Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Zierenberg (Kreis Kassel)
Jüdische Geschichte / Synagoge

Übersicht:  

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bulletBerichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde   
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer und der Schule    
Berichte zu einzelnen Personen aus der Gemeinde 
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bulletZur Geschichte der Synagoge   
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Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde (english version)     
    
In Zierenberg (Gründung als Stadt 1293) bestand eine jüdische Gemeinde bis 1938/42. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 17. Jahrhunderts zurück. Doch gab es schon im Mittelalter jüdische Ansiedlungen (14. Jahrhundert). 1646 hatte es vier jüdische Haushaltungen in der Stadt, 1664 drei, 1744 sechs, 1776 bereits zehn (als Namen werden genannt: Meyer, David, Schmuck, Israel, Katz, Hartmann und Scheu).  

Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie folgt: 1801 61 jüdische Einwohner, 1827 84 (5,9 % von insgesamt 1.412), 1861 132 (7,4 % von 1.788, in 23 Familien), 1871 103 (6,9 % von 1.493), 1885 106 (7,1 % von 1.488), 1895 84 (3,2 % von 1.608), 1905 73 (5,3 % von 1.389). Die jüdischen Familien lebten bis weit ins 19. Jahrhundert hinein vor allem vom Vieh- und Kleinwarenhandel oder waren als Metzger tätig. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts gab es auch mehrere jüdische Handwerker (um 1850 ein Schneider, ein Schuhmacher, zwei Buchbinder). Seit den 1880er-Jahren eröffneten mehrere jüdische Familien Geschäfte in der Stadt, die von erheblicher Bedeutung für das wirtschaftliche Leben in der Stadt waren.

An den Befreiungskriegen (1813-14) und am deutsch-französischen Krieg (1870-71) nahmen auch jüdische Männer der Stadt teil. Im Krieg 1813-14 waren es drei jüdische Einwohner (Moses Katz, Itzig Katzenstein und Johann Henrich Süß); im Krieg 1870-71 waren es von den damals 103 Gemeindemitgliedern sieben jüdische Kriegsteilnehmer. Die Namen stehen auf einer Ehrentafel in der Turmhalle der Evangelischen Kirche:  

Zierenberg Gedenktafeln 151.jpg (93144 Byte) Zierenberg Gedenktafeln 151a.jpg (50461 Byte) Zierenberg Gedenktafeln 154.jpg (80603 Byte) Zierenberg Gedenktafeln 152.jpg (89317 Byte)
"1814. Namensverzeichnis derjenigen Leute aus der Stadt Zierenberg und Kolonien..., welche beim Kurhessischen Armee-Korps gegen Frankreich dienen"; unter den Namen auch drei Namen von jüdischen Männern. "Zum Andenken an die in den Jahren 1870-71 in den Feldzug gegen Frankreich ausgedrückten Männer": auf der Gedenktafel stehen auch die Namen von jüdischen Männern.

Im Revolutionsjahr 1848 kam es zu schweren Ausschreitungen gegen die jüdische Bevölkerung, bei denen erheblicher Schaden angerichtet wurde.

An Einrichtungen bestanden eine Synagoge (s.u.), eine jüdische Schule (1837 bis 1922 Israelitische Elementarschule), ein rituelles Bad und einen Friedhof. Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war ein Lehrer angestellt, der zugleich als Vorbeter und Schochet fungierte. An der Israelitischen Elementarschule unterrichtete im 19. Jahrhundert (möglicherweise bereits seit 1837) Jakob A. Gutkind - er sprach 1842 zur Synagogeneinweihung in Meimbressen und konnte 1881 sein 50jähriges Dienstjubiläum feiern (siehe Bericht unten). Sein Nachfolger war seit 1884 Siegmund Rosenbaum, der 46 Jahre in Zierenberg blieb und 1922 gleichfalls sein 50jähriges Dienstjubiläum feiern konnte (siehe Bericht unten). Die Schule wurde um 1850 von fast 50 Kindern besucht, Anfang des 20. Jahrhunderts waren es nur noch zwischen vier und zwölf Kinder. Zusammen mit dem Dienstjubiläum von Lehrer Rosenbaum 1922 wurde die Elementarschule aufgelöst. Rosenbaum erteilte bis zu seinem Tod 1926 (siehe Bericht unten) noch den Religionsunterricht den schulpflichtigen jüdischen Kindern. Die jüdische Gemeinde gehörte zum Rabbinatsbezirk Niederhessen mit Sitz in Kassel.   
 
Im Ersten Weltkrieg fiel aus der jüdischen Gemeinde Gefreiter Samuel Rothschild (geb. 21.8.1876 in Zierenberg, gef. 22.3.1916). 
 
Um 1924, als 62 jüdische Einwohner gezählt wurden (3,8 % von 1.645 Einwohnern), waren die Vorsteher der Gemeinde Otto Schartenberg und Berthold Rothschild. Der bereits genannte Lehrer Rosenbaum erteilte damals noch acht schulpflichtigen jüdischen Kindern den Religionsunterricht. An jüdischen Vereinen gab es die beiden Wohltätigkeitsvereine Männerchewro (bzw. Männerverein; 1924 unter Leitung von Salli Holzapfel mit 17. Mitgliedern; 1932 unter Leitung von Jakob Schartenberg; Zweck und Arbeitsgebiet: Unterstützung armer Juden) und die Frauenchewro (1924 unter Leitung von Jenny Katz mit 21 Mitgliedern; 1932 unter Leitung von Frau Schartenberg; Zweck und Arbeitsgebiet: Unterstützung armer Juden). 1932 waren die Gemeindevorsteher Leopold Meyer (1. Vors.), Jakob Schartenberg (2. Vors.) und S. Mandelbaum (3. Vors.). Seit dem Tod des Lehrers Rosenbaum (1926) erhielten die jüdischen Kinder ihren Religionsunterricht durch Lehrer H. Löwenstein aus Meimbressen
  
1933 lebten noch 53 jüdische Personen in Zierenberg (3,3 % von 1.621 Einwohnern). In den folgenden Jahren ist ein Teil der jüdischen Gemeindeglieder auf Grund der zunehmenden Entrechtung, der Repressalien und der Folgen des wirtschaftlichen Boykotts weggezogen (insbesondere nach Kassel) beziehungsweise ausgewandert (mindestens je einer nach Italien, Kolumbien und USA). Arnsberg (s. Lit. S. 445) berichtet, dass bereits vor 1933 die Haltung vieler Bürger Zierenbergs gegenüber Juden feindselig war. Zierenberg galt auf Grund der hohen Stimmenzahl für die NSDAP Ende 1933 als "Adolf-Hitler-Stadt". Beim Novemberpogrom 1938 (in Zierenberg bereits in der Nacht vom 8. auf den 9. November 1938) wurde die Synagoge völlig zerstört (s.u.), jüdische Wohnungen und Geschäfte wurden durch SA- und SS-Leute überfallen und verwüstet, jüdische Personen misshandelt, der jüdische Friedhof schwer geschändet und verwüstet.  
       
