein einzigartiges Zeitdokument eines Mitgliedes des dortigen Ältestenrates. Strauß stirbt im Oktober 1944 in Theresienstadt an den Folgen eines Herzinfarktes.
Hermann Strauß: Autobiographische Notizen und Aufzeichnungen aus dem Ghetto Theresienstadt.
Herausgegeben von Harro Jenss und Peter Reinicke. Mit Anmerkungen und einem Nachwort von Harro Jenss.
Mit einem Vorwort von Irene Hallmann-Strauß
Mit Faksimiles seiner maschinenschriftlichen Aufzeichnungen. 168 Seiten, Halbleinen mit Lesebändchen, 23 Abbildungen.
Verlag Hentrich & Hentrich Berlin 2014. ISBN: 978-3-95565-048-3, EUR 24,90.
Link
zur Verlagsseite.
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 31. Oktober 1902: "Zu außerordentlichen Professoren ernannt
sind die Privatdozenten in der medizinischen Fakultät der Berliner
Universität: Dr. Heinrich Rosin, ein Sohn des seligen Dr. David
Rosin, Assistent Senators, Dr. Max Hugo Michaelis und Dr.
Hermann Strauß. Michaelis, der 1869 in Berlin geboren wurde, ist Assistent
von Leydens an der ersten medizinischen Klinik der Charité. Strauß
stammt aus Heilbronn, wo er 1868 geboren wurde, und ist seit 1895
Assistent bei Senator an der dritten medizinischen Klinik der
Charité." |
Nathan
Wachs tritt nach 36 Jahren von seinem Amt als Kirchenpfleger und
Kirchenvorsteher zurück (1904)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 25. April 1904:
"Heilbronn, 22. April (1904). Herr Nathan Wachs hier hat in
der hiesigen israelitischen Gemeinde 36 Jahre lang als Kirchenpfleger und
Kirchenvorsteher gewirkt, zu welchen Ehrenämtern ihn das Vertrauen seiner
Mitbürger berufen hat. Aus Gesundheitsrücksichten musste er eine
Wiederwahl ablehnen. Als Zeichen der Anerkennung für seine
ersprießlichen Dienste wurde ihm nun am vergangenen Sabbat von dem
israelitischen Kirchenvorsteheramt eine schön ausgestattete Adresse
überreicht, in welcher seine rühmlichen Verdienste um unsere Gemeinde
hervorgehoben und ihm gebührender Dank ausgesprochen ist.
Möge es ihm vergönnt sein, sich dieser Ehrung noch recht lange erfreuen
zu dürfen." |
Kaufmann
Julius Spiegelthal wird ausgezeichnet (1907)
70. Geburtstag von Bürgerausschussmitglied W. M. Wolf
(1908)
Zum Tod von Liebmann Strauß
(1908)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 10. September 1908: |
Isidor
Flegenheimer wird Eisenbahnbeirat in der Handelskammer (1911)
Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt"
vom 27. Januar 1911: |
Goldene Hochzeit von Leopold Rosenberg und Lina geb. Stiefel
(1913)
Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt"
vom 20. Juni 1913: |
Vizewachtmeister Hugo Kern wird zum Leutnant
befördert (1918)
Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt"
vom 15. Februar 1918: |
70. Geburtstag von Oberkirchenvorsteher Louis Reis
(1921)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 4. Februar 1921: |
Zum Tod von Alex Amberg
(1924)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 24. Juli 1924: |
Zum Tod von David Reis
(1925)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 24. Dezember 1925: |
|
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 3. Dezember 1925: |
Zum Tod von Amanda Schloß geb. Frank
(1929)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 21. Februar 1929: |
Rechtsanwalt Max Rosengart wird Ehrenbürger der Stadt
Heilbronn (1930)
Artikel in der "Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung"
vom 15. Juli 1930: |
Zum Tod von Baruch Reis (1930)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 7. August 1930: |
Chower-(Ehrenrabbiner-)Titel für Dr. A. Würzburger
(1931)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 8. Oktober 1931: |
Zum Tod von Hermann Wollenberger, langjähriger 2.
