Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Oberbronn (Oberbrunnen, Dep. Bas Rhin / Alsace / Unterelsass) 
Jüdische Geschichte / Synagogue / Synagoge  
       

Übersicht:  

bulletZur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
bulletBerichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde  
Aus dem jüdischen Gemeindeleben 
Berichte zu einzelnen Personen aus der Gemeinde 
Sonstiges   
bulletZur Geschichte der Synagoge   
bulletFotos / Darstellungen  
bulletLinks und Literatur   

   

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde         
    
In Oberbronn bestand eine - zeitweise relativ große - jüdische Gemeinde bis in die 1920er-Jahre. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 17. Jahrhunderts zurück. In seinen Memoiren berichtet Ascher Levy (1598-1635) bereits von einem regen jüdischen Leben im Bereich von Ober- und Niederbronn und Reichshofen (siehe unten). 
  
1784 wurden 21 jüdische Familien mit zusammen 113 Personen gezählt.     
 
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie folgt: 1807 93 jüdische Einwohner, 1846 189, 1861 158, 1870 138, 1903 75 (von insgesamt 1263 Einwohnern; 22 jüdische Familien/Haushaltungen), 1910 33.
 
An Einrichtungen bestanden eine Synagoge (s.u.), eine jüdische Schule (1903 Religionsschule mit noch neun Kindern), ein rituelles Bad und ein Friedhof. Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war ein Lehrer und/oder ein Kantor angestellt; letzterer war gewöhnlich auch als Schochet tätig. Als Kantoren werden genannt: um 1887/1889 Herr Weill, um 1892/1903 M. Israel. Die Gemeinde gehörte zum Bezirksrabbinat Haguenau.  
 
Gemeindevorsteher waren: um 1893/1903 M. Loew; 1903 werden neben M. Loew auch M. Marx und J. Raphael genannt.
 
Die schnelle Abwanderung der jüdischen Einwohner seit der Mitte des 19. Jahrhunderts setzte sich im 20. Jahrhundert fort, sodass bereits in den 1920er-Jahren die letzten jüdischen Dorfbewohner Oberbronn verlassen haben.     
 
1936 wurden keine jüdischen Einwohner mehr am Ort gezählt.
  
Von den in Oberbronn geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Jonas Bloch (1879), Charles Levy (1864).    
    
    
    
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde       
  
Aus dem jüdischen Gemeindeleben 
     
Im Dreißigjährigen Krieg - Berichte des Ascher Levy (1598-1635) aus Reichshofen  
Anmerkung: in den Memoiren des Ascher Levy wird über die schreckliche Zeit des Dreißigjährigen Krieges und ihre Auswirkungen auf die jüdischen Gemeinden u.a. in Reichshofen, Oberbronn und Niederbronn berichtet. Erstmals hat der Kantor in Balbronn Raphael Blum einen Teil der Memoiren publiziert in den Ausgaben 37-44 der "Israelitischen Wochenschrift für die religiösen und socialen Interessen des Judentums" (Magdeburg 1874). Eine wissenschaftliche Ausgabe folgte von M. Ginsburger 1913.    

Artikel in "Frankfurter Israelitisches Familienblatt" vom 10. Oktober 1913: "Die Memoiren des Ascher Levy aus Reichshofen im Elsass (1598-1635). Herausgegeben, übersetzt und mit Anmerkungen versehen von Dr. M. Ginsburger. M. 3,50, Luxus Ausgabe M. 6,-. Berlin, Louis Lamm.
Die Memoiren des Ascher Levy eines  Verwandten des Cerf Levy, des zweiten Gatten der Gluckel von Hameln, enthalten eine Fülle hochinteressanter Mitteilungen, die uns vollkommen Aufschluss geben über eine ganze Reihe von jüdischen Gemeinden und jüdischen Familien aus der Zeit vor und während des 30-jährigen Krieges, ganz abgesehen von den Angaben, die ein kulturhistorisches beziehungsweise allgemein geschichtliches Interesse beanspruchen können.
Buchprobe aus 'Die Memoiren des Ascher Levy':
Als die Stimme der Turteltaube (der Posaune) gehört wurde und die furchtbaren Tage herankamen, hatte ich die Absicht, meine Nachbarn, die Bewohner von Görsdorf, zu mir zu nehmen, damit wir hier zehn erwachsene Männer hätten. Aber mein Schwiegervater (er möge leben) wollte uns keine Torarolle geben, weder gegen Garantie noch auf ein Pfand, und zwang mich am Montagmorgen, dem ersten Tage Rosch Haschonoh (= Neujahrsfest), fast 2 Stunden vor Tagesanbruch, von Reichshofen nach Oberbronn zu gehen, um dort als Vorbeter zu fungieren.
Am Vorabend des Versöhnungstages 394 (1633) kamen vom Schwedenheere Reiterscharen und Fußsoldaten; das war die Ursache, dass ich nicht aus meinem Hause zum Gottesdienst gehen konnte; dazu kam noch, dass wir am Laubhüttenfest keine Esrog hatten und nicht in der Laubhütte wohnen konnten. Gott möge sich erbarmen."
    