Von den in Zierenberg geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Auguste Bauer (1912), Bernhard Holzapfel (1881), David Holzapfel (1879), Sally Holzapfel (1884), Salli Israel (1871), Berta Kaiser geb. Schartenberg (1890), Ilse Kaiser (1928), Gerson (Lion) Katz (1887), Ida Katz geb. Schartenberg (1873), Else Kaufmann geb. Samuel (1891), Henni Kaufmann geb. Schartenberg (1880), Jakob Kaufmann (1880), Rudolf Kaufmann (1878), Wilhelmine Kugelmann geb. Schartenberg (1873), Johanna Lamm geb. Gerson (1880), Helene Maidanek geb. Rosenbaum (1891), Manuel (Emanuel) Müller (1860), Kurt Josef Möllerich (1919), Rosa Möllerich geb. Katz (1885), Berta Nachum geb. Rosenbaum (1885), Rosa Rosenbaum geb. Mayer (1872), Heinz (David) Rothschild (1923), Ricksa Schartenberg (1883), Rosa Schartenberg (1887), Carl Adolph Waldeck (1875), Karl Waldeck (1870), Bernhardine Weinberg geb. Schartenberg (1870).   
    
    
    
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde 
   
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer und der Schule      

50jähriges Dienstjubiläum des Lehrers Jakob Gutkind (1871)
Lehrer Jakob Gutkind stammte aus Nentershausen (geb. 1800); er starb 1884 in Zierenberg und wurde im Friedhof der Gemeinde beigesetzt.

Zierenberg Israelit 23081871.JPG (196901 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 23. August 1871: "Volkmarsen (Hessen) im August (1871). In der israelitischen Gemeinde Zierenberg wurde am 3. dieses Monats eine seltene und sehr schöne Festlichkeit begangen, das 50jährige Dienstjubiläum des dortigen Lehrers J. Gutkind. Die dem greisen Jubilar erwiesenen Ehrenbezeugungen sind Zeugnisse seiner Würdigkeit und der allgemeinen Achtung, deren er sich erfreut. Von Nah und Fern waren Freunde, ehemalige Schüler und Schülerinnen, eine beträchtliche Anzahl jüdischer und christlicher Lehrer, der Oberschulinspektor Herr Pfarrer Karff von Obermeiser, der Ortsgeistliche, der Bürgermeister etc. zur Teilnahme erschienen. 
Die Festrede hielt Herr Dr. Stein, Seminarlehrer von Kassel in erbaulichster und entsprechendster Weise; derselbe überbrachte dem Jubilar gleichzeitig eine Beglückwünschungs-Adresse vom Preußischen Vorsteheramte zu Kassel, dem eine Gratifikation von 20 Taler beigefügt war. Die Gemeinde widmete einen kunstvollen silbernen Pokal und das Festkomitee namens sämtlicher Schüler etc. ein Ehrengeschenk: 100 Taler Wertpapiere und ein kurhessisches 40-Taler-Los, dem außerdem noch andere sehr schöne Geschenke folgten. Am Festessen nahmen über 100 Personen teil. Herr Landrat Weber von Wolfhagen behändigte dem Jubilar ein Gratulationsschreiben von Hoher Königlicher Regierung und den von Seiner Majestät unserem Allergnädigsten Kaiser und König verliehenen Verdienstorden mit der Zahl 50. Es ist dies soviel mir bekannt, der erste jüdische Lehrer in der Provinz Hessen, dem eine solche Auszeichnung zuteil geworden.
Es ist dies ein Fortschritt, welcher den israelitischen Lehrern die Hoffnung gibt, dass sie einer zeitgemäßen und ihnen rechtmäßig gebührenden Stellung von Seiten hoher Staatsbehörde gewürdigt werden und wird hoffentlich der Wahlspruch bald einmal zur Geltung kommen: 'Gleiche Pflichten - gleiche Rechte!' - In der Würdigung dieses längst ersehnten Zeitpunktes hat aber umso mehr bei allen Wirren und Gefahren, welche den Boden und die Pflanzstätte des israelitischen Lehrer, wie das Judentum überhaupt zu erschüttern drohen, der Lehrer die heiligste Pflicht: im Triumph das Panier nicht für die zu tragen, welche mit einem irrigen und trügerischen Geiste zu blenden sich bestreben. Eingedenk des Prophetenwortes 'die Lehrenden werden strahlen wie der Glanz der Himmelshöhe' müssen wir Lehrer gerade in der Würdigung und treuen Erfüllung unseres Berufes unseren Stolz darin suchen, unsere ganze physische Kraft und geistiges Bestreben daran setzen, ... das lautere Gotteswort, den echten, reinen und unverfälschten Glauben, die angestammte Religion unserer Väter, samt den heiligsten und uns lieb gewordenen Pflichten nach dem Sinne unserer Ahnen zu lehren und den jugendlichen Seelen unerschütterlich und für alle Ewigkeit einzuprägen: 'alle Worte, die ich euch befehle, sollt ihr einhalten, sie zu befolgen - und weicht nicht von ihnen ab."  J. Wertheim, Lehrer."

  
50-jähriges Dienstjubiläum von Lehrer Siegmund Rosenbaum (Lehrer in Zierenberg seit 1880)
Siegmund Rosenbaum stammte aus Baumbach (bei Rotenburg/Fulda, geb. 1857)   

Zierenberg Israelit 12081926.jpg (71294 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 12. August 1926: "Zierenberg, 1. August (1926). Am heutigen Tage sind es 50 Jahre, seitdem der hiesige Lehrer S. Rosenbaum sein Lehramt angetreten hat. Nachdem er 4 Jahre in Raboldshausen gewirkt hatte, kam er hierher. Es war nicht zuletzt sein Verdienst, dass hier eine neue Synagoge und eine Schule erbaut wurde. Als am 1. Oktober 1922 die Schule aufgelöst wurde, ward Rosenbaum in den Ruhestand versetzt. Er blieb dann weiter als Religionslehrer, Vorsänger und Schochet hier tätig. Rosenbaum erfreute sich immer in seiner Gemeinde, bei der vorgesetzten Behörde und bei seinen jüdischen und christlichen Kollegen allgemeiner Wertschätzung. Da der Jubilar zurzeit kränklich ist, musste eine Feier seines Jubiläums unterbleiben. Wir wünschen ihm gute Gesundheit bis 120 Jahre."

  
Zum Tod von Lehrer a.D. Siegmund Rosenbaum (Oktober 1926)   

Zierenberg Israelit 21021926.JPG (128350 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 21. Oktober 1926: "Zierenberg, 17. Oktober (1926). Im 69. Lebensjahre verstarb hier nach schwerem Leiden der Lehrer a.D. Siegmund Rosenbaum, der seit 1880 bis zuletzt als Volksschullehrer und Kultusbeamter segensreich gewirkt hat. Die Beerdigung fand am Freitag von der Synagoge aus Staat, die kaum die Teilnehmerschaft aus Stadt und Land fassen konnte. Lehrer Löwenstein - Meimbressen hielt die Gedächtnisrede unter Zugrundelegung des Psalms 126: 'Wer mit Tränen sät, wird mit Jubel ernten', das Wirken des Lehrers mit dem des Landwirtes vergleichend. Namens der Israelitischen Lehrerkonferenz Hessens sprach dann Lehrer Perlstein - Gudensberg Worte der Anerkennung des Wirkens des Verstorbenen, das zum Segen wurde in Schulen und Gemeinden. Die Gemeindeältesten der jüdischen Gemeinde nahmen rührenden Abschied von ihrem Lehrer und Führer. Im Namen des Bezirksvereins Wolfhagen sprach Lehrer Katzenstein - Wolfhagen am Grabe. Der Verstorbene erfreute sich auch in hiesigen Einwohnerkreisen großer Beliebtheit. Seine Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens." 

