Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Waldlaubersheim (Kreis Bad Kreuznach)
Jüdische Geschichte / Synagoge 
(erstellt unter Mitarbeit von Ortsbürgermeister Rainer Schmitt, Waldlaubersheim) 

Übersicht:

bulletZur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
bulletBerichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde   
Aus dem jüdischen Gemeindeleben
Berichte zu einzelnen Personen aus der Gemeinde 
Kennkarte aus der NS-Zeit     
bulletZur Geschichte der Synagoge   
bulletErinnerungsarbeit vor Ort - Berichte 
bulletFotos / Darstellungen    
bullet Erinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte 
bulletLinks und Literatur   

   

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde         
     
In Waldlaubersheim bestand eine jüdische Gemeinde bis um 1920. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 18. Jahrhunderts zurück. Erste Zeugnisse sind Listen zur Erhebung von Judenschutzgeldern 1740 und 1778. 1796 lebten drei jüdische Familien mit zusammen 15 Personen am Ort (3,7 % der Einwohner des Ortes). Spätestens um 1800 wurde der jüdische Friedhof angelegt. Zunächst gehörten die jüdischen Familien zur Synagogengemeinde Windesheim. 1853 konnte eine eigene Gemeinde begründet werden, zu der nach 1857 zeitweise auch die in Windesheim, Bretzenheim, Langenlonsheim und Laubenheim lebenden Juden kamen, nachdem in diesen Orten die Zahl der jüdischen Gemeindeglieder stark zurückgegangen war.  
 
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie folgt: 1808 16 jüdische Einwohner, 1843 29, 1858 27, 1895 28. Seit der Zeit um 1900 ging die Zahl der jüdischen Einwohner durch Aus- und Abwanderung zurück. 1925 wurden nur noch acht jüdische Einwohner gezählt. Die jüdischen Familiennamen am Ort waren Marx, Mattes, Kann und Levy. Den jüdischen Familien gehörten einige Handlungen und Geschäfte am Ort: Anfang der 1930er-Jahren waren noch ein Kolonialwarenladen und eine Metzgerei im Besitz jüdischer Familien.
 
An Einrichtungen hatte die jüdische Gemeinde eine Synagoge (s.u.), zeitweise eine Religionsschule, ein rituelles Bad (?) und einen Friedhof. Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war zwar vermutlich zu keiner Zeit ein eigener Lehrer angestellt, doch wird man Lehrer aus Nachbarorten zum Religionsunterricht der Kinder herangezogen haben. Über die hohen Feiertage wurden über eine Ausschreibung der Stelle auch auswärtige Lehrer und Kantoren angefragt (vgl. Anzeige von 1889 unten). 

Im Ersten Weltkrieg fiel aus der jüdischen Gemeinde Kurt Mattes (geb. 21.12.1893 in Waldlaubersheim, vor 1914 in Bingen wohnhaft, gef. 19.2.1917). Hugo Marx wurde mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet (siehe unten).  
  
1924 wird als Gemeindevorsteher der inzwischen aufgelösten jüdischen Gemeinde Waldlaubersheim Carl Marx II genannt (gestorben 1937). 
   
Nach 1933 sind die letzten der jüdischen Gemeindeglieder auf Grund der zunehmenden Entrechtung und der Repressalien weggezogen beziehungsweise ausgewandert. Carl Marx starb Anfang Mai 1937 (siehe Todesanzeige unten). 1937 bis 1939 verließen die letzten jüdischen Einwohner Waldlaubersheim: Moritz und Johanna Marx verkauften am 1. April 1937 ihr Haus und ihren Grundbesitz und wanderten über Kreuznach aus. Hugo Marx emigrierte 1937 in die Schweiz, seine Frau Clara geb. Benjamin blieb bis zum Verkauf des Eigentums in Waldlaubersheim und konnte noch 1939 emigrieren. 
 
Von den in Waldlaubersheim geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Erna Marx (1900), Gottschalk Mattes (1873), Charlotte Meyer geb. Marx (1875), Ida Mayer (Meyer) geb. Marx (1890)
.     
     