  
Die Publikation der Memoiren des Ascher Levy von Raphael Blum (1874)          

Artikel in "Israelitische Wochenschrift" Nr. 37 1874 S. 309. "Feuilleton. Wilde Zeiten und milde Herzen.
Nachstehende Erzählung aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges ist im 'Univers Israelit' von Rafael Blum, Kantor zu Balbronn im Elsass, mitgeteilt. Sie ist angeblich aus einem alten Manuskript, eine Privat-Magilla, d.h. der Erzählung merkwürdiger Schicksale einer Familie oder Gemeinde, übersetzt. Der Verfasser, dessen eigenhändige Aufzeichnung Herr Blum vor sich gehabt haben will, hieß Ascher ben Elieser Hallevi, war 1597 in Deutschland geboren, kam als Kind mit seinen Eltern nach dem Elsass, lernte bei Rabbi Jakob Askenasir in Metz, besuchte die Talmudschulen in Prag, Prosnitz (
= Prostějov, heute Tschechien) und Bisenz (= Bzenec, heute Tschechien), kehrte in die Heimat zurück und heiratete am Mittwoch nach dem Wochenfeste 1622 Malka, die Tochter des Elieser Lippmann, Vorsteher der Juden zu Reichshofen, woselbst er seinen Wohnsitz nahm.
Das Manuskript, aus dem hin und wieder Sätze im Original mitgeteilt werden, ist in einem für den Geschmack um die Sprachkenntnis der deutschen Juden jener Zeit ziemlich eleganten und fließenden Hebräisch geschrieben. In einem der hier folgenden Erzählung vorangehenden Teile ist sowohl die Lebensgeschichte des Verfassers, wie einiges über die Schicksale der Juden im Elsass, besonders in Hagenau, dem Zentrum der Operationen und Kämpfe der Schweden und der Kaiserlichen in jener Gegend, kurz erzählt. Es liegt kein besonderer Grund vor, die Erzählung für erfunden und die Angaben Blum's über die alte Handschrift für erdichtet zu halten.

