Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Eppingen (Kreis Heilbronn) 
Jüdische Geschichte / Betsaal/Synagoge

Überblick:

bulletZur Geschichte der jüdischen Gemeinde 
bulletAus der Geschichte der jüdischen Gemeinde 
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer und der Schule  
Aus dem jüdischen Gemeindeleben  
Berichte zu einzelnen Personen aus der Gemeinde 
Persönlichkeiten  (Selma Rosenfeld)   
Anzeigen jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen  
bulletZur Geschichte des Betsaales / der Synagogen und weiterer Einrichtungen der Gemeinde 
Berichte aus der Geschichte der Synagoge 
bulletErinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte   
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bulletLinks und Literatur  

    
    
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde 
(english version)  
   
In Eppingen lebten Juden bereits im Mittelalter. Bei der Judenverfolgung in der Pestzeit 1349 wurden auch hier Juden ermordet. Ende des 14. Jahrhunderts lassen sich wieder Juden in der Stadt nachweisen (1380 bis 1391). 
 
Die Entstehung der neuzeitlichen Gemeinde geht in das 16./17. Jahrhundert zurück. Seit der Zeit Anfang des 18. Jahrhunderts nahm die Zahl der Juden zu. 1722 waren neun jüdische Familien in Eppingen, 1797 16 Familien. 
 
Die Zahl der jüdischen Einwohner entwickelte sich im 19. Jahrhundert wie folgt: 1825 187 jüdische Einwohner (6,8 % von insgesamt 2.750), 1842 222, 1865 181 (5,6 % von 3.256), 1875 147 (4,5 % von 3.274), 1880 215 (5,3 % von 4.034), 1889 151 (4,2 % von 3.621), 1900 124 (3,6 % von 3.467), 1910 91 (2,7 % von 3.402).
 
An Einrichtungen hatte die jüdische Gemeinde eine Synagoge (s.u.), eine Konfessions- und Religionsschule, ein rituelles Bad und einen Friedhof. Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war ein Lehrer angestellt, der zugleich als Vorbeter und Schochet tätig war. Im 19. Jahrhundert prägten vor allem zwei Lehrer das Leben der jüdischen Gemeinde: Ezechiel Schlesinger, der 45 Jahre lang bis Ende der 1860er-Jahre in der Gemeinde war sowie Elias Eichstetter, der von 1873 an in Eppingen wirkte und hier 1898 sein 25jähriges Dienstjubiläum feiern konnte (s.u.). Er blieb bis 1903 in Eppingen. Die Gemeinde gehörte zum Rabbinatsbezirk Bretten.
 
Um 1924, als noch 72 Personen der jüdischen Gemeinde angehörten (2,1 % von insgesamt 3.389 Einwohnern), waren die Vorsteher der Gemeinde Julius Frank, Gustav Hochherr und Nathan Marx. Als Religionslehrer und Kantor wirkte nun Samuel Bravmann, als Synagogendiener Julius Sternweiler. An der Religionsschule der jüdischen Gemeinde erhielten 16 Kinder Religionsunterricht. An jüdischen Vereinen gab es insbesondere den Israelitischen Frauenverein (beziehungsweise Frauen-Chewroth, 1924 unter Leitung von Frau Betty Ehrlich, 1932 Sophie Gutmann, Zweck: Unterstützung Ortsarmer) sowie den Israelitischen Wohltätigkeitsverein (Israelitischer Männer-Chewroth, 1924 unter Leitung von Gustav Hochherr, 1932 Moritz Hochherr, Zweck: Unterstützung Ortsarmer, 1932 13 Mitglieder). Zur jüdischen Gemeinde Eppingen gehörten seit Auflösung der dortigen Gemeinde auch die in Mühlbach lebenden jüdischen Personen (1924 13). 1932 waren die Vorsteher der Gemeinde Julius Frank (1. Vors.), Nathan Marx (2. Vors.) und Max Weil (3. Vors.). Als Schriftführer und Schatzmeister war Simon Siegel tätig, als Lehrer und Kantor weiterhin Samuel Bravmann. Im Schuljahr 1931/32 waren in der Religionsschule sieben Kinder zu unterrichten.
   
1933 lebten noch 60 jüdische Personen in Eppingen (1,7 % von 3.506). In den folgenden Jahren ist ein Teil der jüdischen Gemeindeglieder auf Grund der Folgen des wirtschaftlichen Boykotts, der zunehmenden Entrechtung und der Repressalien weggezogen beziehungsweise ausgewandert. 1938 wurden noch 34 jüdische Personen in der Stadt gezählt, am 1. Januar 1940 noch sechs. Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge niedergebrannt (siehe unten); die jüdischen Männer wurden in das KZ Dachau eingewiesen und dort wochenlang festgehalten. Am 22. Oktober 1940 wurden aus Eppingen vier jüdische Personen in das KZ Gurs in Südfrankreich deportiert. Von ihnen starb einer im Lager Rivesaltes, einer im Lager Récébédou, einer überlebte den Krieg in einem französischen Altersheim und der vierte wurde in Auschwitz ermordet. 
  
Von den in Eppingen geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Martha Ancona geb. Hinfeld (1920), Hermann gen. Herz Apfel (1854), Ernst Siegbert Bär (1895), Irma (Judith) Bauer geb. Hochherr (1893), Hannelore Billigheimer (1929), Ingrid Billigheimer (1928), Irma Billigheimer geb. Hochherr (), Frieda Bloch geb. Schlesinger (1886), Josef Bloch (1877), Martha Bodenheimer (1910), Elka (Elke) Bravmann geb. Ettlinger (1892), Hans Bravmann (1925), Julius Bravmann (1894), Alfred Dreifuss (1911), Elsa Dreifuß geb. Wertheimer (1886), Hertha Helene Dreifuss geb. Ettlinger (1880), Hermann Ehrlich (1893), Elias Elikan (1857), Betty Eppsteiner (1882), Abraham Adolf Ettlinger (1886), Adele (Anna) Ettlinger (1882), Isaak Ettlinger (1874), Julius Ettlinger (1870), Löb Isaak Ettlinger (1874), Emma Fechenbach geb. Fürth (1872), Ernst Frank (1897), Sophie Frank geb. Fürth (1870), Johanna Friedmann geb. Ettlinger (1864), Isaak Ettlinger (1874), Julius Ettlinger (1870), Emma Gross geb. Ettlinger (1888), Lieselotte Hinfeld (1923), Rosa (Rosl) Hirschler geb. Baer (1895), Liselotte Hünfeld (1923), Selma Isenberg geb. Hirsch (1881), Therese Israel geb. Sternweiler (1873), Lina Kirchheimer geb. Lang (1877), Sally Kirchheimer (1878), Frieda Kremer geb. Sternweiler (1880), Betty Levi geb. Frank (1892), Martha Levi geb. Frank (1902), Eduard Regensburger (1860), Sophie Salomon geb. Salter (1876), Selma Schlesinger (1893), Bertha Siegel geb. Fürth (1873), Simon Siegel (1866), Alexander Spitzer (1867), Elise (Liesel) Sternweiler geb. Wertheimer (1891), Jakob Sternweiler (1869), Julius Sternweiler (1869).
 
Hinweis: Reinhart Hauke hat auf Grund gründlicher Recherchen und Vergleichen zwischen den Listen eine aktualisierte Liste der aus Eppingen umgekommenen jüdischen Personen erstellt.  Zur Liste von Reinhart Hauke (Stand: April 2009; htm-Datei).    

    
    
    
Aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde 
    
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer und der Schule    
Ausschreibung der Stelle des Religionslehrers / Vorbeters / Schochet 1903

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 11. Mai 1903: "Die Religionsschul-, Kantor- und Schochetstelle 
der israelitischen Kultusgemeinde in Eppingen, Rabbinatsbezirk Bretten, ist baldmöglichst wegen Pensionierung des bisherigen Inhabers zu besetzen. Fixum 1050 Mark. Nebeneinkommen 650 Mark jährlich. Tüchtige, seminaristisch und musikalische Gebildete haben ihre franco-Meldungen, mit Lebens- und Studiengang, sowie nicht zurückgegeben werdende Zeugnisabschriften über Be3fähigung und religiös-sittlichen Lebenswandel binnen 4 Wochen an uns gelangen zu lassen. 
Bretten, den 7. Mai (1903). 
Die Bezirks-Synagoge in Bretten."      
   
Eppingen FrfIsrFambl 15051903.jpg (16741 Byte)Ausschreibung der Lehrerstelle im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 15. Mai 1903: "Eppingen, Rabbinatsbezirk Bretten). Gehalt Mark 1.050.-, Nebeneinkommen Mark 650.-. Zeugnisabschriften etc. an die Bezirks-Synagoge in Bretten."    

  
Goldene Hochzeit des Lehrers Ezechiel Schlesinger und seiner Frau (1889)   

Eppingen Israelit 01041889.jpg (54614 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 1. April 1889: "Eppingen. Am 19. dieses Monats feierte der zurzeit in Mannheim wohnende frühere Hauptlehrer Herr E. Schlesinger mit seiner gleich ihm im 80. Lebensjahre stehenden Gattin das Fest der goldenen Hochzeit. 45 Jahre, bis Ende der 60er Jahre, wo er in den Ruhestand versetzt wurde, hat der Jubilar in unserer Stadt als Lehrer gewirkt; drei Generationen verehren in ihm ihren Erzieher; als treuer Freund und Berater insbesondere der Armen hat er sich die Liebe und Achtung seiner Mitbürger erworben und erhalten. Seine Königliche Hoheit der Großherzog ließ dem Jubelpaare durch den Großherzoglichen Stadtdirektor in Mannheim die goldene Ehrenmedaille überreichen. Mögen dem wackeren Paare noch lange frohe Jahre beschieden sein."

