Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Hanau am Main (Hessen)
Texte/Berichte zur jüdischen Geschichte der Stadt 

Hier: Berichte zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde (1850-1938) 
Anzeigen jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen 

Die nachstehend wiedergegebenen Texte mit Beiträgen zur jüdischen Geschichte in Hanau wurden in jüdischen Periodika gefunden. 
Bei Gelegenheit werden weitere Texte eingestellt.   
       
Hinweis: die Texte auf dieser Seite wurden dankenswerterweise von Susanne Reber abgeschrieben und mit Anmerkungen versehen.   
       
    
   
Übersicht:

bulletBerichte zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde  
-  Erinnerung an einen frommen Talmudisten im Dreißigjährigen Krieg (Bericht von 1848)  
Die Rabbinatskandidaten Unna und Fürth aus Hanau haben ihr Examen abgelegt (1852)   
-  Zum Tod von Fabrikant Marcus Canthal (1864)   
-  Raubüberfall auf zwei jüdische Viehhändler (1868)   
-  Zum Tod der Witwe von Vorsteher Salman Fürth: Rachel Fürth geb. Lissmann (1876)   
-  Über den Maler Professor Moritz Oppenheim (1876)    
-  Lißmann Fürth übersiedelt mit Familie nach Frankfurt (1879)     
-  Goldene Hochzeit von Salomon Hichenberg und Rebecka geb. Sander (1879)   
-  Zum Tod des Malers Professor Moritz Oppenheim (1882)     
-  Über den Maler Professor Moritz Oppenheim (1884)    
-  Zum Tod des Bijouterie-Fabrikanten Wilhelm Una (1892)    
-  Zum Tod von Rabbiner Michael Fürth (1900)    
-  Barmizwa des Sohnes von Samuel Schwab und Einweihung einer neuen Torarolle (1902)    
-  Silberne Hochzeit des Ehepaares Samuel Schwab sowie 25-jähriges Bestehen der Firma Abraham Schwab & Co. (1902)   
-  Leo Hamburger unterstützt Stipendien von Studierenden auf das Lehramt (1903)   
-  Kritik an einer jüdischen Firma, die an den Feiertagen öffnen will (1905)    
-  Zum Tod von Anselm Fürth (1907)   
-  Kommerzienrat Fritz Cannthal wird zum ersten Vorsitzenden der Handelskammer wiedergewählt (1908)  
-  25-jähriges Jubiläum von Kommerzienrat Fritz Cannthal in der Stadtverwaltung (1908)  
-  Aennchen Rosenthal rettet ein Mädchen vor dem Ertrinken (1914)  
-  81. Geburtstag von Metzgermeister Abraham Ochs (1916)   
-  Kommerzienrat Fritz Cannthal ist 40 Jahre lang Mitglied der Handelskammer (1916)  
-  Zum Tod von Esther Stern (1920)  
-  Zum Tod von Jakob Hirsch (1921)   
-  Zum Tod von Meier Schuster (1925)  
Rechtsanwalt Moritz wurde zum Gemeindeältesten der Israelitischen Gemeinde gewählt (1927)     
-  70. Geburtstag von Clara Neu (1928)  
-  Zum Tod von Leo Hamburger (1929)  
-  Zum Tod von Sofie Hirsch (1929) 
-  70. Geburtstag von Benno Lang (1933)  
-  Zum Tod von Benjamin Lang (1933)   
-  Zum Tod von Moritz Klein (1933)     
-  Todesanzeige für Moses Schuss (1936)   
-  Zum Tod von David Koschland (1936)   
bulletAnzeigen jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen  
Anzeige der Zigarrenfabrik Oppenheimer & Co. (1869)    
-  Anzeige der Spirituosenfabrik Schwarzschild & Glauberg (1869)      
-  Anzeige des Kurzeisenwarengeschäftes J. Rosenberg (1872)  
Anzeigen der Lederhandlung en gros & détail Joseph Adler (1889 / 1906)     
-  Anzeige des Mehl- und Landesproduktengeschäftes H. Schiff & Co. (1898)  
Anzeige der Dampf-Seifen-Fabrik Schwarzschild & Weil (1898)   
-  Anzeige des Mehl- und Landesproduktengeschäftes Emanuel Löbenstein (1904)  
Anzeige des Bankgeschäftes M. Bacharach (1906)   
Anzeige der Frau von Joseph Adler (1906)  
V
erlobungsanzeige von Dina Schimmel und Elimelech Intrater (1922)      

  
  
Berichte zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde  
Erinnerung an einen frommen Talmudisten im Dreißigjährigen Krieg (Bericht von 1848)
     

Artikel in der Zeitschrift "Der treue Zionswächer" vom 7. März 1848: "Miscelle. Als während des 30-jährigen Krieges im Jahre 1636 die verwüstenden Heere in die Maingegenden zogen, wurde Hanau von den heranziehenden Kaiserlichen Truppen unter dem General Sambor belagert; und der schwedische General Lamsoy in der Stadt eingeschlossen wurde. Da man die Stadt nicht übergeben wollte, so wurde vom General Sambor verfügt, dass sie beschossen werden sollte, welcher Befehl auch wirklich ausgeführt wurde. man geriet in die größte Bestürzung, und wusste nicht, wie man die Gefahr abwenden sollte. Ein gelehrter, frommer Talmudist, der in einem Häuschen in der Judengasse wohnte, beruhigte aber die Bürger, ihnen die Versicherung gebend, dass der Stadt keine Gefahr drohe, und von den vielen Bomben, die in die Stadt geschleudert wurden, zündete auch nicht eine, wenn auch einige Häuser Schaden litten. Standhaft leistete man nun Widerstand, obgleich Hunger und Not aufs Höchste gestiegen waren, bis die Stadt am 13. Juni 1636 von dem Landgrafen Philipp entsetzt wurde. Zum Andenken an dieses Ereignis wird heute noch ein Volksfest gefeiert." 
Anmerkungen: - General Sambor: womöglich General de Lamboy: https://de.wikipedia.org/wiki/Guillaume_de_Lamboy  
- Landgraf Philipp: https://de.wikipedia.org/wiki/Philipp_Ludwig_II._(Hanau-Münzenberg)     

   
Die Rabbinats-Kandidaten Unna und Fürth aus Hanau haben ihr Examen abgelegt (1852)    

Artikel in der Zeitschrift "Der treue Zionswächter" vom 2. Juli 1852: "Kurfürstentum Hessen. Bei der diesjährigen Session des Landrabbinats vom 7. bis zum 17. dieses Monats haben die Rabbinats-Kandidaten Unna und Fürth, beide aus Hanau, ihr gesetzliche vorgeschriebenes Examen abgelegt, und zwar im Talmudischen und Kasuistischen mit glänzendem Erfolge. Beide sind Schüler des Herrn Oberrabbiners Ettlinger zu Altona, und haben sich stets mit regestem Eifer dem jüdischen Studium hingegeben. Aber auch in wissenschaftlicher Hinsicht haben sie sich nicht mit jenem äußeren Anstrich von Wissenschaftlichkeit begnügt, sondern in der Tat durch plan- und regelmäßiges Gymnasial- und Universitätsstudium sich einen tüchtigen, inneren Grad von Bildung erworben. Da beide außerdem noch der streng religiösen Richtung des Judentums angehören, auch mit schöner Rednergabe ausgerüstet sind, werden die religiösen Gemeinden, die etwa eine Rabbiner-Wahl zutreffen, mit vollster Genugtuung sich jenen beiden Kandidaten zuwenden dürfen, die sicher allen gerechten Anforderungen entsprechen würden."  
Anmerkungen: - Talmudischen: https://de.wikipedia.org/wiki/Talmud
- Kasuistischen: https://de.wikipedia.org/wiki/Kasuistik
- Rabbiner Ettlinger: https://de.wikipedia.org/wiki/Jakob_Ettlinger       

     
Zum Tod von Fabrikant Marcus Canthal (1864)
    

