Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Garitz (Stadt Bad Kissingen, Kreis Bad Kissingen)
Jüdische Geschichte 
(die Seite wurde erstellt unter Mitarbeit von Elisabeth Böhrer) 

Übersicht:

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
Zur Geschichte der Synagoge   
Links und Literatur   

 

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde                    
     
In Garitz bestand nach den Angaben bei I. Schwierz (s. Lit.) "ungefähr vom 18. Jahrhundert bis ca. 1900 eine kleine jüdische Kultusgemeinde, die in einem eigenen Gebiet, dem 'Judenhof' wohnte". Die Angaben werden bestätigt im Buch von Binder / Mence S. 177 u.ö. 
   
An Einrichtungen sollen im "Judenhof" vorhanden gewesen sein: eine Synagoge oder ein Betsaal in einem der jüdischen Häuser. 
   
Nach Angaben von Elisabeth Böhrer (nach Recherchen im Staatsarchiv Würzburg, jüd. Standesreg. Nr. 119 [Schwanfeld] wurde die am 29. Mai 1863 in Gunzenhausen geborene Frau Therese (zunächst Theres) Rheinstein geb. Joelsohn aus Garitz im Dezember 1937 im jüdischen Friedhof Schwanfeld beigesetzt. 
    
Theresia Rheinstein aus Garitz wird auch (mit allerdings falschem Geburtsnamen 'Ivelsohn'  bei Binder / Mence S. 385 genannt
    
    
    
Zur Geschichte der Synagoge    
  
Über die im "Judenhof" möglicherweise früher vorhandene Synagoge (beziehungsweise ein Betraum) liegen keine weiteren Informationen vor. 
   
Adresse/Standort der Synagoge: im "Judenhof" (Standort jedoch unklar), der Bereich des Judenhofes heute: Jahnstraße 34-48. 
    
    
    
Anmerkung von Hubert Stärker - andere Herleitungsmöglichkeit des "Judenhofes" ("Jüdehof")     

Schreiben von H. Stärker an den Webmaster der "Alemannia Judaica" vom 24.3.2009: "In Garitz gibt es zwar einen Hof, der seit sehr langer Zeit "Jüdehof" genannt wurde, obwohl dort vermutlich nie ein jüdischer Bürger wohnte. In diesem Hof wohnten einst mehrere Schuster, die sich tagtäglich in den "Haaren" hatten, sich immer stritten, wie mir ein alter Garitzer erzählte. Sie "schreien (streiten) wie die Juden" (wie jüdische Händler), wie man landläufig sagte. Laut Statistisch-topographisches Handbuch für den Unter-Mainkreis des Königreiches Bayern von 1830 gab es in Garitz 481 Seelen, davon 480 Katholiken und 1 Protestant. 
An Garitz ist die Judenverfolgung auch nicht spurlos vorbei gegangen. Man erzählte von zwei jüdischen Bürgern. Davon einer ein "Halbjude", was bei 
Abstammungsüberprüfung heraus kam. Der Sohn wollte unbedingt die Offizierslaufbahn einschlagen. Das wurde seinem Vater (S.) zum 
Verhängnis. Er wurde verhaftet und starb im KZ. Die zweite jüdische Bürgerin hatte mehr Glück. Es gab nie eine Abstammungsüberprüfung. Sie 
überlebte die Nazizeit und starb mit einem erfüllten Lebensabend. 
Quelle: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. (1801). Staatsarchiv Würzburg."
  
Anmerkung Webmaster: Laut Gedenkbuch ist aus Garitz umgekommen: Adolf Schönwiesner, geb. 31.1.1883 in Budapest, wohnhaft in Garitz, ermordet am 18. Februar 1945 in Auschwitz.     
  
  
Hinweis: Im Zusammenhang mit der Erstellung von Matrikellisten 1817 werden in Garitz keine jüdischen Familien genannt; es wird auch keine Matrikelstelle für Garitz eingeräumt. Dies ist eher ein Hinweis darauf, dass in Garitz - zumindest Anfang des 19. Jahrhunderts - keine jüdische Gemeinde bestand.  
  

     
      

Links und Literatur

Links:

Website der Stadt Bad Kissingen  

Literatur:  

Baruch Z. Ophir/Falk Wiesemann: Die jüdischen Gemeinden in Bayern 1918-1945. Geschichte und Zerstörung. 1979 S. 40-41.  
Cornelia Binder und Michael (Mike) Mence: Last Traces / Letzte Spuren von Deutschen jüdischen Glaubens im Landkreis Bad Kissingen. Schweinfurt 1992. 
dieselben: Nachbarn der Vergangenheit / Spuren von Deutschen jüdischen Glaubens im Landkreis Bad Kissingen mit dem Brennpunkt 1800 bis 1945 / Yesteryear's Neighbours. Traces of German Jews in the administrative district of Bad Kissingen focusing on the period 1800-1945.  Erschienen 2004. ISBN 3-00-014792-6. Zu beziehen bei den Autoren/obtainable from: E-Mail.    Info-Blatt zu dieser Publikation (pdf-Datei). 
Fehlanzeige in Dirk Rosenstock: Die unterfränkischen Judenmatrikeln von 1817. Eine namenkundliche und sozialgeschichtliche Quelle. Reihe: Veröffentlichungen des Stadtarchivs Würzburg Band 13. Würzburg 2008.  

    
     

                   
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Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 14. März 2015