Vorsitzender der Israelitischen Religionsgesellschaft
(1932)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 7. April 1932: |
Zum Tod von Moses Reis, Mitbegründer der Israelitischen
Religionsgesellschaft (1935)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 15. August 1935: |
|
Weiteres
Dokument zu Moses Reis:
Postkarte an Herrn Moses Reis Söhne
vom 12. Januar 1920
(aus der Sammlung von
Peter Karl Müller, Kirchheim / Ries) |
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Die Postkarte der Versicherungsanstalt Württemberg
wurde am 12. Januar 1920 versandt an die Herrn Moses Reis Söhne in
Heilbronn, Mozartstraße 25. Moses Reis führte zusammen mit Baruch und Max Reis den
Webwaren - Groß und Einzelhandel Jakob D. Reis. Moses Reis starb 1935 mit 62 Jahren. Er war einer der Mitbegründer
der Israelitischen Religionsgemeinschaft Adass Jeschuron, in der er auch als Schatzmeister tätig war.
Vgl. zur Israelitische Religionsgemeinschaft Adass Jeschurun e.V.: http://www.stadtarchiv-heilbronn.de/stadtgeschichte/stichworte/r/reis_sofie/
http://de.wikipedia.org/wiki/Adass_Jeschurun_%28Heilbronn%29. |
1945: Todesanzeige für die in Theresienstadt und Auschwitz umgekommenen Eugenie Reuter geb. Sinsheimer und Julius Reuter (1945)
Anzeige
in der deutsch-amerikanischen Zeitschrift "Der Aufbau" vom 2.
November 1945:
"Wir erhielten nun die traurige Bestätigung, dass meine heißgeliebte
Mutter, unsere gute Schwiegermutter, Großmutter, Schwester und
Tante
Eugenie Reuter geb. Sinsheimer
(früher Heilbronn am Neckar)
ihre edle Seele in Theresienstadt ausgehaucht hat, und dass mein teurer
Vater, unser guter Schwiegervater, Großvater, Schwager und Onkel
Julius Reuter
von dort nach Auschwitz weiterverschickt wurde.
Martin & Friedel Kolm geb. Reuter
John & Fred Kolm 2610 Dodge St., Omaha, Neb.
Carl Sinsheimer, Mannheimer
Dr. Hermann Sinsheimer London, England
Emmy Wasserman geb. Sinsheimer 580 W. 161st St. New
York." |
Ergänzend eingestellt: Informationen zur
Biographie der 1913 in Heilbronn geborenen Hilde Oppenheimer verh. Tod siehe
ergänzende Seite bei Alemannia Judaica.
sowie Lebenslauf und Briefe
des 1914 in Heilbronn geborenen Hans-Georg Kirchheimer (Jean Georg Kirchheimer,
1914-1993)
Anzeigen
jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen
Anzeigen der Fa. N. Wachs, Aussteuer- und Polsterwarengeschäft
(1872)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 17. April 1872: |
|
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 20. Oktober 1890: |
Anzeige des koscheren Hotels "Goldener
Adler" (1877)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 27. Juni 1877: |
Anzeige der Firma Gebr. Dittmar
(1878)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 6. März 1878: |
Anzeige des koscheren Hotels "Württemberger
Hof" von R. Levy (1884)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 26. Mai 1884: |
Anzeige
des Tuch-, Mode- und Konfektionsgeschäftes R. Gummersheimer (1889)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 30. Mai 1889: "Lehrlings-Gesuch. In meinem Tuch-, Mode-
und Konfektionsgeschäft kann ein junger Mann mit guter
Schulbildung in Bälde eintreten. Kost und Logis im Hause gegen mäßige
Vergütung. R. Gummersheimer, Heilbronn am
Neckar." |
Versteigerung einer Metzgerei
(1900)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 7. Juni 1900: |
Verkauf der Metzgerei mit Wurstgeschäft von Jac.
Fleischhacker (1903)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 12. November 1903: |
Anzeige
der Bäckerei Nath. Hahn Witwe (1904)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
11. Mai 1904: |
Anzeige des Metzgermeisters M. Rosenthaler
(1906)
Anzeige im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt"
vom 31. August 1906: |
Anzeige
von Heinrich Scheuer (1919)
Anmerkung: die Familie wohnte in Heilbronn bis Mitte der 1930er-Jahre in der
Bismarckstraße 11: Heinrich Scheuer (geb. 1874) mit den Kindern u.a. Gertrud
(geb. 1915), Walter (geb. 1911). Die drei Genannten konnten in der NS-Zeit nach
Palästina/Israel emigrieren.
Anzeige im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt"
vom 14. März 1919: "Haushälterin gesucht!