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 4. Mai 1864: "Hanau, 9. April (1864). Unsere Stadt hat gestern einen ihrer Mitbürger durch den Tod verloren, der mit seltener Allgemeinheit die Hochschätzung und das Vertrauen der Einwohnerschaft in sich vereinigte. Marcus Canthal, ein Fabrikant, Mitglied des Stadtrats, einer der fähigsten Arbeiter im Handels- und Gewerbeverein, hat durch seine freie und vielseitige Bildung, durch glücklichen Takt in Geschäft und Verkehr, besonders durch seine sittliche Gesinnung und Rechtschaffenheit, so allgemein unter seinen Mitbürgern gegolten, dass vielfältig auf ihn das Wort angewendet wird: 'Das war ein Mann ohne Falsch!' Was einem Menschen unter seiner Umgebung den Wert bestimmt, der ehrenwerte Charakter und die uneigennützige, bescheidene und doch tatbereite Bürgergesinnung, das wird sein Grabhügel nicht zudecken, sondern unter Allen, die ihn kannten und erkannten, als sein Ehrendenkmal fortdauern. Dass er von vielen erkannt und gewürdigt wurde, dafür liegt der Beweis in der Tatsache, dass er als der erste Israelit in die oberste Stadtbehörde gewählt wurde. (F.J.)."  
Anmerkung: Marcus Canthal: https://www.lagis-hessen.de/pnd/119132362.          

   
Raubüberfall auf zwei jüdische Viehhändler (1868)   

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 30. Dezember 1868: "Hanau, 22. Dez. Die hiesige Zeitung berichtet: Gestern morgen zwischen 6 – 7 Uhr wurden auf dem Wege zwischen Bergen zwei israelitische Viehhändler, welche drei Kühe mit sich führten von acht Personen angefallen, einer wiederholt niedergeschlagen und einer Geldsumme von 40 fl. Beraubt, der andere hat entlaufen können."       

       
Zum Tod der Witwe von Vorsteher Salman Fürth - Rachel Fürth geb. Lissmann (1876)  
Genealogische Informationen zu Rachele Fürth geb.Lissmann:  https://www.geni.com/people/Recha-Rachele-F%C3%BCrth/6000000003186114045 
Zum Grab und Grabinschrift:  https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/juf/id/15012     

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 17. Mai 1876: "Hanau, 20. April. Gestern bewegte sich ein fast unübersehbarer Leichenkondukt durch die Straßen unserer Stadt. Die sterbliche Hülle einer frommen, würdigen und edlen Frau wurde zu Grabe gebracht. Die allgemeine verehrte Frau war die treue Gattin des bereits vor fünf Jahren hingeschieden Vorstehers der Gemeinde, der ehrenwerte Herr und Meister Salman Fürth - das Andenken an den Gerechten ist zum Segen. Ihr Name Rachele Tochter des Rav Abraham (Aberle) Lismann aus Gelnhausen seligen Andenkens hatte einen guten Klang in unserer Gemeinde. Ihre Bescheidenheit, ihre Demut, ihr frommes und stilles Wirken war allgemein bekannt. Zwar hatte sie sich gewissermaßen einen Hesped (Trauerrede) verbeten und da wir auch in den Tagen des Monats Nissan sind, an denen ein Hesped nicht stattfinden soll, so hatte der Herr Rabbiner Felsenstein auf diese Gründe gestützt, der Hingeschiedenen nur einen Nachruf gewidmet. In diesen Worten des Andenkens gab der Geistliche ein kurzes Lebensbild der Verblichenen, ihre hohen Tugenden und edlen Vorzüge hervorhebend. Der Besuch des öffentlichen Gottesdienstes war ihr stets eine Herzensangelegenheit, sie erfüllte mit Eifer alle Vorschriften unserer heiligen Religion. Sie zeichnete sich aus durch Betätigung der Tora, Gottesdienst und Wohltätigkeit und übertrug diese Edeltaten auf ihre Kinder, welche in ihrem Sinne und Geiste fortwirkten. Sie war ein wertes Mitglied aller hier bestehenden Chewarot (Wohltätigkeitsvereine) besonders eifrig und tätig in der Frauen-Chevrah Gemilut Chasodim, in welche ihr Hinscheiden eine fühlbare Lücke erscheinen lässt. Sie erreichte das hohe Alter von 82 Jahren. Der Schluss der Rede betonte die Worte Ruth 3, 11: (hebräisch und deutsch:) Die ganze Gemeinde weiß, dass Du ein wackeres Weib warst. Möge ihre Seele eingebunden sein in den Bund des Lebens."    
Anmerkungen: - Leichenkondukt: Trauernde, die dem Sarg folgen
- Hesped: https://www.juedische-allgemeine.de/glossar/hesped/
- Rabbiner Felsenstein: Rabbiner Samson Felsenstein (1807- 1882) http://www.alemannia-judaica.de/hanau_rabbinat.htm#Rede von Provinzialrabbiner Felsenstein zur Eröffnung des kurhessischen Landrabbinats (1846) 
- Chevrah: https://de.wikipedia.org/wiki/Chewra_Kadischa  

   
Über den Maler Professor Moritz Oppenheim (1876)  
Artikel aus der "Didaskalia".   