A
nmerkung: Hinweis auf die "Liste der im hiesigen Amtsbezirk (Langenlonsheim) wohnhaft gewesenen Juden" (pdf-Datei der an den International Tracing Service von der Amtsverwaltung Langenlonsheim am 2.3.1962 mitgeteilten Liste mit den Namen der (sc.1933 und danach) wohnhaften jüdischen Einwohnern in Bretzenheim, Heddesheim, Langenlonsheim, Laubenheim, Waldhilbersheim, Waldlaubersheim, Windesheim. In der Liste werden aus Waldlaubersheim genannt: Moritz Marx (1886; verzogen nach Bad Kreuznach) und Hugo Marx (1888; verzogen nach Frankfurt/Main).      
    
     
     
Aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde  
    

Aus dem jüdischen Gemeindeleben     
Ein Vorbeter für die Hohen Feiertage wird gesucht (1916)  
Anmerkung: zu den Hohen Feiertagen vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Rosch_ha-Schana und https://de.wikipedia.org/wiki/Jom_Kippur. 

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 2. September 1889: "Wir suchen per Rosch-Haschonoh und Jom Kippur einen tüchtigen Vorbeter für hiesige Gemeinde und wollen sich Bewerber um diese Stelle nebst Angabe ihrer Gehaltsansprüche bei freier Station wenden an
W. Kann, Waldlaubersheim bei Bingerbrück".      

    
    
Berichte zu einzelnen Personen aus der Gemeinde  
Zum Tod von Elise Kann geb. Grünebaum (1892)
Anmerkung: der Grabstein für Elise Kann geb. Grünebaum ist erhalten (Nr. 13 in unten genannter Dokumentation).

Waldlaubersheim Israelit 18081892.jpg (142132 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 18. August 1892: "Waldlaubersheim, 5. August (1892). Eine Eschet chajil, eine wahre und edle Tochter Israels, haben wir am Freitag, dem 5. Aw zur letzten Ruhe gebettet. Frau Elise Kann, Tochter des kaum vor einem Jahre verstorbenen Alexander Grünebaum - er ruhe in Frieden - aus Bergen bei Frankfurt am Main, geboren am 3. Februar 1849 und am 25. März 1874 vermählt mit dem edlen Menschenfreund W. Kann in Waldlaubersheim, hauchte nach einem mehrmonatlichen Leiden ihre reine Seele aus. 
In der Verblichenen verliert nicht allein ihr tief betrübter Gatte eine Stütze und Ratgeberin, sondern die hiesige Gemeinde, ja die ganze Umgegend hat ein Vorbild der Frömmigkeit und der Religiosität verloren. 
Die so früh von uns Geschiedene, verstand es durch ihre liebreichen, zur Herzen dringenden Worte, Andersdenkende zu gewinnen und auf den rechten Weg zu lenken, sodass unsere Gemeinde ein Muster hiesiger Gegend wurde. Als Wohltäterin war ihr Name in öffentlichen Blättern nie bekannt, weil sie im Verborgenen gegeben hat. Weit über die Grenzen, weit über den Ozean hat sie ihre Saat der Wohltätigkeit gestreut, welche sie jetzt am Thron des Allgütigen reichlich ernten wird. 
Ihre Bescheidenheit, die liebreichen, tröstenden Worte, welche sie den Armen und Bedürftigen bei jeder Gabe gespendet, machten dieselbe erst recht wertvoll. 
Ihre edler Gatte ließ sie frei und freudig gewähren, sie gab mit vollen Händen, unterstützte die Bedürftigen, kräftigte die Kranken, labte die Schwachen und beherbergte die Müden. 
Ihr Streben war, die Kinder in ihrem Sinne zu erziehen und die Lehre Gottes in ihrem Hause heimisch zu machen. 
Zu ihrem Leichenbegängnis eilten Freunde und Bekannte von Nah und Fern herbei, ohne Unterschied des Glaubens, um der Edlen die letzte Ehre zu erweisen. 
Im Leichenhause schilderte Herr Dr. H. Sänger - Bingen die Verdienste der Seligen und mahnte in trefflichen Worten zur Nachahmung.   G-n." 

     
Hugo Marx wird im Kriegseinsatz mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet (1916)  
Anmerkung: Hugo Marx konnte 1937 aus Waldlaubersheim in die Schweiz emigrieren. 

Mitteilung in "Dr. Bloch's österreichische Wochenschrift" vom 1. Januar 1916 innerhalb einer Liste der mit dem "Eisernen Kreuz" ausgezeichneten Soldaten im Kriegseinsatz: "Waldlaubersheim. Unteroffizier Hugo Marx."     