Infolge Todesfalls meiner lieben Frau, suche ich zur Führung meines
Haushalts und zur Erziehung meiner 4 Kinder (4 bis 11 Jahre), eine
tüchtige, gebildete, religiöse Dame aus guter Familie. Offerte
möglichst mit Bild erbeten. Heinrich Scheuer, Heilbronn,
Württemberg, Bismarckstraße 11." |
Anzeige der koscheren Pension Krips
(1921)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 20. Januar 1921: |
Hochzeitsanzeige
von Siegfried Maier und Siddy geb. Baer (1924)
Anzeige in der "CV-Zeitung" (Zeitschrift des
"Central-Vereins") vom 10. April 1924:
"Siegfried Maier - Siddy Maier geb. Baer.
Vermählte. Heilbronn - Pirmasens.
Trauung: Sonntag, 13. April, Baden-Baden, Hotel Central'." |
Anzeige
der Spirituosenhandlung Landauer & Macholl (1924)
Anzeige in der "CV-Zeitung" (Zeitschrift des
"Central-Vereins") vom 24. April 1924: |
Weitere Dokumente zu jüdischen
Gewerbebetrieben und Einzelpersonen
(aus der Sammlung von Peter Karl Müller, Kirchheim/Ries)
Briefumschlag
eines Briefes der
Gebr. Adler in Heilbronn (1875) |
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Der Brief der
Gebrüder Adler wurde am 20. August 1875 nach Crailsheim geschickt. |
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Postkarte an die Brauerei Gustav Würzburger
in Heilbronn aus Siegelsbach (1877) |
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Die Postkarte wurde am 16. Oktober 1877 von
Hirsch Apfel aus Siegelsbach nach
Heilbronn an Herrn Gustav Würzburger, Brauerei verschickt. Zu dieser
Brauerei siehe Hans Franke (Geschichte und Schicksal der Juden in Heilbronn.
S. 90–93.245): "Es kam selten vor, dass Brauereien im Besitz von Juden
waren bzw. das Gewerbe von Ihnen auch ausgeführt wurde. Aber als am 5. Juli
1882 Gustav Würzburger (zusammen mit M. Straßburger und Söhne in Mannheim;
diese wohl nur als Geldgeber) die in Konkurs geratene Brauerei von Wilhelm
Wecker jun., Deutschhofstraße 1, mitsamt den gesamten Liegenschaften und der
Brauereieinrichtung für 356 000 Mark erwarb, trat Nathan Würzburger, der
Bruder von Gustav Würzburger, als Braumeister in das Unternehmen ein. Das
dingliche Recht lautete auf Branntweinbrennerei, Brauereigewerbe und
Essigsiederei. In der Oberamtsbeschreibung heißt es anerkennend, dass 'außer
der Brauerei und Mälzerei mit Dampfbetrieb noch elektrischer Betrieb mit
Kraftübertragung von Laufen für die Eis- und Kühlmaschinen der Brauerei
eingerichtet' worden sei. Die 'Adlerbrauerei' entwickelte sich schnell und
wurde durch die umfangreichen Umbauten in den Jahren 1912 und 1926 in
Brauerei und Restaurationsbetrieb zum größten derartiger Betriebe im
Unterland. Zeitweise wurden im Restaurant 50 und in der Brauerei 20 Menschen
beschäftigt. Sowohl das Lokal in der Deutschhofstraße 1 wie der
'Adlerkeller' Klarastraße 21, boten mit ihren Nebenräumen usw. reichlich
Gelegenheit zu Zusammenkünften, und viele der jüdischen Vereine, so auch die
'Herderloge', hatten hier ihre Vereinslokalitäten. Hier fand die Mehrzahl
ihrer Veranstaltungen und Vorträge statt.
Bereits 1933, nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten begannen die
Repressalien gegen die Adlerbrauerei von Gustav Würzburger mit einem von der
Kreisleitung erlassenen Verbot für die Mitglieder der NSDAP Gaststätten zu
betreten in denen Bier der Adlerbrauerei ausgeschenkt wurde. In der Nacht
vom 11. Mai 1935 stürmte dann eine Horde von SA-Leuten in die Adlerbrauerei.
Dabei wurde das Ehepaar Alfred Würzburger und der alte Onkel Nathan
Würzburger so schwer misshandelt, dass sie ins Krankenhaus eingeliefert
werden mussten"..."Letztendlich gipfelte das alles in einem
Zwangsverkauf und der Arisierung der Adlerbrauerei der Familie Würzburger".
