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zu den Synagogen in
Baden-Württemberg
Rosenberg (Neckar-Odenwald-Kreis)
Jüdische Geschichte / Betsaal/Synagoge
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
In Rosenberg bestand eine jüdische Gemeinde bis 1888. Ihre
Entstehung geht in die Zeit des 18. Jahrhunderts zurück.
Nach 1850 bildeten die Gemeinden Sindolsheim
und Rosenberg eine gemeinsame Gemeinde.
An Einrichtungen hatte die jüdische Gemeinde eine Synagoge bzw. einen
Betsaal, eine Schule und ein rituelles Bad. Zur Besorgung religiöser Aufgaben
der Gemeinde war ein Lehrer angestellt, der zugleich als Vorbeter tätig
war (siehe Ausschreibungen von 1836 bis 1838 unten). Nach der Mitte des 19.
Jahrhunderts gab es einen gemeinsamen Lehrer für Sindolsheim
und Rosenberg. Der letzte Vorbeter dürfte Abraham Ohnhaus gewesen sein, der 1870 per Anzeige
auf der Suche nach einer neuen Stelle war (siehe unten). 1887 unterrichtete
Lehrer M. Mayer aus Angeltürn auch die Kinder in Rosenberg.
Die höchste Zahl jüdischer
Einwohner wurde um 1832 mit 74 Personen erreicht.
Die Gemeinde wurde 1827 dem
Rabbinatsbezirk Merchingen zugeteilt.
In der zweiten Hälfte des 19.
Jahrhunderts ging die Zahl der jüdischen Einwanderer schnell zurück. 1875
wurden noch 25 jüdische Einwohner gezählt, 1887 24. Vor 1900 sind die letzten von hier
verzogen.
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde
Aus der Geschichte der
jüdischen Lehrer
Ausschreibungen der Stelle des Lehrers und Vorsängers
(1835 / 1837 / 1838)
Anzeige im "Großherzoglich Badischen Anzeige-Blatt für den
See-Kreis" von 1835 S. 1028 (Quelle: Stadtarchiv
Donaueschingen): "Erledigte Stelle. Bei der
israelitischen Gemeinde zu Rosenberg ist die Lehrstelle für den Religionsunterricht
der Jugend, mit welcher ein Gehalt von 36 Gulden nebst freier Kost und Wohnung
sowie der Vorsängerdienst samt den davon abhängigen Gefällen
verbunden ist, erledigt, und durch Übereinkunft mit der Gemeinde unter
höherer Genehmigung zu besetzen.
Die rezipierten israelitischen Schulkandidaten werden daher aufgefordert,
unter Vorlage ihrer Rezeptionsurkunden und der Zeugnisse über ihren
sittlichen und religiösen Lebenswandel binnen 6 Wochen sich bei der
Bezirks-Synagoge Schmieheim zu melden.
Auch wird bemerkt, dass im Falle weder Schulkandidaten noch
Rabbinatskandidaten sich melden, andere inländische Subjekte nach erstandener
Prüfung bei dem Bezirks-Rabbiner zur Bewerbung zugelassen werden.
Merchingen, den 7. Dezember 1835. Großherzogliche Bezirks-Synagoge." |
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Anzeige im "Großherzoglich Badischen Anzeige-Blatt für den
See-Kreis" von 1837 S. 544 (Quelle: Stadtarchiv Donaueschingen): "Erledigte Stelle.
Bei der israelitischen Gemeinde in Rosenberg ist die Lehrstelle für den Religionsunterricht
der Jugend, mit welcher ein Gehalt von 40 Gulden nebst freier Kost und
Wohnung sowie der Vorsängerdienst samt den davon abhängigen Gefällen
verbunden ist, erledigt, und durch Übereinkunft mit der Gemeinde unter
höherer Genehmigung zu besetzen.
Die rezipierten israelitischen Schulkandidaten werden daher aufgefordert,
unter Vorlage der Rezeptionsurkunde und der Zeugnisse über ihren
sittlichen und religiösen Lebenswandel binnen 6 Wochen sich bei der
Bezirks-Synagoge zu melden.