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 8. März 1876: "Professor Moritz Oppenheim*. von W. K.
Die kurhessische Industriestadt ist Oppenheims Heimat, sein Geburtsjahr das erste dieses Jahrhunderts. Hanau hatte zur Zeit eine noch heute in kleinen Resten fortlebende 'Akademie'; der stolze Name war indes nur das Prädikat einer Zeichenschule, die den Zöglingen der Goldarbeiterkunst Anleitung gab, dann aber auch von vielen Schulknaben besucht wurde. So kam auch Moritz Oppenheim dahin, ehe sein Vater, ein israelitischer Kaufmann, an eine Berufswahl für ihn dachte. Man ließ von Seiten seiner Familie die Elementarversuche des Knaben unbeachtet, nur der Lehrer merkte sehr bald, dass in ihm ein Talent stecke, zu schade für das Comptoirpult oder die Goldschmiedewerkstatt.
Es mag nicht leicht gewesen sein, den Vater, der in bescheidenen Verhältnissen auf eine nutzbringende Erziehung seiner Kinder bedacht sein musste, von dem Erfolge einer Künstlerkarriere zu überzeugen. Neigung und Beruf zur bildenden Kunst sind bei den Angehörigen der jüdischen Konfession selten. Während die dramatische Kunst, vor allem die Musik, glänzende Talente aufweist, hat jene sehr wenig Vertreter mosaischen Glaubens.
Der Lehrer nun zeichnete den jungen Oppenheim auf alle Weise aus, gab ihm die schönsten Vorlagen und übertrug ihm sogar den Unterricht, wenn er verhindert war; damit war die Nutzanwendung angebahnt, der Weg zur Praxis betreten und die ersten materiellen Erfolge begannen. Im achtzehnten Jahre waren alle Vorurteile überwunden und, der Fesseln ledig, kam der Kunstjünger nach München.
Im Jahre 1818 war Bayerns jetzt so prachtstolzen Hauptstadt noch in ihren alten, engen Mauern, patriarchalisch regiert vom guten Maxl und noch nicht teilhaftig ihres Ruhmes auf dem Gebiete der Kunst, nicht einmal auf dem des Bieres. Cornelius lebte noch in Rom und die alte Kunstschule, unter Langers Leitung, fristete ihr Dasein in einem pedantischen Schlendrian.In verba Magistri mussten die Zöglinge schwören, selbständiges Schaffen war streng verpönt, und als Oppenheim sich herausnahm, ohne Vorwissen des Lehrers einen Karton zu zeichnen, wurde er mit den Donnerworten: 'Wollen Sie es besser wissen als ich?' in seine Schranken gewiesen. Er durchbrach sie hinterher dennoch; als die beiden ersten Studienjahre durchkämpft waren, ging er auf neun Monate nach Paris, wo Reignault sein Lehrer wurde und dann nach Rom.
Aber auch die beiden Welthauptstädte waren zu jener Zeit nicht die Heimstätten der echten Kunst geworden. In Rom herrschte ein starres Nazarenertum in der Malerei vor und der israelitische Künstler wurde seiner Konfession wegen geflissentlich hintangelegt. Auf sich selbst angewiesen, beschloss er, seinen eigenen Weg zu gehen, und das führte zum Glück. Wir müssen das erzählen.
Die Akademie San Luca hatte ein Preisausschreiben erlassen, unter den Bewerbern befand sich Oppenheimer mit einer Komposition 'Rückkehr des jungen Tobias'. Um nun festzustellen, ob die Aspiranten wirklich eigene Arbeiten dargebracht, mussten sie, je einzeln eingeschlossen, binnen zwei Stunden eine aufgegebene Zeichnung machen und Oppenheim lieferte eine vorzüglich gelungene Zeichnung. Bei der Prüfung sahen die Italiener aber, dass die beste Komposition von einem Juden herrühre, und nun wurde die Zuerkennung der Prämie verweigert. Da trat aus der Mitte der Preisrichter ein Ausländer hervor und verlangte, dass nun überhaupt gar keine Prämie gegeben werden solle; die Italiener beugten sich sämtlich der Autorität des Fremden, denn es war kein Geringerer als Bertel Thorwaldsen, der große dänische Meister. Und von Stund’ an nahm er den hintangesetzten jungen Israeliten in Schutz und Oppenheims 'Rückkehr des jungen Tobias' in seinem Auftrage ausgeführt, hat jetzt einen Ehrenplatz im Thorvaldsen-Museum zu Kopenhagen.
Gegen Ende 1825 verließ unser Künstler Italien und nahm seinen Wohnsitz in Frankfurt a. M. . Das war die Zeit, in welcher sein berühmter Glaubensgenosse Löb Baruch, genannt Ludwig Börne, in der Vaterstadt die Zeitschrift 'Waage' herausgab, in deren Theaterkritiken er      
Hanau Israelit 08031876b.jpg (135167 Byte)seine vernichtende Geißel über die grassierenden Schicksalstragödien schwang und in deren novellistischem Teile er das politische und soziale Philisterstillleben der Restaurationsepoche bekämpfte. 'Der Narr im weißen Schwan' und 'die Postkutsche', ein Beitrag zur Naturgeschichte der Schnecken, sind u. a. aus der 'Waage' in Börnes gesammelte Schriften. Oppenheim malte Börnes Portrait, das eine, prima entworfene, befindet sich im Staedelschen Institut, das zweite ausgeführte, ziert eins der Lesezimmer des ältesten Bürgervereins. Beide sind Vorlagen geworden für alle nochmals erschienenen Bildnisse des berühmten Schriftstellers.
Dass der Künstler nun zahlreiche Aufträge zu Bildnissen erhielt, bedarf nicht erst besonderer Erwähnung. Er kehrte aber immer wieder von ihnen zu eigenen Kompositionen zurück und machte sich mit einem Gemälde, 'Rückkehr des jüdischen Freiwilligen', das zahlreich vervielfältigt erschien, schon damals in größeren Kreisen bekannt.
Auch ein Bild, 'Lavaters Bekehrungsversuch bei Moses Mendelssohn', hat das allgemeine Interesse lebhaft in Anspruch genommen.
Weit aber über die Grenzen Deutschlands, ja, Europas, trug Oppenheims Namen der Zyklus von Bildern aus dem jüdischen Familienleben, welche, in 17 photographischen Nachbildungen bei Heinrich Keller erschienen, noch heute einen Gegenstand des Exportkunsthandels bildet und wohl noch auf lange Jahre hinaus einzig in seiner Art bleiben wird. Die lebhafte Nachfrage veranlasst den Meister, von Zeit zu Zeit eine Komposition hinzuzufügen, und der 75jährige Greis hat mit einem neuen Bilde noch jüngst bewiesen, dass seine seit 60 Jahren tätige artistische Kraft noch ungeschwächt ist.
Anmerkungen: - Moritz Oppenheim: https://de.wikipedia.org/wiki/Moritz_Daniel_Oppenheim  
- Maxl: https://de.wikipedia.orgwiki/Maximilian_I._Joseph 
- Cornelius: https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_von_Cornelius 
- Kunstschule:https://de.wikipedia.org/wiki/Akademie_der_Bildenden_K%C3%BCnste_M%C3%BCnchen 
- Langer: https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Peter_von_Langer 
- In verba magistri: https://www.duden.de/rechtschreibung/in_verba_magistri 
- Reignault: https://de.wikipedia.org/wiki/Jean-Baptiste_Regnault 
- Nazarener: https://de.wikipedia.org/wiki/Nazarener_(Kunst)     -
- Akademie San Luca: https://de.wikipedia.org/wiki/Accademia_di_San_Luca 
- Bertel Thorwaldsen: https://de.wikipedia.org/wiki/Bertel_Thorvaldsen
- Thorwaldsen-Museum: https://de.wikipedia.org/wiki/Thorvaldsen-Museum
- Ludwig Börne: https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_B%C3%B6rne
- Didaskalia: https://de.wikipedia.org/wiki/Didaskalia_(Zeitschrift)   
- Restaurationszeit: https://www.bpb.de/themen/zeit-kulturgeschichte/revolution-1848-1849/519625/der-wiener-kongress-und-die-restaurationszeit/  
- Staedelsches Institut:  https://de.wikipedia.org/wiki/St%C3%A4delsches_Kunstinstitut 
- Bürgerverein:  http://frankfurter-buergervereine.de/ueber-uns/historie/geschichte-der-frankfurter-buergervereine/index.html  
- Lavater: https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Caspar_Lavater   https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Mendelssohn,_Lessing,_Lavater.jpg 
- Moses Mendelssohn: https://de.wikipedia.org/wiki/Moses_Mendelssohn 
- Heinrich Keller: https://ais-dka.gnm.de/solr-archivalien/1475263     

   
Lißmann Fürth übersiedelt mit Familie nach Frankfurt (1879)    

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 26. März 1879: "Hanau, 24. März. Der bisherige Gemeindeälteste, Herr Lißmann Fürth, ist mit seiner Familie nach Frankfurt a. M. übergesiedelt. Derselbe hat in uneigennütziger Funktion als Vorsteher versehen, und mit Eifer und aufopfernder Tätigkeit für das Wohl der Gemeinde und deren religiöse Einrichtungen gewirkt.
In Anerkennung für seine zwölfjährige Wirksamkeit wurde demselben durch eine Deputation ein wertvoller silberner Pokal überreicht. Der Repräsentant der genannten Deputation, Herr Kreisvorsteher Jacob Hamburger hob in seiner Anrede die Verdienste des Scheidenden hervor, da er am besten zu würdigen wisse, was Herr L. Fürth für die Gemeinde geleistet hat. Ungefähr in demselben Sinne sprach der Lehrer L. Una seine Gesinnung bei dieser Gelegenheit aus. - Wir nehmen zugleich Veranlassung, dem Wegziehenden unsere innigsten Segenswünsche zuzurufen." 
Anmerkung: - Lißmann Fürth ist am 5. Juni 1831 in Hanau geboren als Sohn von Salomon David Fürth und der Recha (Rechele) geb. Lismann. Lißmann Fürth heiratete später Fanny geb. Kaufmann, mit der er drei Kinder hatte. Er starb am 14. Februar 1907 in Frankfurt.  
Vgl. genealogische Informationen https://www.geni.com/people/Lismann-F%C3%BCrth/6000000009752666869     
 

    
Goldene Hochzeit von Salomon Hichenberg und Rebecka geb. Sander (1879)    