       
Todesanzeige für Carl Marx (1937)  

Anmerkung: der Grabstein für Carl Marx im jüdischen Friedhof Waldlaubersheim ist erhalten. Carl Marx war vermutlich der letzte im Friedhof Beigesetzte. Carl Marx war der Vater des oben genannten Kriegsteilnehmers Hugo Marx. Die in der Anzeige genannten Frauen Ida Meyer geb. Marx und Erna Marx wurden nach den Deportationen ermordet.  
  

Anzeige in der Zeitschrift des "Central-Vereins"  ("CV-Zeitung") vom 13. Mai 1937: "Plötzlich und unerwartet entschlief am 9. Mai 1937 unser lieber guter Vater, Schwiegervater, Großvater, Schwager und Onkel, Herr
Carl Marx 

4 Tage vor seinem 80. Geburtstage.
Waldlaubersheim, Langenlonsheim bei Bingen am Rhein.  
Moritz Marx, Rudolf Meyer und Frau Ida geb. Marx  Johanna Marx  Erna Marx."       

    
    
Sonstiges
Kennkarte aus der NS-Zeit    

Anmerkung: am 23. Juli 1938 wurde durch den Reichsminister des Innern für bestimmte Gruppen von Staatsangehörigen des Deutschen Reiches die Kennkartenpflicht eingeführt. Die Kennkarten jüdischer Personen waren mit einem großen Buchstaben "J" gekennzeichnet. Wer als "jüdisch" galt, hatte das Reichsgesetzblatt vom 14. November 1935 ("Erste Verordnung zum Reichsbürgergesetz") bestimmt. 
Hinweis: für die nachfolgende Kennkarte ist die Quelle: Zentralarchiv zur Erforschung der Geschichte der Juden in Deutschland: Bestände: Personenstandsregister: Archivaliensammlung Frankfurt: Abteilung IV: Kennkarten, Mainz 1939" http://www.uni-heidelberg.de/institute/sonst/aj/STANDREG/FFM1/117-152.htm. Anfragen bitte gegebenenfalls an zentralarchiv@uni-hd.de    
   
 
 Kennkarte des in Waldlaubersheim 
geborenen Wilhelm Mattes
 
 Waldlaubersheim KK MZ Mattes Wilhelm.jpg (132492 Byte)  
   Kennkarte (Mainz 1939) für Wilhelm Mattes (geb. 16. Dezember 1871 in Waldlaubersheim), 
gest. 22. Dezember 1941 in Mainz   
 

    
    
    
Zur Geschichte der Synagoge           
    
Bis 1853 gehörten die jüdischen Familien zur Synagogengemeinde in Windesheim. In diesem Jahr konnten sie eine eigene Synagoge erbauen. Es entstanden Kosten in Höhe von 1.000 Talern. Die politische Gemeinde gewährte einen Zuschuss von 300 Talern, 'damit die Juden nicht bei Wind und Wetter nach Windesheim zu laufen brauchen'. Bei der Synagoge in Waldlaubersheim handelt es sich um einen einfachen Bruchsteinbau mit Satteldach und Rundbogenfenstern.  
 
Nach Abwanderung vieler jüdischer Einwohner konnte bereits in der Zeit des Ersten Weltkrieges kein regelmäßiger Gottesdienst abgehalten werden. 1918 wurde die Synagoge aufgegeben. Die noch am Ort lebenden jüdischen Personen besuchten in der Folgezeit die Synagoge in Windesheim. 1920 wurde das Waldlaubersheimer Synagogengebäude an eine nichtjüdische Familie (Jacob Woog) verkauft, von der es in der Folgezeit als Scheune, Stall und Lager verwendet wurde. Es ist bis heute erhalten (weitere Besitzerwechsel 1930/32 und 1991). 
 
2006 wurde eine Hinweistafel am Synagogengebäude angebracht (siehe Presseartikel unten). 
  