Der Absender der Karte - Hirsch Apfel, wurde am 12. August 1828 in
Siegelsbach geboren als siebtes und
letztgeborenes Kind von Jakob Apfel und Scheva (Eva) geb. Mai. Er war
verheiratet mit Lena geb. Vollweiler von Siegelsbach, geboren am 3. Januar
1840 in Siegelsbach, gestorben am 26. April 1914. Hirsch Apfel starb am 18.
Juni 1916 in Siegelsbach. Beide wurden im
jüdischen Friedhof in Bad Rappenau beigesetzt.
Quellen: Hans Franke: Geschichte und Schicksal der Juden in Heilbronn.
S.90-93.245.
http://kreistag.die-linke-heilbronn.de/termin/wirtschaftliche-auspluenderung-der-juedischen-bevoelkerung-im-nationalsozialismus-am-beispiel-der-adler-brauerei-wuerzburger-in-heilbronn/
https://www.findagrave.com/memorial/182973500/hirsch-apfel/photo
http://www.alemannia-judaica.de/images/Images%20266/35_Hirsch_Lena_Apfel.pdf
https://www.findagrave.com/memorial/181473197/jakob-apfel. |
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Postkarte an die Brauerei Gustav Würzburger
in Heilbronn aus Lauda (1884) |
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Die Postkarte geschäftlicher Art wurde vom
der Handels- und Commissionsgesellschaft Joh. Jos. Stark in Lauda am 3.
August 1884 an Herrn Gustav Würzburger, Brauerei in Heilbronn verschickt.
Text der Karte: "Lauda 3. 8. 84. Herrn Gustav Würzburger; Habe die
sämtlichen Säcke in Besitz und sind 126 Stück. Neue Gerste sind schon
ziemlich unter Dach und dürften ungefähr nach dieser Woche gedroschen
werden. Gerste ist gut. Achtungsvoll - Joh. Jos. Stark, Handels &
Commissionsgesellschaft, Lauda". |
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Karte
an J. Prager in Heilbronn
aus Crailsheim (1880) |
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Die Karte wurde
von Sophie Gundelfinger aus Crailsheim am 29. April 1880 an J.
Prager nach Heilbronn geschickt. Nach H. Franke S. 92 (jüdische Firmen 1875)
hatte J. Prager ein "Lager in feineren & billigeren Kleiderstoffen, alle Sorten schwarze und
farbige Seidenzeuge, ... Flanelle für Kleider, Röcke und Hemden, Bett Bügel und Reisedecken usw.";
das Geschäft war in der Lohtorstraße 49. |
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Postkarte
aus Bruchsal an
Nathan Stein in Heilbronn (1884) |
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Die Karte wurde
aus Bruchsal am 25. Februar 1884 verschickt (Absender: ein Herr
Münzesheimer in Bruchsal). Der Empfänger
Nathan Stein war einer der
ersten Juden, die in Heilbronn zugezogen sind (erstmals 1838 genannt, 1843
im Adressbuch der Stadt). Er stammte aus Grombach,
und wohnte zunächst im Gasthaus "Zum Ritter". In den
1850er-Jahren wird er als Fruchthändler in der Lohtorstraße 51 genannt.
Er genoss hohes Ansehen in der Stadt (Franke S. 56.58). |
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Streifband
einer Zusendung
an Sam. J. Stern (1885) |
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Die Zusendung -
vermutlich einer Zeitung im Streifband - erfolgte von Stuttgart nach
Heilbronn am 21. März 1885. S. J. Stern wird als Handelsmann in den
1850er-Jahren in der Deutschhofstraße 13 genannt; 1861 wurde er zu einem
der drei "Kirchenvorsteher" der Israelitischen Kirchengemeinde
gewählt; er war Teilhaber der Fa. Gebr. Stern und Rosenstein (Franke S.
57.58.69). |
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Postkarte
von
Max Rosenthal (1886) |
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Die Postkarte aus Heilbronn wurde von Max Rosenthal, Garn & Kurzwaren en gros,
am 5. Juli 1886 an Simon Cahn in Frankfurt verschickt. Bei der 2. Heilbronner Deportation am 23. März 1942 über Haigerloch war auch
Max Rosenthal dabei. Er wurde in Maly Trostinec ermordet. Der genaue Zeitpunkt
seines Todes ist nicht bekannt. Weitere Informationen siehe:
http://www.mahnung-gegen-rechts.de/pages/staedte/Heilbronn/pages/HeilbronnMenschenverachtend.htm
http://www.stolpersteine-heilbronn.de/2014-03-14-datenbank-opfer-ns.pdf
http://www.stadtgeschichte-heilbronn.de/index.php?id=opfer
. |
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Karte an
Louis Haas
aus Zürich (1891) |
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Die Karte wurde am
29. April 1891 von Zürich nach Heilbronn verschickt. Louis Haas findet sich noch als Rentier, Luisenstraße 30" in
der "Israelitischen Gemeindeliste vom 1. April 1937" bei H. Franke
S. 288. |
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Karte der Firma
Hermann Wollenberger (1896) |
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Die Karte wurde am
11. Januar 1896 an das Gerichtsvollzieheramt in Mainhardt geschickt; rechts Firmenstempel "Herm. Wollenberger - Heilbronn" |
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Karte der Firma H.
