Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


Eingangsseite

Aktuelle Informationen

Jahrestagungen von Alemannia Judaica

Die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft

Jüdische Friedhöfe 

(Frühere und bestehende) Synagogen

Übersicht: Jüdische Kulturdenkmale in der Region

Bestehende jüdische Gemeinden in der Region

Jüdische Museen

FORSCHUNGS-
PROJEKTE

Literatur und Presseartikel

Adressliste

Digitale Postkarten

Links

 


zurück zur Übersicht "Synagogen in der Region"  
zurück zur Übersicht "Synagogen in Rheinland-Pfalz"  
Zur Übersicht: "Synagogen im Rhein-Lahn-Kreis"   
     

Seelbach (VG Nassau, Rhein-Lahn-Kreis) 
Jüdische Geschichte 

Übersicht:

Zur jüdischen Geschichte in Seelbach  
Aus der jüdischen Geschichte des Ortes   
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer   
Anzeigen jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen       
Fotos / Darstellungen   
Links und Literatur   

   

Zur jüdischen Geschichte in Seelbach        
    
In Seelbach lebten jüdische Familien vom 18. Jahrhundert bis nach 1933. Seelbach war Teilort des 1842 gebildeten Synagogenverbandes aus den Orten Seelbach, Attenhausen und Kördorf. Sitz der Gemeinde war Kördorf.    
  
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie folgt: 1843 19 jüdische Einwohner in Seelbach mit Kalkofen.  
  
Um 1800 gab es am Ort eine Familie Hayum, die sich später den Familiennamen Arnstein zulegte (nach dem Kloster Arnstein, dessen Abt bis Anfang des 19. Jahrhunderts "Landesherr" über das Pfarrdorf Seelbach war). Dazu gab es in Seelbach die Familien Anschel, Blum, Levita und Lebenberg.    

An Einrichtungen bestand ein Friedhof, zeitweise auch eine jüdische Schule. Bei der Inspektion der jüdischen Schulen durch Dr. Benjamin Hochstädter aus Langenschwalbach 1844/45 wurde von ihm beanstandet, dass das Schulgebäude in Seelbach einem unansehnlichen Zustand sei. Dabei meinte er damit entweder das Gebäude, in dem sich die jüdischen Kinder zum Religionsunterricht sammelten (Raum in einem jüdischen Privathaus) oder das allgemeine Schulgebäude der Gemeinde, in dem der jüdische Religionsunterricht erteilt werden konnte. Die Gemeinde gehörte zum Rabbinatsbezirk (Bad) Ems (später Bad Ems-Weilburg).     
  
Um 1924 gehörten die am Ort noch lebenden etwa zehn jüdischen Personen weiterhin zur Gemeinde in Kördorf.   
 
1933 lebten noch sieben jüdische Personen am Ort (in zwei Familien).
In den folgenden Jahren sind mehrere von ihnen auf Grund der Folgen des wirtschaftlichen Boykotts, der zunehmenden Entrechtung und der Repressalien weggezogen beziehungsweise ausgewandert.  
  
Von den in Seelbach geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Hedwig Anschel geb. Arnstein (1883), Doris Arnstein geb. Schulmann (1897), Eduard Arnstein (1879), Fritz S. Arnstein (1933), Gretel Arnstein (1921), Hedwig Arnstein (1926), Julius Arnstein (1880), Dina Blum (1872), Jonas Blum (1878), Isaak Lebenberg (1865), Rosa Leisengang geb. Blum (1875).    
     
     
     
Aus der jüdischen Geschichte des Ortes     
    
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer  
Ausschreibung der Stelle des Religionslehrers / Vorbeters / Schochet 1869  / 1889  

Seelbach Israelit 28071869.jpg (32637 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 28. Juli 1869: "In der israelitischen Gemeinde zu Seelbach, Amt Nassau an der Lahn, ist die Stelle eines geprüften Religionslehrers, Vorsängers und Schächters zu besetzen. Einkommen 500 Thaler per annum. Meldungen sind zu richten an den Vorsteher 
Raphael Arnstein
."       
    
20 Jahre nach obiger Ausschreibung wurde ein Lehrer für Kördorf, Singhofen und Seelbach gemeinsam gesucht, unterzeichnet von Kultusvorsteher Arnstein in Seelbach: 
Koerdorf Israelit 30091889.jpg (42839 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 30. September 1889: "Die Kultusgemeinde Kördorf, verbunden mit Singhofen, Regierungsbezirk Wiesbaden, sucht zum 1. Januar 1890 einen Religionslehrer, Kantor und Schächter. Gehalt 750 Mark jährlich, ohne Schechita. Bewerber wollen sich gefälligst wenden an 
Kultusvorsteher Arnstein, Seelbach bei Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden".     
Weitere, von Kultusvorsteher Arnstein in Seelbach unterzeichnete Ausschreibungen siehe bei Kördorf.  

      
      
Anzeigen jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen 
Bitte um Unterstützung von Raphael Arnstein (1876/77)   

Seelbach Israelit 21021877.jpg (49568 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 21. Februar 1877: "Obzwar schon zum wiederholten Male in diesen Blättern um Unterstützung gebeten, so wage ich es doch noch einmal, mitleidigen Menschen meine jammervolle Lage vorzustellen. Mein Häuschen ist dem Einsturze nahe, ich befinde mich in der größten Not und weiß nicht, wie mir helfen soll. Der Himmel lohne es den Edlen, die mir eine Gabe spenden werden! Raphael Arnstein, in Seelbach."      
   
In einer früheren Anzeige von 1876 war beim Aufruf ein Druckfehler, der nachstehend korrigiert wurde. 
Seelbach Israelit 16081876.jpg (21304 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 16. August 1876: "Berichtigung
In dem Aufrufe in Nr. 30 dieses Blattes sub Nr. 1852 für Raphael in Arnstein in Seelbach, soll es heißen: Seelbach im Amt Nassau".      

    
    
Fotos  

Außer zum Friedhof sind noch keine Fotos zur jüdischen Geschichte in Seelbach vorhanden; 
über Hinweise oder Zusendungen freut sich der Webmaster der "Alemannia Judaica"; Adresse siehe Eingangsseite.  
 
     

   

   
Links und Literatur  

Links: 

Website der Verbandsgemeinde Nassau   

Literatur:  

Paul Arnsberg: Die jüdischen Gemeinden in Hessen. 1971 Bd. I S. 459-460 (innerhalb des Abschnittes zu Kördorf). 
Pinkas Hakehillot: Encyclopedia of Jewish Communities from their foundation till after the Holocaust. Germany Volume III: Hesse -  Hesse-Nassau - Frankfurt. Hg. von Yad Vashem 1992 (hebräisch) S. 572-573 (innerhalb des Abschnittes zu Kördorf).  
Franz Gölzenleuchter: Sie verbrennen alle Gotteshäuser im Lande (Psalm 74,8). Jüdische Spuren im Rhein-Lahn-Kreis - Jahrzehnte danach. Limburg 1998. S. 116-117.    
Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz/Staatliches Konservatoramt des Saarlandes/ Synagogue Memorial Jerusalem (Hg.): "...und dies ist die Pforte des Himmels". Synagogen in Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Mainz 2005. S. 220 (mit weiteren Literaturangaben). 

              
                

                   
vorherige Synagoge  zur ersten Synagoge nächste Synagoge   

            

 

Senden Sie E-Mail mit Fragen oder Kommentaren zu dieser Website an Alemannia Judaica (E-Mail-Adresse auf der Eingangsseite)
Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 02. März 2017