Eingangsseite
Aktuelle Informationen
Jahrestagungen von Alemannia Judaica
Die Mitglieder der
Arbeitsgemeinschaft
Jüdische Friedhöfe
(Frühere und bestehende) Synagogen
Übersicht: Jüdische Kulturdenkmale
in der Region
Bestehende jüdische Gemeinden
in der Region
Jüdische Museen
FORSCHUNGS-
PROJEKTE
Literatur und Presseartikel
Adressliste
Digitale Postkarten
Links
| |
Zur Seite über die jüdische Geschichte in
Tübingen / Geschichte der Synagoge in Tübingen
Tübingen (Universitäts-
und Kreisstadt, Baden-Württemberg)
Texte zur jüdischen Geschichte der Stadt
Die nachstehend wiedergegebenen Texte mit
Beiträgen zur jüdischen Geschichte in Tübingen wurden in jüdischen Periodika
gefunden.
Bei Gelegenheit werden weitere Texte eingestellt. Letzte Einstellung: 17.7.2016.
Es konnten noch nicht alle Texte abgeschrieben und
gegebenenfalls kommentiert werden. Zum Lesen in diesem Fall bitte die Textabbildung
anklicken.
Übersicht:
Allgemeine
Beitrage und Mitteilungen
In Tübingen darf immer noch kein Jude wohnen (1850)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 11. November 1850: "Tübingen, im
November (1850). Ich befinde mich hier im Württemberger Land, in welchem
in diesem Augenblicke wenigstens noch die deutschen Grundrechte geltend
sind, in welchem, was noch viel mehr sagen will, die Duldung und
Gleichberechtigung seit langer Zeit schöne Triumphe gefeiert, tief
gewurzelt hat. Und gerade in Tübingen werde ich daran erinnert, dass der
gerühmte Geist der Neuzeit noch lange Zeit nicht überall im deutschen
Vaterland zur Herrschaft gelangt ist, dass nicht bloß im großen 'Vaterland des Deutschen', sondern in kleinem Lande dicht
nebeneinander der verschiedenste Geist sich betätigt. Wie nahe ist
Stuttgart der Universitätsstadt Tübingen – und welch anderer Geist
wehet an beiden Orten! In Stuttgart kaum eine Spur von Religionshass noch,
und in Tübingen – darf noch heute kein Jude wohnen. Er darf gesetzlich
wohl, aber faktisch darf er es nicht wagen, ich glaube, die Stadt stünde
auf. Nein, in einem nahen Dorfe müssen sie wohnen (sc. Wankheim), und so
beschwerlich dies für Beide ist, für die Juden und die Tübinger, es
muss so sein. Welch dichte Finsternis herrscht hier in den Köpfen des
Volkes in dieser Beziehung noch, auf welche Hindernisse stößt die
Besserung noch, als ob noch Jahrhunderte dazu gehören möchten. Sie liegt
Tübingen im gesegneten Württemberg wie eine Insel des Religionshasses
– aber schade, dass es nicht einmal die einzige Insel da ist. Ein Stück
Spanien und Neapel mitten in Deutschland." |
Der Stadtrat muss einem jüdischen
Mann das Bürgerrecht verleihen (1852)
Anmerkung: Es ging um die Niederlassung des Wankheimer Synagogenvorstehers
Leopold Hirsch, der 1859 die Firma Leopold Hirsch, Herrenkonfektion, in der
Kronenstraße 6 in Tübingen begründete. Sein Sohn war Gustav Hirsch (geb. 1848 in
Wankheim, gest. 1933 in Tübingen), der später Mitglied des Tübinger
Bürgervereins und zugleich dessen Schriftführer und Kassier war.
Artikel
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 6. September 1852: "Der
demokratische Stadtrat von Tübingen wurde von der königlichen Regierung
gezwungen, einem Israeliten das Bürgerrecht zu verleihen, jetzt
verweigert derselbe die Bürgeraufnahme dessen Kindern. Solche Humanitätsbeweise
liberaler Stadträte hat Württemberg vielseitig aufzuweisen." |
Einladungen zum Universitätsjubiläum an Vertreter des Israelitischen Oberrates
und des Württembergischen Rabbinervereins (1927)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 16. August 1927: |
Vortrag vor der Ortsgruppe des Württembergischen Frauentierschutzvereins über
das Schächten (1931)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. November 1931: |
Auf Antrag der Nationalsozialisten soll "Juden und Fremdrassigen" der
Zutritt zum städtischen Freibad verboten werden (1933)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. Juni 1933: |
Aus der Geschichte der
jüdischen Lehrer und der Schule
Ausschreibungen der Stelle des Religionslehrers / Vorbeters / Schochet 1893 /
1934
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 6. März 1893: "Universitätsstadt
Tübingen. Die hiesige israelitische Religionslehrer-, Vorbeter-
& Schächterstelle soll durch einen tüchtigen, geprüften, militärfreien,
ledigen Mann zum 15. Mai dieses Jahres besetzt werden. Bewerber wollen
sich sofort zur Einleitung des Weiteren unter Beischluss von Zeugnissen
wenden an das Israelitische Kirchenvorsteheramt." |
|
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 14. Juni 1934: "Wir suchen
a) für die Israelitische Religionsgemeinde Tübingen zu sofortigem
Antritt möglichst einen auf Grund des Gesetzes zur Wiederherstellung des
Berufsbeamtentums (BBG) zur Ruhe gesetzten Vorbeter und Religionslehrer
(liberal). Gewährt wird eine Zulage, durch die die vollen Bezüge eines
Beamten der zuständigen Besoldungsgruppe abzüglich der besonderen württembergischen
Kürzung erreicht werden…
Meldungen sind unter Beifügung eines Lebenslaufes und beglaubigten
Zeugnisabschriften bis zum 28. Juni einzureichen beim Oberrat der
Israelitischen Religionsgemeinschaft Württembergs, Stuttgart, Königstraße
82." |
Spendenaufruf des Lehrers Ad. Ehrlich (1891)
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 28. Mai 1891: "Edle
Glaubensgenossen!
Obwohl Euer Wohltätigkeitssinn immer in Anspruch
genommen ist, sehe ich mich dennoch veranlasst, an Eure Mildtätigkeit zu
appellieren. In dem benachbarten R. befindet sich eine Familie, welche dem
größten Elende preisgegeben ist, wenn nicht rasche Hilfe eintritt. Der
Ernährer der 11 Köpfe zählenden Familie kann die wegen Erkrankung
seiner Frau schon gesteigerten Bedürfnisse unmöglich erschwingen und
deshalb befindet sich die Familie in bitterster Not.