Gumbel
am Markt in Heilbronn (1904) |
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Die Karte von
J.
Gumbel wurde am 10. Mai 1904 nach Neuchatel in die Schweiz verschickt |
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Postkarte an Kaufmann
Moses Weil in Steinsfurt (1904) |
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Die Karte
wurde aus Heilbronn vermutlich von einem Angehörigen der Familie Weil am
23. April 1904 nach Steinsfurt geschickt: "Meine Lieben! Eben
wollte nach Steinsfurt fahren, aber ich bin bei der lieben Hedwig
geblieben... Ich komme nächsten Montag auf einige Stunden zu Euch. Alles
andere mündlich. Gruß und Kuss..." |
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Karte
von Nathan Adler
aus Heilbronn
nach Bopfingen (1912) |
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Die Karte wurde
von Nathan Adler am 3. Januar 1912 nach Bopfingen verschickt. Nathan Adler
war Inhaber der Häute- und Fellhandlung Adolf Adler (1931 in der Cäcilienstraße
52) |
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Umschlag
eines Briefes an die
Fa. Steigerwald & Co. (1919) |
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Der Brief des
"Vereins der oberen Stadt" wurde an die Firma Steigerwald
(Likör- und Spirituosenfabrik in Heilbronn) am 25. September 1919
geschickt (vgl. H. Franke S. 94; ebd. S. 98 auch den Hinweis auf den im
Ersten Weltkrieg gefallenen Jakob Steigerwald; aus der Familie Steigerwald
sind nach ebd. S. 314 in der NS-Zeit sieben Mitglieder deportiert und
ermordet wurden). |
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Karte von "Wollenberger"
aus Heilbronn (1921) |
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Die Karte wurde im
Oktober nach Vaihingen/Enz an die dortige Gewerbebank geschickt. |
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Umschlag eines Briefes der
Rechtsanwälte Dr. Gumbel,
Koch & Dr. Scheuer, Heilbronn
(1923)
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Der Brief wurde am
7. September 1923 von Heilbronn nach Backnang verschickt.
Die als Absender genannte Rechtsanwaltspraxis war von Siegfried Gumbel gemeinsam mit
Camill Koch
und Dr. Manfred Scheuer gegründet worden. Sie genoss höchstes Ansehen in
Stadt und Region Heilbronn.
Dr. Siegfried Gumbel (1874-1942, Foto links) war vor allem in Zivilprozessen tätig, war lange
Jahre Vorsitzender des Heilbronner Anwaltsvereines und spielte in der
jüdischen Gemeinde wie im Leben der Stadt eine bedeutende Rolle. Er wurde
Ende Januar 1942 im KZ Dachau ermordet (vgl. weiteres zu seiner Biographie
im Wikipedia-Artikel
zu Siegfried Gumbel sowie in der Seite http://www.zeichen-der-erinnerung.org/n5_1_gumbel_siegfried.htm.
Dr. Manfred Scheuer (1893-1983; schwer verletzt als Unteroffizier
im Ersten Weltkrieg) war als Jurist in der Rechtsanwaltspraxis gemeinsam
mit Dr. Gumbel tätig; er konnte mit seiner Frau und drei
Kindern 1938 nach Palästina emigrieren; hier war er Mitbegründer und
erster Ortsvorsteher von Shavei Zion. Er hatte später große Bedeutung
beim Aufbau der Beziehungen nach Deutschland, u.a. über den ersten
Bundespräsidenten Dr. Theodor Heuss, den er bereits aus seiner
Heilbronner Zeit kannte. |
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Geschäftliche
Postkarte von
Max Pincus aus Heilbronn (1924) |
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Die Karte wurde am 15./16. Februar 1924
nach Bönnigheim versandt. Auf der Vorderseite findet sich als
Geschäftsstempel der Absender "Gothaer Feuerversicherungsbank a.G.
