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Flieden (Kreis
Fulda)
Jüdischer Friedhof
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
Siehe Seite zur Synagoge in Flieden (interner
Link)
Zur Geschichte des Friedhofes
Die Toten der jüdischen
Gemeinde Flieden wurden zunächst in Fulda beigesetzt. Der jüdische Friedhof in Flieden
wurde 1905 gemeinsam für die jüdischen Gemeinden Flieden
und Neuhof
angelegt. Die Friedhofsfläche umfasst 13,34 ar. Bereits vor und in der NS-Zeit
wurde der Friedhof mehrfach von SA-Leuten, Jugendlichen oder unbekannten
Friedhofschändern verwüstet.
Nach 1945 wurde der Friedhof wiederhergestellt. 1947 wurde für die jüdischen
NS-Opfer ein Ehrenmal durch die politischen Gemeinden Neuhof und Flieden
errichtet, auf dem insgesamt 19 Namen (zwei aus Flieden) verzeichnet sind.
Der Text des Gedenksteins lautet: "Nach unmenschlichen Grausamkeiten
mussten 19 Männer, Frauen und Kinder der jüdischen Gemeinden Neuhof und
Flieden in Konzentrationslagern ihr Leben lassen"; dazu ein hebräischer
Text (übersetzt:) "Es möge sich Gott erinnern an diejenigen, welche
umgekommen sind durch die frevelhafte deutsche Naziregierung zur Heiligung des
Namens und zur Heiligung des Volkes! Im Paradies möge ihre Seele Ruhe finden, für
ewig werden sie nicht vergessen werden".
Aus der Geschichte des Friedhofes
Erste Schändungen
1923 / 1934
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 26. Juli 1923:
"Flieden, 25. Juni (1923). Schon wiederholt mussten wir die
Wahrnehmung machen, dass Rohlinge sich ein Vergnügen daraus machen, die
Grabsteine auf dem jüdischen Friedhofe zu beschädigen. In den letzten
Nächten scheinen wahre Vandalen in der Stätte des Friedens gehaust zu
haben. Denn 13 Grabsteine sind zu unserem Schrecken aufgehoben und
teilweise zertrümmert worden. Also nicht mal unseren Toten gönnt man
ihre Ruhe. Hoffentlich gelingt es, die rohen Täter zu fassen!" |
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Meldung in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 9. August 1934:
"Flieden (Bezirk Fulda). Hier wurden auf dem jüdischen
Friedhof 6 Grabsteine umgeworfen. Von den Tätern fehlt bis jetzt jede
Spur." |
Lage des Friedhofes
Der Friedhof liegt zwischen Flieden und Neuhof an der
Bundesstraße 40 in Richtung Neuhof.
Fotos:
(Fotos von H. Hausmann, Wächtersbach, Aufnahmedatum: April
2005)
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Teilansichten des
Friedhofes |
Grabstein ... Adler |
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Abgebrochene Säule für eine
viel zu
früh verstorbene Person |
Grabstein für
Meier
Goldschmidt |
Grabstein für Jettchen
Katz
(gest. 1928) |
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Denkmal von 1947
für die in der NS-Zeit ermordeten Juden aus Flieden und Neuhof |
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Links und Literatur
Links:
Quellen:
Literatur:
 | Arnsberg I,178-180, II,121-122. |
 | Michael
Imhof: 400 Jahre Juden in der Rhön. Herausgegeben von Zukunft Bildung Region Fulda e. V.
21 x 29 cm, 344 Seiten, 562 Farb- und 59 S/W-Abbildungen, Klappenbroschur. ISBN 978-3-7319-0476-2
(D) 39,95 €, (A) 41,10 €, CHF 45,90.
Erschienen im Michael Imhof-Verlag.
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zur Publikation mit Downloads und "Blick ins Buch"
Seit 400 Jahren waren Juden in den Landstädten und Dörfern der hessischen Rhön urkundlich verbürgt. Ende des Mittelalters und noch zu Beginn der Frühen Neuzeit aus ihren angestammten Wohngebieten vertrieben, fanden viele von ihnen auf den Territorien von Ritterschaften und der Universität Würzburg auch in der Rhön eine neue Bleibe. Erst mit der rechtlichen Gleichstellung der Juden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts setzte für sie ein wirtschaftlicher und sozialer Prozess ein, der den Namen Emanzipation verdient. In den Gemeinden der Rhön wurden sie zu wesentlichen Wegbereitern der Moderne. Dieser Entwicklung stellte sich ein zunehmender Antisemitismus schon in der Kaiserzeit entgegen. Als mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 der Judenhass zum Regierungsprogramm wurde, begann auch für die in der Rhön lebenden Juden eine Zeit der Demütigungen und Verfolgungen mit dem Ziel ihrer Vertreibung und
Vernichtung. |

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