Der Unterzeichnete ruft daher das Mitleid seiner Glaubensgenossen an und
gibt die Versicherung, dass es nicht für einen Unwürdigen geschieht.
Milde Gaben wolle man gefälligst richten an die Expedition dieses Blattes
und an den Unterzeichneten.
Tübingen, den 25. Mai 1891. Ad. Ehrlich, Lehrer." |
Zum Tod von Lehrer Leopold Polack (1923, Lehrer
in Tübingen 1914-1923)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 19. Juli 1923:
"Tübingen, 16. Juli (1923). Am Freitag wurde auf dem Friedhof
Wankheim (nicht: Werkheim) (bei Tübingen) der Lehrer der
Tübinger Gemeinde, L. Pollak, zu Grabe getragen. Ein echter Jehudi ist
mit ihm gestorben, der in vierzigjähriger Tätigkeit, kurze Zeit in bayrischen
Gemeinden, dann 26 Jahre in Olnhausen
(bei Heilbronn) und zuletzt neun Jahre in Tübingen das Banner des
toratreuen Judens hochgehalten und Generationen in diesem Geiste erzogen
hat. Was er am letzten Orte seiner Wirksamkeit in anders gesinnter
Umgebung für Schechita und Religionsunterricht getan hat, kann nicht
genug gerühmt werden; selbst in den kranken Tagen hat er seine Schüler
in seinem Hause mit der Lehre Gottes bekannt gemacht. Seine Beerdigung
legte durch die übergroße Beteiligung noch einmal Zeugnis für seine
Leistungen ab; kurz, wegen des nahenden Sabbats, sprachen der
Bezirksrabbiner Herr Dr. Schweizer (Horb),
als Vertreter des Kirchenvorsteheramtes der israelitischen Gemeinde
Tübingen Herr Rechtsanwalt Dr. Katz, im Auftrage der Nachbargemeinde Hechingen
Herr Lehrer Schmalzbach, als Vertreter des württembergischen Lehrerverbandes
Herr Lehrer Rothschild, Esslingen.
Herr Rabbiner Posner widmete dem Verstorbenen kurz vor Schabbat-Eingang
warme Worte der tiefsten Verehrung und Hochschätzung. Als die letzten Schollen
das Grab deckten, zog fast der Monat Aw ein und die Kinder kehrte
ohne Aw (= Vater) an die leere Stätte ihres Elternhauses zurück.
Möge Gott ihnen und der betrübten Witwe beistehen. Seine Seele
sei eingebunden in den Bund des Lebens." |
|
Traueranzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 19. Juli 1923: "Statt
besonderer Anzeige! Am 28. Tammus verschied nach längerem, in großer
Geduld ertragenem Leiden, mein lieber Gatte, unser fürsorglicher guter
Vater, Schwiegervater, Bruder und Schwager, der Lehrer und Vorsänger Leopold
Pollak im noch nicht vollendeten 65. Lebensjahre.
Pauline Pollak geb. Heidelberger. Tübingen, im Aw 5683 - Juli 1923.
Die Beerdigung hat bereits stattgefunden." |
Entlassungsfeier der Religionsschüler in der Synagoge
(1928)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 16. April 1928: |
Religionsoberlehrer
Wochenmark hat sein Doktorexamen abgelegt (1933)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 16. März 1933: |
Religionsoberlehrer Dr. Wochenmark bietet einen hebräischen Sprachkurs an
(1933)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. August 1933: |
Religionsoberlehrer Dr. Josef Wochenmark besteht die pädagogische
Staatsprüfung (1934)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. Juni 1934: |
Hauptlehrer a.D. Zivi ist Nachfolger für
Religionsoberlehrer Dr. Wochenmark - Vortrag von Lucie Levi über Henriette Herz
und ihren Kreis (1935)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 16. März 1935: |
Berichte aus
dem jüdischen Gemeinde- und Vereinsleben
Neuwahl in
das Vorsteheramt (1927)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. Januar 1927: |
Jahresversammlung
der Ortsgruppe des Centralvereins (1927)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 16. Januar 1927: |
Vortrag mit Lehrer Spier aus Haigerloch zu "Judentum und
Friedensidee" (1927)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. März 1927: |
Vortrag im Israelitischen Frauenverein über Moses Mendelssohn (1928)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. Januar 1928: |
Vortrag im Israelitischen Frauenverein über "Familie und Politik"
(1928)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 16. Februar 1928: |
Mitgliederversammlung der Ortsgruppe des Central-Vereins
(1928)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. Mai 1928: |
Vortragsabend
mit Oberlehrer Wochenmark über Walter Rathenau (1928)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 16. Dezember 1928: |
Mendelssohn-Gedenkfeier
in der Gemeinde (1929)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 16. September 1929: |
Vortrag im Israelitischen Frauenverein über "Gegenwartsfragen der
jüdischen Frau" (1929)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. November 1929: |
Vortrag im Israelitischen Frauenverein "Über die neuen Lebensformen der
Frau" (1930)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 16. März 1930: |
Purimfeier auf Einladung des Synagogenchors (1930)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 16. März 1930: |
Vortrag im Israelitischen Frauenverein über "Die Bedeutung des Sabbats und
seine Geschichte" (1930)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. Juni 1930: |
Vortrag im Israelitischen Frauenverein über "Selbständigkeit als Ziel der
Erziehung" (1931)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. Januar 1931: |
Mitgliederversammlung der Ortsgruppe des Central-Vereins (1932)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 16. Februar 1932: |
Vortrag im Israelitischen Frauenverein über "Die Mischehe im
Judentum" (1932)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 16. März 1932: |
Vortrag im Israelitischen Frauenverein über "Die jüdische Frau"
(1933)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 16. März 1933: |
Vortrag im Israelitischen Frauenverein über eine
Palästina-Reise (1934)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. April 1934: |
Vortrag mit Syndikus Dr. Julius Weil über den Central-Verein (1934)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. August 1934: |
Vortrag
zum Purimfest mit Heinrich Frankfurter über Erez Israel sowie
Kinder-Purim-Feier (1935)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. April 1935: |
Berichte
zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde
Dr. Hayum wird zum Obmann des Bürgerausschusses gewählt (1911)
Artikel
im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 20. Januar
1911: "Stuttgart. In Laupheim wurde Direktor Julius Hirsch in den
Bürgerausschuss, dem er schon bisher als Obmann angehörte,
wiedergewählt und in Tübingen Rechtsanwalt Dr. Hayum zum Obmann des
Bürgerausschusses gewählt." |
Gustav Hirsch wird zum israelitischen Kirchenvorsteher
wiedergewählt (1912)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 19. Januar 1912: "Bei der am 29. vorigen Monats in Tübingen
vorgenommenen Wahl eines Kirchenvorstehers wurde das austretende Mitglied,
Herr Gustav Hirsch, mit allen abgegebenen Stimmen wiedergewählt.