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 30. April 1879: "Hanau. Die hiesigen Eheleute Herr Salomon Hichenberg und Frau Rebecka, geb. Sander, feierten Sonntag, den 30. März, munter und rüstig, im Kreise ihrer Kinder und Enkel das Fest der goldenen Hochzeit. Die vielen Freunde und Bekannte, die seiner aufrichtigen Religiosität und seines biederen Charakters halber allgemein geachteten Jubelpaares gaben durch Gratulationen und sonstige bei solchen Gelegenheiten übliche Aufmerksamkeiten ihre Teilnahme zu erkennen und Herr Provinzialrabbiner Felsenstein drückte die Gefühle und Wünsche der anwesenden Gäste und Gratulanten durch Worte aus, die sich der vollkommensten Beifalls der Zuhörer und des Jubelpaares. Wir schließen uns den Wünschen des Herrn Provinzialrabbiners an, dass es dem würdigen Jubelpaare noch viele Jahre vergönnt sein möchte, froh und heiter, frei von Stürmen und trüben Wolken, in Liebe und Eintracht miteinander vereinigt zu bleiben.
Anmerkungen: - Rebecka Hichenberg:  Siehe Informationen bei Lagis 
- Provinzialrabbiner Felsenstein: Rabbiner Samson Felsenstein (1807 -1882) 

   
Zum Tod des Malers Professor Moritz Oppenheim (1882)  

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 8. März 1882: "Frankfurt a. M. Prof. Moritz Oppenheim ist am Freitagabend plötzlich verstorben. Frankfurt verliert in ihm einen der bedeutendsten Vertreter seines Kunstlebens, einen Maler, dessen Bedeutung weit über die Grenzen seiner geistigen Vaterstadt hinausreicht und der einen Ehrenplatz in der Kunstgeschichte beanspruchen darf. Moritz Oppenheim ist 1801 in Hanau geboren, hat also das hohe Alter von 81 Jahren erreicht. Er besuchte später die Akademie in München, setzte von 1821 - 25 seine Studien in Paris und Rom fort und ließ sich dann in unserer Stadt (sc. Frankfurt) nieder, wo er seitdem gelebt hat. Oppenheims eigentliche Bedeutung liegt in der poesievollen Auffassung und der charakteristischen Wiedergabe des jüdischen Familienlebens, doch hat er auch im Historienbilde und Porträt Bedeutendes geleistet. Wir erinnern in letzterer Beziehung vor allem an sein berühmtes Porträt von von Börne. Von seinen sonstigen Bildern sind besonders die 'Rückkehr des jungen Tobias' (noch in Rom gemalt), 'Susanna im Bade', 'Rückkehr eines jüdischen Freiwilligen', 'Das Innere eines Bildhauerateliers' im Städel’schen Museum), 'Lavater und Lessing bei Moses Mendelssohn' (1846), der 'Zyklus aus dem jüdischen Familienleben', seine Umrisse von Goethes 'Hermann und Dorothea' sind unter anderem hervorzuheben."
Anmerkungen: - Moritz Oppenheim:https://de.wikipedia.org/wiki/Moritz_Daniel_Oppenheim 
- Börne https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_Börne 
- Porträt von Börne : https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_Börne#/media/Datei:Oppenheim_-_Ludwig_Börne.jpg 
- Susanna im Bade: https://www.artnet.de/k%25C3%25BCnstler/moritz-daniel-oppenheim/susanna-im-bade-XHmpZvhjQjH6-iCAB0BT-A2
- 'Rückkehr eines jüdischen Freiwilligen': https://de.m.wikipedia.org/wiki/Datei:Moritz_Daniel_Oppenheim_-_The_Return_of_the_Volunteer_from_the_Wars_of_Liberation_to_His_Family_Still_Living_in_Accordance_wit..._-_Google_Art_Project.jpg 
- Städel’sches Museum: https://www.museumsufer.de/de/museen/staedel-museum/ 
- "Lavater und Lessing bei Moses Mendelssohn':  https://de.m.wikipedia.org/wiki/Datei:Mendelssohn,_Lessing,_Lavater.jpg 
- 'Zyklus aus dem jüdischen Familienleben': https://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/freimann/content/titleinfo/748700
- 'Hermann und Dorothea': https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_und_Dorothea      
   
  
Artikel in der "Allgemeinen Israelitischen Zeitung" vom 14. März 1882: "Bonn, 5. März. (Notizen). Wieder ist ein Veteran aus der Reihe der in Kunst und Wissenschaft ausgezeichneten Juden aus dem Leben geschieden. In Frankfurt am Main verstarb am 24. Februar plötzlich am Schlagfluss der rühmlichst bekannte Maler Prof. Moritz Oppenheim im 81. Lebensjahre. Er war in Hanau 1801 geboren, Schüler der Münchner Akademie, in Paris und Rom ausgebildet. Alsdann nahm er in Frankfurt dauernd seinen Wohnsitz. Überaus bekannt machte er sich in den weitesten Kreisen durch seinen 'Zyklus aus dem jüdischen Familienleben', in welchem er die Szenen aus und den religiösen Zeremonien mit vieler Gemütlichkeit und in sinnigster Weise darstellte. Aber auch sonst hatte er seinen Pinsel jüdischen und biblischen Vorgängen gewidmet. Eines seiner ersten und sehr gelungenen Bilder war 'Die Rückkehr eines jüdischen Freiwilligen aus dem Freiheitskriege', welches die badischen Israeliten dem Dr. Gabriel Rießer als Geschenk überreichten; dann 'Moses, wie er Josua zu seinem Nachfolger weiht', ein schönes, ausdrucksvolles Gemälde, welches Oppenheim für den Redakteur dieser Zeitung zu dem von diesem Moses Montefiore gewidmeten Album der deutschen Juden selbst kopierte und das in Kupferstich dem 'Rath des Heils' vorgesetzt worden; ferner 'Noah, der die Taube entlässt', das der Nürnberger Kunstverein in einem trefflichen Kupferstich an seine Mitglieder verteilte, und das im Hintergrunde Sem, Cham und Jophet in ihren Rasseeigentümlichkeiten erkennen lässt, so auch 'Rückkehr des jungen Tobias', 'Susanne im Bade'.'Lavater und Lessing bei Moses Mendelssohn', welches in der Karlsruher Galerie sich befindet und in dem 'Lessing-Mendelssohn-Gedenkbuch' des Deutsch-Israelitischen Gemeindebundes' reproduziert ist."  
Anmerkung: - Schlagfluss: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Schlagfluss%3Ftitle%3DSchlagfluss%26redirect%3Dno
- Dr. Gabriel Rießer: https://de.wikipedia.org/wiki/Gabriel_Riesser
- Moses Montefiore: https://de.wikipedia.org/wiki/Moses_Montefiore
- Sem: https://de.wikipedia.org/wiki/Sem_(Bibel) 
- Cham: https://de.wikipedia.org/wiki/Ham_(Bibel)
- Jophet: https://de.wikipedia.org/wiki/Jafet  
     

   
Über den Maler Professor Moritz Oppenheim (1884)   