  
Zum Tod des Lehrers Ezechiel Schlessinger (1892)

Eppingen Israelit 27101892.jpg (79694 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 27. Oktober 1892: "Eppingen, im Oktober. Vor mehreren Tagen schloss sich das Grab über die irdische Hülle des 82 Jahre alten, pensionierten Hauptlehrers Ezechiel Schlessinger, welcher während seiner 45jährigen Tätigkeit einzig und allein in seiner Vaterstadt Eppingen segensvoll wirkte. Ein so langjähriges Verhältnis zwischen Lehrer und Gemeinde ist für beide recht ehrenvoll. Der Verstorbene war von 1826-1828 ein Schüler von Rabbi Jakob Ettlinger – das Andenken an den Gerechten ist zum Segen – in Karlsruhe (später Oberrabbiner in Altona), erwarb sich nebst profanem Wissen bedeutende Talmudkenntnisse, die er später durch fleißiges Lernen noch erweiterte. Als besondere Lieblingsbeschäftigung pflegte er hebräische Grammatik. In seiner Praxis wirkte er als tüchtiger Lehrer, guter Vorbeter und Schofarbläser und pflichttreuer Schochet (Schächter). Die Zeit, die ihm zu seiner Ruhe vergönnt war, verbrachte er in Mannheim, wo auch seine Beerdigung stattfand, an welcher sich außer vielen ehemaligen Schülern auch ein offizieller Vertreter der Gemeinde Eppingen in der Person des Herrn Lehrer Eichstetter beteiligte. Seine Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens."

   
Lehrer Elias Eichstetter verfasst ein "Familienbuch der israelitischen Gemeinde Eppingen" (1896)

Eppingen Israelit 25101896.jpg (184084 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 25. Oktober 1896: "Aus Baden. Herr Religionslehrer E. Eichstetter in Eppingen hat dem Großherzoglichen Oberrat der Israeliten ein vom Einsender verfasstes Familienbuch der israelitischen Gemeinde Eppingen zur Ansicht übersandt. Dem Verfasser wurde von der genannten Religionsbehörde für diese sehr dankenswerte Arbeit die Anerkennung ausgesprochen. Dem Familienbuch geht eine Einleitung voraus, welche eine Darstellung der Geschichte des israelitischen Bevölkerungsteils der Stadt Eppingen, sowie der Einrichtungen der dortigen israelitischen Gemeinde enthält. Diese Einleitung gibt Aufschluss über die Zeit der ersten Niederlassung von Israeliten in Eppingen und über ihre rechtliche Stellung im Laufe der letzten Jahrhunderte, wobei wichtige Urkunden im Wortlaute mitgeteilt sind, sodann über die Entwicklung der israelitischen Einwohnerschaft seit der bürgerlichen Gleichberechtigung, sowie über ihre Teilnahme an öffentlichen Ehrenämtern und gemeinnützigen Institutionen (Feuerwehr, Vereine und dergleichen), ferner über die Art ihrer Schulbildung und ihres Gewerbebetriebes (Kaufleute, Handwerker, Handelsleute) und zählt die hervorragenden Personen (Rabbiner, Lehrer, Beamte usw.) auf, welche aus der israelitischen Gemeinde hervorgegangen sind. Hierauf folgt eine Geschichte der früheren und der jetzigen Synagoge unter Verzeichnung bemerkenswerter Inschriften auf Torarollen, Wimpeln und dergleichen sowie der Spender von Toravorhängen und sonstigen kostbaren Einrichtungsgegenständen. Weitere Abschnitte enthalten ausführliche Angaben über Schule und Lehrer, Rabbiner, Friedhof (Geschichte, örtliche Vorschriften, wichtigere Grabinschriften) israelitische Vereine und Stiftungen, über die Größe der Gemeinde nach Familien und Köpfen, über die in derselben vorkommenden Namen und schließlich über die israelitischen Restaurationen.
Das eigentliche Familienbuch geht bis auf den Beginn dieses Jahrhunderts zurück und gibt von da ab für jede vorhanden gewesene beziehungsweise noch vorhandene Familie auf besonderem Blatt in zweckmäßig vorgedruckten Rubriken an: Namen des Hausvaters und der Hausmutter, Zeit und Ort ihrer Geburt, Zeit und Ort ihrer Verehelichung, Tod der Kinder. Außerdem ist noch eine Spalte für Bemerkungen vorgesehen. Der Verfasser hat dabei in erster Reihe die bei dem evangelischen Pfarramt aufbewahrten und von diesem bereitwillig zur Verfügung gestellten Standesbücher der israelitischen Gemeinde benützt. Wo es sich um ältere Daten handelte, leisteten die Aufzeichnungen aus Mohelbüchern und Druckwerken gute Dienste. W."

 
Zum 25-jährigen Jubiläum von Lehrer Elias Eichstetter (1898) 

Eppingen Israelit 23051898.jpg (162314 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 23. Mai 1898: "Eppingen, 16. Mai (1898). Gestern waren es 25 Jahre, seitdem Herr Lehrer Eichstetter die hiesige israelitische Religionsschulstelle angetreten. Die Ehrungen, die demselben am gestrigen Tage zuteil wurden, zeugen von einem guten Verhältnisse zwischen Lehrer und Gemeinde. Außer den vielen von auswärts eingelaufenen schriftlichen Glückwünschen, waren auch die persönlich dargebrachten Gratulationen sehr zahlreich. Das Empfangszimmer des Jubilars wurde den ganzen Tag von Gratulanten nicht leer. Der Synagogenrat, bestehend aus den Herren Moritz Frank, Maier Heinsheimer und Ludwig Oppenheimer überbrachten in Verbindung mit einer sehr angemessenen Glückwunschsrede dem Herrn Eichstetter ein Ehrengeschenk, bestehend in einem prachtvoll gearbeiteten silbernen Pokal mit folgender Inschrift. ‚Dem Herrn Lehrer Eichstetter zur Erinnerung an sein 25jähriges Dienstjubiläum von der israelitischen Gemeinde gestiftet: 15. Mai 1873-98". Ebenso wurde demselben zur beliebigen Verfügung ein größerer Geldbetrag eingehändigt. Die Herren Maier Heinsheimer und Aron Haber haben als Vorstandsmitglieder namens des israelitischen Wohltätigkeitsvereins seinem 25jährigen Mitgliede und Sekretär ein halbes Dutzend große, silberne Messer in einem Etui überreicht. Ferner erhielt der Jubilar, überreicht von der Vorsteherin des Frauenvereins, Frau Maier Heinsheimer ein schönes Kaffeeservice, sowie ein Teeservice zu 12 Gedecken. Die Hauptlehrer Herren Eberenz und Waldi gratulierten namens der Lehrer der Volksschule und übergaben Herrn Eichstetter ein Trinkgefäß mit der Ansicht von Eppingen. Ebenso gingen von Privaten eine Menge wertvoller Geschenke ein. Stöcke mit blühenden Blumen, Blumenbouquets, Torten, die feinsten Weine, Champagner, Cognac etc. etc. füllten die Zimmer. Herr Bürgermeister Vielheuer gratulierte als Vertreter der Stadtgemeinde, Herr Professor Neuer für die höhere Bürgerschule, Herr Stadtpfarrer Reimold namens der evangelischen Gemeinde, Herr Pfarrer Rieger namens der katholischen Gemeinde. Die Schüler der höheren Bürgerschule, sowie die der Volksschule sandten Abordnungen mit prachtvollen Blumengewinden und sinnigen Glückwunschansprachen. Auch wir wünschen, es möge dem Jubilar vergönnt sein, noch lange bei steter Gesundheit segensreich tätig zu sein."

   
Konferenz für Religionslehrer in Eppingen (1900)

Eppingen Israelit 04011900.jpg (151261 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 4. Januar 1900: "Aus dem Rabbinatsbezirk Bretten. Am 1. Dezember fand in Eppingen eine Konferenz der Religionslehrer des Bezirksrabbinates Bretten statt, bei welcher unter anderem ein für den Religionsunterricht sowohl, als auch namentlich zur wissenschaftlichen Aneignung des Lehrers wichtiges, aber seither recht vernachlässigtes Thema: ‚Das jüdische Kalenderwesen’ zur Besprechung kam. Das Thema wurde von mehreren Herren gründlich und ausführlich bearbeitet, aber wegen beschränkter Zeit nur die zuerst eingelaufenen Arbeiten der Herren Eichstetter – Eppingen, Levy – Berwangen und Kahn – Jöhlingen zum Vortrag gebracht. Der Vorsitzende, Herr Bezirksrabbiner Dr. Schleßinger – Bretten, hielt den einleitenden Vortrag, aus dessen Inhalt wir wiederum die Überzeugung gewonnen haben, dass Herr Rabbiner Dr. Schleßinger, wie in anderen jüdischen wissenschaftlichen Fächern, auch in dem gedachten Thema eingehende Kenntnisse besitzt. Am Schlusse wurden von demselben auch andere Schulfragen zur Sprache gebracht, besonders ermahnte er auch die Lehrer zur Förderung eines ordnungsvollen Gottesdienstes, den ein- oder mehrstimmigen Synagogengesang schon in der Schule zu pflegen. Zum Schlusse wurde bestimmt, dass zur nächsten Konferenz die Frage: ‚Ob der Katechismus in der israelitischen Religionsschule notwendig sei?’ zur Lösung aufgegeben werde. Nachmittags waren die Konferenzmitglieder mehrere Stunden in gesellschaftlich-gemütlicher Weise im Hotel Freudentaler beisammen, bis die Tafel durch das von Herrn Liberles – Grötzingen kraft- und andachtsvoll vorgetragene Tischgebet aufgehoben wurde, nachdem vorher das ‚Benschen’ in Differenzzahlungen zum Vorteil des Eppstein-Vereins versteigert worden war. Man trennte sich mit dem Bewusstsein, einen seligen Tag unter Amtsbrüdern verbracht zu haben."