Derselbe gehört seit 36 Jahren ununterbrochen dem Kollegium
an". |
Stiftung der Söhne und Töchter des ehemaligen Lehrers
Maier Jacobi für die Tübinger Synagoge (1926)
Anmerkung: es handelt sich um Maier Jacobi (geb. 20.1.1827 in Aufhausen), der
21 Jahre lang Lehrer in Haigerloch war, anschließend 1878 mit seiner Familie
nach Tübingen zog, wo er als Kaufmann tätig war und am 19. Januar 1901
verstorben ist. Er war verheiratet mit Friederike geb. Hirsch aus Haigerloch
(geb. 9. April 1838 in Haigerloch, gest. 3. Juni 1925 in Tübingen). Die Tochter
Johanna (geb. 17. September 1861 in Haigerloch, gest. 5. Oktober 1845 in
England) heiratete am 8. Juli 1885 den Kaufmann Josef Hilb aus Haigerloch (geb.
18. Dezember 1851 in Haigerloch, gest. 13. Januar 1900 in
Ludwigsburg).
Quelle: J. Hahn: Jüdisches Leben in Ludwigsburg S. 406. L. Zapf: Die Tübinger
Juden S. 135-138.
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 16. April 1926: "Tübingen. (Hochherzige
Stiftung). Die Söhne und Töchter des verstorbenen einstigen hiesigen
Lehrers Maier Jacobi haben der hiesigen israelitischen Gemeinde zwecks
Einrichtung der elektrischen Beleuchtung in der hiesigen Synagoge einen
größeren Betrag gestiftet. Dank dieser Stiftung erstrahlte die hiesige
Synagoge am vergangenen Pessachfeste zum erstenmale in festlicher
elektrischer Beleuchtung". |
60. Geburtstag von Rechtsanwalt Dr. Hayum
(1927)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 16. Februar 1927: |
75. Geburtstag von Adolf Dessauer (1927)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. Juni 1927: |
80. Geburtstag von Fanny Liebmann, Witwe von Max Liebmann
(1928)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 16. Juli 1928: |
|
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. August 1928: |
Zum Tod von Lenchen Dessauer geb. Halle (1928)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. Oktober 1928: |
80. Geburtstag von Gustav Hirsch (1928)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 16. Oktober 1928: |
|
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. November 1928: |
|
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 16. November 1928: |
Rechtsanwalt Dr. Hayum wurde in den Gemeinderat der Stadt gewählt
(1928)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 16. Dezember 1928: |
25-jähriges Bestehen der "Tübinger Chronik" unter Verleger Albert
Weil (1929)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 15. Januar 1929: |
Der Verlag der "Tübinger Chronik" (Albert Weil)
geht in den Besitz von Dr. Höhn in Ulm über
(1931)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 16. Januar 1931: |
Silberne Hochzeit von Jakob Oppenheimer und Kariline geb. Seemann
(1931)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 16. Januar 1931: |
60. Geburtstag von Bankier Siegmund Weil
(1931)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 15. Oktober 1931: |
70. Geburtstag von Johanna Hilb geb. Jacobi und gleichfalls 70. Geburtstag von
Emma Seemann geb. Fleischmann (1931)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. Dezember 1931: |
70. Geburtstag von Albert Weil (1932)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. Februar 1932: |
Zum Tod von Synagogenverwalter Elias Wassermann (1932)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 16. Februar 1932: |
Silberne Hochzeit von Leopold Hirsch und Johanna geb. Rothschild
(1932)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. November 1932: |
80. Geburtstag von Adolf Dessauer (1932)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. Juni 1932: |
Zum Tod von Gustav Hirsch (1933)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. Oktober 1933: |
Zum Tod von Emma Seemann geb. Fleischmann (1934)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 16. März 1934: |
75.
Geburtstag von Salomo Spiro (1934)
Artikel
in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. August 1934: "Tübingen. Am 15.
Juli beging unser Gemeindemitglied Salomo Spiro aus Reutlingen in
voller Rüstigkeit seinen 75. Geburtstag. Der Jubilar, der sich in allen
Kreisen der Bevölkerung wegen seines ehrenhaften Charakters und
bescheidenen Wesens hoher Achtung erfreut, hat sich um die Gemeinde
besonders dadurch verdient gemacht, dass er seit langen Jahren an den
Hohen Feiertagen das Ehrenamt des Hilfsvorbeters versieht. Das
Vorsteheramt hat Salomo Spiro herzliche Glückwünsche und besonderen Dank
für die der Gemeinde geleisteten trefflichen Dienste zum Ausdruck
gebracht. - Auch wir entbieten dem Jubilar unsere besten
Wünsche!" |
Berichte
zu jüdischen Studierenden und Professoren
Aus dem Semesterprogramm der Universität (1846)
Artikel
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 20. April 1846: "2. April.