Das Jahr 5394 (Herbst 1633) begann für unsere Gegend unter schrecklichen Vorzeichen und Begebenheiten und drohte noch viel verhängnisvoller zu werden, als die vorhergehenden. Alles was gesät und geerntet worden war, wurde den Feinden zur Beute. 'Die Frucht deines Feldes und aller deiner Mühen wird ein Volk verzehren, welches du nicht kennst'; so haben wir es am Schluss des alten Jahres gelesen, so ging es in Erfüllung. Aber auch unser Leben war von der wachsenden Rohheit der Soldadeska täglich bedroht. Im Hause meines Schwiegervaters, hier in Reichshofen, hatten die Soldaten alles, selbst seine Kleider, geplündert; was nicht sehr sorgsam versteckt oder vergraben worden war, war mitgenommen. Zweimal habe ich mit eigener Gefahr das Leben des edlen Mannes mit Gottes Hilfe gerettet. Das Neujahrsfest war da, aber unsere in Reichshofen, Ober- und Niederbronn wohnhafte kleine Gemeinde hatte sich nach allen Richtungen hin zerstreut, Männer, Frauen und Kinder hatten sich in entlegene Orte geflüchtet, wo man vor dem Kriegsvolke sicher zu sein hoffte. Oberbronn war innerhalb 18 Tagen sechsmal geplündert worden, auf 200 Wagen und darüber hatte man alles fortgeschleppt, was beweglich war und den Plünderern in wiederholter Nachlese gefiel. Auch am Jomkippur hatten wir uns nicht zum Gebet vereinigen können, wir konnten kein Esrog für das (Laub-)Hüttenfest herbeischaffen, noch weniger war an das aufschlagen einer Laubhütte zu denken.
Am ersten Tage des Festes machten wir jedoch den Versuch, uns in der hübschen, im Hause meines Schwiegervaters gelegenen Synagoge, welche zwei Fenster nach der Straße hat und noch unversehrt geblieben war, zu versammeln. Hier in Reichshofen sind unsrer 15 Familien, und es sind unter uns fünf Talmudgelehrte,  wenn auch ich mich zu diesen rechnen darf. An unserer Spitze steht der höchst scharfsinnige Rabbi Jakob Aron aus Böhmen, ein Mann, der schon zweimal zu ansehnlichen Rabbinaten berufen worden ist, aber keine Stelle annehmen will. Er ist von Gott gesegnet und zeichnet sich durch jegliche Tugend aus. Ihm gleicht seine würdige Gattin, Sara Lea. Sein ältester Sohn, Moses, 19 Jahre alt, nimmt schon an unsern gemeinsamen Studien teil, er versieht des Vaters Geschäfte und widmet seine freien Stunden dem Talmud. Der jüngere Sohn, Selig, ist zwölf Jahre alt; eine wahre Perle, eine Zierde des Hauses aber ist die einzige Tochter, Beracha. Sie ist so gut unterrichtet, dass sie es im Pentateuch nebst Raschi und in den Propheten, Psalmen und so weiter mit jedem Kinderlehrer aufnehmen kann. Seit etwa einem Jahre ist sie an Rabbi Samuel Joseph hierselbst, einen wohlhabenden, gelehrten, auch der deutschen Schrift und des Rechnens wohl kundigen Mann, verheiratet.
Wir versammeln uns also am frühen Morgen des ersten Hüttenfesttages, Männer und Frauen. Ehe wir zur Synagoge gingen, redete uns der würdige Rabbi Jakob Aron, den wir als unseren Rabbiner betrachteten und ehren, wenn er auch Rang und Titel verschmäht, also an:
'Liebe Brüder und Schwestern! Gott sei gelobt dass ich euch noch einmal gesund beisammen sehe, Preis und Ruhm unserem ewigen Schutzherrn! Es ist recht, dass ihr, wie ich sehe, keine Feiertagskleider angelegt habt; Gott wird uns begnadigen, dass wir wieder in Freude seine Feste feiern können; für jetzt aber werdet ihr alles Wertvolle vor dem räuberischen Gelüste bestmöglichst in Sicherheit gebracht haben. Sollte jedoch einer von euch noch etwas verbergen wollen, so gehe er alsbald nach Hause. Es sind böse Gerüchte im Umlauf, und eine Ahnung sagt mir, dass wir vielleicht noch heute neue Prüfungen zu bestehen haben. Es sind Kriegerhaufen in der Nähe, welche uns schwere Requisitionen auferlegen und abermals uns berauben und auf hundert Arten quälen können, wie wir das leider schon so oft erfahren haben. Seid aber darum nicht ängstlich, fasst Mut, vertraut auf unseren gütigen allmächtigen Schirmherrn. Er wird uns bewahren und retten. Hat er uns doch schon oft gerettet. besonders vor der Pest und dem bösen Fieber, dem unlängst ja so viele Opfer gefallen sind, Durch seine Gnade sind wir ja bis jetzt wunderbar von diesen Geiseln verschont geblieben.
Also nochmals, seid ohne Furcht! Wir leben untereinander in Eintracht und Frieden, wir suchen einander in Nöten beizustehen, und darum hoffe ich, dass Gott auch uns beistehen und wieder Tage des Friedens erleben lassen wird. Frieden ist die wahre Frömmigkeit, und Frömmigkeit erzeugt Frieden und Eintracht.
'Nun wollen wir einzeln in die Synagoge gehen, lass uns verschiedene Nebengässchen einschlagen und dann durch die Hinterpforte beim Parnes (Gemeindevorsteher) eintreten. Wir werden auch in diesen Tagen der Angst und des Schreckens das Gebet abkürzen, besonders da wir dieses Jahr nicht einmal ein Esrog haben. Ach, wir müssen ja jetzt so oft unsere heiligen Pflichten versäumen, aber ein kurzes Gebet in dieser Andacht ist Gott wohlgefälliger als viele Worte ohne Andacht. (Fortsetzung folgt)." .
 