   
Zum Tod von Babette Eichstetter geb. Schlendorf, Ehefrau des Lehrers Elias Eichstetter im Dezember (1899)  

Eppingen Israelit 08011900.jpg (79060 Byte) Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 8. Januar 1900: "Eppingen, 3. Januar (1900). Ein sehr großer Leichenzug bestehend aus jüdischen und christlichen Teilnehmern von hier und auswärts, bewegte sich am 10. vorigen Monats durch die Straßen hiesiger Stadt auf den israelitischen Friedhof. Es galt der religiösen, biederen, fleißigen und sparsamen Hausfrau Babette Eichstetter, geb. Schlendorf, Ehefrau des Lehrers Eichstetter von hier, die letzte Ehre zu erweisen. Diese Frau, mit wahrhaftem und offenem Charakter, war stets bestrebt, dem Nächsten mit Rat und Tat beizustehen. Nicht nur den verschiedenen Wohltätigkeitsvereinen angehörend, versah sie 21 Jahre lang die Billetausgabe im Hause und zwar in unentgeltlicher Weise. Mit wie vielen Widerwärtigkeiten ein solches Amt, namentlich für die Frau, wenn der Mann in seinen Berufsgeschäften sich befindet, verknüpft ist, weiß nur derjenige zu beurteilen, der selbst schon in der gleichen Lage war. Mit Einwilligung der Verstorbenen wurde jahrzehntelang im einzigen Wohnzimmer der Familie jeden Samstagnachmittag den Schülern der höheren Bürgerschule Unterricht erteilt, weil es an Werktagen wegen karg zu gemessener Zeit der Schüler nicht vollständig möglich war. Ihre Kinder erzog sie alle so, dass sie überall als religiös und brav gelten. Herr Bezirksrabbiner Schleßinger hielt eine tief ergreifende Trauerrede. Ihre Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens."

  
Verleihung der goldenen Zivil- und Verdienstmedaille an Lehrer Elias Eichstetter (1902)   

Eppingen Israelit 30041902.jpg (118489 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 30. April 1902: "Eppingen in Baden, 24. April (1902). In Gegenwart des Synagogenrats, des Oberbürgermeisters und sämtlicher Mitglieder des Stadtrates, der evangelischen und katholischen geistlichen, des Vorstandes der hiesigen Realschule, sämtlicher Lehrer der Volksschule und vieler anderer, wurde auf dem hiesigen Rathause vom Herrn Oberamtmann von Boeckh dem Herrn Lehrer Eichstetter dahier die diesem von Seiner Königlichen Hoheit dem Großherzog verliehene goldene Zivil- und Verdienstmedaille überreicht, worauf sämtlich Anwesende dem Herrn Dekorierten die Glückwünsche darbrachten. H."  

      
Lehrer Elias Eichstetter tritt in den Ruhestand (1903)     

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 9. Juli 1903: "Eppingen (Baden). Herr Lehrer E. Eichstetter, welcher seit 48 Jahren als Religionslehrer und Kantor im Dienste gestanden, wurde auf Ansuchen wegen vorgerückten Alters und leidender Gesundheit unter Anerkennung langjähriger treuer Dienste vom Großherzoglichen Oberrate der Israeliten in den Ruhestand versetzt. Vor dem Wegzuge des Herrn Eichstetter von hier, wo er 30 Jahre amtierte, hat die hiesige israelitische Gemeinde einen Abschiedsabend veranstaltet, welchem fast die ganze Gemeinde anwohnte. Herr Kultusvorstand Meier Heinsheimer hielt dabei einen längeren, gediegenen, die Verdienste des Scheidenden hervorhebenden Vortrag. Wie vor fünf Jahren erhielt Herr Eichstetter auch diesmal reiche Geschenke. Prachtvoll gearbeitet und je mit einem Sinnspruch eingraviert waren die Silbergeräte der Kultusgemeinde, des Wohltätigkeitsvereins und des israelitischen Frauenvereins. Eine besondere Veranstaltung wurde für die Schüler und Schülerinnen festgesetzt, die ebenfalls Geschenke brachten. Bei Kaffee und Kuchen, unter Gesängen von hebräischen und deutschen Liedern gaben sie dem geliebten Lehrer den Scheidegruß. Herr Eichstetter ermahnte die Schüler und Schülerinnen, stets brav und religiös zu sein, und sich davon weder durch lockende Vorteile, noch durch drohende Nachteile abwendig machen zu lassen. 
Der Gesangverein 'Eintracht' brachte dem Scheidenden unter Fackellicht ein Gesangsständchen und lud den Jubilar zu einem Bankett ein, bei welchem Reden auf Reden gehalten wurden, und die verschiedenen Verdienste desselben hervorgehoben wurden."       

      
Lehrer Elias Eichstetter verlässt die Gemeinde (1903)  

Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 18. September 1903: "Eppingen in Baden. Im Mai dieses Jahres verließ uns unser langjähriger. verdienstvoller Lehrer, Elias Eichstetter, infolge seiner Pensionierung. Obschon zahlreiche Bewerber vorhanden sind, ist die Stelle noch unbesetzt. Als Verweser für dieselbe wurde Josef Herz, Lehrer zu Ettlingen bestellt, dem dieselbe wohl auch am Ende definitiv übertragen werden dürfte."     

  
       
Aus dem jüdischen Gemeindeleben  

Spendenaufruf für in schwere Not geratene Gemeindeglieder (1884)   

Eppingen Israelit 21021884.jpg (87338 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 21. Februar 1884: "Aufruf!  
Wenn auch seit Jahren immer mehr und mehr an die öffentliche Wohltätigkeit appelliert wird, so kann ich es mir trotzdem nicht versagen, wegen der dringenden Notwendigkeit des von mir Gewünschten mich nochmals an meine Glaubensgenossen zu wenden. Es handelt sich nämlich um einen armen, 70jährigen, ledigen, gebrechlichen Menschen, der nichts mehr zu verdienen weiß; sowie um drei arme Jungen, denen es an Kleidung, Lehrgeld, Tefillin, Talles etc. mangelt. 
Ich bin gern bereit, den Spendern auf Verlangen beglaubigte Nachricht über die Verwendung zu erteilen. 
Eppingen, im Februar 1884. Seeligmann Ettlinger, Abraham Sohn
Referenz: Seiner Ehrwürden Herr Stiftsrabbiner N. Weil, Karlsruhe, Herr Rabbiner Dr. Israeli Hildesheimer, Berlin, Herr Dr. A. Sulzbach, Frankfurt am Main. 
Wir sind gern bereit, Gaben in Empfang zu nehmen und weiterzubefördern. Die Expedition des 'Israelit'."  

               
    
Berichte zu einzelnen Personen aus der Gemeinde  
   
Erinnerung an die Auswanderungen im 19. Jahrhundert - Grabstein für Mayer Oppenheimer aus Eppingen in New Orleans (gest. 1877)   
Anmerkung: das Foto wurde von Rolf Hofmann (Stuttgart) im April 1994 im 1860 eröffneten Hebrew Rest Cemetery in New Orleans, 2100 Pelopidas at Frenchman Street, near Elysian Fields and Gentilly Blvd., aufgenommen.       

Grabstein im "Hebrew Rest Cemetery" in New Orleans für 
"Meyer Oppenheimer
Born in Eppingen Baden  
Died  Nov. 1, 1877 
(25. Cheschwan 5638
Aged 48 years. 
Seine Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens
."       

 
Zum Tod von Rechtsanwalt Moritz Eppingen erschien eine gedruckte Leichenrede des Rabbiners Schlessinger (1878)    

Eppingen AZJ 19111878.jpg (28041 Byte)Hinweis auf eine Drucklegung in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 19. November 1878: "Leichenrede, gehalten am Grabe des Rechtsanwalts Moritz Eppinger zu Eppingen am 31. Juli 1878 von L. Schlessinger, Rabbiner (Gillard-Eppingen). Tief empfundene Worte am Grabe eines ‚als Mensch, als Israelit und als Beamter’ höchst würdigen Mannes."

   
Zum Tod von Susette Fleischer erschien eine gedruckte Leichenrede des Rabbiners Schlessinger (1880)   

Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 23. März 1880: "Von Herrn Bezirks-Rabbiner L. Schleßinger in Bretten liegt eine 'Trauerrede' vor, gehalten anlässlich der Beerdigung der Frau Susette Fleischer in der Synagoge zu Eppingen am 21. Dezember vorigen Jahres (Stuttgart); es sind das tief empfundene Worte über den Verlust einer gottesfürchtigen Hausfrau, einer stillen Wohltäterin und Beschützerin der Armen."   

               
Zum Tod von Kaufmann Mayer Strauß (1882 in Mannheim)  
Anmerkung: Kaufmann Mayer Strauß aus Gissigheim hat wohl keine Beziehung zu Eppingen außer zu Lehrer Elias Eichstetter, der seit 1873 Lehrer in Eppingen war, siehe oben.  

Eppingen Israelit 26041882.jpg (91892 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 26. April 1882: "Eppingen (Baden), 22. März. Wenn es Pflicht ist, dem Gerechten einen, seines tatreichen Lebens würdigen Nachruf zu widmen, so veranlasst den Einsender Dieses das am Freitag, dem 26. Adar eingetretene Ableben eines echten Jehudi, eines wackeren Biedermannes, des Kaufmann Mayer Strauß – er ruhe in Frieden –, in letzter Zeit in Mannheim wohnhaft, durch eine kurze Lebenszeichnung desselben, dieser aus der Tiefe des Herzens kommende Pflicht Ausdruck zu verleihen. Chawer Maier Sohn des Ascher, in Gissigheim in Baden geboren, wurde, da er ein geistig begabter Knabe war, von seinen frommen Eltern nach Merchingen zum dortigen Rabbiner zum 'Lernen' geschickt. Nachdem er einige Jahre hier verbracht, ging er mit dem Chawer ausgerüstet in die damals bestandene kleine Jeschiwa (Talmudhochschule) in Mannheim, wo er mit dem besten Erfolge den talmudischen Studien mehrere Jahre mit regem Eifer oblag.
Obschon Kaufmann, widmete er während der ganzen Zeit seines Lebens die freie Zeit, zu welcher namentlich die Abendstunden sowie Schabbat und Feiertage gehörten, zum Tora-Lernen, hielt während eines Menschenalters religiöse Sabbat-Vorträge und gründete mit dem Einsender dieses in Gissigheim einen Chai-Adam-Verein, bei dem sich fast alle Haushaltsvorstände aktiv beteiligten. Überhaupt, er übte Gutes, wo er nur konnte. Elias Eichstetter, Lehrer".