An unserer Landesuniversität werden nächstes Sommerhalbjahr unter
Anderem folgende Vorlesungen gehalten: Geschichte der hebräischen
Nationalliteratur, alttestamentliche Interpretations-Übungen, Erklärung
des Deutero-Jesaja und ausgewählter Psalmen, arabische, aramäische, Zend-
und neupersische Sprache. Die Hochschule besuchen gegenwärtig 9
Israeliten. Die israelitischen Studierenden dort bilden schon seit
mehreren Jahren einen Verein, der die besseren jüdischen Tagblätter, und
sonstige, auf diesem Gebiet erscheinende Schriften liest." |
Bericht über die jüdischen
Studierenden (1852)
Artikel
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 22. November 1852: "Die
Hochschule in Tübingen ist gegenwärtig stark von Israeliten
frequentiert, doch interessieren sich dieselben weniger für das Judentum,
als die früheren. Die Promotion aus den Jahren 1837 bis 1842 hat jüngst
eine Zusammenkunft gehabt, bei der besonders die Tagesfragen des Judentums
zur Sprache kamen. Es ist eine erfreuliche Erscheinung, dass die gelehrten
Israeliten von Beruf in Württemberg sich lebhaft an der Gestaltung der
Synagoge beteiligen." |
Lehrer Alexander Elsässer
(Jebenhausen) weist auf
Besprechungen einer Schrift von Professor Dr. Leopold Pfeiffer hin (1859)
Anmerkung: Dr. jur. Leopold Pfeiffer (geb. 25. Oktober 1821 in Weikersheim,
gest. 4. November 1881 in Tübingen), war seit 1851 bis zu seinem Tod
1881 Rechtslehrer (außerordentlicher Professor) an der Universität Tübingen
(im Bereich Zivilprozess und Strafprozess in Verbindung mit Strafrecht;
veröffentlichte wichtige rechtswissenschaftliche Arbeiten; wohnte in Tübingen
am Hirschauer Tor, Neckarhalde 27). War seit 1860 verheiratet mit Jeanette geb.
Ezechiels (geb. 28. Juli 1829 in Rotterdam, gest. 20. März 1915 in Tübingen).
Leopold und Jeanette Pfeiffer wurden im israelitischen
Teil des Pragfriedhofes in Stuttgart beigesetzt; ihre Gräber sind erhalten.
Literatur: Joachim Hahn: Pragfriedhof Stuttgart, israelitischer Teil S. 167;
Lilli Zapf: Die Tübinger Juden. 1978² S. 31ff.
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 26. September 1859: "Jebenhausen,
im September (1859). Schon früher haben wir auf die Schrift von Professor
Dr. Leopold Pfeiffer in Tübingen: 'Das gemeine deutsche
Strafrecht der Gegenwart, 1. Abteilung, Tübingen, Laupp, XIX. u. 415 S.
gr. 8' aufmerksam gemacht, den Fachmännern das Urteil über dieselbe
überlassend; wir sind jetzt in der Lage, auf gewichtige anerkennende
Urteile über diese juridisch bedeutende Schrift hinzuweisen. Gersdorfs
Repertorium in dem ersten Hefte, die Jahrbücher der deutschen
Rechtswissenschaft und Gesetzgebung von Dr. H. Z. Schletter V. Band
2. Heft, Erlangen, bringen letztere, S. 124 von Geheimjustizrat Dr.
Krug rühmliche Kritiken über dieses Werk. Dr. Julius Friedrich Heinrich
Abegg stellt in seiner neulichst erschienenen Schrift: 'Die
Berechtigung der deutschen Strafrechtswissenschaft der Gegenwart' das
Werk Pfeiffers dem von Wächters rühmlich an die Seite, rühmt die
scharfsinnige Auffassung und stellt dem II. positiven teil ein günstiges
Prognostikon. - Herr Professor Dr. Pfeiffer hat sei seiner Lehr- und
literarischen Tätigkeit sein Herz für jüdische Literatur und
israelitisches Leben offen behalten und folgt mit besonders warmem
Interesse den Kundgebungen des jüdischen Literaturvereins, dessen
Mitglied er ist. Auch Nichtjuristen werden in seinem neuesten Werke seine
philosophische und juridisch-historische Durchbildung leicht erkennen; der
positive 2. Teil seines Werkes, der demnächst erscheint, dürfte Epoche
in der deutschen Strafrechtsliteratur machen und werden wir seinerzeit
wieder in diesen Spalten darüber Bericht erstatten. A. Elsässer."
|
Antrittsrede von Prof. Dr. Gundelfinger (1874)
Anmerkung: es handelt sich um Prof. Dr. Sigmund Gundelfinger (geb. 1846 in
Kirchberg an der Jagst, gest. 1910 in Darmstadt): war seit 1869 Privatdezent an
der naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Tübingen, seit 1874
außerordentlicher Professor der Mathematik; 1879 wurde er an die Technische
Hochschule in Darmstadt berufen. War zu seiner Zeit einer der bedeutendsten
Mathematiker Deutschlands.
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 11. August 1874: "Tübingen, 23. Juli (1874).
In der Aula der hiesigen Universität hielt heute Dr. Gundelfinger seine
akademische Antrittsrede als außerordentlicher Professor in der
naturwissenschaftlichen Fakultät über die Entwicklung der Geometrie,
besonders im 19. Jahrhundert." |
Ehrendoktorate der Universität für
jüdische Forscher (1877)
Artikel
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 21. August 1877: "Tübingen,
9. August (1877). Wie bekannt, feiert in diesen Tagen die hiesige
Universität ihr 400jähriges Jubelfest. Wie es Sitte ist, wurde bei
dieser Gelegenheit eine Anzahl ausgezeichneter Männer zu Ehrendoktoren
kreiert. Hierzu gehörten diesmal auch zwei Israeliten: Professor
Ferdinand Cohn (Botaniker) in Breslau und Bernstein (als Naturforscher und
populär-naturwissenschaftlicher Schriftsteller) in Berlin. Der von
einigen Judenfeinden schon mehrere Male wiederholte Vorwurf, dass die
Juden auf naturwissenschaftlichem Gebiete nichts leisteten ist hierdurch
abermals widerlegt." |
Duell zwischen jüdischem und
nichtjüdischem Studenten mit tödlichem Ausgang (1880)
Artikel
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 30. November 1880: "Tübingen,
15. November (1880). Die abscheuliche Anstachelung der niedrigsten
Leidenschaften gegen die Juden in Deutschland bringen immer traurigere Früchte
hervor. Kaum dass die Kunde von dem Duell in Hanau sich verbreitet hat,
und es ist von hier aus von einem gleichen Vorfall zu berichten. Die
Duellanten waren der Student Karl Grimm aus Brück in Brandenburg und
Tykociner aus Warschau. Der Erstere hatte sich eine Provokation des
Letzteren, der Jude ist, zu Schulden kommen lassen. Beim Duell schoss
Tykociner den Grimm mitten ins Herz. Tykociner wurde, nachdem er sich
freiwillig dem Gerichte gestellt hatte, gegen eine Kaution von 2.000 Mark
auf freien Fuß gelassen, aber bald hernach wieder verhaftet." |
Zum Tod von Prof. Dr. Leopold
Pfeiffer (1821-1881)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 16. November 1881: "Tübingen, 4.