Artikel in der "Israelitischen Wochenschrift für die religiösen und socialen Interessen des Judentums" 1874 Nr. 40 S. 333 - Fortsetzung von Nr. 37: "Feuilleton. Wilde Zeiten und milde Herzen. (Wir rekapitulieren der neueingetretenen Abonnenten wegen den in Nummer 37 gegebenen Anfang der Erzählung in aller Kürze: es war im Herbst 1633, im Elsass wütete der Krieg; auch die jüdischen Gemeinden waren der Plünderung und Lebensgefahr ausgesetzt. An einen Gottesdienst am Rosch ha-Schana und selbst Jom Kippur war nicht zu denken. Die kleine in Reichshofen, Oberbronn und Niederbronn wohnhafte Gemeinde hatte sich nach allen Richtungen zerstreut. Da nahte das Sukkotfest, ein Esrog war nicht zu beschaffen. In Reichshofen waren etwa 15 jüdische Familien, sie versammelten sich am Morgen des ersten Sukkotfesttages beim Rabbi Jacob Aron, (der zwei Söhne, Moses und Selig, von 19 und 12 Jahren, und eine einzige, auch im Hebräischen wohlunterrichtete, seit einem Jahre an den wohlhabenden Rabbi Samuel Josef verheiratete Tochter, namens Beracha hatte); dieser sprach Ihnen Mut zu, und empfahl Ihnen, einzeln und durch verschiedene Nebengässchen und Hinterpforten nach der Synagoge zu gehen und, wenn auch ohne Esrog, die Festgebete gekürzt, aber in erhöhter Andacht zu verrichten.)"  
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Artikel in "Israelitische Wochenschrift" Nr. 41 1874 S. 341.
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Artikel in "Israelitische Wochenschrift" Nr. 42 1874 S. 349.
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Artikel in "Israelitische Wochenschrift" Nr. 43 1874 S. 357.
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Artikel in "Israelitische Wochenschrift" Nr. 44 1874 S. 365.
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Berichte zu einzelnen Personen aus der Gemeinde
Ein jüdischer Mann aus Oberbronn ist unter den Gefallenen des Krieges 1870/71   

Mitteilung über die "Französischen Soldaten jüdischer Religion", die im Krieg 1870/71 gefallen sind, Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 13. Februar 1872: "Blum, aus Oberbronn, von Sedan nach dem nördlichen Preußen transportiert, wo er gestoben ist."       

 
Viktor Marx aus Oberbronn studiert mit prominenten Mitstudierenden im Jüdisch-Theologischen Seminar in Breslau (1894)
Dr. Victor Marx (geb. 1872 in Bad Homburg v.d.H. als Sohn des Kaufmanns Moritz Marx und der Mélanie geb. Weill, aufgewachsen in Oberbronn, gest. 1944 in Périgueux): Studium in Breslau; 1899 bis 1909 Rabbiner in Westhoffen, 1910 Rabbinatsassessor mit Filialgemeinde in Straßburg; 1937 übernahm er zusätzlich das Rabbinat von Lingolsheim und war außerdem Hospitalseelsorger in Straßburg; 1939 zog er sich mit einem großen Teil der Straßburger Gemeinde nach Périgueux in der Dordogne zurück.
Es werden noch genannt: Prof. Dr. Ismar Elbogen: siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Ismar_Elbogen

Dr. Julius Zimels
(geb. 1872 in Brody, Österr.-Ungarn, gest. 1955 in Israel): studierte in Breslau; 1902 stellvertretender Rabbiner in Chemnitz, 1904 bis 1912/13 stellvertretender Rabbiner und Religionslehrer in Karlsruhe, seit 1912/13 Stadtrabbiner in Freiburg, Konferenzrabbiner des Oberrates der Israeliten in Baden; 1935/36 Ruhestand; 1936 Emigration nach Palästina.

Prof. Dr. Felix Perles: siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Felix_Perles  
Dr. Lucian Uhry (geb. 1872 in Ingwiller, gest. 1951 in Mulhouse) wurde 1899 Rabbiner in Fegersheim, 1905 in Schlettstadt; 1940 Exil im Limogenes; nach Kriegsende Rückkehr ins Elsass, wo er dann zum Rabbiner in Mulhouse ernannt wurde.