   
Der Flaschner Philipp Rügner produziert praktische Sederschüsseln (1885)

Eppingen Israelit 19031885.jpg (51972 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 19. März 1885: "Mainz, 17. März (1885). Von Herrn S. Ettlinger, Abraham Sohn, in Eppingen (Baden) wird uns eine von dem Flaschner Herrn Philipp Rügner daselbst verfertigte Sederschüssel übersandt, welche vor andern den Vorzug hat, dass auf derselben kleine Behälter angebracht sind, welche die Namen derjenigen Gegenstände tragen, die auf dieselbe gestellt werden müssen, sodass für jede Hausfrau kein Zweifel ist, in welcher Ordnung sie die erwähnten Gegenstände aufzustellen hat."    

  
Zum Tod von Isaac Heinsheimer (1896 in Bruchsal, war bis zu seinem Umzug nach Bruchsal Inhaber eines Eisengeschäftes in Eppingen)

Bruchsal Israelit 22101896.jpg (177006 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 22. Oktober 1896: "Bruchsal, 18. Oktober (1896). Ein schmerzlicher Verlust hat unsere Gemeinde betroffen. Im Alter von 75 Jahren hat am jüngsten Freitag Nacht, Herr Isaak Heinsheimer hier seine edle Seele ausgehaucht. Noch um 8 Uhr sang er im Kreise seiner Kinder und Enkel, die Sabbatgesänge. Plötzlich bekam er Stockung des Atems, vergeblich war die Kunst der herbeigerufenen beiden Ärzte, ein Lungenschlag hatte diesem edlen allbeliebten Greise ein jähes Ende bereitet, ein Isch Jehudi, ein wahrer, frommer, glaubenstreuer Jehudi im wahrsten Sinne des Wortes ist von uns geschieden. Ein unabsehbarer Leichenzug, von Nah und Fern, begleitete, soeben 4 Uhr die irdische Hülle zum hiesigen israelitischen Friedhofe, wo sie an der Seite seiner ihm vor 12 Jahren vorausgeeilten Gattin, zur ewigen Ruhe gebettet wurde. Tränen der Wehmut zeigten sich in den Augen aller Anwesenden, als die erste Schaufel Erde, dumpf über den Sarg hinabrollte. Herr Rabbiner Dr. Eschelbacher gab den schmerzlichen Gefühlen am Grabe in seiner gewandten Redeweise beredten Ausdruck, schilderte die hohen Tugenden, die Frömmigkeit, Wohltätigkeit und all die herrlichen Eigenschaften, die den entschlafenen edlen Greis im Leben zierten. In Eppingen von frommen Eltern geboren und erzogen, gründete er daselbst ein Eisengeschäft und als ein Sohn und eine Tochter sich nach Bruchsal verheirateten, zog er auch dahin, um das Glück zu genießen, in der Umgebung seiner Kinder zu sein. Wie dort, war er auch hier ein eifriger Förderer aller Wohltätigkeitsanstalten, und auf der Spendenliste für die Armen des heiligen Landes, da glänzte stets sein Name. Sein ganzes Leben war eine Kette von Frömmigkeit und Wohltätigkeit und wo seine ehrwürdige Gestalt sich zeigte, da freute sich jedermann, ihn ansprechen und sich nach seinem Wohlergehen erkundigen zu dürfen. Der Name Isaac Heinsheimer wird unvergesslich bleiben und seine Kinder werden sein Andenken stets in Ehren halten, indem sie in seine Fußstapfen treten und das Werk weiter führen, das ihr seliger Vater begonnen.     
Tief ergriffen verließen die Anwesenden diesen Ort des Friedens, denn solche Worte kamen von Herzen und drangen zu Herzen. Alsdann hielt der Schwager des Verblichenen, Herr Salomon Siegel von Straßburg einen Hesped (Trauerrede) und sagte in sehr sinniger Weise, dass die Worte im Rosch HaSchana-Machsor (Gebetbuch zum Neujahrsfest) Umkehr, Gebet und Wohltätigkeit den Hauptinhalt seines Lebens bildeten. ... Der Gerechte stirbt nicht, er entschlummert nur zu besserem Erwachen. Es würde viel zu viel Raum erfordern, wollten wir alle sinnreichen und ansprechenden Erklärungen des Redners mitteilen. Allgemein fanden diese Midraschim (Auslegungen) in ansprechender Weise vorgetragen, große Beachtung und Beifall. Das Gedenken an den Gerechten ist zum Segen."    

    
Zum Tod des Arztes Jonas Billigheimer (1903) - 40 Jahre lang praktischer Arzt in Eppingen  

Eppingen FrfIsrFambl 06111903.jpg (51457 Byte)Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 6. November 1903: "München. Unter sehr zahlreicher Anteilnahme von Leidtragenden verschiedener Stände ist der praktische Arzt Herr Jonas Billigheimer zu seiner letzten Ruhestätte geleitet worden. Der Verstorbene, der ein Alter von 74 Jahren erreichte, war 40 Jahre lang als praktischer Arzt in Eppingen in Baden tätig. Als badischer Bezirks-Assistenzarzt nahm er an dem Feldzuge 1870/71 teil und tat sich hervor in der Pflege kranker und verwundeter Krieger. Die Kriegsdenkmünze 1870/71 und die Kaiser-Wilhelm-Erinnerungsmedaille lohnten seine Verdienste im Felde. Vor einigen Jahren hatte er sich nach München in den Ruhestand zurückgezogen."

      
Zum Tod von Marum Weil (1922)  

Eppingen Israelit 27041922.jpg (69513 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 27. April 1922: "Eppingen (für verschrieben: Eggingen), 15. April (1922). Am Mittwoch, 7. Nissan verstarb hier ein guter Jehudi und großer Menschenfreund, Marum Weil, im Alter von 83 Jahren. Der Verstorbene war noch einer vom alten Schlag, der neben seiner großen Allgemeinbildung, treu an seiner Wahrheit festhielt und durch sein edles Vorbild das Gemeindeleben religiös befruchtete. Zu seiner Beerdigung hatte sich eine große Menschenmenge eingefunden, auch die Angehörigen der christlichen Konfessionen. Herr Lehrer Bravmann hielt eine eindrucksvolle Rede, worin er ein Lebensbild des Verstorbenen zeichnete und den großen Verlust beklagte, den die Gemeinde erlitten. Möge Gott der betrübten Gattin und den trauernden elf Kindern ein Tröster sein in ihrem tiefen Schmerze. Seine Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens."  

    
60. Geburtstag von Regina Baumann aus Untererthal (1936)
  

Hessdorf Israelit 27021936.jpg (54413 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 27. Februar 1936: "Heßdorf, 25. Februar (1936). Am 20. Februar vollendete Frau Regina Baumann aus Untererthal, jetzt in Eppingen, bei ihrer daselbst verheirateten Tochter wohnend, ihr sechzigstes Lebensjahr. vor 22 Jahren, am 14. Oktober 1914, starb ihr Gatte den Heldentod, als er eben im Begriffe war, seinen tödlich verwundeten Vetter, Jakob Baumann, aus den Flammen zu bergen. Nun oblag Frau Baumann die schwere Pflicht, allein ihre Kinder, einen Sohn und seine Tochter, zu tüchtigen, braven Menschen zu erziehen, was ihr auch mit Gottes Hilfe im besten Sinne gelungen ist. (Alles Gute) bis 120 Jahre."    

     
     
Persönlichkeiten      
  
Selma Rosenfeld
(geb. 1892 in Eppingen, gest. 1984 in Los Angeles): Schulausbildung in Eppingen; besuchte von 1908 bis 1912 das Lehrerinnenseminar Prinzessin-Wilhelm-Stift in Karlsruhe. Unterrichte bis 1918 als Lehrerin u.a. in Lahr, Randegg und Bodersweier, bis 1924 an der Volksschule in Eppingen. Danach Auswanderung in die USA; 1930 Professorin für Deutsch am Foreign Language Department des Los Angeles City College. Veröffentlichte mehrere Bücher. 1958 Zurruhesetzung. 
Zur Erinnerung an Selma Rosenfeld wird die Eppinger Realschule in Selma-Rosenfeld-Realschule umbenannt.
     
     
Anzeigen jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen 
Anzeige von Metzger Friedrich Hofmann (1890)    

Eppingen Israelit 27101890.jpg (62424 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 27. Oktober 1890: "Für einen Uhrmacher oder Uhrenhändler wäre in meinem Hause, in welchem seit 16 Jahren eine Uhrenmacherei und Uhrenhandlung mit bestem Erfolge betrieben wurde, Gelegenheit geboten, mit demselben Erfolg ein derartiges Geschäft (am besten Platze in hiesiger Stadt) betreiben zu können, da nur zwei derartige Geschäfte an unserem frequenten Platzen mit reicher Umgegend vorhanden sind. Auch eine Wohnung ist gleichzeitig zu vermieten. 
Friedrich Hofmann, Metzger
,  Eppingen in Baden (an der Bahn Karlsruhe-Heilbronn gelegen)." 

     
Anzeige des Schreiner Abraham Lewin (1890)  

Eppingen Israelit 24111890.jpg (46706 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 24. November 1890: "Abraham Lewin, Schreiner in Eppingen (zuvor in Libau), empfiehlt 6 Stück massiv gearbeitete Kücheschränke mit 2 Türen, 3 Schubladen, Nische und Glasaufsatz à 24 Mark. Für Möbelhändler beim Zusammenverkauf billiger, per Nachnahme. Die einfachsten und feinsten Arbeiten werden nach Zeichnungen billig ausgeführt."  

    
Lehrlingssuche der Lederhandlung Gebr. Frank (1900)  

Eppingen Israelit 02081900.jpg (53168 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 2. August 1900: 
"Lehrlings-Gesuch
Wir suchen für unsere Lederhandlung, verbunden mit Schuhmacher- und Sattlerartikel, einen 
jungen Mann
 
mit den nötigen Vorkenntnissen, aus guter Familie, bei freier Station in die Lehre. Der Eintritt kann sofort erfolgen. 
Gebrüder Frank,
Eppingen in Baden."   

