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Seulberg (Stadt
Friedrichsdorf/Taunus, Hochtaunuskreis)
Jüdischer Friedhof
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
Siehe Seite zur Synagoge in
Seulberg (interner
Link)
Zur Geschichte des Friedhofes
Der jüdische Friedhof war zentrale Begräbnisstätte für
mehrere umliegende jüdische Gemeinden (Seulberg, Köppern, Rodheim, Holzhausen,
Homburg, Oberursel), bis diese teilweise einen eigenen Friedhof angelegten. Zur Geschichte
informiert eine vor dem Friedhof angebrachte Tafel:
Inschrift der Hinweistafel auf dem Friedhof: "Erstmals wird der
jüdische Friedhof von Seulberg 1580 erwähnt, dürfte aber älter sein. Von
Homburg kommend, führte zu ihm der so genannte Judenpfad. Die israelitische
Kultusgemeinde von Homburg kaufte 1690 zwei Morgen Land hinzu und begründete
damit eine Begräbnisstätte für alle Juden der Homburger Landgrafschaft.
Bestattet wurden auch Ortsfremde. Zu dieser Zeit lebten in Seulberg etwa zehn
jüdische Familien, die der Homburger Kultusgemeinde angehörten. Ab 1790
hielten sie hier auch Gottesdienste ab; noch heute ist das Haus in Alt Seulberg
38 als 'Judenschule' bekannt. Bis ins 17. Jahrhundert übten die Seulberger
Juden Handwerksberufe aus, später dann Handels- und Kommissionstätigkeiten.
Das Zusammenleben mit der nichtjüdischen Bevölkerung gestaltete sich
weitgehend konfliktfrei, die Gemeinde beantragte 1834 sogar, die Anzahl der
Familien zu erhöhen. Zu Auseinandersetzungen kam es im Zuge der gesetzlichen
Gleichstellung nach 1816, als Juden ihr Recht an der kostenfreien Holzzuteilung
aus dem Gemeindewald geltend machten. Dieser Streit eskalierte seit 1837 in den
so genannten Seulberger Judenkrawallen. Auf dem Hintergrund einer allgemeinen
verschlechterten wirtschaftlichen Lage verließen die Gemeindemitglieder darauf
den Ort in Richtung Frankfurt oder Amerika. Damit endet auch die Geschichte des
Seulberger Friedhofes, zumal in Homburg 1865 eine israelitische
Begräbnisstätte eingerichtet worden war. Nach längerer Pause datiert die
letzte Beerdigung in Seulberg aus dem Jahre 1924. Die übrigen Grabsteine
stammen aus dem 18. und 19. Jahrhundert."
Der Friedhof wurde beim Novemberpogrom 1938 geschändet. Grabsteine wurden
umgeworfen, einige wurden in der Folgezeit bei der Kanalisation des Seulbachs
verwendet. Dabei wurden hebräische Inschriften teilweise unleserlich gemacht. Weitere
Schändungen gab es 1959 und 1970.
Hinweis: Nach dem Verzeichnis der
durch die "Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen"
bearbeiteten hessischen Friedhöfe ergibt sich für den Friedhof in
Seulberg die Zahl von 199 vorhandenen Grabsteinen
aus der festgestellten Belegzeit von
1752 bis 1869. Siehe landesgeschichtliches
Informationssystem Hessen - Kommission für die Geschichte der Juden
in Hessen und Hessisches Landesamt für geschichtliche Landeskunde in
Marburg: Dokumentation
der jüdischen Friedhöfe in Hessen - Online zugänglich |
Hinweis:
Den Friedhof-Schlüssel verwahren das Stadtarchiv und das Ordnungsamt der Stadt
Friedrichsdorf. Telefon: 06172/731-289 oder -217.
Lage des Friedhofes:
Der Friedhof liegt südwestlich von Seulberg, erreichbar über
die Landgrafenstraße, etwa 200 m nach den letzten Häusern auf der linken
Seite.
Fotos
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum: 20.4.2008)
Links und Literatur
Links:
Literatur:
 | Arnsberg I,399-400, II, 251-252.
|
 | ders.: Bilder - Dokumente
S. 187.
|
 |
Herbert Zimmermann: Ein hessen-homburgischer Judenfriedhof bei Seulberg,
in: Mitteilungen des Vereins für Geschichte und Landeskunde Bad Homburg 35,
1982, S. 77-83.
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