    
Zur Erinnerung an den 1926 verstorbenen Lehrer Siegmund Rosenbaum (1927)     

Artikel in der "Jüdischen Wochenzeitung für Kassel, Hessen und Waldeck" vom 4. November 1927: "Dem Andenken Siegmund Rosenbaums! 
Zum ersten Male jährt sich der Todestag des Lehrers Siegmund Rosenbaum in Zierenberg. Es drängt mich, dem einstigen Freund und Kollegen zu seinem Jahrzeitstage einige Worte des Gedenkens zu sprechen: Rosenbaum war am 5. Juni 1857 in Baumbach (Kreis Rotenburg a.d. Fulda) geboren. Er besuchte drei Jahre die Lehrerbildungsanstalt in Kassel und trat mit 19 Jahren in den öffentlichen Volksschuldienst in Raboldshausen (Kreis Homberg), wo er vier Jahre amtierte. Alsdann wurde ihm die israelitische Lehrer- und Vorsängerstelle in Zierenberg übertragen. Dort hat er 46 Jahre zum Segen der Gemeinde, der Schule, der Stadt und des Judentums überhaupt gewirkt, 42 Jahre davon als Volksschullehrer. Als 1922 die öffentliche Schule ein Opfer des Abbaues wurde, blieb Rosenbaum weiter als Religionslehrer und Kultusbeamter in Zierenberg. Während des Krieges war Rosenbaum als Wanderlehrer im Kreise Hofgeismar und Wolfhagen tätig. Auch übte er in verschiedenen Orten die Schächtfunktion aus. 
Zwischen Gemeinden und ihm herrschte stets ein inniges, friedliches Verhältnis. 
Im Vereinsleben stand Rosenbaum auch stets in der vordersten Front. In den Versammlungen der israelitischen Lehrerkonferenz Hessens und der 'Freien Vereinigung' hat er durch Vorträge und regeste Beteiligung an den Diskussionen recht belehrend gewirkt. Auch großes Vertrauen genoss Rosenbaum bei seinen christlichen Amtsbrüdern und wahr jahrelang mit ihm Vorstand. 
Bei der schlichten Feier des 50-jährigen Amtsjubiläums kurz vor seinem Tode kam die Wertschätzung und Verehrung, deren sich Rosenbaum auch bei der vorgesetzten Behörde erfreute, zum Ausdruck. 
Einige Wochen später erlöste der Tod den nimmermüden, stets arbeitsamen 'Sämann' von seinem qualvollen Leiden. 
Groß war die Beteiligung bei der Beerdigung am Erew Schabbos Lech l'cho. Alle, die ihm die letzte Ehre erwiesen, trennten sich damals in dem Gedanken: Einer der Besten war aus unserer Mitte allzu früh genommen. Secher zaddik low'rocho (die Erinnerung an den Gerechten ist zum Segen). H. Löwenstein, Meimbressen."        

   
   
Berichte zu einzelnen Personen aus der Gemeinde   
Jakob Kaufmann wird zum Stadtverordnetenvorsteher gewählt (1927)   

Zierenberg Israelit 18081927.jpg (12849 Byte)Meldung in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 18. August 1927: "Zierenberg, 14. August (1927). Herr Jakob Kaufmann, dahier, wurde zum Stadtverordnetenvorsteher gewählt."    
  
Artikel in der "Jüdischen Wochenzeitung für Kassel, Hessen und Waldeck" vom 12. August 1927:  
Dieselbe Mitteilung wie im "Israelit" siehe oben.
       

    
75. Geburtstag von Henriette Kaufmann (1928)  

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 13. September 1928: "Zierenberg, 20. August (1928). Ihren 75. Geburtstag beging am 18. August die Witwe Henriette Kaufmann dahier in seltener körperlicher Rüstigkeit und Geistesfrische. Sie ist in allen Kreisen der Stadt geachtet und geehrt."    
 
Artikel in der "Jüdischen Wochenzeitung für Kassel, Hessen und Waldeck" vom 17. August 1928: "Zierenberg. Frau Witwe Henriette Kaufmann, ein lieber, feiner und anspruchsloser Mensch, wie man ihn nur selten findet, feiert am Sonnabend, den 18. August, ihren 75. Geburtstag. Alle, die Frau Kaufmann näher kennen, haben sie gerne und sie wird von Juden wie Nichtjuden stets geachtet und geehrt. Wir wollen hoffen, dass sie unserer Gemeinde geistiger und körperlicher Frische wie heute noch lange Jahre erhalten bleibt. E.H."         

     
 Silberne Hochzeit von Kaufmann Otto Schartenberg und Frieda geb. Lorge (1929)        

Artikel in der "Jüdischen Wochenzeitung für Kassel, Hessen und Waldeck" vom 1. November 1929: "Zierenberg. Mittwoch, 30. Oktober, begingen Kaufmann Otto Schartenberg und Frau Frieda geb. Lorge, das Fest der silbernen Hochzeit."                       

   
Jakob Kaufmann wurde zum Stadtverordneten-Vorsteher gewählt (1929)     

Artikel in der "Jüdischen Wochenzeitung für Kassel, Hessen und Waldeck" vom 20. Dezember 1929: "Zierenberg. Herr Jakob Kaufmann aus Zierenberg wurde zum Stadtverordneten-Vorsteher mit den Stimmen der Landwirtschaft, Arbeiterschaft und des Beamten-Kartells gegen zwei Stimmen der Nationalsozialisten gewählt. Trotz der starken Hetze eines hiesigen nationalsozialistischen Fabrikbesitzers haben sich obige Berufsgruppen nicht von der Wahl des Herrn Kaufmann zum Stadtverordneten-Vorsteher abbringen lassen. Herr Kaufmann, der bereits auch in der abgelaufenen Wahlzeit als Stadtverordneten-Vorsteher fungiert hat, betonte u.a. bei Antritt besonders, dass er sich freue, dass das zersetzende Gift des Antisemitismus nicht durchdringen könne. Man kann hieraus ersehen, welch großer Wertschätzung sich Herr Kaufmann in Zierenberg erfreut. Unter diesen Umständen wird es der Antisemitismus in Zierenberg schwer haben, dort Fuß zu fassen. Wir wünschen, dass Herr Kaufmann sein ehrenvolles Amt noch lange Zeit zum Wohle der Gemeinde ausüben möge."       