Max Pincus Heilbronn". Max Pincus (auch Pinkus) ist 1869 in Posen
geboren und war in Heilbronn als Versicherungsagent tätig (Adressen: 1931
Friedensstraße 31, Moltkestraße 27; zuletzt Sontheim - Landesasyl
Wilhelmsruhe, am 19.11.1940 wieder zurück nach Heilbronn,
wenig später nach Oberstotzingen eingewiesen, am 22. August 1942 nach Theresienstadt deportiert, Todestag dort - 10. Dez.
1942). |
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Umschlag
eines Briefes von
Heinrich Schwarzenberger
aus Heilbronn (1927) |
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Der Brief der
Fa.
Heinrich Schwarzenberger wurde am 5. Mai 1927 aus Heilbronn an die
Spinnerei Neuhof in Hof (Bayern) verschickt. Damals waren die Inhaber der
Firma (Baumwollabfälle und Putzwollfabrik) Adolf und Lothar
Schwarzenberger (HN, Cäcilienstraße 29). Heinrich Schwarzenberger selbst
ist 1834 geboren und bereits 1893 gestorben (beigesetzt im jüdischen
Friedhof Heilbronn, Informationen
über Dokumentation des Friedhofes durch das Steinheim-Institut).
Weitere Informationen zur Familie Schwarzenberger finden sich im
Gedenkbuch für die Karlsruhe Juden zu Leon Schwarzenberger. |
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Postkarte
an Justin Aufseeser bei
Herrn M. Reis in Heilbronn (1931) |
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Die Karte an
Justin Aufseeser wurde am 27. März 1931 verschickt. Bei M. Reis
handelte es sich um Moses Reis. Woher Justin Aufseeser stammte,
konnte noch nicht in Erfahrung gebracht werden. |
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Werbemarke
der Firma
Landauer und Macholl |
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Die Firma Landauer
& Macholl (Gründer Max Landauer aus Gerabronn, geb. 1827; verheiratet
mit Lene geb. Macholl) wurde 1861/62 zunächst als Handelsfirma gegründet.
Nachdem er 1866 seinen Schwager Leopold Macholl mit ins Geschäft genommen
hatte, hieß die Brennerei fortan "Landauer und Macholl". Da die Geschäfte
sehr gut liefen, musste man bereits 1876 eine neue Dampfbrennerei und
Likörfabrik einrichten. In den Jahren 1906 bis 1912 wurde der Betrieb erneut
vergrößert. 1920 übernahm Landauers Sohn Fritz die Geschäftsleitung. Die
Firma wurde besonders durch ihre Cognac-Brennerei sowie durch ihre Kirsch-
und Zwetschgenwasser und feine Tafelliköre bekannt. Landauer & Macholl
erhielt auf der Gewerbe- und Industrie-Ausstellung 1869 in Heilbronn eine
Belobigung. Bei der Pariser Weltausstellung 1900 wurde sie mit einer
Goldenen Medaille ausgezeichnet. In der Reichspogromnacht 1938 wurde die
Wohnung von Fritz Landauer verwüstet. Der Fall wurde damals, was eine große
Ausnahme darstellt, gerichtlich verfolgt. 1939 wurde Fritz Landauer
allerdings zum Verkauf seines Betriebes gezwungen. Der eigentliche
Verkaufspreis von 709.000 Reichsmark wurde durch verschiedenen Auflagen wie
Judenabgabe, Reichsfluchtsteuer u.a.m. auf 33.000 Reichsmark gedrückt. Fritz
Landauer überlebte die nationalsozialistische Zeit und den Zweiten
Weltkrieg. Seine Firma bestand auch wieder nach 1945. Er konnte die
Brennerei nach der Rückgabe wieder neu aufbauen. Er behielt die Leitung bis
1975 und hatte etwa 200 Mitarbeiter. 1981 übernahm der
Spirituosen-Hersteller Mampe den Betrieb.1962 konnte Inhaber Fritz Landauer das 100-jährige
Firmenjubiläum feiern. Die Firma machte während und nach dem Ersten
Weltkrieg bedeutsame Wohltätigkeits-Stiftungen (Informationen u.a. aus Franke
S. 93). |
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Hinweis
auf ein Buch zur Geschichte der Heilbronner Hammer-Brauerei Landauer &
Macholl: Helmut Müller: "Wieviel schöner ist das Leben, wenn wir einen Hammer
heben". Die Geschichte der Heilbronner Hammer-Brennerei Landauer
& Macholl. 176 S. ISBN 978-3-88260-094-0 24,80 € zzgl. Versandkosten.