November (1881). Prof. Dr. Pfeiffer hier wurde heute Morgen nach 9 Uhr im
Lesezimmer des Museums vom Schlage gerührt und war sofort tot. Der so jäh
aus dem Leben Geschiedene gehörte der juristischen Fakultät seit einer
Reihe von Jahren als außerordentlicher Professor an. Am vorigen Montag
wurde der Verstorbene auf dem israelitischen Friedhofe in Stuttgart vom
Bahnhofe aus beerdigt. Es hatten sich zu der ernsten Feier u.a.
Ministerialdirektor Dr. v. Silcher, Landesgerichtsdirektor von Firnhaber,
Staatsanwalt Schönhardt und jüngere Justizbeamte, welche Schüler des
Verstorbenen waren, eingefunden. Die gesamte israelitische Oberkirchenbehörde
war im Leichengefolge und Kirchenrat Rabbiner Dr. Wassermann hielt die
Grabrede, in welcher er darauf hinwies, wie eifrig der Verstorbene
bestrebt gewesen sei, seiner Religion Achtung zu verschaffen, wie er aber
auch jede andere Religion hochgehalten habe. Aus der Lebensskizze, die der
Redner entwarf, entnehmen wir, dass Pfeiffer am 25. Oktober 1821 in
Weikersheim geboren wurde. Das Studium der Jurisprudenz, welches er erwählt,
absolvierte er an den Universitäten Berlin und Tübingen, 1861
verheiratete er sich. An der Landesuniversität war er als Privatdozent,
später außerordentlicher Professor viele Jahre tätig. Hebräisch Gebet
und Segen schloss die Feier, welche auf Wunsch des Dahingeschiedenen ohne
jeglichen Pomp gehalten war. Er war ein Freund und Wohltäter vieler
Studenten an der Landesuniversität. Die Familie ist reich und kinderlos.
Merkwürdig ist, dass Prof. Pfeiffer am gleichen Tag wie sein Vater der
Kommerzienrat vor 44 Jahren gestorben und am gleichen Tag wie seine Mutter
vor 47 Jahren beerdigt worden ist. Seligen
Andenkens." |
|
Artikel
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 29. November 1881: "Aus Württemberg,
12. November (1881). Am 4. dieses Monats starb in Tübingen im Lesezimmer
des Museums unerwartet schnell, vom Schlage gerührt, Prof. Dr. jur.
Leopold Pfeiffer, der einzige akademische Lehrer jüdischen Glaubens in Württemberg,
der mehrere Jahrzehnte lang an dieser Hochschule gewirkt hat. Seiner
Majestät unser König ließ sogleich nach der Todesnachricht der Fakultät
sowohl als der Familie seine Teilnahme bezeigen. Am 7. November fand die
Überführung der Leiche nach Stuttgart statt. Ein fast endloser Zug von
Leidtragenden, darunter sämtliche Professoren der Universität und sämtliche
studentische Korporationen, gab dem Dahingeschiedenen das Ehrengeleite bis
zum Bahnhofe. Die Militärkapelle spiele den 'Wal'schen Trauermarsch
und den Choral: 'Süß und ruhig ist der Schlummer.' Der Verstorbene,
welcher sich neben seiner erfolgreichen Wirksamkeit als akademischer
Lehrer in seinem privaten Leben namentlich durch einen seltenen Grad von
Mildtätigkeit, auszeichnete, war in Tübingen eine sehr populäre Persönlichkeit.
Die Beerdigung fand in Stuttgart statt. Die Leiche wurde vom Bahnhof aus
mit einer langen Wagenreihe nach dem israelitischen Kirchhofe gebracht und
auf Wunsch des Verstorbenen ohne größere Feier zur Erde bestattet.
Rabbiner Dr. Wassermann hielt die Grabrede. Unter der Verstammlung
bemerkte man Ministerialdirektor Dr. Silcher, Oberlandesgerichtsdirektor
Firnhaber, viele Juristen und Beamte, die Mitglieder der Israelitischen
Oberkirchenbehörde, die Mitglieder der Familie Kaulla und anderer
hervorragender israelitischer Familien. Pfeifer war am 21. Oktober 1821 in
Weikersheim geboren und erreichte somit das 60. Lebensjahr. Der 4. und 7.
November, sein Todes und Begräbnistag, waren längst Trauertage in seiner
Familie, denn am 4. November vor 41 Jahren starb sein Vater, am 7.
November vor 47 Jahren wurde seine Mutter begraben. Seine Ausbildung
erhielt Dr. Pfeiffer auf den Gymnasien in Mannheim, in Stuttgart und auf
den Universitäten in Tübingen und Berlin. Für seine Glaubensgenossen
zeigte Dr. Pfeiffer stets das regeste Interesse und beteiligte sich bei
allen Angelegenheiten der sich erst neu gebildeten israelitischen Gemeinde
Tübingen." |
Prof. von
Martitz spricht sich für Juden als
"gute Deutsche" aus (1886)
Anmerkung: die Links bei den Personennamen führen zu Wikipedia-Artikeln.
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 6. Juli
1886: "Tübingen, 20. Juni (1886). Wenn man Gelegenheit gehabt
hat, zu hören, wie ein Treitschke (sc. Heinrich
von Treitschke) und in früheren Jahren ein Ad. Wagner (ca. Adolph Wagner) (wir bemerken gerne , dass Wagner in neuerer Zeit sich
immer mehr das Vergnügen versagt, in seinen Vorlesungen Antisemitik zu
treiben, und dass er sich einen gewissen Grad von Objektivität anzueignen
bestrebt ist) von dem Katheder herab vor einem gläubigen Auditorium ihr
Anathema gegen die jüdische Rasse schleuderten und wie sie uns Juden das
deutsche Bürgerrecht absprachen, so berührt es doppelt angenehm, von
einer ähnlichen Stelle aus gerade das Gegenteil zu vernehmen. In seiner
Vorlesung über 'Allgemeines Staatsrecht und Politik' kam vor einiger Zeit
der hiesige Professor Dr. von Martitz (sc. Ferdinand
von Martitz) auf die Frage zu sprechen: Sind die
Juden Deutsche oder bilden sie eine eigene Nation? Mit aller
Entschiedenheit vertrat er seine Ansicht, dass die Juden ebenso gute
Deutsche wie die Anhänger jeder anderen Konfession in Deutschland sind,
und dass die Behauptung des Gegenteils eine tendenziöse Einstellung sei,
die leider bei dem steigenden Nationalitätsprinzipe unserer Zeit in
unserem Jahrhundert zum dritten Mal wiederkehren.