   
Silberne Hochzeit von Jacob Kaufmann und seiner Frau Selma geb. Kander (1930)       

Artikel in der "Jüdischen Wochenzeitung für Kassel, Hessen und Waldeck" vom 19. September 1930: "Zierenberg. Am 17. September begingen Herr Jacob Kaufmann und seine Gattin Selma geb. Kander, das Fest der Silberhochzeit. Gleichzeitig sind es 25 Jahre, dass er das väterliche Geschäft selbständig übernommen hat. Herr Kaufmann ist beliebt und angesehen bei seiner Kundschaft und sehr geehrt bei der Bürgerschaft. Seit zehn Jahren bekleidet er das Amt als Gemeindeältester in Zierenberg. Herr Kaufmann ist ferner langjähriger Stadtverordneter und ist ihm schon in zwei Wahlperioden das Amt des Stadtverordnetenvorstehers übertragen worden. Stets bemüht, Gegensätze zu überbrücken, ist es ihm zu danken, wenn die Hochflut des Antisemitismus in Zierenberg nciht Fuß fassen konnte. Wir wünschen dem Jubelpaar, dass es in Gesundheit auch das goldene Ehejubiläum feiern möge."                       

   
Zum Tod des Viehhändlers Abraham Samuel (1931)        

Artikel in der "Jüdischen Wochenzeitung für Kassel, Hessen und Waldeck" vom 2. April 1931: "Zierenberg. Hier starb das älteste Mitglied unserer Gemeinde, Herr Abraham Samuel kurz vor Vollendung seines 70. Geburtstages. Herr Samuel erfreute sich in der Gemeinde, in der Stadt, bei seinen Berufsgenossen und seinen Geschäftsfreunden großer Wertschätzung und Beliebtheit. Davon legte ein sehr großes Leichengefolge Zeugnis ab. Auch der Kriegerverein, dessen Ehrenmitglied Herr Samuel war, erwies ihm die letzte Ehre. Lehrer Löwenstein aus Meimbressen entwarf am Grabe ein Lebensbild des Verstorbenen. Auch der Vorsitzende des Kurhessischen Viehhändlervereins widmete dem treuen Berufsgenossen einen Nachruf."                  

  
Ansprache des Stadtverordnetenvorsteher Jakob Kaufmann bei der Einweihung des erneuerten Rathauses (1931)      

Artikel in der "Jüdischen Wochenzeitung für Kassel, Hessen und Waldeck" vom 22. Juni 1931: "Zierenberg. Einweihung des erneuerten Rathauses. Ende Mai wurde in Anwesenheit des Oberpräsidenten Dr. Schwander, des Regierungspräsidenten Dr. Friedensburg und einer ganzen Reihe weiterer Vertreter hoher Behörden das altehrwürdige Rathaus, das vollständig erneuert wurde und als ein Denkmal hessischer Kunst von hoher Bedeutung gelten darf, eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben. Der Bürgermeister Pitz übernahm aus den Händen des Erbauers, Professor Prevot, die Schlüssel des neu erstandenen Baues. In dem prachtvoll hergerichteten Sitzungssaal fand dann ein Festakt statt. Bei dieser ersten Sitzung übernahm dann unser Glaubensgenosse, Herr Jakob Kaufmann, als Stadtverordnetenvorsteher namens der Stadtverordnetenversammlung den Bau mit einer feierlichen Ansprache. Herr Kaufmann, der sich mit seltener Hinhabe den Aufgaben der Stadt widmet, führte in seiner Ansprache u.a. aus: 'Trennt uns auch die Verschiedenheit des Glaubens, gehen unsere politischen Ansichten auch manchmal auseinander, so vereinigt uns doch die Liebe zu unserm deutschen Vaterlande und das Bestreben nach einer stetigen Fortentwicklung unserer lieben Stadt Zierenberg'. - Herr Kaufmann ist wahrscheinlich der einzige jüdische Stadtverordnetenvorsteher Deutschlands, er beweist durch seine Tätigkeit, dass auch Juden sich in uneigennütziger Weise den Aufgaben in Stadt und Land zu widmen verstehen."                       

   
Zum Tod von Franziska Levi geb. Bacharach (1931)       

Artikel in der "Jüdischen Wochenzeitung für Kassel, Hessen und Waldeck" vom 27. März 1931: "Zierenberg. Im 76. Lebensjahre starb hier Frau Franziska Levi geb. Bacharach. Das Hinscheiden dieser Frau wird nicht nur in jüdischen Kreisen, sondern von allen denen bedauert und betrauert, die sie gekannt haben. Auch die 'Niederhessische Zeitung' widmete ihr einen herzlichen Nachruf."                     

   
   
Anzeigen jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen 
Anzeigen des Fleischermeisters Levi Heß (1927)     

Anzeige in der "Jüdischen Wochenzeitung für Kassel, Hessen und Waldeck" vom 29. November 1927: 
"Streng Koscher! 
Empfehle meine vorzüglichen Wurstwaren  
Zervelatwurst 
Plockwurst  
Hess. Landwurst 
Frankfurter Würstchen
  
zu billigsten Tagespreisen. 
Levi Heß 
 
Fleischermeister Zierenberg."                       

        
        
        
Zur Geschichte der Synagoge              
        
Eine Synagoge ("Schule") war bereits im 17. Jahrhundert vorhanden. Es handelte sich dabei wohl noch um die alte Synagoge, in der bis 1899 Gottesdienste abgehalten wurden. Im Bericht über den Abschied von dieser alten Synagoge (siehe unten) ist davon die Rede, dass es die Stätte war, in der die jüdische Gemeinde "seit Jahrhunderten ihre Andacht verrichtet" hatte. In der Synagoge gab es 35 Männer- und 17 Frauenplätze. Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die alte Synagoge zunehmend baufälliger. Regelmäßig waren Instandsetzungsarbeiten auszuführen. Als Mitte der 1890er-Jahre die baupolizeiliche Schließung drohte, entschloss sich die jüdische Gemeinde zum Bau einer neuen Synagoge, obwohl dies nur unter schweren finanziellen Opfern für die bereits zurückgegangene Zahl jüdischer Einwohner in der Stadt möglich war. Landrabbiner Dr. Prager unterstützte die Gemeinde dabei durch einen persönlichen Spendenaufruf: 
     
Spendenaufruf des Landrabbiners Dr. Prager (Kassel) zum Bau der neuen Synagoge (1895)  

Zierenberg Israelit 05061895.jpg (131342 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 5. Juni 1895: "Die israelitische Gemeinde zu Zierenberg, Regierungsbezirk Kassel, ist gezwungen, ein neues Gotteshaus zu errichten. Das bisherige, welches schon seit 30 Jahren baufällig ist, wurde bisher mühsam durch fortgesetzte Ausbesserungen erhalten, weil die Gemeinde die Kosten eines Neubaues scheute. 
Gegenwärtig aber, von den Behörden mit der polizeilichen Schließung ihres Bethauses bedroht, sieht sie sich vor die unabweisbare Notwendigkeit gestellt, ein neues, in Verbindung mit einem Frauenbade und Schullokale herzustellen. 
Die anerkennenswerte Opferwilligkeit der kleinen Gemeinde, sowie ihre Bereitwilligkeit, durch eine Anleihe neue Lasten zu übernehmen, ferner die von den dortigen Vereinen angesammelten Fonds, endlich eine durch Privatsammlung in der Gemeinde Kassel in Aussicht gestellte Unterstützung haben mehr als drei Viertel des Kostenanschlages gesichert. Noch aber fehlen etwa 3.000 Mark! 
Im Vertrauen, dass dieses fromme Werk auch außerhalb unseres engeren Bezirks wohlwollende Förderung finden werde, verbindet der Unterzeichnete seine Bitte mit dieser Gemeinde, dass Alle, die eine so notwendige und hochwichtige gebotene Sache mit freundlichem Herzen und offener Hand unterstützen können, hilfreich durch größere oder kleine Beiträge das Zustandekommen des frommen Werkes ermöglichen und dadurch einer kleinen, aber opferwilligen Gemeinde zu Beschaffung ihrer unentbehrlichsten Einrichtungen verhelfen möchten. 
Kassel. Der Landrabbiner: Dr. Prager
Auch die Expedition dieses Blattes ist gerne bereit, Gaben unter Nr. 2710 in Empfang zu nehmen und weiter zu befördern."