Auch wird bemerkt, dass im Falle weder Schulkandidaten noch
Rabbinatskandidaten sich melden, andere inländische Subjekte nach
erstandener Prüfung bei dem Bezirks-Rabbiner zur Bewerbung zugelassen
werden.
Merchingen, den 8. Juni 1837. Großherzogliche
Bezirks-Synagoge." |
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Anzeige im "Großherzoglich Badischen Anzeige-Blatt für den
See-Kreis" von 1838 S. 566 (Quelle: Stadtarchiv Donaueschingen):
"Erledigte Stelle.
Bei der israelitischen Gemeinde in Rosenberg ist die Lehrstelle für den Religionsunterricht
der Jugend, mit welcher ein Gehalt von 40 Gulden, nebst freier Kost und
Wohnung sowie der Vorsängerdienst samt den davon abhängigen Gefällen
verbunden ist, erledigt, und durch Übereinkunft mit der Gemeinde unter
höherer Genehmigung zu besetzen.
Die rezipierten israelitischen Schulkandidaten werden daher aufgefordert,
unter Vorlage der Rezeptionsurkunden und der Zeugnisse über ihren
sittlichen und religiösen Lebenswandel binnen 6 Wochen sich bei der
Bezirks-Synagoge zu melden.
Auch wird bemerkt, dass im Falle weder Schulkandidaten noch
Rabbinatskandidaten sich melden, andere inländische Subjekte nach
erstandener Prüfung bei dem Bezirks-Rabbiner zur Bewerbung zugelassen
werden.
Merchingen, den 13. Juli 1838. Großherzogliche
Bezirks-Synagoge." |
Ausschreibungen der Stelle des Religionslehrers und Vorsängers 1852 / 1854 /
1855 (für Sindolsheim und Rosenberg)
Anzeige im "Großherzoglich Badischen Anzeige-Blatt für den
See-Kreis" vom 20. November 1847 (Quelle: Stadtarchiv Donaueschingen):
"Vakante Schulstellen.
[Bekanntmachung.]. Bei der israelitischen Gemeinde Sindolsheim ist die
Lehrstelle für den Religionsunterricht der Jugend, mit welcher ein
Gehalt von 135 fl., nebst freier Wohnung, sowie der
Vorsängerdienst samt den davon abhängigen Gefällen verbunden ist,
erledigt, und unter höherer
Genehmigung zu besetzen.
Die rezipierten israelitischen Schulkandidaten werden daher aufgefordert,
unter Vorlage ihrer Rezeptionsurkunde und der Zeugnisse über ihren
sittlichen und religiösen Lebenswandel, binnen 6 Wochen sich bei der
Bezirkssynagoge Bödigheim zu melden.
Auch wird bemerkt, dass im Falle sich weder Schul- noch
Rabbinatskandidaten melden, andere inländische Subjekte, nach
erstandener Prüfung bei dem Rabbiner, zur Bewerbung zugelassen
werden." |
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Anzeige im "Großherzoglich Badischen Anzeige-Blatt für den
See-Kreis" vom 6. November 1852 (Quelle: Stadtarchiv Donaueschingen): "Vakante
Schulstellen.
Die
mit einem festen Gehalte von 135 fl. und einem jährlichen Schulgelde von 48
kr. für jedes die
Religionsschule besuchende Kind und dem Vorsängerdienste samt den davon
abhängigen Gefällen verbundene Religionsschulstelle bei der
israelitischen Gemeinde Sindolsheim und Rosenberg, Synagogenbezirks
Merchingen,
ist zu besetzen.
Die berechtigten Bewerber um dieselbe werden daher aufgefordert, mit ihren
Gesuchen unter Vorlage ihrer Aufnahmeurkunden und der Zeugnisse über
ihren sittlichen und religiösen Lebenswandel, binnen 6 Wochen mittelst
des betreffenden Bezirksrabbinats bei der Bezirkssynagoge Merchingen sich
zu melden. Bei dem Abgange von Meldungen von Schul- oder
Rabbinats-Kandidaten können auch andere inländische befähigte Subjekte
nach erstandener Prüfung bei dem Bezirksrabbiner zur Bewerbung zugelassen
werden."