Abbildung zum Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 23. Juni 1884     
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 23. Juni 1884: "Professor Moritz Oppenheim
Wer kennt nicht die Bilder aus dem altjüdischen Familienleben von dem in der Überschrift genannten genialen Künstler? Moritz Oppenheim wurde gegen 1799 zu Hanau geboren. Seine Eltern waren strengfromme Juden und ihnen verdankte er seine heißinnige Liebe zu unserem heiligen Glauben und das tief religiöse Gefühl, das sich in all seinen Kunstschöpfungen ausspricht. In der mit seinen Eltern befreundeten Familie Benzel-Sternau wurde durch die reiche Gemäldesammlung derselben der Sinn für die Kunst in dem Knaben geweckt, der sich bald entschloss, ein Maler zu werden und zu diesem Zwecke die Zeichenakademie in seiner Vaterstadt zu besuchen. In seinem achtzehnten Lebensjahre begab er sich nach München, um in der dortigen Kunstschule seine Studien fortzusetzen. Hier entstand sein erstes größeres Bild: 'Moses mit den Gesetzestafeln'. Es verfehlte nicht, die allgemeine Aufmerksamkeit auf den jungen Künstler zu wenden. Später ging Oppenheim nach Paris und von dort nach Rom, wo er sich die Teilnahme und die dauernde Gunst des berühmten Bildhauers Thorwaldsen erwarb. Bei einer Preisaufgabe erkannte Thorvaldsen als oberster Preisrichter dem von dem jungen Oppenheim eingelieferten Bilde den Preis zu. Allein die anderen Preisrichter weigerten sich, einem Juden eine solche Anerkennung zuteil werden zu lassen und als Thorvaldsen mit seiner Meinung nicht durchzudringen vermochte, bestand er darauf, dass der Preis niemandem zuerkannt werde. Gleichsam als Entschädigung für das dem jungen Künstler getan Unrecht, bestellte Thorvaldsen für seine eigene Sammlung ein Bild bei Oppenheim, 'Die Rückkehr des jungen Tobias', welches sich noch heute im 'Thorvaldsen-Museum' in Kopenhagen befindet. Für Baron Karl von Rothschild malte Oppenheim die 'Susanna'. Das Bild fand große Anerkennung und wurde als eine Perle der Kunst bezeichnet.
Als Oppenheim im Jahre 1825 nach Deutschland zurückkehrte, ging ihm der Ruf eines bedeutenden Künstlers voran. Der größte deutsche Dichter, Goethe, wurde ihm ein freundlicher Gönner, er empfahl ihn seinem Freunde, dem Großherzog Carl August von Sachsen und dieser verlieh dem jungen Künstler den Titel eines Professors der bildenden Künste.
Im Jahre 1828 nahm Oppenheim seinen Wohnsitz zu Frankfurt a. M., wo er sich verheiratete und eine durch Liebe und Freundschaft beglückte Häuslichkeit gründete.
Unsterblichen Ruhm hat Oppenheim durch seine Bilder aus dem altjüdischen Familienleben sich erworben. Die nach denselben angefertigten Photographien und Lichtdrucke (im Verlage der rühmlichst bekannten Kunsthandlung von Heinrich Keller in Frankfurt a. M.), sind über den ganzen Erdboden verbreitet. Man findet sie überall, wo Juden wohnen. Es sind Darstellungen aus den wichtigsten Momenten des jüdischen Lebens. Sie beginnen mit der Geburt: 'Der Gevatter erwartet das Kind.' Nach jüdischem Minhag wird das Kind, ehe es das erste Lebensjahr vollendet, in die Synagoge getragen, um dort die zur Umwickelung der heiligen Tora bestimmte 'Wimpel' oder 'Mappah' , auf der des Kindes Name verzeichnet steht, zu überreichen: 'Das Schultragen'. - Das Kind wächst heran und der Vater führt es zum Rabbinen, damit dieser es segne: 'Der Segen des Rabbi'. - Nun kommt die Zeit, dass der Knabe in den Geist unserer heiligen Schriften eingeführt wird; beim Rabbinen soll er bekunden, dass er etwas gelernt hat: 'Das Verhören.' - Die Jahre fliehen pfeilgeschwind; nach vollendetem dreizehntem Lebensjahre tritt der Knabe als vollgültiges Mitglied in die religiöse Gemeinschaft ein und dieser wichtige Moment wird von ihm durch eine Derascha, die er vor Eltern Freunden, Verwandten und anderen eingeladenen Gästen vorträgt, gefeiert: 'Bar-Mitzwah-Vortrag'. - Wiederum ist eine Reihe von Jahren vergangen, und der Jüngling erscheint an der Seite der von ihm erwählten Jungfrau, bereit, sie sich zu heiligen nach dem Gesetze Moses und Israels: 'Die Trauung'. - Das folgende Bild zeigt uns den jungen Familienvater im sabbatlichen Schmuck, sein Knäblein an der Hand, im Begriffe, in die Synagoge zu gehen, während die Hausfrau die Sabbatlichter anzündet: 'Sabbat-Anfang'. - Die Synagoge ist aus; der Hausvater tritt mit seinen Söhnen und einem armen Fremden, in das hellerleuchtete, trauliche Wohngemach, wo auf dem mit schneeweißem Linnen bedeckten Tische die beiden Sabbatbrote, die Weinflasche und der Becher bereit stehen; freudig eilen ihm die Töchter und der kleinste Knabe entgegen, um seinen Segen zu erbitten: 'Freitag-Abend'. - Die Mittagsmahlzeit am Sabbat ist verzehrt, die Familie genießt der friedlichsten Ruhe: 'Sabbat-Nachmittag, Sabbatruhe'. Der heilige Tag des Herrn ist zur Neige gegangen; schon sind die Sterne am Himmel sichtbar und mit dem Wein gefüllten Becher, der brennenden Kerze und der mit Wohlgerüchen angefüllten Büchse     
Hanau Israelit 23061884ac.jpg (216117 Byte)nimmt man Abschied vom Sabbat: 'Sabbat-Ausgang'. - Nun erscheint uns die Familie in freudiger Aufregung. Maskierte Musikanten spielen lustige Stückchen. Es ist das heitere Purimfest, das gefeiert wird. - Der Jahrestag der Befreiung unseres Volkes vom Sklavenjoche ist erschienen und an den ersten Festesabenden ist die Familie vereint, um vom Hausvater die Erzählung der Befreiung zu vernehmen, und beim gefüllten Becher Gott für alle uns erwiesenen Wohltaten zu danken: 'Der Seder-Abend'. - In die festlich geschmückte Synagoge - Blumen, Girlanden, Ziergewächse überall – führt uns das nächste Bild: 'Das Wochenfest'. - Einen ernsten Eindruck – in den Sterbekleidern stehen in tiefer Andacht die Frommen – macht der 'Vorabend des Sühnetages'. - In die reich mit Blumen bekränzte 'Laubhütte' versetzt uns das nächste Bild, während und das darauffolgende den gemütlichen Abend des 'Chanukka-Festes' vorführt. - Der 'Dorfgeher' ist eine charakteristische Darstellung aus dem jüdischen Leben. Schwer mit Waren beladen zieht der arme Hausierer in Begleitung seines Söhnchens von Dorf zu Dorf, von Haus zu Haus; aber auch bei diesen Armen verleugnet sich nicht die jüdische Mildtätigkeit; der Sohn des Hausierers wirft dem bettelnden Handwerksburschen eine Gabe in den Hut. - Mitten in den deutsch-französischen Krieg führt uns das folgende Bild. Selbst in der Nähe der Schlachtfelder hat ein jüdischer Soldat nicht vergessen, an welchem im vor Jahren der Vater oder die Mutter starb: Neun jüdische Kameraden, darunter ein Verwundeter, der an Krücken geht, haben sich zu ihm gesellt, damit er Kaddisch sagen und vorbeten kann am 'Jahrzeittage'.Mit dem Frieden nach dem Kriege schließt die Sammlung. Als König Wilhelm III. sein Volk zur Befreiung von der Fremdherrschaft aufrief, schlossen sich viele jüdische Jünglinge dem vaterländischen Heere an: 'Die Rückkehr des Freiwilligen'.