Der Neubau der Synagoge konnte 1897/98 durchgeführt werden. Im Dezember 1898 oder Anfang Januar 1899 wurde die neue Synagoge eingeweiht. Es handelte sich um ein zweistöckiges Gebäude, in dem sich neben dem geräumigen Betsaal mit einer Frauenempore auch ein Schulraum und das rituelle Bad befanden. Über den Abschied von der alten Synagoge und die Feierlichkeiten bei der Einweihung der neuen Synagoge liegt ein Bericht in der Zeitschrift "Der Israelit" vor:   

Einweihung der Synagoge 1899 

Zierenberg Israelit 26011899.jpg (178881 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 26. Januar 1899: "Zierenberg (Regierungsbezirk Kassel). Ein sehr schönes Fest feierte am vergangenen Mittwoch unsere Gemeinde. Schon am Schabbat zuvor fand in dem seitherigen Gotteshaus die Abschiedsfeier durch unseren Lehrer Herrn Rosenbaum statt, welcher zu seinem halbstündigen Vortrage den Text: 'Der Ewige wird behüten deinen Ausgang und deinen Eingang von nun an bis in Ewigkeit' (Psalm 121,8) gewählt hatte. Die ganze Gemeinde war angesichts des Scheidens von der Stätte, in der sie seit Jahrhunderten ihre Andacht verrichtet, sichtlich tief ergriffen. Am Tage der Einweihung versammelte sich die Gemeinde nochmals im alten Gotteshause, wo auch Seiner Ehrwürden Herr Landrabbiner Dr. Prager aus Kassel Abschied von den altehrwürdigen Räumen nahm, wurden unter Gesang die Torarollen hinausgetragen und in einem sehr großen imposanten Zuge, woran auch die Spitzen der städtischen Behörden teilnahmen, ging es nach der neuen Synagoge, daselbst wurde von einem Musikchor zunächst das Beethoven'sche Lied: Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre, in feierlicher Weise vorgetragen. Alsdann überreichte eine hiesige junge Dame unter einer poetischen Ansprache dem Herrn Landrabbiner die Schlüssel, welcher unter ergreifenden Worten die Pforte zum Gotteshause öffnete. Nach dem Gesang des Mah towu durch die Schulkinder unter Mitwirkung der ersten Seminarklasse des Kasseler Lehrer-Seminars unter Leitung ihres Lehrers Herrn Gutkind wurden die Torarollen in den Toraschrein gebracht und nach einem Choralgesang hielt Herr Dr. Prager die alle Anwesenden begeisternde Einweihungsrede, die ihren Höhepunkt in dem äußerst gefühlvollen Gebete erreichte. Nach dem Anzünden des Ner tamid (ewigen Lichtes) und einem Schlussgesang war die offizielle Feier beendet, worauf um 1 Uhr das Mincha-Gebet verrichtet wurde.
Ein gemeinschaftliches Festmahl, bei welchem Herr Dr. Prager den Kaisertoast ausbrachte, schloss die überaus würdige und erhebende Feier. Am folgenden Tage wurde in ebenfalls feierlicher Weise das Lokal für die israelitische Volksschule seiner Bestimmung übergeben und waren hierzu neben dem Königlichen Schulverstand, auch der Vorstand der Gemeinde wie verschiedene Mitglieder derselben erschienen. Die Festrede hielt Herr Lehrer Rosenbaum, worauf der Vertreter des Königlichen Schulvorstandes, der Kreis- und Lokalschulinspektor Herr Metropolitan Peter dahier herzliche Worte an den Gemeindevorstand, an den Lehrer, wie auch an die Kinder richtete. Nach entsprechender Deklamation der Kinder und nach dem Liede: 'Groß ist der Herr' hatte auch diese Feier ein würdiges Ende erreicht."  

30 Jahre nach ihrer Einweihung wurde die Synagoge umfassend restauriert. Architekt Fritz Schüller aus dem benachbarten Ort Niedermeiser (inzwischen in Köln tätig) leitete die Restaurierungsarbeiten. Die Neueinweihung der restaurierten Synagoge war am jüdischen Neujahrsfest im Herbst 1930 (23./24. September 1930).  
    
 Städtischer Zuschuss zur Renovierung der Synagoge (1930)   

Artikel in der "Jüdischen Wochenzeitung für Kassel, Hessen und Waldeck" vom 19. September 1930: "Zierenberg. Die Stadtverordnetenversammlung bewilligte der jüdischen Gemeinde zur Renovierung ihrer Synagoge einstimmig 200 Mark."                      

  
Einweihung der restaurierten Synagoge (1930)  

Zierenberg CV-Ztg 17101930.jpg (44008 Byte)Artikel in der "CV-Zeitung" (Zeitschrift des Central-Vereins) vom 17. Oktober 1930: "Die Synagoge Zierenberg, die unter Leitung des Architekten Fritz Schüller, Köln - Niedermeiser, restauriert wurde, wurde am Neujahrstage ihrer Bestimmung wieder übergeben. Der Gemeindeälteste, unser Mitglied Otto Schartenberg, sowie unser Mitglied Jakob Kaufmann wiesen durch Ansprachen an die Gemeinde auf die Bedeutung des Tages hin."

Nur acht weitere Jahre wurden in der Synagoge noch Gottesdienste abgehalten:

Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge durch SS- und SA-Leute - wie in Bebra, Kassel und einigen anderen Orten bereits einen Tag früher als im übrigen Reichsgebiet - aufgebrochen und völlig zerstört. Die Ruinen des Gebäudes wurden nach 1945 entfernt. 
 
Am Standort der Synagoge wurde am 8. November 1988 eine Gedenktafel angebracht mit dem Text: "Zum Gedenken. An dieser Stelle stand seit 1899 die Synagoge der Jüdischen Gemeinde Zierenberg. Sie wurde in der Nacht vom 8. auf den 9. November 1938 zerstört. Wir lernen nur, wenn wir nicht vergessen."
  
  
Adresse/Standort der Synagoge  Alte Synagoge: Lange Straße 14.  Neue Synagoge: Mittelstraße 41 (Adresse 1932: Mittelstraße 105 1/2).    
    