Artikel in "Bericht des Jüdisch-Theologischen Seminars Fraenkel'scher Stiftung" (Breslau) Jahrgang 1894 S. III: "Das Seminar zählt gegenwärtig 42 Hörer. Neu eingetreten sind im vergangenen Jahre: Ismar Elbogen aus Breslau, Julius Zimels aus Danzig, Viktor Marx aus Oberbrunn (Elsass), Felix Perles aus München, Lucian Uhry aus Ingweiler (Elsass). "     

 
Zum Tod von Elias Löw (1913)    

 Artikel in "Das jüdische Blatt" vom 30. Mai 1913: "Oberbronn. Unsere kleine Gemeinde, die noch kaum etwas mehr als Minjan zählt, hat wiederum einen schmerzlichen Verlust zu verzeichnen. Donnerstag den 22. Mai haben wir Herrn Elias Loew, dem ältesten Manne unserer Gemeinde, der auch Dorfältester gewesen war, das letzte Geleit gegeben. Geboren am 8. April 1818 hat der Heimgegangene das seltene Alter von über 95 Jahren erreicht. Das ganze Dorf war stolz auf seinen 'Ältesten' und groß war daher auch die Beteiligung seitens der christlichen Bevölkerung an der Beerdigung. Unter anderem bemerkten wir einen 92-jährigen Bürger aus Oberbronn, der es sich nicht nehmen ließ, den 95-jährigen zur letzten Ruhestätte zu geleiten. Im Trauerhause sprachen Rabbiner Dr. Lehmann - Bischweiler und Rabbiner Dr. A. Weil - Straßburg, ein Enkel des Verstorbenen. Beide Redner priesen die große Bescheidenheit und tiefe Frömmigkeit des Dahingeschiedenen, dessen letzte Gedanken noch Gott und unserer heiligen Religion gehörten. Alle die den Verblichenen gekannt, werden ihm ein treues Andenken bewahren."    
Auch das "Frankfurter Israelitische Familienblatt" vom 30. Mai 1913 teilt den Tod von "Elie Löw" in Oberbronn mit. 

 
 
Erinnerung an die Auswanderungen im 19. Jahrhundert 
Grabst
ein in New York für 
Henry Hertzel (geb. 1843 Oberbronn) und Louisa Hertzel (geb. 1840 in Rheinbischofsheim)     
Anmerkung: die Gräber befinden sich in einem jüdischen Friedhof in NY-Brooklyn.   

Rheinbischofsheim NY Cyprus 1727.jpg (101388 Byte)   Rheinbischofsheim NY Cyprus 1727a.jpg (165559 Byte)   Rheinbischofsheim NY Cyprus 1727b.jpg (76919 Byte)  Grabstein "In Memory of my Beloved and Devoted Husband 
and our Dear Father and Grandfather Henry Hertzel, 
Born in Oberbronn, Alsace Feb. 26, 1843  Died Mar. 21, 1909  Aged 66 Years" 
und "In Memory of our Hearty Beloved Mother and dear Grandmother  
Louisa Hertzel Born in Rheinbischofsheim, Baden Nov. 26, 1840, 
Died Sept. 15, 1920. Aged 79 Years".   

    
   

 

    

   

    

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 
    
Zur Geschichte der Synagoge         
  
Eine Synagoge wurde in Oberbronn 1851 erstellt. Sie wurde durch Kriegseinwirkungen 1944 zerstört.  
   
   
Adresse/Standort der Synagoge:                   
   
   
Fotos    

Die Synagoge in Oberbronn Oberbronn Synagogue 171.jpg (131230 Byte)   
        
       

      
       

Links und Literatur   

Links:  

bulletWebsite der politischen Gemeinde Oberbronn (noch nicht vorhanden)    
bulletFranzösische Informationsseite zur Synagoge in Oberbronn   
bulletZur Seite über den jüdischen Friedhof in Oberbronn (interner Link)  

Literatur:  

bullet

Alsace Lit 010.jpg (67412 Byte)Michel Rothé / Max Warschawski: Les Synagogues d'Alsace et leur Histoire. Ed. 'Chalom Bisamme' Jerusalem 1992. S. 42.103. 

bullet

Günter Boll: Das Grab des Alphonse Wolff von Oberbronn. Eingestellt als pdf-Datei.   
Hinweis: der vierjährige Knabe Alphonse Wolff ist 1852 in Mackenheim bei seinem Onkel David Weil ums Leben gekommen. Er ist vermutlich keines natürlichen Todes gestorben und wurde in peripherer Lage in nächster Nähe des Tahara-Häuschens auf dem jüdischen Friedhof in Mackenheim beigesetzt.           

   
     

                   
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Stand: 30. Juni 2020