    
Lehrlingssuche des Frucht- und Kolonialwarengeschäftes S. Hochherr (1900) 

Eppingen Israelit 08111900.jpg (25768 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 8. November 1900: 
"Suche  
per sofort für mein Fruchtgeschäft und Kolonialwaren einen Lehrling. 
S. Hochherr,
Eppingen Baden."   

   
Anzeige des Eisen- und Holzgeschäftes Isac Heinsheimer (1903)    

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 10. Juni 1903: 
"Lehrlings-Gesuch.
Für mein Eisen- und Holz-Geschäft, suche ich einen jungen Mann mit guten Schulkenntnissen in die Lehre zu nehmen. Kost und Wohnung im Hause. 
Isac Heinsheimer,
Eppingen (Baden)."           

   
   
   
Zur Geschichte des Betsaales / der Synagogen und weiterer Einrichtungen der Gemeinde         
    
Im 18. Jahrhundert hielt die Gemeinde ihre Gottesdienste zeitweise zunächst in der "Alten Universität" ab beziehungsweise dann (spätestens Mitte 18. Jahrhundert) in dem Gebäude Metzgergasse 1, in dem sich im 19. Jahrhundert im Erdgeschoss die "Judenmetzgerei" (jüdisches Schächt- und Schlachthaus) und im 1. Stock die jüdische Konfessionsschule (1825 bis 1868, danach noch Religionsschule) befanden. Genannt wird die "Jüdische Schule" (das heißt Synagoge) erstmals 1749, das "von des Posthalter Raußmüllers Hof" (Alte Post am Marktplatz) ein Stein ins Fenster der "Jüdischen Schule" geworfen wurde. Dieses Haus gehörte damals dem Löw Mayer. 1772 wurden dann Teile der "Schule" in die "Alte Synagoge" in der Küfergasse verlegt:   
   
1772 baute die jüdische Gemeinde mit Genehmigung des Stadtrates ein erstes Synagogengebäude ("Alte Synagoge"). An seiner Stelle war vermutlich schon längere Zeit ein Gebäude mit einem rituellen Bad im Keller ("Jordanbad") vorhanden. Dieses soll bereits aus dem 16. Jahrhundert stammen. Eine Treppe führt zum 4,16 m unter dem Eingangsniveau liegenden offenen Grundwasser. Am Synagogengebäude wurde an der Straßenseite ein farbenprächtiger Hochzeitsstein angebracht. Im schmalen Raum des nördlichen Nachbarhauses, der in das Erdgeschoss der alten Synagoge hineinreichte, befand sich eine Mazzenbäckerei. Die alte Synagoge wurde bis 1873 genützt. 1885 wurde das Gebäude in öffentlicher Versteigerung verkauft. Zunächst kam es in den Besitz der jüdischen Familie des Seligmann Ettlinger, der es zum Wohnhaus umbaute. 1895 kaufte das Gebäude Schuhmacher Franz Josef Baumann, der eine Werkstatt einbaute. Das im Keller befindliche Bad wurde zugeschüttet. In der NS-Zeit ist es der Umsicht des damaligen Hausbesitzers Heinrich Renz zu verdanken, dass der wertvolle Hochzeitsstein unbeschadet blieb. Renz ließ vor diesem einen stabilen Kellerladen anbringen. Als dieser den Eppinger Nationalsozialisten verdächtig erschien und geöffnet werden sollte, widersetzte sich Renz dieser Aufforderung. Er beharrte darauf, dass es sich nicht um einen Bretterverschlag, sondern um einen Kellerladen handele, hinter dem ein Kellerfenster in der Wand sei. Im Sommer weigerte er sich den Laden zu öffnen, mit der Begründung, dann werde im Keller sein Most zu warm. Im Winter tat er es dann erst recht nicht, weil sonst die eingelagerten Kartoffeln erfrören und sein Most zu kalt werde. Das "Jordanbad" wurde 1984/85 wieder ausgegraben und restauriert; es ist seitdem öffentlich zugänglich (mit kleinem Museum).  
       
Nachdem sich die Synagoge in der Küfergasse als zu klein und nicht mehr zeitgemäß erwies, entschloss sich die jüdische Gemeinde zum Neubau einer Synagoge. 1868 wurde an hervorragender Stelle ein Grundstück erworben. Der Bauplatz (Grundstück an der Ecke Kaiserstraße 6/Ecke Ludwig-Zorn-Straße) lag inmitten des damals entstehenden Schul- und Behördenviertels im "Rot". Die Synagoge wurde 1872/73 von Architekt Lößlin erbaut, der wohl mit dem Karlsruher Maurermeister Wilhelm Lößlin identisch ist. Die Einweihung war am Freitag, 31. Oktober 1873. Am Nachmittag dieses Tages bewegte sich ein großer Festzug von der alten Synagoge zur neuen, darunter die Träger mit den Torarollen. Bezirksrabbiner Dr. David Geißmar von Sinsheim sprach das Weihegebet und hielt die Festpredigt. Ein Mädchen- und Knabenchor sowie ein Männer- und Frauenchor umrahmten die Feier. Am folgenden Tag predigte im Schabbat-Gottesdienst Bezirksrabbiner Dr. Hillel Sondheimer von Heidelberg.   
      
Bei der Eppinger Synagoge handelte es sich (Beschreibung von Peter Rückert s. Lit.) um einen stattlichen, einschiffigen Saalbau mit mäßig steilem Satteldach und einheitlichem Steinschnitt. Auffallendes Merkmal waren die beiden minarettartigen, polygonalen Ecktürmchen, die mit ihrer zinnenartigen Bekrönung neuislamische Stilelemente aufgriffen. Eine niedere Mauer umgab das leicht abschüssige Grundstück. Die – wie mehrere Nachbargebäude im Behördenviertel - aus gelbem Sandstein (Mühlbacher Werkstein) errichtete Fassade war mit Lisenen gegliedert, ein Rundbogenfries verlief an der Vorderseite entlang des Ortganges. Die rundbogigen Fensteröffnungen besaßen neuromanisches Maßwerk. Die hohen Fensteröffnungen der durch flache Wandvorlagen unterteilten Traufseite waren in Höhe des Emporenbodens durch eine Sohlbank geteilt. Zwei Säulen mit Blattkapitellen und Architrav in dem rundbogigen, gestuften Eingangsportal sind wohl wie die beiden Ecktürmchen als Anspielung auf die Säulen Jachin und Boas im Jerusalemer Tempel zu verstehen.  
    
Obwohl die Synagoge bereits am 26. Oktober 1938 an die Sparkasse verkauft worden war, wurde sie am Vormittag des 10. November 1938 von einer SA-Truppe mit Stroh und Benzin angezündet und brannte völlig aus. Ein großer Teil des Daches stand nach dem Brand offen, verkohlte Dachsparren ragten heraus. Die wenigen Fensterscheiben, die von der Brandruine erhalten blieben, dienten in den folgenden Tagen als Zielscheiben für Steinewerfer. Einige Zeit später wurde das Blei der Fensterverglasung ausgebaut und der wirtschaftlichen Verwendung zugeführt. Ende 1940 wurde die Ruine von einem Bauunternehmer, dem zur Verstärkung kriegsgefangene Franzosen zugeteilt worden waren, im Handbetrieb abgebrochen. Ein kleiner Teil der Steine blieb für die spätere Stützmauer liegen; der größte Teil wurde weggeführt und auf "s’Bäre Wisse" gelagert, weil man später Behelfsheime für ausgebombte Großstädter bauen wollte. Das Grundstück wurde eingeebnet und diente zunächst als Pausenplatz der gegenüberliegenden Schule. 
  
Nach 1945 wurde das Grundstück beschlagnahmt, bis es gegen eine Aufzahlung zum Kaufpreis in das Eigentum der Sparkasse überging, die es 1954/56 mit einem Gebäude der Bezirkssparkasse überbaute. Seit 1981 gehört das Grundstück einer Privatfirma. Auf Veranlassung der beiden Kirchengemeinden wurde im März 1980 an der Stützmauer eine Gedenktafel angebracht.     
         
         
Berichte aus der Geschichte der Synagoge
Besuch der Großherzogin von Baden in der Synagoge (1891)   

Eppingen Israelit 09041891.jpg (55456 Byte)Bericht aus der Zeitschrift "Der Israelit" vom 9. April 1891: "Eppingen, 5. April (1891). Unsere allgeliebte Landesfürstin, Ihre Königliche Hoheit die Großherzogin von Baden, durch das Blut der Verwandtschaft mit unserem hohen kaiserlichen Hause nahestehend verbunden, hat anlässlich des Aufenthalts bei einer hier stattgefundenen Ausstellung weiblicher Schulhandarbeiten, verschiedene öffentliche Gebäude, darunter auch die Synagoge besucht und sich nach den Gemeinde- und Synagogenverhältnissen genauestens erkundigt. Durch diesen hohen Besuch der Synagoge unserer kleinen israelitischen Gemeinde fühlt sich unsere Gemeinde mit Recht sehr geehrt. Das edle Herz unserer erlauchten Landesmutter an der Seite eines allgeliebten Landesvaters umfasst alle Kinder des Landes in gleicher Weise ohne Unterschied des Standes und Glaubens."

   
Stiftung eines Toramäntelchens durch Gemeindemitglieder (1895)    

Eppingen Israelit 14031895.jpg (36860 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 14. März 1895: "Eppingen. Zum ehrenden Andenken des dahier laute Memorbuch im Jahre 5605 verstorbenen und auf dem hiesigen Friedhof begrabenen Parnes Rabbi Henele Weinschenk - seligen Andenkens -, Sohn des Rabbiner Jakob Weinschenk - das Andenken an den Gerechten ist zum Segen - aus Fürth, welcher das Torastudium besonders unter der Jugend mit großem Fließe in uneigennütziger Weise verbreitete, haben mehrere Gemeindemitglieder an seinem Sterbetage ein Toramäntelchen, worin dessen Name eingestickt ist, gestiftet."

