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Wettesingen (Gemeinde
Breuna, Kreis Kassel)
Jüdischer Friedhof von Herlinghausen (Stadt Warburg, Westfalen)
Zur Geschichte des Friedhofes
Der auf der Gemarkung
Wettesingen befindliche jüdische Friedhof war Begräbnisplatz für die jüdische
Gemeinde in Herlinghausen (Stadt Warburg, Westfalen). Die in Wettesingen
lebenden Juden wurden auf dem Friedhof in Breuna
beigesetzt, wo bis zur Anlegung eines eigenen Friedhofes auch die in
Herlinghausen verstorbenen Juden beigesetzt worden sind.
In Herlinghausen war zeitweise ein Drittel der Ortsbevölkerung jüdischen
Glaubens: 1802 waren von den 395 Einwohnern 121 jüdisch. Viele der jüdischen
Familien hatten eine Landwirtschaft und handelten mit Getreide und Vieh. Ab
Mitte des 19. Jahrhunderts ging die Zahl der jüdischen Einwohner durch Aus- und
Abwanderung stark zurück, darunter der Pferdehändler Sally Goldschmidt, der
1915 nach Paderborn gezogen ist, seine acht Kinder in andere Städte. Anfang der
1920er-Jahre gab es noch zwei jüdische Familien in Herlinghausen: Familie
Kleeblatt und Familie van der Kops.
In der NS-Zeit sind von den in Herlinghausen geborenen oder längere Zeit
wohnhaften Personen umgekommen: Sara Auerbach geb. Kleeblatt (1871), Minna Cohen
geb. Kleeblatt (1875), Emanuel Gans (1867), Alfons Goldschmidt (1906), Käthe
Karoline Greiffenhagen geb. Goldschmidt (1903), Adolf Kaiser (1874), Ida
Kleeblatt geb. Rosenstein (1881), Joseph Julius Kleeblatt (1877), Lieselotte
Kleeblatt (1923), Moritz Kleeblatt (1881), Sara Kleeblatt (1883), Salli Mathias
(1870), Klara Reichmann (1873), Sally Reichmann (1876), Adelheid Schönlank geb.
van der Kop (1920).
Der Friedhof der Gemeinde Herlinghausen wurde Mitte des 19. Jahrhunderts
auf heutiger Gemarkung Wettesingen angelegt (Margit Naarmann s. Lit. vermutet
eine Entstehung im Jahr 1835). Das Grundstück des Friedhofes gehörte
noch bis 1873 zu Westfalen und ist erst im Jahr 1873 an Hessen übergegangen.
Die lesbaren Datierungen reichen von 1869 bis 1913. Auf dem Friedhof ist ein
Gedenkstein vorhanden "Zum Gedenken der hier ruhenden Jüdischen Bürger
aus Herlinghausen". Die Friedhofsfläche beträgt nach unterschiedlichen
Angaben der Behörden 9,20 ar (Arnsberg, Regierungspräsidium) oder 3,16 ar
(Gemeinde). Die unterschiedlichen Angaben ergeben sich vermutlich dadurch, dass
nur 3,16 ar des Friedhofsgeländes von einem Zaun umgeben sind - in diesem
Bereich sind heute noch elf Grabsteine erhalten.
Lage des Friedhofes
Der Friedhof liegt zwischen Herlinghausen und Wettesingen, noch
etwa 2 km von Wettesingen entfernt. Er ist erreichbar über einen Feldweg, der
von der Bundesstrasse B 7 abgeht.
Fotos
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum: 16.6.2008)
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Blick auf den Friedhof - vom
Fußweg von der B 7 kommend |
Das Eingangstor |
Hinweistafel
zu
den
Öffnungszeiten |
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Blick über den Friedhof vom
Eingangstor |
Ansichten des
Friedhofes von Osten her in Richtung Eingangstor |
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Grabstein für Matthias
Gans
(1820-1892) |
Grabstein für Mathilde geb.
Abel,
Ehefrau von Heinemann Kaiser, gest.
Erew Pessach 5626 (=30. März
1866) |
Grabstein für Frau
Juda
Kaiser
geb. Heinemann, gest. 25.12.1869
mit 72 Jahren |
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Grabstein für Dina
Feldheim
(1840-1899) |
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Gedenkstein: "Zum
Gedenken an die
hier ruhenden Jüdischen Bürger
aus Herlingshausen" |
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Links und Literatur
Links:
Literatur:
 | Umfassende Literaturhinweise siehe bei Michael
Dorhs [Zsst.]: Bibliographie zur Kultur und Sozialgeschichte der
Jüdinnen und Juden im Bereich der alten Landkreise Hofgeismar, Kassel,
Wolfhagen und in der Stadt Kassel. Ausführliche Zusammenstellung. 195 S.
Eingestellt als pdf-Datei (Stand Dezember 2022). |
 | Arnsberg I,95.347.
|
 | Beitrag von Margit Naarmann im "Historischen
Handbuch der Jüdischen Gemeinschaften in Westfalen und Lippe" Band 10
2013 S. 755-761 über Warburg-Herlinghausen. |
 | Artikel von Antje Thon in der Hessischen Allgemeinen
(hna.de) vom 26. Oktober 2013: "Kleiner Friedhof bei Wettesingen: Juden
aus Herlinghausen bestattet" Link
zum Artikel |

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