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Staufenberg/Hessen (Kreis
Gießen)
Jüdischer Friedhof (zerstört)
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
Siehe Seite zur
jüdischen Geschichte in Staufenberg (interner Link)
Zur Geschichte des Friedhofes
Auf einem unmittelbar unterhalb der Burgruine Staufenberg
liegenden (ehemaligen) Friedhof wurde über mehrere Jahrhunderte die in verschiedenen Orten
in der Umgebung von Staufenberg verstorbenen Juden beigesetzt: u.a. aus Staufenberg, Lollar, Daubringen, Mainzlar, Ruttershausen. Dieser Friedhof wurde
in den 1840er-Jahren auf behördliche Anweisung geschlossen. Mit einem Schreiben
vom 21. August 1844 informierte der Großherzoglich-Hessische Kreisrat des
Kreises Bürgermeister Fischer in Staufenberg "Den Judenfriedhof zu
Staufenberg" betreffend: "Ich übersende ihnen beifolgend den von
dem Gr. Physikus eingegangenen Bericht mit dem Auftrag, von dessen Inhalt die
betreffenden Judenvorstände unter der Aufforderung in Kenntnis zu setzen,
binnen 4 Wochen durch Sie eine andere passende Begräbnisstätte in Vorschlag zu
bringen, indem solche sonst ohne weitere Mitwirkung von Seiten der Beteiligten
durch mich werde bestimmt werden". Wenig später wird der an der
Gemarkungsgrenze zwischen Lollar und Staufenberg liegende jüdische Friedhof
(In den Steinäckern) eröffnet worden sein. Die behördliche Schließung des
Friedhofes geschah wohl vor allem aus wirtschaftlichen Gründen, da sich im
Bereich des Friedhofes ein großer Basaltsteinbruch befand: der Abbau des
Basalts bedrohte in der Folgezeit - wie aus dem nachstehenden Dokument von 1858
deutlich wird - immer mehr die Grabstätten.
Letztmals ist der Friedhof in Staufenberg 1839 mit Isaak Löwenstein, dem
damals wahrscheinlich letzten jüdischen Einwohner der Stadt, belegt
worden.
In den folgenden Jahrzehnten war der Friedhof nicht nur durch die Arbeiten auf
dem Steinbruch bedroht, sondern auch immer mehr durch die Antisemiten in der
Stadt und Umgebung. Im Zuge lokaler antisemitischer Ausschreitungen wurde
beispielweise kurz vor 1900 ein Denkmal gestohlen, das ein amerikanischer
Nachfahre der letzten Staufenberger jüdischen Familie Löwenstein zum Gedenken
an seine Ahnen hatte errichten lassen. Die Schändung und Zerstörung des
Friedhofes wurde in der NS-Zeit 1940 abgeschlossen, indem die letzten
Grabsteine vom Friedhof entfernt wurden.
Aus der Geschichte des Friedhofes
Kritik am Israelitischen Gemeindevorstand durch ein
Gemeindeglied wegen Untätigkeit im Blick auf den Friedhof (1858)
Artikel
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 25. Januar 1858:
"Kreis Gießen, im Januar (1858). Der Friedhof des israelitischen
Gemeinde-Verbandes Lollar, Mainzlar, Daubringen und Ruttershausen wird von
einem sehr ergiebigen, der Gemeinde Staufenberg gehörigen Steinbruch
begrenzt, dessen Bearbeitung die Aushöhlung einer Seite des Friedhofs und
dadurch den Einsturz einiger Gräber zur Folge hatte. Es sollen sogar
Grabsteine in den Steinbruch gestürzt und unter die dort
herausgebrochenen gekommen sein. - Die Bemühungen des
israelitischen Vorstandes, einen gütlichen Vertrag mit der Gemeinde
Staufenberg zustande zu bringen, waren vergebens. Einige Monate sind
wieder verflossen, und der Vorstand hat keinen weiteren Schritt in dieser
Sache getan. Wäre es nicht Pflicht desselben, die Sache mit Energie zu
betreiben und Alles aufzubieten, um einen gerichtlichen Bescheide - falle
er zum Vorteil oder Nachteil aus - zu erzielen? - Aber statt dieser
Ausführung begnügt sich der Vorstand mit einem 'Abwarten der Sache', was
nach Verlauf einiger Zeit auch nicht mehr nötig sein wird, da durch die
Fortsetzung der Arbeiten im Steinbruche die Grenze des Friedhofes
gänzlich zerstört werden wird (was zum Teil jetzt schon geschehen ist),
wodurch der genannte Gemeinde-Verband garnicht oder nur auf sehr
schwierige Weise zu seinem Rechte gelangen wird. B. P...t." |
Lage des Friedhofes:

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Links: Lage des jüdischen Friedhofes -
eingetragen auf einer
Karte der Burgruine Staufenberg von 1845 |
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Beschreibung nach Volker Hess:
Am Ausgang der "Hintergasse" in Staufenberg, die früher von
einem Tor abgeschlossen wurde, und somit vor der alten Stadtmauer findet
sich noch heute der Flurname 'De Jirrekerchhob'. Das Geländer erstreckt
sich über den felsigen Westhang des Burgbergs vom Weg bis an das
umstrittene "Immelmanndenkmal". |
Fotos
Fotos des
Friedhofsgeländes sind noch nicht erstellt. |
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Links und Literatur
Links:
Literatur:

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