Diese Meisterwerke Oppenheims haben ihm die Herzen aller Söhne und Töchter unseres Volkes gewonnen. Wir glauben uns den Dank unserer geehrten Leser und Leserinnen zu erwerben, indem wir das Porträt des vor zwei Jahren zu seinen Vätern versammelten Künstlers darbieten. Dasselbe ist gemalt von dem berühmten Maler Mayerhofer und angefertigt in dem renommierten zinkografischen Atelier von Angerer und Göschl in Wien. Alle, die das Glück gehabt haben, den verewigten Künstler persönlich zu kennen, werden bezeugen, dass das Porträt von sprechender Ähnlichkeit ist. - Vielleicht ist es unseren geehrten Lesern und Leserinnen von Interesse, zu erfahren, dass Professor Oppenheim und seine ihm um wenige Jahre im Tode vorangegangene Gattin bis an ihr Lebensende zu den eifrigsten Lesern des 'Israelit' gehörten."
Anmerkungen: - Moritz Oppenheim: https://de.wikipedia.org/wiki/Moritz_Daniel_Oppenheim 
- Benzel-Sternau: https://www.alemannia-judaica.de/karlsruhe_synagoge_a.htm
- Zeichenakademie: https://de.wikipedia.org/wiki/Staatliche_Zeichenakademie_Hanau
- Kunstschule: https://de.wikipedia.org/wiki/Akademie_der_Bildenden_K%25C3%25BCnste_M%25C3%25BCnchen
- Moses mit den Gesetzestafeln: https://sammlung.juedischesmuseum.de/objekt/moses-mit-den-gesetzestafeln/
- Thorwaldsen: https://de.wikipedia.org/wiki/Bertel_Thorvaldsen  
- Rückkehr des jungen Tobias: https://www.kunst-fuer-alle.de/deutsch/kunst/kuenstler/kunstdruck/moritz-daniel-oppenheim/9226/1/128726/rueckkehr-des-jungen-tobias/index.htm
- Thorvaldsen-Museum: https://www.thorvaldsensmuseum.dk/en
- Karl von Rothschild: https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Mayer_von_Rothschild
- Susanna im Bade:https://www.artnet.de/k%25C3%25BCnstler/moritz-daniel-oppenheim/susanna-im-bade-XHmpZvhjQjH6-iCAB0BT-A2
- Carl August von Sachsen: https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_August_(Sachsen-Weimar-Eisenach )
- Heinrich Keller: https://frankfurter-personenlexikon.de/node/5086  
- Minhag:  https://de.wikipedia.org/wiki/Minhag_(Judentum)     
- Tora: https://de.wikipedia.org/wiki/Tora
- Wimpel: https://de.wikipedia.org/wiki/Torawimpel
- 'Das Schultragen': https://www.juedischesmuseum.de/nc/besuch/museum-to-go/dauerausstellung/detail/moritz-daniel-oppenheim/0/  
- 'Der Segen des Rabbi': https://www.juedischesmuseum.de/nc/besuch/museum-to-go/dauerausstellung/detail/moritz-daniel-oppenheim0/
- 'Das Verhören': https://www.juedischesmuseum.de/nc/besuch/museum-to-go/dauerausstellung/detail/moritz-daniel-oppenheim0/
. Derascha: https://de.wikipedia.org/wiki/Derascha
' Der Bar-Mitzwa-Vottrag':https://www.juedischesmuseum.de/nc/besuch/museum-to-go/dauerausstellung/detail/moritz-daniel-oppenheim0/
 - Bar Mitzwa: https://de.wikipedia.org/wiki/Bar_Mitzwa
 'Die Trauung': https://www.juedischesmuseum.de/nc/besuch/museum-to-go/dauerausstellung/detail/moritz-daniel-oppenheim0/
- Sabbat: https://de.wikipedia.org/wiki/Schabbat
'- Sabbat-Anfang':https://www.juedischesmuseum.de/nc/besuch/museum-to-go/dauerausstellung/detail/moritz-daniel-oppenheim0/
'- Freitag-Abend':https://hoebers.wordpress.com/2018/07/31/in-praise-of-similarity-and-difference-oppenheims-portrayal-of-german-jews-moritz-daniel-oppenheim-1800-1882-part-ii/freitag-abend-1867/
- 'Sabbat-Nachmittag': https://hoebers.wordpress.com/2018/07/31/in-praise-of-similarity-and-difference-oppenheims-portrayal-of-german-jews-moritz-daniel-oppenheim-1800-1882-part-ii/sabbat-nachmittag-1866/
- Becher: Kidduschbecher https://de.wikipedia.org/wiki/Kiddusch
- Kerze: https://de.wikipedia.org/wiki/Hawdala
- Büchse: https://de.wikipedia.org/wiki/Besamimb%C3%BCchse
- "Sabbat-Ausgang': https://artsandculture.google.com/asset/the-conclusion-of-the-sabbath-sabbath-ausgang-moritz-daniel-oppenheim/bQEy1xb6BrNYXw?hl=en&ms=%7B%22x%22%3A0.5%2C%22y%22%3A0.5%2C%22z%22%3A8.528113321703499%2C%22size%22%3A%7B%22width%22%3A2.2626378379981023%2C%22height%22%3A1.2374999999999996%7D%7D 
Purimfest: https://de.wikipedia.org/wiki/Purim
- 'Das Purimfest': https://www.juedischesmuseum.de/nc/besuch/museum-to-go/dauerausstellung/detail/moritz-daniel-oppenheim0/
- Sederabend: https://de.wikihttps://www.juedischesmuseum.de/nc/besuch/museum-to-go/dauerausstellung/detail/moritz-daniel-oppenheim0/pedia.org/wiki/Seder
- 'Der Seder-Abend': https://westfalen.museum-digital.de/object/9915
. Wochenfest: https://de.wikipedia.org/wiki/Schawuot
. 'Das Wochenfest': https://de.wikipedia.org/wiki/Schawuot#/media/Datei:Moritz_Daniel_Oppenheim_-_Shavuot_(Pentecost)_(Das_Wochen-_oder_Pfingst-Fest)_-_Google_Art_Project.jpg
- 'Am Vorabend des Sühnetages':https://www.juedischesmuseum.de/nc/besuch/museum-to-go/dauerausstellung/detail/moritz-daniel-oppenheim0/
- Sühnetag: https://de.wikipedia.org/wiki/Jom_Kippur
- 'Laubhütte': https://www.juedischesmuseum.de/nc/besuch/museum-to-go/dauerausstellung/detail/moritz-daniel-oppenheim0/
- Laubhüttenfest: https:https://www.juedischesmuseum.de/nc/besuch/museum-to-go/dauerausstellung/detail/moritz-daniel-oppenheim0///de.wikipedia.org/wiki/Sukkot
- 'Chanukka-Fest': https://www.juedischesmuseum.de/nc/besuch/museum-to-go/dauerausstellung/detail/moritz-daniel-oppenheim0/
- 'Der Dorfgeher': https://www.juedischesmuseum.de/nc/besuch/museum-to-go/dauerausstellung/detail/moritz-daniel-oppenheim0/
- Deutsch-Französischer Krieg: https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsch-Franz%25C3%25B6sischer_Krieg
- Kaddisch: https://de.wikipedia.org/wiki/Kaddisch
- Kaddisch darf nur gesagt werden, wenn zehn religionsmündige jüdische Männer anwesend sind: https://www.talmud.de/tlmd/das-kaddisch-gebet/
- Jahrzeit: https://de.wikipedia.org/wiki/Jahrzeit
. Wilhelm III.: https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Wilhelm_III._(Preu%C3%9Fen )   
- 'Die Rückkehr des Freiwilligen': https://germanhistorydocs.org/de/vom-vormaerz-bis-zur-preussischen-vorherrschaft-1815-1866/ghdi:image-5003-
- Zinkografisch: https://de.wikipedia.org/wiki/Zinkografie
- Angerer und Göschl: https://de.wikipedia.org/wiki/C._Angerer_%26_G%C3%B6schl
- 'Israelit': https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Israelit   