 

   
Adresse/Standort der Synagogeneben Binger Straße Nr. 16 (Flur 11 Parzelle 144) 
  
  

  
Fotos 

Das Synagogengebäude 1987
(Quelle: Landesamt s. Lit. S. 378)
Waldlaubersheim Synagoge 100.jpg (97367 Byte) 
   Die ehemalige Synagoge, ein als Scheune, Stall und Lager verwendetes Gebäude  
         
Gedenktafel von 2006 
- Textvorlage
Waldlaubersheim Synagoge 232.jpg (115361 Byte)
            
     
 Das Synagogengebäude in der Gegenwart  
(Fotos zugesandt von Rainer Schmitt, Waldlaubersheim)
 
Waldlaubersheim Synagoge 241.jpg (102872 Byte)  Waldlaubersheim Synagoge 242.jpg (106462 Byte)   Waldlaubersheim Synagoge 240.jpg (58112 Byte)
     Bereich des ehemaligen Toraschreines

  
  
   
Erinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte     

Juli 2005: Konzert mit jiddischen Liedern bei der ehemaligen Synagoge 
Waldlaubersheim Synagoge 230.jpg (126966 Byte)Artikel vom 2. Juli 2005: "Jiddische Lieder erklangen neben der ehemaligen Synagoge. Verein 'Kultur vor Ort' traf mit seinem Angebot ins Schwarze - 'Margaritkes' musizierten - Als nächstes wird eine Gedenktafel enthüllt. Waldlaubersheim. Die Facharbeit des Gymnasiasten Dirk Taubenheim aus dem Jahr 1995 über die Geschichte der Synagogengemeinden von Rümmelsheim und Waldlaubersheim waren dem Verein 'Kultur vor Ort' Anlass, im Rahmen seines Angebotes eine Veranstaltung der 'Margaritkes' mit jiddischen Liedern zu arrangieren. Vereinsvorsitzende Ute Müller-Späth freute sich über den guten Besuch. Mehr als 60 Besucher lauschten der über zweistündigen Darbietung der Margaritkes mit Sabine Stümpert, Petra Grumbach, Viktor Schmidt, Herwig Mayerhofer und Gerd Vormfelde..."  Fortsetzung des Textes - Artikel anklicken  
 
Juli 2005: Neue Publikation zur jüdischen Geschichte von Rümmelsheim und Waldlaubersheim wird vorgestellt 
Waldlaubersheim Synagoge 231.jpg (143700 Byte)Artikel im "Öffentlichen Anzeiger" vom 5. Juli 2005: "Jetzt ein Lager - Bis 1918 Synagoge. Waldlaubersheim. Die ehemalige jüdische Synagoge in Waldlaubersheim wurde bis 1918 als Gebetshaus genutzt. Dann jedoch war die jüdische Gemeinde zu klein: Sie hatte nicht mehr die laut jüdischem Glauben erforderlichen mindestens zehn männlichen Mitglieder. Nach der Auflösung der Synagogengemeinde Waldlaubersheim und nach der Entweihung wurde sie an einen christlichen Mitbürger verkauft.
Deutlich ist auf der Fronseite rechts ein noch gut erhaltener Rundbogen zu sehen. In der Mitte des Giebels sind andeutungsweise ebenfalls noch Reste eines Rundbogenfensters zu erkennen. Der heutige Besitzer, Erwin Renner, hat das Gebäude 1991 erworben und es zu einem schmucken Lagerraum und Autogarage umgebaut. 
In Abstimmung mit der Jüdischen Kultusgemeinde für die Kreise Bad Kreuznach und Birkenfeld und im Einvernehmen mit dem Besitzer soll an der ehemaligen Synagoge eine Gedenktafel angebracht werden. Nun stellte Ortsbürgermeister Rainer Schmitt Erwin Renner die 94-seitige Arbeit von Dirk Taubenheim zur 'Geschichte der Synagogengemeinden von Rümmelsheim und Waldlaubersheim - Entstehung, Entwicklung und Auflösung' vor. Zehn Seiten der Arbeit sind der Synagoge und dem jüdischen Friedhof gewidmet.  
 
Mai 2006: Eine Gedenktafel wird am Synagogengebäude angebracht   
Waldlaubersheim PA 200601.jpg (144028 Byte)Artikel vom 23. Mai 2006: "Tafel erinnert an frühere Synagoge. Waldlaubersheim hatte einst eine eigene kleine jüdische Gemeinde. Waldlaubersheim hat ein Gedenkschild für seine ehemalige Synagoge anfertigen lassen, das Ortsbürgermeister Rainer Schnitt zusammen mit Erwin Renner, dem heutigen Besitzer des Hauses, jetzt an der Fassade anbrachte..."      Fortsetzung des Textes - Artikel anklicken   .
 