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Anzeige im "Großherzoglich Badischen Anzeige-Blatt für den
See-Kreis" vom 3. Juni 1854 (Quelle: Stadtarchiv Donaueschingen): "Die
mit einem festen Gehalte von 135 fl. und einem jährlichen Schulgelde von 48
kr. für jedes die Schule besuchende Kind und dem Vorsängerdienste samt den davon
abhängigen Gefällen verbundene Religionsschulstelle bei der
israelitischen Gemeinde Sindolsheim und Rosenberg
ist zu besetzen.
Die berechtigten Bewerber um dieselbe werden daher aufgefordert, mit ihren
Gesuchen unter Vorlage ihrer Aufnahmeurkunden und der Zeugnisse über
ihren sittlichen und religiösen Lebenswandel, binnen 6 Wochen mittelst
des betreffenden Rabbinats bei der Bezirkssynagoge Merchingen sich
zu melden.
Bei dem Abgange von Meldungen von Schul- oder
Rabbinats-Kandidaten können auch andere inländische befähigte Subjekte
nach erstandener Prüfung bei dem Bezirksrabbiner zur Bewerbung zugelassen
werden." |
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Anzeige im "Großherzoglich Badischen Anzeige-Blatt für den
See-Kreis" vom 16. Juni 1855 (Quelle: Stadtarchiv Donaueschingen): "Vakante
Schulstellen.
Die
mit einem festen Gehalte von 135 fl. und einem jährlichen Schulgelde von 48
kr. für jedes die
Religionsschule besuchende Kind und dem Vorsängerdienste samt den davon
abhängigen Gefällen verbundene Religionsschulstelle bei der
israelitischen Gemeinde Sindolsheim und Rosenberg
ist zu besetzen.
Die berechtigten Bewerber um dieselbe werden daher aufgefordert, mit ihren
Gesuchen unter Vorlage ihrer Aufnahmeurkunden und der Zeugnisse über
ihren sittlichen und religiösen Lebenswandel, binnen 6 Wochen mittelst
des betreffenden Rabbinats bei der Bezirkssynagoge Merchingen sich
zu melden.
Bei dem Abgange von Meldungen von Schul- oder
Rabbinats-Kandidaten können auch andere inländische befähigte Subjekte
nach erstandener Prüfung bei dem Bezirksrabbiner zur Bewerbung zugelassen
werden."
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Lehrer und Vorsänger Abraham Ohnhaus sucht
eine neue Stelle (1870)
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 22. Juni 1870: "Der
Unterzeichnete, 50 Jahre alt, früher Lehrer, (seit ungefähr 20 Jahren
versieht er hier die Vorsängerstelle), beabsichtigt an einer größeren
Synagoge eine Synagogendienerstelle zu übernehmen, wobei er, wenn
erforderlich auch den Wochengottesdienst versehen könnte, da derselbe ein
sehr gutes Organ besitzt. Auf dem Lande kann der Unterzeichnete eine Verwendung
in seinem Fache als Vorsänger nicht finden, da er nicht Schochet
ist.
Rosenberg, Amt Adelsheim, Großherzogtum Baden. Abraham Ohnhaus." |
Zur Geschichte des Betsaales / der Synagoge
Über den Standort einer Synagoge
oder eines Betsaales ist am Ort nichts mehr bekannt. Auch in den Akten zur Auflösung
der Gemeinde am 12. Juli 1888 ist nicht von einer Synagoge die Rede. Nach 1888
besuchten die jüdischen Bewohner die Gottesdienste in Sindolsheim
(evtl. auch bereits einige Zeit zuvor).
Links und Literatur
Links:
Literatur:
 | Franz Hundsnurscher/Gerhard Taddey: Die jüdischen Gemeinden in Baden.
1968. S. 249. |
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