  
Zum Tod des Bijouterie-Fabrikanten Wilhelm Una (1892)   

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 22. Februar 1892: "Hanau, 29. Jan. In vergangener Nacht verstarb hier nach längerem Leiden in kaum vollendeten siebzigsten Lebensjahr der in weiteren Kreisen bekannte Bijouteriefabrikant und stellvertretende Bürgerausschussvorsteher, Herr Wilhelm Una. Mitglied des israelitischen Gemeindevorstandes usw. Der Verstorbene hat sich um seine Vaterstadt Hanau unvergessliche Verdienste erworben; seit langen Jahren gehörte er den städtischen Behörden an und 19 Jahre lang bekleidete er das Amt des Präsidenten der hiesigen Handelskammer, nachdem er schon ein Jahrzehnt den Vorsitz in dem später durch die Handelskammer ersetzten 'Handels- und Gewerbeverein' geführt hatte."
Anmerkungen: - Bijouterie: https://de.wikipedia.org/wiki/Bijouterie
- Wilhelm Una: siehe auf einer Seite bei Lagis Hessen    

       
Zum Tod von Rabbiner Michael Fürth (1900)

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 10. Mai 1900:     
  
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 21. Mai 1900:   
Hanau Israelit 21051900a.jpg (128545 Byte)   

      
Barmizwa des Sohnes von Samuel Schwab und Einweihung einer neuen Torarolle (1902)
   

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 30. Januar 1902: "Hanau, 28. Januar (1902). Ki sewach mischpocho lonu bo-ir. Eine Familienfeier wird zum Festtag für unsere Gemeinde. So begann unser Herr Rabbiner seine Festrede am vergangenen Erev Schabbos kaudesch Beschalach (= am Vorabend zum Schabbat mit der Toralesung Beschalach), woselbst er die Einweihung eines Sefer Thorah (= Torarolle) vollzog. Herr Samuel Schwab ließ dasselbe anlässlich der Barmizwoh seines jüngsten Sohnes schreiben und schenkte es der Gemeinde, nebst einem rechgestickten Mäntelchen. Die Feier fand in der festlich geschmückten Synagoge nach dem herkömmlichen Ritus, Singen von Wajehi binsana Mismaurim etc. statt; es wurden Hakofoth (= Umzüge) wie am Simchas Thauroh (= Festtag Simchat Tora) gemacht. Der Text der Festrede war Psalm 29, Vers 8 und 9, die unser Herr Rabbiner glänzend auslegte".     

   
Silberne Hochzeit des Ehepaares Samuel Schwab sowie 25-jähriges Bestehen der Firma Abraham Schwab & Co. (1902)   

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 24. Februar 1902: "Hanau, 20. Februar (1902). (Gründungsfeier und silberne Hochzeit). Am Donnerstag, 13. Februar (1902), waren es 25 Jahre seit Bestehen der Firma Abraham Schwab & Co., zugleich beging der Chef der Firma, Herr Samuel Schwab, im Verein mit seiner Gattin das Fest der silbernen Hochzeit. Schon am Vorabend des Ehrentages wurde der Jubilar und dessen Gemahlin in angenehmster Weise überrascht, indem die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr der 3. Kompanie mit ihrem Hauptmann, Herrn Chr. Fuchs und Stadtverordneten Herrn Jean Bailly erschienen waren, um im Verein mit aus Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr, sowie der Turngemeinde gebildeten Sängern, nebst einem Teil der 166er Regimentskapelle, den Jubilar abwechselnd mit Musik und Gesang ehrten. Zum Schlusse brachte Herr Bailly mit kernigen Worten ein begeisternd aufgenommenes Hoch auf den Jubilar aus.  
Am Morgen des Festtages erschien eine Deputation der Freiwilligen Feuerwehr der 3. Kompanie, Hauptmann Fuchs und Jean Bailly, wobei Letzterer als Sprecher für seine Kameraden Herrn Samuel Schwab, der auf eine 35-jährige Tätigkeit als Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr zurückblicken kann, beglückwünschte und als Anerkennung guter Kameradschaft und treuer Pflichterfüllung: 'Gott zur Ehr', dem Nächsten zur Wehr',' die herzlichsten Wünsche seiner Kameraden in Form eines Blumenstraußes überbrachte. Aus dem großen Kreise der Freunde wurden dem Jubelpaare die denkbar schönsten Ehrungen zuteil.    
Herr Samuel Schwab, einer unserer angesehensten und bescheidensten Mitbürger, welcher an allen sozialen Fragen regen Anteil nimmt, trat 1877 in die zwei Jahre früher seitens des Herrn Abraham Schwab - Berlin gegründete Firma Abraham Schwab & Co. von da ab genannt, ein, welche er seit dem Jahre 1891 allein dirigiert. Er hat es verstanden, mit fester Hand und sicherem Blick aus kleinen Anfängen, allmählich mit zäher Ausdauer und nie ermüdendem Fleiße, es zu der jetzt im In- und Auslande sich des ehrenvollsten Rufes erfreuenden Firma zu bringen. Wenn auch manchmal von Klippen gefährdet und von Wellenschlag umringt, der Kapitän hat sein Schiff mutig, auf Gottes Hilfe vertrauend, in den Hafen geführt. Möge es Herrn Samuel Schwab vergönnt sein, an der Seite seiner Gattin, im Kreise seiner Familie noch recht lange zum Nutzen und Frommen Aller wirken zukönnen. (H.Az.)."      

   
Leo Hamburger unterstützt Stipendien von Studierenden auf das Lehramt (1903)  

Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 4. Dezember 1903:  "Hanau am Main. Ein Sohn unserer Gemeinde, Herr Leo Hamburger - Frankfurt am Main, hat der hiesigen israelitischen Gemeinde den Betrag von 15.000 Mark überwiesen zur Stipendien-Verteilung an junge Leute, die sich dem Lehrerberufe widmen".       

   
Kritik an einer jüdischen Firma, die an den Feiertagen öffnen will (1905)   

Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 29. September 1905: "Hanau. Unliebsames Aufsehen erregt hier eine große Annonce in der Hanauer Zeitung, in der die Firma Gustav Aron und Co., Inhaber Löb, ihrer Kundschaft anzeigt, dass ihre Geschäftslokalitäten während der israelitischen Feiertage (Samstag, 30. September und Sonntag, 1. Oktober) geöffnet bleiben. Es ist der erste Fall, dass hier an den hohen Feiertagen ein jüdisches Geschäft geöffnet ist; - doch das ist Sache des Herrn Löb; - was wir festnageln wollen, ist die Ungehörigkeit, die darin liegt, dies auch noch in die Öffentlichkeit hinauszutrommeln."      

   
Zum Tod von Anselm Fürth (1907)  

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 7. November 1907:  "Hanau, 6. November (1907). Am vergangenen Freitag wurde unsere Gemeinde durch den Tod des an der Schwelle des 74. Lebensjahres stehenden Herrn Anselm Fürth - er ruhe in Frieden - in tiefe Trauer versetzt. Der Verewigte war der letzte Spross der alten Hanauer Familie Fürth, die seit langem eine Zierde unserer Gemeinde bildete. Wegen seiner Geistesgaben und seiner trefflichen Eigenschaften geachtet und geehrt, hat er über zwei Dezennien das Amt des ersten Vorstehers in unserer Gemeinde verwaltet und als solcher die Integrität der Gemeindeinstitutionen stets zu bewahren gewusst. Auch im Dienst der jüdischen Armenpflege entwickelte er eine segensreiche Tätigkeit. Die Kraft und Innigkeit, mit der er an den ehrfurchtgebietenden Tagen als Vorsänger (gemeint als ehrenamtlicher Kantor) die Herzen der Beter bewegte, wird allen, die ihn gehört haben, dauernd in Erinnerung bleiben. Sein Hinscheiden schlägt der Gemeinde Hanau eine schwere Wunde. Das kam auch in der ergreifenden Trauerrede, in dem Herr Provinzialrabbiner Dr. Bamberger das Charakterbild des Dahingegangenen zeichnete, zu lebhaftem Ausdruck. Seine Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens."        

    
Kommerzienrat Fritz Cannthal wird zum ersten Vorsitzenden der Handelskammer wiedergewählt (1908)  
Literaturhinweis: Ruth Dröse (Hrsg.): Fritz Cannthal - Lebenserinnerungen eines jüdischen Unternehmers aus Hanau zwischen den Revolutionen 1848 und 1918. CoCon-Verlag Hanau. o.J.   

Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 31. Januar 1908: "Hanau. Kommerzienrat Cannthal wurde als erster Vorsitzender der Handelskammer wiedergewählt".     