    
Fotos 
(neuere Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 17.6.2008; historisches Foto der neuen Synagoge aus "Kibuz" s.Lit.)

Die alte Synagoge Lange Straße 14
Rekonstruktionspläne von Th. Altaras s. Lit.
Zierenberg Synagoge a110.jpg (53858 Byte) Zierenberg Synagoge a111.jpg (54216 Byte)
   Rekonstruktionszeichnungen auf Grund der Pläne von 1838-1840. Damals wurden zwei
 Lösungen durchdacht für den Einbau eines rituellen Bades im Keller des Gebäudes. Die
 Lösung links (von 1838) basiert auf einem Zulauf von einem Brunnen (Grundwasser), 
nach der Lösung rechts (von 1840) ist eine Regenwasserzisterne vorgesehen.
   
    Rechts: das Gebäude 
der alten Synagoge im Juni 2008  
Zierenberg Synagoge a150.jpg (81504 Byte)    
        
     
     
Die neue Synagoge 
(1899 eingeweiht, 1938 zerstört)
Zierenberg Synagoge 170.jpg (63990 Byte)  
      
     
Der Abbruch der Synagoge   Zierenberg StA Kassel.jpg (58472 Byte)   
   Fotos vom Abbruch der 1938 zerstörten Synagoge finden sich 
im Bildbestand des Stadtarchivs Kassel  https://stadtarchiv.stadt-kassel.de/defaultsa.aspx (oben screenshot) 
 
       
    
 Standort der neuen Synagoge 
und Gedenktafel 
   
Zierenberg Synagoge 150.jpg (77489 Byte)  Zierenberg Synagoge 153.jpg (72203 Byte)    
  Blick auf das heutige Gebäude Mittelstraße 41, das an Stelle der Synagoge erbaut wurde.
     
  Zierenberg Synagoge 151.jpg (70977 Byte)  Zierenberg Synagoge 152.jpg (109213 Byte)
  Die Gedenktafel von 1988 mit Inschrift: "Zum Gedenken. An dieser Stelle stand seit 1899 
die Synagoge der jüdischen Gemeinde Zierenberg. Sie wurde in der Nacht vom 8. auf den 9.
 November 1938 zerstört. Wir lernen nur, wenn wir nicht vergessen. 8. November 1988". 
   
Andernorts entdeckt  Eltville Friedhof 179.jpg (102983 Byte)  
  Grabstein für David Waldeck aus Zierenberg
(1839-1911) im jüdischen Friedhof Eltville  
 

    
   
 
Erinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte       

In Zierenberg besteht eine "Arbeitsgemeinschaft Erinnerungskultur Zierenberg". https://www.stadt-zierenberg.de/stadt-buergerservice/stadtportraet/stolpersteine-erinnerungskultur/   
Kontakt: Wilfried Wicke  E-Mail: a.w.wicke@online.de  
 
2016-2020: Verlegungen von "Stolpersteinen" in Zierenberg 
Mit der Verlegung von 22 "Stolpersteinen" am 14. September 2016 in Zierenberg begann die Reihe mehrerer Verlegungsaktionen von "Stolpersteinen" in Zierenberg, der sich Verlegungen 2017 und 2019 anschlossen (Foto links: Stadt Zierenberg). Die vermutlich letzte Stolpersteinverlegung findet im Mai 2020 statt.
Bericht über die Stolpersteinverlegungen 2016-2019 aus der Website der Stadt Zierenberg (als pdf-Datei eingestellt).  

Weitere Fotos in der Seite  https://www.stadt-zierenberg.de/stadt-buergerservice/stadtportraet/stolpersteine-erinnerungskultur/stolpersteinverlegungen/ 
 
September 2016: Über die erste Verlegung von "Stolpersteinen" in Zierenberg 
Artikel von Norbert Müller in der "hna.de" vom 15. September 2016: "Erinnerung an Zierenberger Juden: Gunter Demnig verlegte an sechs Stellen in der Altstadt 22 Stolpersteine
Steine bringen die Namen zurück. 

Zierenberg. Es waren bewegende Stunden in Zierenbergs Altstadt. An sechs Stellen verlegte der Berliner Künstler Stolpersteine, in deren goldglänzende Oberfläche Namen und Schicksale eingeschlagen sind. Es sind die Namen von Juden, die einst in Zierenberg zu Hause waren, von den Nationalsozialisten verschleppt wurden und von denen nur sehr wenige den Holocaust überlebten. 'Auch für uns in Zierenberg sollen heute Stolpersteine die Namen der Menschen zurückbringen, für die einmal auch unsere Stadt Heimat gewesen ist', sagte Wilfried Wicke, Pfarrer a. D. und Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Erinnerungskultur Zierenberg zur Begrüßung der rund 100 Menschen, die die Aktion begleiteten.
Innerlich sehr bewegt. Pfarrerin Dorothee Rahn begrüßte ' herzlich und innerlich sehr bewegt' Ilse Tzur (geborene Kaiser) und ihren Sohn Shlomo aus Israel, deren Enkelin Shahar, die in London lebt und weitere Angehörige der Familie aus Berlin. Während der jährlich stattfindenden Gedenkstunde zur Reichpogromnacht verlese man am Standort der ehemaligen Synagoge immer die Namen jener jüdischen Menschen, 'denen damals auch in Zierenberg auf menschenverachtende, brutale und verbrecherische Weise das Wohnrecht und das Lebenrecht entzogen worden ist', sagte Bürgermeister Stefan Denn (SPD). 'Ab heute nun soll nun das erinnernde Gedenken an sie auch sichtbar Gestalt in unserer Stadt gewinnen.' Und zum Gedenken gehöre die Trauer über das, was damals geschehen ist. Dieser Trauer wolle man nun auch mit der Verlegung der Stolpersteine Ausdruck verleihen mit dem Bekenntnis 'Es tut uns leid'. Denn weiter: 'Und das nun nicht im stillen Kämmerlein unseres Herzens, sondern in aller Öffentlichkeit.' Vor der früheren Synagoge und fünf weiteren Häusern verlegte Gunter Demnig – unterstützt von Mitarbeitern des Bauhofes – Stolpersteine, die an die Familien Lamm, Rothschild, Kaiser und Holzapfel erinnern. Zu jeder Familie wurde eine Kurzbiografie verlesen, der jüdische Musiker Dany Bober aus Wiesbaden begleitete mit Psalmen und Gesängen."  
Link zum Artikel 
 
November 2018: Neue Publikation zur jüdischen Geschichte in Zierenberg   
Artikel von Sascha Hoffmann in der "hna.de" vom 25. November 2018: "Arbeitsgemeinschaft Erinnerungskultur gibt Broschüre zum Leben der Zierenberger Juden heraus
Ein Rundgang gegen das Vergessen.