   
Über den Synagogenchor (1897)
Anmerkung: Es wird über einen zweistimmigen Chor in der Synagoge berichtet, womit ein traditioneller Männer und Knabenchor gemeint ist und kein gemischter Chor aus Frauen und Männern. Der Artikel betont, dass der Synagogengesang orthodox geprägt ist und dementsprechend auch keine Orgel- oder Harmoniumbegleitung stattfindet, was von orthodoxer Seite streng abgelehnt wurde.

Eppingen Israelit 10061897.jpg (60907 Byte) Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 10. Juni 1897: "Eppingen, 1. Juni (1897). Eine Korrespondenz aus Bruchsal in Nr. 42 Ihrer werten Zeitung bringt die Nachricht, dass bei dem vor einigen Wochen in der Synagoge in Offenburg stattgefundenen Synagogenkonzert auch der Synagogenchor von Eppingen mitgewirkt habe. Diese Nachricht muss als unrichtig bezeichnet werden. Weder ein Chor, noch einzelne Gemeindemitglieder waren in Offenburg vertreten. Schon vor 35 Jahren wurde unter der Leitung des musikalisch gebildeten, nun verstorbenen Kaufmanns Wilhelm Sondheimer ein zweistimmiger Chor gebildet. Die Gesänge für Sabbate und Feiertage, aus Japhet und dem Braunschweiger Gesangbuch entnommen, werden heute noch und zwar als Gemeindegesang, bei welchem sich harmonisch als und jung beteilt, ohne Orgel oder Harmoniumbegleitung vorgetragen".  

    
Fromme jüdische Handelsleute besuchen auf der Durchreise durch Eppingen den Synagogengottesdienst am Purimfest (1898)

Eppingen Israelit 14031898.JPG (94293 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 14. März 1898: "Eppingen, 9. März (1898). Es ist ein wahrhaft wohltuendes Gefühl, wenn man in der heutigen, religiös-indifferenten Zeit die Wahrnehmung macht, dass es - Gott sei Dank - noch viele Jehudim gibt, welche sich Zeit, Mühe und Geld kosten lassen, um die Pflichten ihres Glaubens pünktlich zu erfüllen. Ein solch angenehmes Gefühl überkam uns, als hier am jüngsten Montag aus dem Abend sechs Uhr Zuge drei einfache Handelsleute aus Flehingen (Baden) entstiegen, um im öffentlichen Gottesdienste die Megilla (sc. Lesung auf dem Buch Ester zum Purimfest). Dieselben waren an diesem Tage auf einem berühmten Viehmarkte in Kirchheim unter Teck (Württemberg), und beabsichtigten noch am gleichen Tage in ihren Heimatort zu reisen, doch der Fahrplan zeigte ihnen, dass sie erst nach der öffentlichen Lesung eintreffen konnten. Sie benützten deshalb den Schnellzug nach Heilbronn und kamen um sechs Uhr hier (sc. Eppingen) an. Nach Beendigung des Gottesdienstes war es gerade Zeit, die Reihe per Bahn fortzusetzen und um acht Uhr waren sie zuhause. Diese braven Männer sind die Herren Gottschalk Schlessinger (Bruder des Herrn Bezirksrabbiners Schlessinger in Bretten), Simon Barth (naher Verwandter des Herrn Professors Barth in Berlin) und Theodor Ettlinger, ebenfalls aus einer angesehenen Familie. E."   

    
    
    
Fotos 
1. Bilder der alten Synagoge Küfergasse 2  

Historische Ansichtskarte 
von Eppingen 
Eppingen Synagoge 183.jpg (56027 Byte) Eppingen Synagoge 181.jpg (46974 Byte)
    Auf der Karte ist die 
"Alte Universität" als 
"Alte Israelitenschule" markiert.
Die Karte zeigt noch die hohen
 Rundbogenfenster; der Toraschrein 
war unter dem kleinen 
Rundbogenfenster (Ostseite)
 
     

Fotos 1984/85
(Fotos: Hahn, außer Hochzeitsstein: Foto R. Rasemann)

  
Eppingen Synagoge a05.jpg (57657 Byte) Eppingen Synagoge a02.jpg (77466 Byte) Eppingen Synagoge a01.jpg (44736 Byte)
Gebäude der 
alten Synagoge
Der Eingang zur alten Synagoge; links an 
der Wand befindet sich der Hochzeitsstein
Spur der Mesusa am Eingang 
zur ehemaligen Synagoge
     
Eppingen Synagoge a06.jpg (176594 Byte) Eppingen Synagoge a04.jpg (53534 Byte) Eppingen Synagoge a03.jpg (39564 Byte)
Der Hochzeitsstein Eppingens dürfte
 der schönste seiner Art in ganz
 Süddeutschland sein (1987)
1984/85 wurde die ehemalige Mikwe 
wieder ausgegraben: Foto aus der 
Zeit der Bauarbeiten
Inschriften der späteren
 christlichen Hausbesitzer 
(Familie Baumann)
       

Fotos 2003/04
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 15.9.2003 und 7.7.2004*)

  
Eppingen Synagoge a185.jpg (53452 Byte) Eppingen Synagoge a052.jpg (42376 Byte) Eppingen Synagoge a056.jpg (38640 Byte)
Gebäude der 
alten Synagoge* 
Der Eingang zur 
alten Synagoge 
Spur der Mesusa am Eingang zur 
ehemaligen Synagoge 
     
Eppingen Synagoge a050.jpg (112542 Byte) Eppingen Synagoge a182.jpg (46787 Byte) Eppingen Synagoge a051.jpg (55095 Byte)
Der Hochzeitsstein 
Vgl. Seite über Hochzeitssteine  
Prof. Meier Schwarz (Jerusalem) 
vor dem Hochzeitsstein* 
Hinweistafel 
am Gebäude 
      
Eppingen Synagoge a053.jpg (47344 Byte) Eppingen Synagoge a180.jpg (49373 Byte) Eppingen Synagoge a181.jpg (45766 Byte)
Eingang zum "Jordanbad"*  Hinweistafel zur jüdischen
 Geschichte in Eppingen* 
Ausstellungsvitrine* 
    
     
Eppingen Synagoge a183.jpg (44715 Byte) Eppingen Synagoge a184.jpg (52863 Byte) eppingen judenschule.jpg (77952 Byte)
Blick von oben auf die zum Tauchbecken
 führende Treppe* 
Das Tauchbecken* 
  
Die ehemalige Judenschule
 (Metzgergasse)  
     

 Fotos vom Sommer 2020 
(Fotos: Michael Ohmsen, Aufnahmen vom Juli 2020) 

   
   
 Blick auf die Alte Synagoge
  
 Inschriften (links angebracht durch
die ehemalige Besitzerin 1972)
 seitliche Ansicht entlang
der Küfergasse
     
     
 Seitliche Ansichten (Erdgeschoss mit Eingang und dem Chuppa-Stein) 
     
 Hinweistafel  Hinweis auf das "Jordanbad"  Eingang zum "Jordanbad" (Mikwe)
     
   
Fotos aus der Metzgergasse mit der "Judenschule" - Synagoge vor 1772  
     
     

  
  
2. Bilder der neuen Synagoge 

Historische Fotos: Eppingen Synagoge 183.jpg (56027 Byte) Eppingen Synagoge 180.jpg (42133 Byte)
   Historische Ansichtskarte mit Foto der Synagoge
   
Eppingen Synagoge n04.jpg (70794 Byte) Eppingen Synagoge n01.jpg (43686 Byte) Eppingen Synagoge n02.jpg (68537 Byte)
Die neue Synagoge in Eppingen, 
Aufnahme 1896 
(Baubeschreibung siehe oben)
Synagoge und Kirche in - vom Foto her
 gesehen - freundlicher Nachbarschaft
 (Aufnahme vor 1938)
Die nach dem Novemberpogrom 1938
 teilweise zerstörte Synagoge 
(Aufnahme 1940)
     
Foto 1952: Eppingen Synagoge 180.jpg (61301 Byte)
   Der Synagogenplatz als Kinderspielplatz 
(Foto: W.L. Frank, in: Legacy s. Lit. S. 7).
   
Fotos 1984/87:
(Fotos: Hahn)
Eppingen Synagoge n03.jpg (44515 Byte) Eppingen Synagoge n05.jpg (175525 Byte)
  Der Synagogenstandort ist mit dem
 Gebäude rechts vor der Kirche
 überbaut (Aufnahme 1984)  
Die Gedenktafel zur Erinnerung an die
 jüdische Gemeinde und die zerstörte
 Synagoge (Aufnahme 1987)  
     
Fotos 2003:
(Fotos: Hahn, 
Aufnahmedatum 15.9.2003)
Eppingen Synagoge 150.jpg (56626 Byte) Eppingen Synagoge 151.jpg (98011 Byte)
   Blickwinkel wie oben  Gedenktafel  
     
    Eppingen Synagoge 152.jpg (77917 Byte) Eppingen Synagoge 153.jpg (44832 Byte)
    Der ehemalige Synagogenstandort
 (Gedenktafel an der Mauer hinter 
dem Auto)  
Info-Tafel "Kirchen-, Schul- 
und Behördenviertel im Rot" 
mit Hinweisen zur Synagoge  
     
 Fotos 2020:
(Fotos: Michael Ohmsen, Aufnahmen vom Juli 2020)
 
   Die inzwischen zwei Gedenktafeln am Standort der ehemaligen Synagoge 
     

    
    
Erinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte    

Oktober 2010: Jüdisches Museum geplant   
Artikel in der "Heilbronner Stimme" vom 4. Oktober 2010 (Artikel): "Jüdisches Museum in der Stadt geplant. 
Eppingen
- In der Fachwerkstadt wird an einer Idee gearbeitet, die ehemalige Matzebäckerei bei der Synagoge in der Küfergasse in einen jüdischen Lernort umzuwandeln. Grundlage dafür ist ein Projekt des Hartmanni-Gymnasiums: Vor wenigen Jahren hatten Elftklässler ein Nutzungskonzept für die Synagoge entwickelt. Entsprechende Informationen, die unserer Zeitung vorlagen, bestätigte Oberbürgermeister Klaus Holaschke am Sonntag. Auch der Verein Jüdisches Leben Kraichgau ist beteiligt. ing." 
   