Juni 2006: Weiteres Konzert mit jiddischen Liedern am Synagogengebäude   
Waldlaubersheim PA 200602.jpg (117884 Byte)Artikel vom 17. Juni 2006: "Jiddische Klänge vor der alten Synagoge. Waldlaubersheim erinnert mit Veranstaltungen an das einstige jüdische Kulturleben in der Gemeinde. Waldlaubersheim. Nach fast 90 Jahren haben 'Kultur vor Ort' und die Gemeinde das einstige jüdische Kulturleben wieder in Erinnerung gebracht. Erneut wurden vor der ehemaligen Synagoge jiddische Lieder gesungen. Gernot und Guido Blume und Volkmar Döring boten den Besuchern eine Reise um die Welt mit Liebes-, Volks- und Schlafliedern bis hin zu Widerstandsliedern aus dem Zweiten Weltkrieg. Dazu gehörte auch das wohl bekannteste Widerstandslied, 's'brennt brider, s'brennt', das der musikalisch begabte Schreiner Mordechaj Gebirtig im Krakauer Ghetto komponierte und das von dort aus um die ganze Welt ging..."    Fortsetzung des Textes - Artikel anklicken  .
 
August 2020: Erinnerung an die jüdische Geschichte und die Synagoge in Waldlaubersheim  
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung" (Bad Kreuznach) vom 6. August 2020: Abschnitt zu Waldlaubersheim: "Waldlaubersheim. Anders die ehemalige Synagoge von Waldlaubersheim. Der private Besitzer hat den schlichten Bruchsteinbau saniert, eine Tafel erinnert an die Geschichte der jüdischen Gemeinde. Etwa 30 jüdische Mitbürger lebten 1853 in Waldlaubersheim. Vor dem Ersten Weltkrieg kam es dann zu Abwanderungen, die Zahl der Juden sank auf unter zehn. 1918 wurde die Synagoge aufgegeben, das Gebäude wurde verkauft und seither als Scheune und Garage genutzt. Die verbliebenen Waldlaubersheimer Juden besuchten dann wieder die Synagoge in Windesheim, von der sich keinerlei Reste erhalten haben. 1939 verließen die letzten jüdischen Mitbürger Waldlaubersheim und wanderten aus, um sich vor der Verfolgung in der NS-Zeit zu retten. In de Listen der Gedenkstätte Yad Vashem sind als NS-Opfer als Waldlaubersheim verzeichnet: Erna Marx, Gottschalk Mattes, Charlotte Meyer und Ida Mayer. Zu finden ist die ehemalige Synagoge neben dem Haus Binger Straße 16".

   
   

Links und Literatur  

Links:  

bulletWebsite der Gemeinde Waldlaubersheim mit Seite zur ehemaligen Synagoge  
bulletWikipedia-Artikel  https://de.wikipedia.org/wiki/Synagoge_(Waldlaubersheim)   
bulletZur Seite über den jüdischen Friedhof in Waldlaubersheim (interner Link)     

Literatur:  

bulletLandesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz/Staatliches Konservatoramt des Saarlandes/ Synagogue Memorial Jerusalem (Hg.): "...und dies ist die Pforte des Himmels". Synagogen in Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Mainz 2005. S. 378 (mit weiteren Literaturangaben).
bulletDokumentation: Jüdische Grabstätten im Kreis Bad Kreuznach. Geschichte und Gestaltung. Reihe: Heimatkundliche Schriftenreihe des Landkreises Bad Kreuznach Band 28. 1995. S. 481-490. 
bulletBeitrag von Dirk Taubenheim: Entstehung, Entwicklung und Ende der Synagogengemeinde Waldlaubersheim. Auszug aus der Jahresarbeit am SGG Bingen 1995. Online zugänglich (pdf-Datei) bzw. bei regionalgeschichte.net   
bulletDirk Taubenheim: Die Geschichte der Synagogengemeinden von Rümmelsheim und Waldlaubersheim. Entstehung, Entwicklung und Auflösung. In: SACHOR. Beiträge zur Jüdischen Geschichte und zur Gedenkstättenarbeit in Rheinland-Pfalz. Hrsg. von Matthias Molitor und Hans-Eberhard Berkemann in Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz. Erschienen im Verlag Matthias Ess in Bad Kreuznach. 7. Jahrgang Ausgabe  2/1997 Heft Nr. 14 S. 56-57. Online eingestellt (pdf-Datei).   

    
      

                   
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Stand: 30. Juni 2020