Zierenberg. Erinnern und Gedenken, das will die Arbeitsgemeinschaft Erinnerungskultur mit ihrer gerade erschienenen Broschüre 'Jüdisches Leben in Zierenberg bis 1938'. Gegliedert in Form einer Stadtführung, reisen Leser zu den einstigen Wohnhäusern ehemals jüdischer Mitbürger, die in der Zeit des Nationalsozialismus durch Flucht, Deportation und Ermordung aus dem Leben des Warmestädtchens verschwanden. Am Marktplatz 9 begegnen sie der Familie Lamm, die wie ihr Textil- und Schuhwarengeschäft in der Gesellschaft beliebt und geschätzt war. Johanna und Siegmund Lamm lebten bis Mai 1938 in Zierenberg, zogen nach Kassel und starben 1943 in Theresienstadt.
Schüler recherchierten.
Die Recherchen der AG führen weiter in die Poststraße 34 zu den Schartenbergs, Zierenbergs wohl älteste und größte jüdische Familie, deren Vorfahren sich bis ins Jahr 1320 zurückverfolgen lassen. Auf vier Seiten lernt man die Betreiber eines Stoffgeschäftes mit Manufaktur kennen, aufgearbeitet von Schülern der Klasse G9a der Elisabeth-Selbert-Schule, die gerade ihre Arbeit auch den Nachfahren der Familie vorstellen konnten, die anlässlich der Gedenkfeier zum Novemberpogrom aus ihrer heutigen Heimat England und Israel nach Zierenberg gekommen waren. Der Familie Kaiser, vormals Mandelbaum, wird in der heutigen Burgstraße 32 gedacht, in der Burgstraße 16 der Familie Waldeck, bevor es in die Kasseler Straße 9 zu den Rothschilds und ein paar Häuser weiter zu den Möllerichs geht.
Jüdische Familienbetriebe. Fleischermeister Levi Heß führte in der Lange Straße 15 einen jüdischen Familienbetrieb mit Tradition - 'streng Koscher!', wie ein in der Broschüre gezeigtes altes Werbeschild verrät. Über die alte Synagoge in der Lange Straße 14 geht es zu Familie Holzapfel, die in der Mittelstraße 15 ein Schuhgeschäft und eine Polsterwerkstatt betrieb. Wenige Meter entfernt, in der heutigen Mittelstraße 25, lebte und arbeitete Familie Katz, in der heutigen Mittelstraße 29 Familie Meyer, die als wohlhabendste Viehhändler der Stadt galten. Ebenfalls Viehhändler war Jakob Kaufmann, der mit seiner Frau Selma in der Lange Straße 114 (heute 36) lebte. Bruder Hermann Kaufmann hatte mit seiner Frau Paula sein Zuhause zunächst in der Poststraße, später in der Oberelsunger Straße 2. Über die Mittelstraße 51, dem Haus der Familie Rothschild, führt der historische Streifzug zum abschließenden Besuch der ehemaligen Synagoge in der Mittelstraße 41, an die heute nur noch eine Gedenktafel erinnert. Ihre Inschrift passt zu dem, was auch den Mitgliedern der AG Erinnerungskultur mit ihrer neuen Broschüre am Herzen liegt: 'Wir lernen nur, wenn wir nicht vergessen.'"
Link zum Artikel  
Weitere Aktionen der Erinnerungsarbeit in 2018 siehe https://www.stadt-zierenberg.de/stadt-buergerservice/stadtportraet/stolpersteine-erinnerungskultur/aktionen-2018/
Siehe auch (ohne Fotos) die pdf-Datei zur Erinnerungsarbeit in 2018.  
 
Dezember 2019: Verlegung von "Stolpersteinen" in Zierenberg       
Artikel von Lasse Deppe in der "hna.de" vom 10. Mai 2019: "Jüdische Familien mussten fliehen oder wurden ermordet. Stolpersteine erinnern in Zierenberg an Opfer des Holocausts. 
Goldene Steine gegen das Vergessen: Zur Erinnerung an die Zierenberger Familie Kaufmann wurden vor der Oberelsunger Straße 2 vier Stolpersteine verlegt.
Ein weiterer Stolperstein erinnert vor der Langen Straße 36 an Auguste Sabine Bauer. Gunter Demnig, der Initiator der europaweiten Stolpersteinaktion, setzte die Steine ins Straßenpflaster, das der Bauhof vorbereitet hatte. Hans-Peter Klein aus Melsungen hatte die Biografien derer erarbeitet, die im Holocaust fliehen konnten oder ermordet wurden.
Die Familie Kaufmann. Hermann Kaufmann, geboren 1887, wuchs zusammen mit seinen Geschwistern Rudolf, Jakob und Bertha bei seinen Eltern Salomon und der aus Landau stammenden Henriette Kaufmann, geb. Schönstatt, in der Langen Straße 36 auf. Er heiratete Paula Rosenbusch aus Borken. Seit ihrer Hochzeit lebten beide im Haus von Jacob Schartenberg in der Poststraße 34. Später wohnten sie zur Miete in der Oberelsunger Straße 2. Mit ihrem Sohn Günther, geboren 1923, und mit Hermanns Mutter Henriette flüchteten sie 1935 vor dem Nationalsozialismus in die USA. Hermann Kaufmann starb 1945 in Illinois, Paula Kaufmann 1992 in Wyoming. Da lebte ihr Sohn Günther, der sich in den USA George Kaufmann nannte, schon nicht mehr. Er starb 1982 in Laramie.
Sabine Auguste Bauer. Sabine Auguste Bauer, geboren 1912, überlebte den Holocaust nicht. Ihre Eltern waren Moritz Bauer und Rosa Bauer, geb. Kander. Die Familie zog von Weilburg nach Wolfhagen. Moritz Bauer starb als Soldat im Ersten Weltkrieg in russischer Kriegsgefangenschaft und hinterließ Frau und drei kleine Kinder (Sabine Auguste, Hilda und Irmgard). Aufgrund dieser familiären Notsituation nahmen Jakob und Selma Kaufmann Sabine Auguste Bauer bei sich in Zierenberg auf. Nach dem Novemberpogrom 1938 verließen sie Zierenberg und zogen nach Kassel, ein Jahr später starb Jakob Kaufmann in Gestapo-Haft. 1941 wurden Selma Kaufmann und ihre Nichte nach Riga deportiert. Selma gilt seit 1942 als verschollen. Auguste Sabine Bauer wurde 1944 in Stutthoff ermordet.
Im Frühjahr 2020 wird in Zierenbereg eine letzte Stolpersteinverlegung für die Familie Eduard Schartenberg vor dem Haus Oberelsunger Straße 4 stattfinden. Damit wird auch die dann sechsjährige Arbeit der Arbeitsgemeinschaft Erinnerungskultur Zierenberg zum Abschluss kommen.
Das Buch. Zurzeit arbeitet die Arbeitsgemeinschaft an der Herausgabe eines Sammelbandes mit dem Titel 'Erinnerungen – Jüdische Stimmen aus Vergangenheit und Gegenwart. Dies geschieht in Zusammenarbeit mit Dorothy Sadlik (London) und Susan Olsburgh (Netanya/Israel), den Töchtern von Walter Sharman und damit den Nachkommen der alten Zierenberger jüdischen Familie Schartenberg. Die beiden Frauen waren mit ihren Ehemännern am 8. November vergangenen Jahres anlässlich des Gedenkens an die Pogromnacht 1938 für einen ganzen Tag zu Gast in Zierenberg. Die Arbeitsgemeinschaft Erinnerungskultur steht mit ihnen in einem intensiven Gedankenaustausch. Die Herausgabe des Sammelbandes soll demnach eine wichtige Ergänzung zu den bisherigen Veröffentlichungen zur Geschichte der Juden in Zierenberg und zur Geschichte und Kultur der Stadt seit dem Mittelalter werden."  
Link zum Artikel  