Januar 2011: Michael Heitz wird mit dem German Jewish History Award ausgezeichnet    
Artikel von Simon Gajer in der "Heilbronner Stimme" vom 3. Januar 2011 (Artikel): "Eppinger Michael Heitz erhält jüdischen Preis
Eppingen - Der Eppinger Michael Heitz wird für sein vielfältiges Engagement um den Erhalt des jüdischen Erbes belohnt. Ende des Monats erhält er in Berlin den Obermayer-German-Jewish-History-Award. 
„Das bedeutet mir unheimlich viel“, sagte Heitz diesen Vormittag zu stimme.de. Vor allem deshalb, weil Juden ihn für den Preis nominiert hatten. Darunter unter anderem der ehemalige Eppinger Werner Frank, der jetzt in den USA lebt, sowie die beiden Brüder Menachem Mayer und Fred Raymes, die im Film 'Menachem und Fred' die Hauptrolle spielen. Sie lebten einst in Sinsheim-Hoffenheim und wurden mit ihren Eltern ins französische Gurs verschleppt. Ihre Eltern wurden von den Nazis ermordet. 'Die Nominierung ist wichtiger als der Preis', sagte der Eppinger. 
Michael Heitz ist unter anderem Vorsitzender des Vereins Jüdisches Leben Kraichgau aus Eppingen. Vor einigen Jahren gehörte er zu den Mitverantwortlichen, die mit Hartmanni-Gymnasiasten das Buch "Jüdisches Leben Kraichgau" verfassten. Er engagiert sich vielfältig für das jüdische Erben in Kraichgau.
Weitere Infos unter www.obermayer.us/award".  
   
Artikel in der "Heilbronner Stimme" vom 24. Januar 2011 (Artikel): "Lob: Michael Heitz wartet nicht.
Berlin/Eppingen - Michael Heitz, Lehrer aus Eppingen, erhält am Montagabend im Berliner Abgeordnetenhaus den Obermayer-German-Jewis-History-Award. 
Im Rahmen einer Pressekonferenz sagte der Stifter, Dr. Arthur Obermayer, am Nachmittag: Die Ausgezeichneten seien Initiatoren. Sie warteten nicht, "sondern packen an". Michael Heitz ist einer von sechs Deutschen, die den Preis heute Abend erhalten.
Obermayer sagte zu stimme.de: Michael Heitz habe sehr effektiv gearbeitet. Er habe seine Jugendlichen ermutigt, sich mit ihrer jüdischen Geschichte zu befassen. ing."   
Weiterer Artikel in der "Heilbronner Stimme" vom 25. Januar 2011: http://www.stimme.de/kraichgau/ks/art31504,2042107 
   
März 2011: Pläne für die alte Synagoge in der Küfergasse      
Artikel in der "Heilbronner Stimme" vom 9. März 2011 (Artikel): "Ehemalige Synagoge soll Lernort werden. 
Eppingen - Der Verein Jüdisches Leben Kraichgau erarbeitet in den nächsten Monaten ein Konzept, wie ein Lernort zur jüdischen Kultur aussehen könnte. Geplant ist, dafür die ehemalige Synagoge in der Fachwerkstadt umzuwidmen. Der Vereinsvorsitzende Michael Heitz erwartet Investitionskosten im oberen sechsstelligen Bereich. Die alte Synagoge gehört der Stadt. Lange Zeit war angedacht gewesen, die angrenzende ehemalige Matzebäckerei in das Vorhaben einzubeziehen. Das Haus ist in Privatbesitz, und die Stadt hat nicht mehr vor, das Anwesen zu kaufen. Der Verein steckt unterdessen in den letzten Vorbereitungen zur Wanderausstellung »Dem Vergessen entrinnen: Jüdisches Leben im Kraichgau«. Die Schau, die im April erstmals in Bruchsal zu sehen ist, macht vom 12. Mai bis 3. Juni in Bad Wimpfen Station."    
   
Eppingen PA 032011pl.jpg (69911 Byte)links: Plan für eine "große Lösung des Kulturzentrums" - HSt-Grafik. Quelle: Verein jüdisches Leben Kraichgau. 
Artikel in der "Heilbronner Stimme" vom 10. März 2011 (Artikel): "Pläne für jüdisches Zentrum schreiten voran 
Eppingen prüft eine Städtefreundschaft mit einer israelischen Kommune. In der Fachwerkstadt könnte ein Zentrum für jüdische Kultur entstehen. An allem ist der umtriebige Verein Jüdisches Leben Kraichgau beteiligt. Mit dem Vorsitzenden Michael Heitz sprach Simon Gajer.
Im April zeigen Sie mit dem Heimatverein Kraichgau erstmals die Wanderausstellung "Dem Vergessen entrissen: Jüdisches Leben im Kraichgau". Wie laufen die Vorbereitungen?
Michael Heitz: Ein paar kurze Nächte wird es noch geben. Dann sind wir durch, und alles geht in die Druckerei, wo die 38 Stellwände produziert werden. Eine Woche später gehen wir ans Begleitheft.
Was erwartet die Besucher?
Heitz: Vieles und Neues. Wer wenig Hintergrundwissen hat, kann der Ausstellung unbefangen begegnen und vieles entdecken. Die Ausstellung unterteilt sich in die Bereiche Soziales, Religiöses und Geschichtliches. Ganz entscheidend ist, dass die Geschichte in ihrer ganzen Bandbreite gezeigt wird − von ihren Anfängen im Mittelalter. Wichtig ist ebenfalls, dass wir zeigen, wie Schulprojekte mit dem Thema umgehen. Zwölf Partnerschulen werden ihre Projekte zeigen. Auch die Erinnerungskultur greifen wir auf.
Haben Sie ein Beispiel für das Neue, das Besucher entdecken können?
Heitz: Entdecken kann man zum Beispiel die vielen jüdischen Stifter, die es im Kraichgau gab. Wie etwa die Kahnsche Stiftung und die Familie Eisenmann. Beide Familien haben in den 20er Jahren in Stebbach das Kulturleben enorm unterstützt. Auch haben sie früher einen Hilfsfonds eingerichtet, sowohl für Juden als auch für nichtjüdische Bürger. In Schluchtern gab es den Mäzen Alfred Kirchhausen, der das Dorfleben unterstützt hat. Auch in Bonfeld lebten Stifter. Viele wissen das gar nicht. Interessant sind auch die jüdischen Gaststätten, die es gab. Wir wissen von mindestens 14.
Stehen die Gebäude noch immer?
Heitz: Leider fielen in den vergangenen Jahren mehrere Gebäude Sanierungskonzepten zum Opfer. Das ist schade.
Ihr Verein möchte einen Lernort zur jüdischen Kultur einrichten. Geplant war, ihn in den Gebäuden ehemalige Synagoge und Matzebäckerei einzubauen. Nun verzichtet die Stadt darauf, die Matzebäckerei zu kaufen. Was bedeutet das für Ihre Pläne?
Heitz: Es gibt verschiedene Ansätze: eine kleine oder eine große Lösung. Langfristig würde es Sinn machen, den Lernort in den gesamten Gebäudekomplex zu bringen. Es steckt unheimlich viel Potenzial drin, und es hat Charme mit der Matzebäckerei vorn, die es so im Kraichgau nicht mehr gibt. Die Gebäude waren über den Keller verbunden. Eine Besonderheit ist, dass in den 20er und 30er Jahren eine Christin mitgebacken hat. Es wäre toll, wenn man das Gebäude irgendwann integrieren könnte. Momentan sieht es nach einer kleinen Lösung aus, bei der wir uns auf die alte Synagoge beschränken. Wir schauen, was das Gebäude hergibt und was baulich darin möglich ist. Wir wollen ein Konzept in Schritten realisieren. Der Stadt gehört das Gebäude. Wichtig ist uns, dass es keine Schnellschüsse gibt. Wir haben Zeit, um Fachleute ins Boot zu holen. Das wird sicher ein Dreivierteljahr dauern, bis wir ein Konzept erarbeitet haben und das wir dem Oberbürgermeister und dem Gemeinderat vorlegen können.
Wann öffnet der Lernort?
Heitz: Realistisch betrachtet wohl nicht vor 2016/2017.
Mit welchen Kosten rechnen Sie?
Heitz: Sie liegen im oberen sechsstelligen Bereich.
Eppinger fliegen im Mai in die israelische Stadt Zichron Yaakov, um den Beginn einer Städtefreundschaft auszuloten. Wie ist die Stimmung?
Heitz: Die Vorfreude ist groß. Die Resonanz aus dem Gemeinderat macht Mut. Alle Fraktionen plus Vertreter der Schulen und des Jugendzentrums fliegen. Somit konnte eine gut durchmischte Gruppe für den Kurzbesuch zusammengestellt werden. Das ist ein gutes Zeichen, dass Interesse da ist. Die israelische Gruppe, die vergangenes Jahr Eppingen besuchte, ist von unserer Stadt, dem Kraichgau und den Menschen hier begeistert. Jetzt geht es darum, dass wir uns besser kennenlernen und ausloten, was möglich ist. Wir hoffen natürlich, dass sich das Ganze verfestigt."   
 