Wir wünschen nur, dass die anwesenden Zuhörer von dieser Äußerung
ebenso Notiz genommen hätten, wie dies bei gegenteiligen über diesen
Gegenstand der fall ist und war, und in ihrem künftigen Berufe als Beamte
etc. von der Berechtigung unseres Verlangens, als jüdische Deutsche und
nicht als deutsche Juden behandelt zu werden, überzeugt sein
möchten." |
Erneuerung des Doktor-Diploms für
Gustav Weyl und Jacob Auerbach (1887)
Artikel
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 10. Februar 1887: "Die
Universität Tübingen hat den Herren Gustav Weyl in Heidelberg und Jacob
Auerbach in Frankfurt am Main das ihnen vor 50 Jahren erteilte
Doktordiplom erneuert." |
Antijüdische Beschlüsse der Satisfaktion gebenden Korporationen der
Studentenschaft (1904)
Artikel
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 26. Februar 1904: "In Tübingen
hat die Studentenschaft in einer Vertreterversammlung sämtlicher
Satisfaktion gebender Korporationen den Beschluss gefasst, keinem Angehörigen
einer jüdischen Verbindung mehr Satisfaktion zu geben. Schon vor einiger
Zeit war eine Bitte an das Universitätsamt gerichtet worden, eine jüdische
Verbindung nicht zu genehmigen. Das Universitätsamt hatte sich aber dahin
ausgesprochen, der etwaigen Gründung einer solche nichts in den Weg zu
legen." |
|
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 3. März 1904: "Tübingen.
Die hiesige Studentenschaft hat in einer Vertreterversammlung sämtlicher
Satisfaktion gebenden Korporationen den Beschluss gefasst, keinem
Angehörigen einer jüdischen Verbindung mehr Satisfaktion zu geben. Da
die Zahl der Juden auf hiesige Hochschule in letzter Zeit bedeutend
zugenommen hat, sodass man dem Entstehen einer jüdischen Verbindung hier
entgegensehen konnte, war schon vor einiger Zeit eine Bitte an das
Universitätsamt gerichtet worden, eine solche Korporation nicht zu
genehmigen. Das Universitätsamt hatte sich aber dahin ausgesprochen, der
etwaigen Gründung einer jüdischen Verbindung nichts in den Weg zu
legen." |
Auszeichnung für den Jurastudenten W. Tennenbaum (1910)
Artikel
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 2. Dezember 1910: "Stud.
jur. W. Tennenbaum, Sohn des bekannten Stuttgarter Kantors, erhielt bei
der jüngsten Preisverteilung in der juristischen Fakultät in Tübingen
den ersten Preis mit goldener Medaille zuerkannt." |
Im Wintersemester 1927/28 waren zehn jüdische Studierende an der Universität
immatrikuliert (1928)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. Mai 1928: |
Weitere Berichte aus der
Universität
Vortrag von Prof. Sellin - nicht frei von antisemitischen
Äußerungen - über neue Ausgrabungen in Palästina (1928)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 16. November 1928: |
Antrittsvorlesung von Prof. Gerhard Kittel
(1926)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. Dezember 1926: |
|
Erinnerungen an Ereignisse bei der 400-Jahrfeier der Universität (1877;
Berichte von 1927)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 16. September 1927: |
|
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. Oktober 1927: |
Letzte Semesterzusammenkunft der Arbeitsgemeinschaft für rabbinische Texte
(1928)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. August 1928: |
Vortrag von Privatdozent Rengstorf über "Moderne Kräfte und Bewegungen im
Judentum" (1933)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen
Gemeinden
Württembergs" vom 16. Februar 1933: |
Anzeigen
jüdischer Gewerbebetriebe und Einzelpersonen
Jüdische Haushälterin sucht eine Stelle (1867)
Anzeige in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 8. Januar 1867: "Ein sehr tüchtiges Frauenzimmer,
Israelitin, von angenehmen Äußer, der die besten Zeugnisse ihrer
bisherigen Herrschaften zur Seite stehen, wünscht als Haushälterin bei
einem ältlichen Herrn plaziert zu werden. Dieselbe ist im Koch sehr
tüchtig.
Adressen beliebe man A.D.B. poste restante nach Tübingen (Württemberg)
zu richten." |
Anzeige von Kaufmann M. Jacobi (1885)
Anmerkung: es handelt sich um Maier Jacobi (geb. 20.1.1827 in Aufhausen), der
21 Jahre lang Lehrer in Haigerloch war, anschließend 1878 mit seiner Familie
nach Tübingen zog, wo er als Kaufmann tätig war und am 19. Januar 1901
verstorben ist. Er war verheiratet mit Friederike geb. Hirsch aus Haigerloch
(geb. 9. April 1838 in Haigerloch, gest. 3. Juni 1925 in Tübingen). Die Tochter
Johanna (geb. 17. September 1861 in Haigerloch, gest. 5. Oktober 1845 in
England) heiratete am 8. Juli 1885 den Kaufmann Josef Hilb aus Haigerloch (geb.
18. Dezember 1851 in Haigerloch, gest. 13. Januar 1900 in Ludwigsburg).
Quelle: J. Hahn: Jüdisches Leben in Ludwigsburg S. 406. L. Zapf: Die Tübinger
Juden S. 135-138.
Anzeige in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 13. Oktober 1885: "Tübingen. Eine Wärterin
(Israelitin), welche in einem Krankenhause als Aushilfswärterin tätig
war, sucht eine passende Stellung, entweder in einem Krankenhause, oder
als Privatanwärterin in einer Gemeinde gegen Wartegeld oder bei einer
Privatperson. Zeugnisse stehen zu Gebot. Nähere Auskunft erteilt M.
Jacobi, Kaufmann". |
Anzeige des Manufaktur- und Konfektionsgeschäftes Leopold
Hirsch (1916)
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 30. Juni 1916:
"Lehrlings-Gesuch.
Für mein Manufaktur- und Konfektionsgeschäft suche ich zum baldigen
Eintritt einen Lehrling. Eventuelle Kost und Wohnung im Hause.
Leopold Hirsch,
Tübingen in Württemberg." |
Verlobungs- und Hochzeitsanzeigen von Dr. Siegfried
Koppel und Edith geb. Hayum (1924)
Anzeige in der "CV-Zeitung" (Zeitschrift des
"Central-Vereins") vom 31. Januar 1924:
"Statt Karten! Edith Hayum - Dr. med. Siegfried Koppel.