    
      

       Links und Literatur

Links:  

bulletWebsite der Stadt Zierenberg  
bulletZur Seite über den jüdischen Friedhof in Zierenberg (interner Link)   
bulletSeite über die Familie Maidanek in Harburg (Näheres auch zu Helene geb. Rosenbaum aus Zierenberg) 
bulletGemeindebrief "KIBUZ": kirchliche Informationen Burghasungen und Zierenberg - Ausgabe Erntedank 2008 mit Seiten über "Jüdisches Leben in Zierenberg"   
bulletWebsite https://jinh.lima-city.de/index-gene.htm   unter " Genealogien jüdischer Familien in Nordhessen" findet sich hier ein Stammbaum der Familie Heinemann  
bulletWebportal HS 010.jpg (66495 Byte)Webportal "Vor dem Holocaust" - Fotos zum jüdischen Alltagsleben in Hessen mit Fotos zur jüdischen Geschichte in Zierenberg 

Quellen:   

Hinweis auf online einsehbare Familienregister der jüdischen Gemeinde Zierenberg 
In der Website des Hessischen Hauptstaatsarchivs (innerhalb Arcinsys Hessen) sind die erhaltenen Familienregister aus hessischen jüdischen Gemeinden einsehbar: 
Link zur Übersicht (nach Ortsalphabet) https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/llist?nodeid=g186590&page=1&reload=true&sorting=41              
Zu Zierenberg sind vorhanden (auf der jeweiligen Unterseite zur Einsichtnahme weiter über "Digitalisate anzeigen"):    
HHStAW 365,889   Verzeichnis der jüdischen Männer in der Synagogengemeinde Zierenberg  1826 - 1853; enthält ein Namensverzeichnis der Väter und Söhne aus der jüdischen Gemeinde mit Angaben zum Gewerbestand und den Geburtsdaten der Söhne   https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v5136007     
HHStAW 365,888   Abschrift der Geburts-, Trau- und Sterberegister der Juden von Zierenberg: jüdisches Geburtsregister 1826 - 1893, jüdisches Trauregister 1829 - 1891, jüdisches Sterberegister 1827 - 1893 
https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v4101123   
HHStAW 365,892   Verzeichnis der jüdischen Männer in der Synagogengemeinde Zierenberg  1826 - 1853 (Abschrift des Registers 889 von 1937)    https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v2924766             
HHStAW 365,885   Sterberegister der Juden von Zierenberg  1827 - 1852   https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v825475     
HHStAW 365,890   Inventar über das bewegliche und unbewegliche Vermögen der Synagogengemeinde in Zierenberg  1841 - 1841; enthält unter anderem Angaben zur Ausstattung der Synagoge und des Schullokals, ein Verzeichnis der Eigentümer der Synagogenstände, eine Liste der Käufer der Synagoge, ein Verzeichnis der Schulen der jüdischen Gemeinde  https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v2126697   
HHStAW 365,891   Gräberverzeichnis des jüdischen Friedhofs in Zierenberg, aufgenommen im Juli 1938 durch Baruch Wormser aus Grebenstein, wohnhaft in Kassel  1847 - 1938; enthält einen Bericht zur Geschichte des jüdischen Friedhofs in Zierenberg mit Situationsplan, enthält hebräische und deutsche Grabinschriften mit Angaben zur Grablage   https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v4782915    
HHStAW 365,886   Sterberegister der Juden von Zierenberg  1853 - 1893   https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v2924767      
HHStAW 365,882   Trauregister der Juden von Zierenberg  1854 - 1891   https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v3542188    
HHStAW 365,887   Alphabetisches Namensverzeichnis zu den Sterberegistern der Juden von Zierenberg  1900 - 1900 (Namensregister zu 365,885-886) https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v4449224    
HHStAW 365,883   Alphabetisches Namensverzeichnis zum Trauregister der Juden von Zierenberg 1900 - 1900 (Namensregister zu 365,882)   https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v4449223    

Literatur:  

bulletUmfassende Literaturhinweise siehe bei Michael Dorhs [Zsst.]: Bibliographie zur Kultur und Sozialgeschichte der Jüdinnen und Juden im Bereich der alten Landkreise Hofgeismar, Kassel, Wolfhagen und in der Stadt Kassel. Ausführliche Zusammenstellung. 200 S. Eingestellt als pdf-Datei (Stand November 2023).   
bulletPaul Arnsberg: Die jüdischen Gemeinden in Hessen. Anfang - Untergang - Neubeginn. 1971. Bd. II S. 444-446. 
bulletThea Altaras: Das jüdische Rituelle Tauchbad und: Synagogen in Hessen. Was geschah seit 1945 Teil II. 1994. S. 47-48.
bulletStudienkreis Deutscher Widerstand (Hg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945. Hessen I Regierungsbezirke Gießen und Kassel. 1995 S. 88 (mit Angaben zu weiterer Literatur S. 89). 
bulletPinkas Hakehillot: Encyclopedia of Jewish Communities from their foundation till after the Holocaust. Germany Volume III: Hesse -  Hesse-Nassau - Frankfurt. Hg. von Yad Vashem 1992 (hebräisch) S. 553-554.
bulletZeitschrift "kibuz". Kirchliche Informationen Burghasungen und Zierenberg. Ausgabe Erntedank 2008. U.a. mit Beitrag von Wilfried Wicke: "Jüdische Leben in Zierenberg". 
bulletArbeitsgemeinschaft Erinnerungskultur Zierenberg: Jüdisches Leben in Zierenberg bis 1938. Broschüre. Erschien 2018.
bulletArbeitsgemeinschaft Erinnerungskultur Zierenberg: "Erinnerungen - Jüdische Stimmen aus Vergangenheit und Gegenwart". 
Weitere Informationen  https://www.localbook.de/artikel/Arbeitsgemeinschaft_Erinnerungskultur_Zierenberg/5c42e663-4f27-4933-a750-2b2ce8a30c9b 
bullet Biografien jüdischer Familien in Zierenberg - aus der Website der Stadt Zierenberg (eingesehen 3.2.2020): als pdf-Datei eingestellt. 

   
    


 

Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the Holocaust". 
First published in 2001 by NEW YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright © 2001 by Yad Vashem Jerusalem, Israel.

Zierenberg  Hesse-Nassau. Established in 1600, the Jewish community maintained an elementary school from 1837 to 1922 and numbered 132 (7 % of the total) in 1861. It was affiliated with the rabbinate of Kassel and opened a new synagogue in 1899. Only 53 Jews remained in 1933. The Nazis destroyed the synagogue on Kristallnacht (9-10 November 1938) and by 1939 all the Jews had left.  
    
     

                   
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Stand: 30. Juni 2020