Verlag Laub. Heilbronn 2007. www.creativ-text.de/publikationen/
Zu diesem Buch: Hammer Jubelbrand - die Legende lebt. Alteingesessene Heilbronner kennen ihn noch, den legendären Hammer Jubelbrand - ein zart-duftender, milder Weinbrand in V.V.S.O.P.-Qualität von der Heilbronner Hammer-Brennerei Landauer & Macholl. Die Renaissance des Edelweinbrands 2015 gab dem freien Texter und Journalisten Helmut Müller den Anstoß zu Recherchen über die Hammer-Brennerei. Entstanden ist ein reich bebildertes Porträt eines jüdischen Familienunternehmens, das über vier Generationen Heilbronner Wirtschaftsgeschichte geschrieben hat.
Unbekannte Quellen gesichtet. 1861 vom jüdischen Kaufmann Max Landauer gegründet, entwickelt sich das Unternehmen Landauer & Macholl mit dem Markenzeichen Hammer zum größten Spirituosenhersteller im südwestdeutschen Raum mit dem bundesweit breitesten Spektrum an hochwertigen Spirituosen. Für das Buch hat Helmut Müller in Archiven in Heilbronn, Gerabronn, Crailsheim, Ludwigsburg, Stuttgart und München bislang unbekannte Quellen zur Familie des Firmengründers Max Landauer ausfindig gemacht.
'Es war ungemein spannend nachzuvollziehen, unter welchen Umständen Max Landauer aufgewachsen ist und wie er sich schließlich 1861 mit einem Spirituosenhandel in Heilbronn niedergelassen
hat', sagt der Autor.
Geschichte jüdischen Lebens. Die Geschichte der Hammer-Brennerei ist zugleich eine Geschichte jüdischen Unternehmertums. Das Buch gibt Einblick in die jüdische Lebensweise, die jüdischer Kultur und das jüdische Netzwerk. Es schildert aber auch eindringlich die Zeiten der Verfolgung, Erniedrigung, Verleumdung und Entrechtung. Ausführlich wird das Vorgehen der Nationalsozialisten gegen die Familie Landauer und das Unternehmen geschildert, die komplette Zerstörung der Wohnungen einen Tag nach der Reichskristallnacht, die Arisierung des Unternehmens und der lange
'schmähliche Kampf um die Wiedergutmachung nach dem Krieg', so Helmut Müller.
Zeitzeugen befragt. Zur Nachkriegsgeschichte hat er viele Zeitzeugen befragt, darunter zahlreiche noch lebende ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hammer-Brennerei. Eine Gruppe trifft sich regelmäßig zweimal im Jahr im Café des Insel-Hotels und tauscht Erinnerungen aus.
'So ist eine sehr lebendige Darstellung entstanden, die die Arbeitsatmosphäre und das Betriebsklima bei der Hammer-Brennerei sehr anschaulich
schildert', sagt Helmut Müller.
Anekdoten und Geschichten von Prominenten. Ergänzt wird das Buch mit Anekdoten und Schilderungen rund um die Hammer-Brennerei von Persönlichkeiten aus Politik und Kultur. Der in Heilbronn geborene Autor Rainer Moritz beispielsweise sinniert über die Werbung der Hammer-Brennerei. Der frühere Roigheimer Bürgermeister Dieter Schille skizziert die Rolle von Emil Stückle, Leiter des Berliner Verkaufsbüros von Landauer & Macholl. Steffen Schoch, Leiter der Heilbronn Marketing Gesellschaft, erinnert sich an seine Großmutter, die bei der Hammer-Brennerei einfach so aus Spaß gearbeitet hat. Und der frühere Friedrichshaller Bürgermeister Eugen Kocher weiß noch, wie nach dem Besuch seiner Abiturklasse bei der Hammer-Brennerei und der Verkostung diverser Spirituosen die Mädchen immer schöner geworden sind.
Kooperation mit Schnapsmuseum. Zahlreiche abgebildete Exponate und Dokumente stammen aus der Schatzkiste des Schwäbischen Schnapsmuseums in Bönnigheim.
'Leiter Kurt Sartorius hat bereitwillig die Tore des Museums für mich geöffnet und so die umfangreiche bildliche Darstellung im Buch erst ermöglicht', sagt Helmut Müller. Dass das Buch überhaupt entstanden ist, verdankt er Markus Weisser. Der gab dem Journalisten 2015 den Auftrag, den wieder ins Leben gerufenen Hammer Jubelbrand öffentlichkeitswirksam zu vermarkten.