Verlobte.
Tübingen - Köln am Rhein. Venloer Straße
324". |
|
Anzeige in der "CV-Zeitung" (Zeitschrift des
"Central-Vereins") vom 27. März 1924:
"Dr. med. Siegfried Koppel - Edith Koppel geb. Hayum.
Vermählte.
Köln am Rhein-Ehrenfeld, Venloer Straße 324 - Tübingen." |
Hochzeitsanzeige von Dr. Heinz Oppenheim und Dr. Dorothee geb. Hayum
(1935)
Anzeige in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. September 1935: |
Sonstiges
Aus einem Abschnitt der Zeitschrift
"Der Israelit" über eine obskure, in Tübingen erschienene
christliche Schrift (1841)
Der
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit des 19. Jahrhunderts"
vom 14. März 1841 wird nicht ausgeschrieben; bei Interesse bitte
anklicken. |
Postkarte
an Lenchen Dessauer in Tübingen (1900)
(aus der Sammlung von Peter Karl Müller, Kirchheim / Ries; auch die
Erläuterungen sind von P.K. Müller)
Vgl. oben die Artikel zum 75. Geburtstag von Adolf Dessauer (1927), zum Tod
von Lenchen Dessauer (1928) und zum 80. Geburtstag von Adolf Dessauer sowie ein
Grabsteinfoto des Paares im jüdischen Friedhof
Wankheim.
|
|
|
Die
Postkarte an Lenchen Dessauer (Adresse Gebrüder Dessauer in
Tübingen, Uhlandstraße) wurde aus Ulm am 19. August 1900 verschickt. Die
Empfängerin Lenchen Dessauer geb. Halle ist am 26. März 1857 in Hockenheim
geboren. Sie war verheiratet mit Adolf Dessauer (geb. 20. Mai 1852 in Wankheim).
Das Ehepaar hatte fünf Kinder:
- Ernst Nathan Dessauer, geb. 20. Januar 1882, Buchhändler in Hamburg, am
25. Oktober 1941 in das Ghetto Theresienstadt deportiert, wo er am 12.
Januar 1942 umgekommen ist.
- Anne Dessauer verheiratete Erlanger, geb. 29. Mai 1883, am
10. September 1942 in das Ghetto Theresienstadt deportiert und dort zu Tode gekommen.
- Julie Dessauer verheiratete Berger, geb. am 29. Mai
1883, am 14. Dezember 1942 von der Gestapo Berlin mit dem 25. Osttransport
in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert und dort ermordet.
- Erich Dessauer, geb. 13. November 1887, Rechtsanwalt in Stuttgart in Stuttgart, am
17. Juni 1943 in das Ghetto Theresienstadt deportiert, am 28. September
1944 in das Vernichtungslager Auschwitz und dort ermordet.
- Lucie Dessauer verheiratete Levi, geb. 1. Februar 1894, 1939 ausgewandert nach Palästina.
Lenchen Dessauer starb am 21. September 1928 in Tübingen, Adolf Dessauer am
30. November 1939 gleichfalls in Tübingen. Die beiden wurden im jüdischen Friedhof in
Wankheim beigesetzt.
Adolf Dessauer war von Beruf Optiker und Graveur und in den Jahren von 1900
bis 1914 Vorsteher der Synagogengemeinde.
Text der Karte: "Ulm, den 19. August 1900 / Meine liebe Freundin !
/ Besten Dank ! für Ihre Mühe, das Paket kam / heute früh frisch und wohlbehalten an und ließen
/ wir uns gleich davon gut schmecken. ja meine / liebe Frau Dessauer mit Carl änderte sich die Sache und
/ wurde so in letzter Stunde beordert, daß /Er nicht einrücken müßte, weil es ist sehr streng
/ dort, kam Er nicht zum Schreiben seither entschuldigen / Sie daher. Empfangen Sie ! mit Ihrer lieben Familie
/ die herzlichsten Grüße von uns Allen. Ihre ergeben L.W."
Quellen: https://www.geni.com/people/Lina-Dessauer/6000000023858993250
http://www.steinheim-institut.de/cgi-bin/epidat?sel=wnk&function=Ins&jahrv=1928
https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/item/JIFVVDT6ZDF64L3MLTVVRUVTZ6Z5ODSS |
Gründung eines liberalen jüdischen Landesverbandes in
Tübingen (1913)
Artikel im "Frankfurter Israelitischen
Familienblatt"
vom 10. Januar 1913: Tübingen, 7. Januar (1913). Hier fand gestern
eine zahlreich besuchte Versammlung statt, die der Gründung eines liberalen
jüdischen Landesverbandes galt. Den Vorsitz führte Dr. Karl Ries-
Stuttgart. Das Hauptreferat erstattete Rabbiner Dr. Tänzer -
Göppingen. Nach längerer Debatte wurde einstimmig die Gründung des
Landesvereins beschlossen. Zum Vorsitzenden wurde Landgerichtsrat Dr.
Stern - Stuttgart gewählt."
|
Prof. Dr. Nägele verhält sich
für den Schwäbisch Albverein judenfreundlich (1930)
Artikel
in der Zeitschrift des Central-Vereins (CV-Zeitung") vom 21. November
1930: "Vorbildliche Neutralität.
Der Vaterländische Schwäbische Albverein hat aus Ersparnisgründen den
Druck seines Blattes einer Tübinger Druckerei übertragen, deren Inhaber
Jude ist. Einige Mitglieder
des Vereins sind deshalb aus dem Verein ausgetreten. Der Vorsitzende,
Prof. Dr. Nägele (Tübingen), geht in nr. 11 der Blätter des
Schwäbischen Albvereins in einem Artikel 'An unsere Mitglieder' auf
den Vorfall ein. Er schreibt unter anderem:
'… Von zehn Druckereien zwischen Tübingen, Stuttgart und Göppingen
liefen, teils verlangt, teils unverlangt, Angebote ein. Weitaus das
billigste war das der 'Tübinger Chronik' (Besitzer A. Weil). Ein auf
Grund reicher Erfahrung abgefasster Vertrag sichert den Verein vor
jeglicher Mehrforderung. Wie groß die Ersparnisse sein werden und worin
sie bestehen, braucht hier nicht ausgeführt zu werden. Da schreiben nun
die Nationalsozialisten: 'Wir sind dagegen, dass eine jüdische
Druckerei das Blatt druckt, zu dessen Herstellung unsere Beiträge
verwendet werden', ja sie fordert die Parteigenossen mit der Lösung: 'Keinen Pfennig einer jüdischen Firma!' bereits zum allgemeinen
Austritt auf!