   
25-jähriges Jubiläum von Kommerzienrat Fritz Cannthal in der Stadtverwaltung (1908)   

Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 11. Dezember 1908: "Hanau. Stadtverordnetenvorsteher Cannthal beging das 25-jährige Jubiläum seiner ehrenamtlichen Tätigkeit in der Stadtverwaltung".      

  
Aennchen Rosenthal rettet ein Mädchen vor dem Ertrinken (1914)  

Artikel in der "Allgemeinen Israelitischen Zeitung" vom 24. Juli 1914: "In Hanau rettete die zwölfjährige Aennchen Rosenthal die fünfjährige Tochter eines Beamten, die in den hochgehenden Katzbach gefallen war, vom Tode des Ertrinkens."      

   
81. Geburtstag von Metzgermeister Abraham Ochs (1916)   

Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 1. September 1916: "Hanau. Der frühere Metzgermeister Abraham Ochs beging in Gesundheit seinen 91. Geburtstag."      

   
Kommerzienrat Fritz Cannthal ist 40 Jahre lang Mitglied der Handelskammer (1916)   

Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 27. September 1916: "Hanau. Kommerzienrat Fritz Canthal gehörte dieser Tage 40 Jahre lang der Handelskammer, darunter 25 Jahre als Vorsitzender, an. Die Handelskammer hielt eine Festsitzung ab. Canthal machte eine Stiftung von 20.000 Mark."        
 
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 27. September 1916: "Aus Hanau wird gemeldet: Herr Kommerzienrat Fritz Canthal gehörte dieser Tage 40 Jahre lang der Handelskammer, darunter 25 Jahre als Vorsitzender an. Die Handelskammer hielt aus diesem Anlass eine Festsitzung ab. Der Jubilar machte eine Stiftung von 20.000 Mark."   

  
Zum Tod von Esther Stern (1920)   

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 8. Juli 1920:      

   
Zum Tod von Jakob Hirsch (1921)    

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 24. Februar 1921:    

     
Zum Tod von Meier Schuster (1925)  

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 8. April 1925:      

    
 Rechtsanwalt Moritz wurde zum Gemeindeältesten der Israelitischen Gemeinde gewählt (1927)        

Artikel in der "Jüdischen Wochenzeitung" für Kassel, Kurhessen und Waldeck" vom 7. Januar 1927:  "Hanau. Zum Gemeindeältesten der Israelitischen Gemeinde wurde Herr Rechtsanwalt Moritz gewählt und bestätigt."                  

  
70. Geburtstag von Clara Neu (1928)    

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 22. November 1928:      

   
Zum Tod von Leo Hamburger (1929)    

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 21. Februar 1929:     

   
Zum Tod von Sofie Hirsch (1929)   

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 24. April 1929:      

    
70. Geburtstag von Benno Lang (1933)   

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 16. Februar 1933:      

   
Zum Tod von Benjamin Lang (1933)   

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 16. November 1933:      

     
Zum Tod von Moritz Klein (1933)      

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 7. Dezember 1933: "Hanau, 3. Dezember (1933). Am Freitag Abend Schabbat mit der Toralesung Wajeze, hauchte Moritz Klein seine reine Seele aus, nachdem er erst kürzlich auf seinem langen, schweren Krankenlager sein 68. Lebensjahr vollendet hatte. Mit ihm ist ein Mann dahingegangen, der es verstanden hat, als treusorgender Gatte und Vater seiner Familie, als bewährtes Mitglied seiner Gemeinde sich voll und ganz zu erweisen. Beseelt von wahrer, ungeheuchelter Frömmigkeit, durchdrungen von felsenfestem Gottvertrauen, unermüdlich im Schaffen und Arbeiten, wandelte er als ein schlichter und redlicher Mann in seinem von schweren Schicksalsschlägen betroffenen Leben. Von seiner großen Beliebtheit und Hochschätzung legte das unübersehbare Trauergefolge bei seiner Beerdigung beredtes Zeugnis ab. Provinzialrabbiner Gradenwitz entwarf ein treffendes Charakterbild des Entschlafenen, dabei mit Nachdruck hervorhebend, dass der Verblichene in seinem Berufe als Restaurateur und Metzger mit minutiöser Genauigkeit und Gewissenhaftigkeit seinen Pflichten in der Kaschrut oblag und in dieser Beziehung als Vorbild und Muster gewertet werden müsse. Möge der Allgültige der treuen Gattin und den lieben Kindern, die sich in der Pflege quasi aufgeopfert haben reichlichen Trost spenden. Seine Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens."     

    
Todesanzeige für Moses Schuss (1936)   

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 20. Mai 1936:      

 
Zum Tod von David Koschland (1936)   

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 4. Juni 1936:      



 
Anzeigen jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen   
Anzeige der Zigarrenfabrik Oppenheimer & Co. (1869)   

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 18. August 1869:  "Für das Comptoir unserer Zigarren-Fabrik suchen wir einen Lehrling und einen angehenden Commis. Oppenheimer & Co., Hanau."     

 
Anzeige der Spirituosenfabrik Schwarzschild & Glauberg (1869)   

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 17. November 1869: "Lehrling gesucht
Wir suchen für das Comptoir einen Lehrling. Samstags und Festtage geschlossen, Kost und Logis im Hause. 
Hanau, 9. November 1869. 
Schwarzschild & Glauberg Spirituosenfabrik
."    

  
Anzeige des Kurzeisenwarengeschäftes J. Rosenberg (1872)      

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 27. März 1872: Für mein Kurzeisenwaren-Geschäft, Samstags geschlossen, suche ich einen Lehrling mit den nötigen Vorkenntnissen und günstigen Konditionen zum sofortigen Eintritt. 
J. Rosenberg
in Hanau."   

      
Anzeigen der Lederhandlung en gros & détail Joseph Adler (1889 / 1906)       

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 17. Juni 1889: 
"Für meine Lederhandlung en gros & détail, welche Samstags geschlossen ist, suche ich einen Lehrling. 
Joseph Adler
, Hanau."     
 
Anzeige im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 14. Dezember 1906: 
"Gesucht ein Commis für meine Lederhandlung, sowie ein Lehrling. Samstags geschlossen. 
Hanau am Main   Joseph Adler".    

   
Anzeige des Mehl- und Landesproduktengeschäftes H. Schiff & Co. (1898)     

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 5. September 1898: "Für unser Mehl- und Landesproduktengeschäft, Engros und Detail, suchen per 1. September dieses Jahres einen Lehrling, mit guter Schulbildung. H. Schiff & Co., Hanau am Main."    

  
Anzeige der Dampf-Seifen-Fabrik Schwarzschild & Weil (1898)      

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 8. September 1898: "Schwarzschild & Weil, Hanau. Erste Hanauer Dampf-Seifen-Fabrik. Offerieren Prima Koscher-Seife. Nur an Wiederverkäufer."     

  
Anzeige des Mehl- und Landesproduktengeschäftes Emanuel Löbenstein (1904)     

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 17. März 1904: "Für mein Mehl- und Landesprodukten-Geschäft suche einen Lehrling unter günstigen Bedingungen. Samstags und Feiertage frei. 
Emanuel Löbenstein, Hanau am Main."      

   
Anzeige des Bankgeschäftes M. Bacharach (1906)    

Anzeige im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 14. Dezember 1906: 
"Lehrling (mit einjähriger Berechtigung) 
per sofort
oder Ostern gesucht. 
M. Bacharach, Bankgeschäft, Hanau am Main
".  

        
Anzeige der Frau von Joseph Adler (1906)         

Anzeige im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 14. Dezember 1906: "Gesucht ein israelitisches Mädchen für Küche und Hausarbeit. 
Frau Joseph Adler, Hanau am Main,
Hammerstraße."      

    
Verlobungsanzeige von Dina Schimmel und Elimelech Intrater (1922)    

Anzeige im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 30. Mai 1922:       

     

     

     

     

     

 

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Stand: 06. Oktober 2024