   
Oktober 2019: Auch in Eppingen sollen "Stolpersteine" verlegt werden   
Artikel von Alexander Hettich in der "Heilbronner Stimme" vom 9. Oktober 2019: "Stolpersteine erinnern an Eppinger Nazi-Opfer
Eppingen
Mehr als 1200 deutsche Kommunen pflegen diese Form des Gedenkens. Jetzt sollen auch in Eppingen Stolpersteine die Schicksale jener Menschen in Erinnerung rufen, die vom NS-Regime deportiert, ermordet oder in den Tod getrieben wurden.
Der Künstler Gunter Demnig erinnert an Opfer der Nazis, indem er die Tafeln im Trottoir vor deren letztem selbst gewähltem Wohnort einlässt. In Heilbronn, Neckarsulm, Bad Rappenau und vielen anderen Kommunen gibt es Stolpersteine. Nun soll Eppingen an der Reihe sein. Der Verwaltungsausschuss des Gemeinderats hat sich am Dienstagabend einstimmig dafür ausgesprochen.
Anfrage aus Israel gab den Anstoß. Den Anstoß gab Gidon Suesskind, der in der Nähe von Tel Aviv lebt. 'Er hat vor eineinhalb Jahre zu uns Kontakt aufgenommen', berichtet Elisabeth Hilbert, Vorsitzende des Vereins Jüdisches Leben Kraichgau. Es folgte ein reger Mailwechsel. Suesskind ist der Enkel von Betty Levi, geborene Frank, einer Eppingerin, die später mit ihrem Mann Samuel Levi im hessischen Bebra lebte. Während Gidons Eltern 1936 vor den Nazis nach Israel fliehen, bleiben die Großeltern in Deutschland. Samuel stirbt später an einer Krankheit, Betty im Konzentrationslager. 'Gidon war sehr hartnäckig', erinnert sich Elisabeth Hilbert. Er fragte, ob die Möglichkeit besteht, seiner Großmutter mit einem Stolperstein zu gedenken.
Der Verein Jüdisches Leben nahm das Ansinnen auf, schrieb an OB und Gemeinderat, fand Mitstreiter. Stadtarchivarin Petra Binder will die Lebensgeschichten jüdischer NS-Opfer aus Eppingen recherchieren. Die Heimatfreunde haben Unterstützung zugesagt, die Selma-Rosenfeld-Realschule soll eingebunden werden.
Auftakt ist voraussichtlich im Gartenschaujahr. In Eppingen sind zunächst 20 bis 30 solcher Messingtafeln geplant. Die ersten werden wohl 2021 verlegt, dem Jahr, in dem Eppingen die Gartenschau ausrichtet. Eine Tafel für Betty Levi, Gidon Suesskinds Großmutter, wird nicht dabei sein. Ihrer wird mittlerweile mit einem Stolperstein an ihrem letzten Wohnort Bebra gedacht.
Die vier letzten Eppinger Juden waren Julius und Liesel Sternweiler sowie Simon und Bertha Siegel, die 1940 in südfranzösische Lager verschleppt wurden und dort starben. An sie zu erinnern, 'liegt uns besonders am Herzen', betont Elisabeth Hilbert. Ihre letzten Wohnorte lagen in der Fleischgasse und in der Adelshofer Straße. Dort sollen schon bald Stolpersteine dazu auffordern, innezuhalten. Die Stadt soll durch den Bauhof die Vorarbeiten übernehmen. Die Kosten für die Steine, es sind 120 Euro pro Stück, übernehmen Paten. 'Es ist also ein persönliches Projekt', sagt Elisabeth Hilbert. 'Von Mensch zu Mensch.'".
Link zum Artikel   
Aktueller Hinweis: die zuerst für den 13. März 2021 geplante Verlegung der "Stolpersteine" wurde verlegt auf den 8. Oktober 2021. 
 
März 2021: Über die Arbeit des Vereins "Jüdisches Leben Kraichgau e.V."
Artikel von Anton Ottmann in der "Rhein-Neckar-Zeitung" (Lokalausgabe) vom 16. März 2021: "Das reiche jüdische Kulturerbe bewahren.
Das ist ein Ziel des Vereins 'Jüdisches Leben Kraichgau' mit Sitz in Eppingen - Viele Veranstaltungen durchgeführt..."  
Zum Lesen des Artikels bitte Textabbildung anklicken  

  
    

Links und Literatur   

Links:  

bulletWebsite der Stadt Eppingen  
bulletVerein "Jüdisches Leben Kraichgau e.V."    
bulletKurze Infoseite zur jüdischen Geschichte Eppingens  
bulletZur Seite über den jüdischen Friedhof in Eppingen (interner Link)  

Quellen:   

Hinweis auf online einsehbare Familienregister der jüdischen Gemeinde Eppingen   
In der Website des Landesarchivs Baden-Württemberg (Hauptstaatsarchiv Stuttgart) sind die Personenstandsregister jüdischer Gemeinden in Württemberg, Baden und Hohenzollern einsehbar: https://www2.landesarchiv-bw.de/ofs21/olf/struktur.php?bestand=5632     
Zu Eppingen sind nur vorhanden:   
J 386 Bü. 174 Eppingen  Gräberverzeichnis mit den in Eppingen aus folgenden Orten beigesetzten Personen: Stebbach, Schluchtern, Richen, Mühlbach, Ittlingen, Gemmingen, Eppingen http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-442500            
 
Hinweis auf die Dokumentation der jüdischen Grabsteine in Baden-Württemberg des Landesdenkmalamtes Baden-Württemberg   
Im Bestand  https://www2.landesarchiv-bw.de/ofs21/olf/struktur.php?bestand=24368  auf der linken Seite bei "Eppingen" über das "+" zu den einzelnen Grabsteinen; es sind 734 Grabsteine dokumentiert (mit Fotos).     
Im Bestand EL 228 b I Bü. 16 finden sich zum Friedhof Eppingen Belegungspläne und die Dokumentation Grabstein 1 bis 639  http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=2-1898390         

Literatur: 

bulletGermania Judaica III,1 S. 306f.  
bulletFranz Hundsnurscher/Gerhard Taddey: Die jüdischen Gemeinden in Baden. 1968. S. 77ff.  
bulletWolfram Angerbauer/Hans Georg Frank: Jüdische Gemeinden in Stadt und Kreis Heilbronn. 1986. S. 59-67.  
bulletEdmund Kiehnle: Eppingens "Alte Universität", in: Eppingen. Rund um den Ottilienberg 1 (1979) S. 114-122.  
bulletders.: Die Judenschaft in Eppingen und ihre Kultbauten, in: Eppingen. Rund um den Ottilienberg 3 (1985) S. 146-170.  
bulletPinkas Hakehillot. Encyclopaedia of Jewish Communities from their foundation till after the Holocaust. Germany. Württemberg - Hohenzollern - Baden. Ed. Joseph Walk. Hg. von Yad Vashem. Jerusalem 1986 (hebräisch) S. 248-250.  
bulletReinhart Hauke (Hg.): Jüdische Kindheit in Eppingen in der Mitte des 19. Jahrhunderts, in: Eppingen. Rund um den Ottilienberg 3 (1985) S. 242-267
bulletFranz-Josef Ziwes (Hg.): Badische Synagogen aus der Zeit von Großherzog Friedrich I. in zeitgenössischen Photographien. Karlsruhe 1997. Abschnitt über die neue Synagoge Eppingen von Peter Rückert S. 60-61.   
bulletFrank Buch 01.jpg (51127 Byte)Werner L. Frank: Legacy: the Saga of a German-Jewish Family Across Time and Circumstance. Avotaynu Foundation, Inc. Bergenfield, N.J. 2003. 
bulletsynagogenbuch-1.jpg (32869 Byte)Joachim Hahn / Jürgen Krüger: "Hier ist nichts anderes als Gottes Haus...". Synagogen in Baden-Württemberg. Band 1: Geschichte und Architektur. Band 2: Orte und Einrichtungen. Hg. von Rüdiger Schmidt, Badische Landesbibliothek, Karlsruhe und Meier Schwarz, Synagogue Memorial, Jerusalem. Stuttgart 2007.  
bulletEppingen Lit 08.jpg (44968 Byte)Jüdisches Leben im Kraichgau. Zur Geschichte der Eppinger Juden und ihrer Familien. Verfasst von den Schülern der AG-Landeskunde am Eppinger Gymnasium unter der Leitung von Bernd Röcker und der Mithilfe von Michael Heitz. Hg. von den Heimatfreunden Eppingen e.V. Eppingen 2006. ISBN 3-930172-17-6. 
bulletSynagogen Lit 201305.jpg (108213 Byte)Christiane Twiehaus: Synagogen im Großherzogtum Baden (1806-1918). Eine Untersuchung zu ihrer Rezeption in den öffentlichen Medien. Rehe: Schriften der Hochschule für jüdische Studien Heidelberg. Universitätsverlag Winter Heidelberg 2012. 
Zur Synagoge in Eppingen: S. 33-35.    

   

Kalender 2008:  

Hinweis auf einen Kalender
 2008 "Spuren jüdischer
 Kultur" im Kraichgau 
Kraichgau Kal01.jpg (64829 Byte) Kraichgau Kal02.jpg (82029 Byte)
   Kalender ist nicht 
mehr lieferbar 
"Sichtbare Spuren der Vergangenheit: erkennen - erhalten"
Projekt "Denkmal aktiv" - Kulturerbe macht Schule
Es kooperieren vier Schulen: Realschule Waibstadt - Adolf Schmitthenner-Gymnasium Neckarbischofsheim -
 Wilhelmi-Gymnasium Sinsheim - Harmanni-Gymnasium Eppingen

  
   


 

Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the Holocaust". 
First published in 2001 by NEW YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright © 2001 by Yad Vashem Jerusalem, Israel.

Eppingen  Baden. The Jewish settlement was founded in the first half of the 14th century, and destroyed in the Black Death persecutions of 1348-49. Settlement was renewed in 1381 and a limited Jewish presence was maintained over the next few centuries. A cemetery was opened in 1818/19* and a synagogue built in 1772 while a Jewish elementary school was established in 1835 and a new synagogue dedicated in 1873. The Jewish population reached 222 in 1842 (7 % of the total), with most Jews trading in cattle and tobacco. It declined to 124 in 1900 and 60 in 1933. Under Nazi rule, emigration accelerated, with 39 of the 53 Jews who left the town moving in 1937-39, including 20 who emigrated from Germany. The synagogue was burned on Kristallnacht (9-10 November 1938). The last four Jews were deported to the Gurs concentration camp on 22 October 1940.
    
    

                   
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Stand: 30. Juni 2020