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Villmar (Kreis
Limburg-Weilburg)
Jüdischer Friedhof
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
Siehe Seite zur Synagoge in Villmar (interner
Link)
Zur Geschichte des Friedhofes
Die Toten der jüdischen Gemeinde Villmar wurden zunächst in Arfurt
beigesetzt. Ein eigener jüdischer Friedhof in Villmar wurde erst Ende der
1920er-Jahre angelegt. Es sind in der Folgezeit nur noch wenige Gräber belegt
worden. Am Eingang zum Friedhof befindet sich ein Gedenkstein für die aus
Villmar in der NS-Zeit ermordeten jüdischen Personen (Gedenkstein gefertigt vom
Simon Jaik, Kissel rot).
Die letzte Beisetzung auf dem Friedhof war nach den Grabsteininschriften 1939
(Hanna Rosenthal). Im Zweiten Weltkrieg wurden die Grabsteine des Friedhofes
allesamt abgeräumt. Sie wurden jedoch - vermutlich von einer unbekannten
Steinfirma - aufbewahrt und nach Kriegsende wieder auf dem Friedhof
aufgestellt.
Hinweis: Ein Schlüssel zum Friedhof befindet sich bei der
Gemeindeverwaltung.
Lage des Friedhofes
Der Friedhof liegt an
der Ecke Weilburger Straße / Struther Weg schräg gegenüber der Kapelle an der
Ecke Weilburger Straße / Holzweg.
Fotos
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum: 23.08.2009)
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Aufgang zum Friedhof
von der Weilburger Straße |
Hinweistafeln
am Eingang zum Friedhof |
Gedenkstein am
Eingang: "Zum Gedenken an die
12 Mitbürger jüdischen Glaubens -
ermordet
während der Nazizeit 1933-45.
1988 Gemeinde
Villmar". |
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Blick vom Eingang
über den Friedhof |
Blick über die großenteils
unbelegt
gebliebene Fläche des Friedhofes
(Blickrichtung zum Eingang) |
Blick über die kleine
belegte
Fläche des Friedhofes |
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Grabstein für Nettchen
Herz
geb. Isenberg (1870-1936) |
Grabstein links für Hermann
Rosenthal
(1852-1934), rechts für Johanna Rosenthal
geb. Ackermann
(1860?-1921) |
Grab ohne Grabstein
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Grabstein links
für Samuel Rosenthal (1854-1931), rechts für Hanna Rosenthal
(1866-1939)
mit Gedenkinschrift für ihren im KZ Buchenwald umgekommenen
Sohn Sally
Rosenthal (1897 - 28.12.1938) |
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Presseartikel zum Friedhof
Februar 2016:
Über den jüdischen Friedhof in
Villmar |
Artikel in der "Nassauischen Neuen
Presse" vom 25. Februar 2016: "Jüdischer Friedhof - Der
'vergessene' Villmarer Friedhof.
Villmar. Er gehört inzwischen zu den wenig beachteten Plätzen Villmars: Der jüdische Friedhof beim Ortsausgang in Richtung Aumenau. Denn nicht nur liegt er etwas abseits, sondern er ist in den letzten Jahrzehnten auch geschrumpft. Heute erinnern noch wenige Grabsteine an die ehemaligen jüdischen Bürger Villmars.
Unter den noch erhaltenen Grabsteinen ist der vom Viehhändler Hermann Rosenthal.
Im Februar 1934 verstarb er in Frankfurt am Main. Die Verwaltung des Krankenhauses der israelitischen Gemeinde in Frankfurt, Gagernstraße 36, zeigte den Tod des 72-Jährigen den Angehörigen an. Hermann Rosenthal fand auf dem seit 1930 befindlichen gemeindeeigenen Judenfriedhof in der Weilburgerstraße seine letzte Ruhestätte.
Hermann Rosenthal wurde in Villmar am 10. Januar 1862 als Sohn des Bernhard und Johanette Rosenthal geboren. Seine Vorfahren sind bis 1751 urkundlich nachweisbar. Er war im Villmarer Gemeinderat tätig und von der Einwohnerschaft sehr geachtet und beliebt. An seiner Beerdigung nahmen daher außergewöhnlich viele Villmarer Bürger, aber auch Bürgermeister aus den Nachbarorten teil. Das dürfte den damaligen Nazi-Denunzianten ein Dorn im Auge gewesen sein, denn im Nazi-Hetzblatt
'Stürmer' wurde diese Sympathie für einen Juden, laut Mitteilung seines Sohnes Ludwig aus USA, im Februar 1934 angeprangert.
Nach 1939, der letzten Beerdigung einer Jüdin, verschwanden alle Grabsteine auf dem Judenfriedhof, darunter auch der von Hermann Rosenthal. Ein Foto seines Enkels Rolf Rosenthal, der im August 1945 als Soldat der US-Armee hier in Villmar das Grab seines Großvaters besuchen wollte, ist der Beweis, dass der Friedhof leer geräumt war.
Um so erstaunlicher ist, dass eine bis heute unbekannte Steinfirma diese Grabdenkmale
'gehortet' haben muss und sie nach dem Zusammenbruch des *Dritten Reiches' an ihren Platz zurück setzte. Merkwürdigerweise sind Eintragungen über die
'Nacht- und Nebel-Aktion' im Villmarer Gemeindearchiv nicht zu finden. (la)."
Link zum Artikel |
Links und Literatur
Links:
Literatur:
 | Arnsberg II,325-326.
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