Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Oberemmel (Stadt Konz, Kreis Trier-Saarburg) 
Jüdische Geschichte / Synagoge 

Übersicht:

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde   
Zur Geschichte der Synagoge   
Fotos / Darstellungen    
Links und Literatur   

   

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde       
   
In Oberemmel bestand eine jüdische Gemeinde bis nach 1933. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 17./18. Jahrhunderts zurück. Erstmals werden 1663 Juden am Ort genannt; 1763 waren zwei jüdische Familien am Ort. 
  
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie folgt: 1806 24 jüdische Einwohner, 1843 27, 1895 31, 1901 55. 
1808 waren die jüdischen Familienväter: Marx Levy, Irschel Levy, Bert Herrmann, Geisel Herrmann, Israel Ferber, Isak Ferber,   
    
An Einrichtungen bestanden eine Synagoge (s.u.), eine jüdische Schule (Religionsschule) und ein Friedhof.    
    
Im Ersten Weltkrieg fielen aus der jüdischen Gemeinde Jakob Kallmann (geb. 6.12.1895 in Oberemmel, gef. 30.4.1916) und Julius Herrmann. Ihre Namen stehen auf dem Gefallenendenkmal der Gemeinde. 
  
1933 lebten noch 26 jüdische Personen in Oberemmel. In den folgenden Jahren ist ein Teil der jüdischen Gemeindeglieder auf Grund der Folgen des wirtschaftlichen Boykotts, der zunehmenden Entrechtung und der Repressalien weggezogen beziehungsweise ausgewandert.  
  
Von den in Oberemmel geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Rosa Collinet geb. Kallmann (1892), Agathe Herrmann (1867), Walter Herrmann (1922), Bernhard Herrmann (18756), Heinrich Herrmann (1879), Helene Herrmann (1888), Jakob Herrmann (1889), Max Herrmann (1869), Max Herrmann (1890), Moritz Herrmann (1886), Sophie Herrmann geb. Lorig (1895), Walter Herrmann (1922), Berta Kallmann (1889), Fanny Kallmann geb. Herrmann (1893), Franziska Samuel geb. Herrmann (1878).        
   
Für Familie Herrmann (Jakob, Sophie, Walter und Siegfried [letzterer hat Auschwitz überlebt]) wurden am 20. November 2007 vor dem Haus Brotstraße 3 "Stolpersteine" verlegt.  
   
   
   
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde        

Zur jüdischen Geschichte in Oberemmel wurden in jüdischen Periodika des 19./20. Jahrhunderts noch keine Berichte gefunden. 

    
    
    
Zur Geschichte der Synagoge  
       
Wann ein erster Betraum (Synagoge) eingerichtet wurde, ist nicht bekannt. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts (vor 1870) wurde eine Synagoge erbaut. Es entstand ein verputzter Rechteckbau mit dem Eingang an der Westseite, zu dem neun Stufen führten.  
        
Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge geschändet, ihre Inneneinrichtung demoliert und das Gebäude in Brand gesetzt. Das Gebäude blieb jedoch insgesamt erhalten, bekam nach 1945 ein neues Dach und wurde als Scheune verwendet. In den 1960er-Jahren wurde es abgebrochen. 
   
Eine Gedenktafel befindet sich am jüdischen Friedhof.     
  
  
Adresse/Standort der Synagoge   Scharzbergstraße (ehemalige Wagnergasse) 
   
   
Fotos
(Quelle: sw-Fotos aus der Seite der Kulturdatenbank Region Trier zur Synagoge Oberemmel, siehe Links)  

Das Synagogengebäude 
in Oberemmel
Oberemmel Synagoge 110.jpg (18132 Byte) Oberemmel Synagoge 111.jpg (19223 Byte)
  Die ehemalige Synagoge in den 1950er-Jahren
     
Gedenktafel 
(Foto: Otmar Frühauf, Breitenthal; Aufnahmedatum 30.11.2008)  
Oberemmel Friedhof 152.jpg (92584 Byte)
  Die am 23. November 1997 am jüdischen Friedhof angebrachte Gedenktafel 
mit der Abbildung der ehemaligen Synagoge: "Zur Erinnerung an die 
Mitbürger jüdischen Glaubens von Oberemmel". 

   
   
Erinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte
  

November 2010: Gedenken an die Ereignisse beim Novemberpogrom 1938     
Artikel von Christian Kremer im "Trierischen Volksfreund" vom 9. November 2010 (Artikel): 
"Reichsprogomnacht: Das Ende der jüdischen Gemeinden. 
Die Nazis haben heute vor 72 Jahren eines der düstersten Kapitel der deutschen Geschichte geschrieben. Willi Körtels vom Förderverein ehemalige Synagoge Könen erinnert an die Reichspogromnacht, in der Nazis die Synagogen in Könen, Wawern und Oberemmel zerstört haben..."  

    

  
Links und Literatur

Links: 

Website der Stadt Konz  

Website der Kulturdatenbank Region Trier mit einer Seite zur Synagoge in Oberemmel   
Weitere Seite zum jüdischen Friedhof mit der Ansprache von Willi Körtels zur Einweihung der Gedenktafel am Friedhof 1997  

Die Website www.stolpersteine-trier.de informiert auch über die in Oberemmel verlegten "Stolpersteine"   

Literatur:  

Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz/Staatliches Konservatoramt des Saarlandes/ Synagogue Memorial Jerusalem (Hg.): "...und dies ist die Pforte des Himmels". Synagogen in Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Mainz 2005. S. 222 (mit weiteren Literaturangaben).
Oberemmel Lit 010.jpg (11205 Byte)Willi Körtels: Geschichte der Juden von Oberemmel. Kell am See 1996.      
Website von Willi Körtels
mit weiteren Informationen zur jüdischen Geschichte von Oberemmel.   
Willi Körtels: Die jüdische Schule in der Region Trier. Hrsg. Förderverein Synagoge Könen e.V. 2011. Online zugänglich (pdf-Datei). 
Michael Meyer: Die Jünkerather jüdische Familie Lorig. Zusammengestellt von Michael Meyer. 2017 Online zugänglich.     

  
   n.e.              

    

                   
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Stand: 11. Februar 2017