Ist das der Anfang des Kampfes gegen 'Rom und Juda' auf schwäbischem
Boden? Wir wissen nicht, wie viele unserer Mitglieder zu der erwähnten
Partei gehören, deren Wahlsieg am 14. September die ganze Welt
überrascht hat, aber wir können nicht glauben, dass ein echter
Albvereinsfreund, auch wenn er zu den Nationalsoziallisten gehört, dass
überhaupt jemand, der die 42jährige Geschichte des Albvereins kennt und
seine Leistungen genießt, deswegen, weil etwa der zwanzigste Teil des
Jahresaufwandes durch die Druckereimaschinen eines israelitischen
Besitzers geht, in der hier getroffenen Sparmaßnahme einen Grund erkennt,
einem Verein den Rücken zu kehren, der jeder Politik fern steht, keine
Weltanschauung verletzt und sich anerkanntermaßen im Sinne der Heimat-
und Vaterlandsliebe, des sozialen Ausgleichs und der Volksgemeinschaft in
gemeinnütziger, meist ehrenamtlicher Weise betätigt, und das alles
zunächst auf schwäbischem Boden, dann aber auch als Glied des
Reichsverbandes deutscher Gebirgs- und Wandervereine.
Gegen diesen Versuch, den Vereinsfrieden und die Vereinsarbeit durch den
Angriff auf eine ganz nebensächliche Maßnahme zu stören, erhebt die
Vereinsleitung entrüstet Einspruch. Nicht der Besitzer der
Druckmaschinen, sondern die Vereinsleitung und mit ihr all die getreuen
Mitglieder entscheiden über den Geist unseres vaterländischen Vereins…" |
|
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 6. November 1930: "Stuttgart. Die
Nationalsozialisten haben ihre Parteigenossen zum Austritt aus dem weit
verbreiteten Schwäbischen Albverein aufgefordert, weil die
Vereinsleitung, aus Sparsamkeitsgründen, den Druck ihrer Blätter für
1931 einer Firma übertrug, deren jüdischer Inhaber von zehn Angeboten
das niedrigste gemacht hatte. Der Schwäbische Albverein wendet sich gegen
eine solche Hetze und bittet seine Mitglieder, welchen Glaubens sie auch
sein mögen, sich von keinerlei gehässigen Verleumdungen dieser Art irre
machen zu lassen." |
Hässlicher Antijudaismus im
benachbarten Derendingen wird nur milde bestraft (1931)
Artikel
in der "CV-Zeitung" (Zeitschrift des
"Central-Vereins") vom 14. August 1931: "15 Mark
Geldstrafe. 'Wenn das Judenblut vom Messer spritzt...'
Unter den gewiss nicht zarten Marschgesängen der nationalsozialistischen
Liederbücher zum Gebrauche ihrer Landsknechtstruppen finden man ein Lied
nicht: Sogar die Parteileitung scheint sich des strafbaren Charakters
dieses Liedes bewusst zu sein! Trotzdem wird es gesungen, obwohl es
unverhüllte Morddrohung bedeutet. Denn der zweite Vers des schönen
Liedes lautet folgendermaßen: '
Wenn der Sturmsoldat zu Felde zieht,
Dann hat er frohen Mut!
Und wenn das Judenblut vom Messer spritzt,
Dann geht's noch mal so gut!'
Gegen Mitglieder der SA-Abteilung, die vor kurzem, dieses Lied singend,
durch Derendingen (Württemberg) hindurchmarschierten, ist Strafantrag
gestellt worden. Nicht nur auf Grund des § 130 Strafgesetzbuch, für
dessen Anwendung dieser Schulfall einer Aufreizung zum Klassenhass gewiss
genügend Handhabe bot, sondern vor allem auf Grund des § 2,
Ziffer 2 der Notverordnung schien eine strenge Verurteilung geboten
und sicher zu sein.
Was aber tat das zuständige Schöffengericht? Weder der Staatsanwalt noch
der Amtsrichter hielten es für notwendig, die Notverordnung auch nur zu
erwähnen. Das Gericht hat lediglich groben Unfug angenommen und demgemäss
gegen einige der Angeklagten Geldstrafen in Höhe von 15 Mark (fünfzehn!)
verhängt. Zumindest ist die Annahme 'groben Unfugs' beim Absingen solcher
Lieder ein staatsgefährlicher Irrtum, und so lächerliche Geldstrafen
wirken geradezu wie eine Prämie für die erfolgreiche Aufreizung zum
politischen Mord. Ka." |
Kennkarten
aus der NS-Zeit |
|
Am 23. Juli 1938 wurde
durch den Reichsminister des Innern für bestimmte Gruppen von
Staatsangehörigen des Deutschen Reiches die Kennkartenpflicht
eingeführt. Die Kennkarten jüdischer Personen waren mit einem großen
Buchstaben "J" gekennzeichnet. Wer als "jüdisch"
galt, hatte das Reichsgesetzblatt vom 14. November 1935 ("Erste
Verordnung zum Reichsbürgergesetz") bestimmt.
Hinweis: für die nachfolgenden Kennkarten ist die Quelle: Zentralarchiv
zur Erforschung der Geschichte der Juden in Deutschland: Bestände:
Personenstandsregister: Archivaliensammlung Frankfurt: Abteilung IV:
Kennkarten, Mainz 1939" http://www.uni-heidelberg.de/institute/sonst/aj/STANDREG/FFM1/117-152.htm.
Anfragen bitte gegebenenfalls an zentralarchiv@uni-hd.de |
|
Kennkarten
zu Personen,
die in Tübingen geboren sind |
|
|
|
|
KK (Mainz 1939) für Lina
Mayer geb. Degginger (geb. 3. Dezember
1883 in Tübingen), emigrierte 1939 in die USA (gest. 25. August 1965
in
Chicago; war verheiratet mit dem Weinhändler Albert Mayer
aus
Oppenheim (6. April 1879 - 23. April
1964). |
KK (Mainz 1939) für Karl
Weil (geb. 18. Juni 1879 in Tübingen), Bankier,
wohnhaft in Mainz und Ludwigsburg, 1940 nach Jugoslawien emigriert,
1943 in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert, ermordet
|
|
|