'Ich recherchierte, las mich ein, und nachdem ich auch die Spirituosen der Jubelbrand-Linie gekostet hatte – meiner Frau und meiner Tochter schmeckte vor allem der Kräuterlikör – war ich mir sicher: Dieses Unternehmen verdient es, erinnert zu
werden'. |
Hinweis: im
Rabbinatsmuseum Braunsbach hielt der
Leiter des Schwäbischen Schnapsmuseums Bönnigheim, Kurt Sartorius, am 11.
August 2019 einen Vortrag über die Schikanen im Nationalsozialismus gegen
jüdische Firmen. Er veranschaulicht dies am Beispiel der Heilbronner
Hammer-Brennerei. |
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Ansichtskarte
mit
Firma Louis Eisig (1927) |
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Postkarte
(Original von 1927, Nachdruck 1970er-Jahre) mit Ausschnittvergrößerung -
Geschäftshaus der Firma Louis Eisig |
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Ansichtskarte
mit Geschäft
von J. Danziger
in der Kaiserstraße 9
(um 1930) |
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J. Danziger wird
bei Franke S. 87 unter den Auflistungen zur Israelitischen Kirchengemeinde
Heilbronn genannt: "J. Danziger, Kaufmann, 1929-1931
Kirchenpfleger"; Liste ebd. S. 284 (nach dem Heilbronner Adressbuch 1931): "J. Danziger Nachfolger: Inh. Philipp Mendelssohn: Kaiserstraße
9" |
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Ansichtskarte
mit dem
Kaufhaus Gebr. Landauer
in der Kaiserstraße 44-48
(um 1930) |
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Liste bei Franke
S. 285 (nach dem Heilbronner Adressbuch 1931):
"Brüder Landauer, Inh. Max Kaufmann; Kaufhaus; Kaiserstraße
44-48" |
Vor der Deportation:
Karte von Helene Würzburger (1941) |
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Die Karte wurde
von Helene Würzburger geb. Uri (geb. am 3. Dezember 1864 in Hechingen) am
9. April 1941 an ihre Enkel nach Lissabon geschickt, von dort aus
vermutlich nach Brooklyn weitergeleitet. Helene Würzburger wohnte in
Heilbronn in der Klarastr. 21. Sie wurde am 22. August 1942 von Haigerloch
aus nach Theresienstadt deportiert, wo sie am 14. September 1942
umgekommen ist. |
"Heilbronn, 8.4.1941.
Meine liebe Fridele (?)! Habe vielen Dank für deine liebevolle
Aufmerksamkeit, mit der du mich erquickt hast, doch sollst du kein Geld
für uns mehr ausgeben, ist es mir immer leid, deswegen. Ich hoffe, dass
Ihr alle wohl seid, werdet Ihr noch länger dort bleiben? Jetzt, so das
Frühjahr kommt, ist es gewiss sehr schön dort. Mir geht es
gesundheitlich ordentlich, in einigen Tagen ist Kurts und deiner lieben
Mutters Geburtstag, nie hätte ich gedacht, dass wir ein Mal so lange
voneinander getrennt würden. Von hier ist wenig zu berichten, eine Woche
geht dahin wie die andere. Mit innigem Gruß und Kuß! Eure Oma Helene.
" |
Sonstiges
Koschere
Zichorien aus Heilbronn - Anzeigen und Berichte
Bericht von Bezirksrabbiner Dr. Engelhart über die
Zichorienfabriken in der Stadt (1867)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 12. Juni 1867: |
Eine Zichorien-Fabrik Heilbronns steht unter
Beaufsichtigung des Rabbinates (1867)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 3. Juli 1867: |
Anzeigen des Zichorienfabrikanten Emil Seelig
(1867)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 3. Juli 1867: |
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Anzeige in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 2. Juli 1867: |
Anzeigen der Zichorienfabrik Emil Seelig A.G.
(1904)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 4. Februar 1904: |
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Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 10. März
1904: |
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Oben: Werbemarken -
Firmenvignetten der Fa. Emil Seelig A.G. in Heilbronn (aus der Sammlung
von Peter Karl Müller, Kirchheim /Ries) |
Die Zichorien der Zichorienfabrik von Emil
Seelig sind koscher (1904)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 11. Februar 1904: |
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