Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Mehlingen (VG Enkenbach-Alsenborn, Kreis Kaiserslautern) 
Jüdische Geschichte / Synagoge 

Übersicht:

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde   
Zur Geschichte der Synagoge   
Fotos / Darstellungen
Links und Literatur   

   

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde (english version)        
     
In Mehlingen bestand eine jüdische Gemeinde bis zum Ende des 19. Jahrhunderts. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 18. Jahrhunderts zurück. 1803 waren 12 jüdische Familien in acht eigenen Häusern in der Klosterstraße und der Königstraße wohnhaft.    
    
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie folgt: 1800 54 jüdische Einwohner (16,2 % der Gesamteinwohnerschaft), 1808 57, 1825 66 (5,9 %), 1840 80, 1860 24. Im Zuge der Landflucht ließen sich viele der jüngeren Gemeindeglieder / Familien in den Städten Kaiserslautern, Mannheim, Frankfurt oder im Saarrevier nieder, wo sie auf bessere Lebensdingungen hofften.    
   
1809/10 werden die folgenden jüdischen Haushaltsvorsteher in Mehlingen genannt: David Becker (Händler), Abraham Eismann, Abraham Hohmann, Leonhard Hohmann (Händler), David Krahs, Simon Lobret (Lobräth, Händler), David Strauß (Händler), Johannes Strauß (Händler).  
 
Nachdem die Zahl der jüdischen Einwohner bereits bis um 1860 stark zurückgegangen war, schlossen sich die restlichen Mehlinger Juden der Gemeinde in Sembach an, zu der auch Enkenbach gehörte. In den 1870er-Jahren waren vor allem noch die Familien Grünewald und Krämer am Ort.    
  
An Einrichtungen bestanden eine Synagoge (s.u.), eine jüdische Schule (Schulhaus in der Klosterstraße, nach 1945 abgebrochen), ein rituelles Bad und ein Friedhof (Verbandsfriedhof). Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war ein Lehrer angestellt (von 1780 bis 1844 nachzuweisen), der zugleich als Vorbeter und Schochet tätig war. Der erste Lehrer war Moses Emanuel, der von 1780 bis 1800 Unterricht erteilte. Die Gemeinde gehörte zum Bezirksrabbinat Kaiserslautern.    
  
Um 1924 wurden noch fünf jüdische Personen am Ort gezählt, die inzwischen - seit Auflösung der Gemeinde Sembach - zur Gemeinde in Kaiserslautern gehörten. Auch nach dem "Führer durch die jüdische Gemeindeverwaltung" von 1932 gehörten die in Mehlingen lebenden jüdischen Personen noch offiziell zur Gemeinde in Kaiserslautern. Ob damals noch eine oder mehrere jüdische Personen am Ort waren, geht aus dem Verzeichnis nicht hervor. 
     
Von den in Mehlingen geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Maier Krämer (1878), Salomon Krämer (1876), Frieda Mayer geb. Krämer (1862). 
 
Mehlingen Heinrich_Grunewald.jpg (5537 Byte)Hinweis: der in einigen Listen unter den in der NS-Zeit Umgekommenen genannte Heinrich Grünewald (geb. 4. Oktober 1872 als Sohn von Jacob Grünewald und Barbara geb. Hirsch; Foto links) wurde zwar nach Gurs deportiert, hat jedoch die Lagerzeit nach Angaben seines Urenkels David Valencia (E-Mail vom 7.11.2010) überlebt und konnte mit seiner Frau Rosa in die USA emigrieren, wo die drei Töchter des Ehepaares bereits in New York lebten. Heinrich Grünewald starb am 21. Januar 1953 in New York. Auch die in einigen Listen genannte Berta Werle geb. Grünewald (geb. 30. Dezember 1874 in Mehlingen als Tochter von Johann Grünewald und der Barbara geb. Hirsch; anlässlich ihrer Eheschließung 1904 in Kaiserslautern zur evangelischen Konfession konvertiert; ihr Ehemann Karl Werle ist bereits 1937 gestorben; sie wurde im Oktober 1940 nach Gurs deportiert) hat die NS-Zeit überlebt. Sie kam 1945 aus Frankreich in ihre Heimat zurück und ist in Kaiserslautern am 14.1. 1952 gestorben.                  
     
     
     
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde 

 In jüdischen Periodika des 19./20. Jahrhunderts wurden noch keine Berichte zur jüdischen Geschichte in Mehlingen gefunden.  

   
Beitrag zur jüdischen Geschichte in Mehlingen (aus einem Manuskript von Arnold Ruby) 
(Quelle: Digibaeck - manuscripts)  

Mehlingen Ruby 001.jpg (72228 Byte) Mehlingen Ruby 002.jpg (67382 Byte) Mehlingen Ruby 003.jpg (89399 Byte)
     

     
     
     
Zur Geschichte der Synagoge       
    
Zunächst war ein Betraum vorhanden. Später (vor 1830) war eine Synagoge, daneben ein jüdisches Schulhaus vorhanden (oder: die Synagoge war im Schulhaus; daneben war nur das Haus des Lehrers?). Um 1830 konnte die jüdische Gemeinde steinerne Gebotstafeln im Betsaal einweihen, die mit finanzieller Unterstützung der Gemeinde Kaiserslautern angeschafft werden konnten. Regelmäßige Gottesdienste konnten in der Synagoge bereits in den 1860-Jahren nicht mehr abgehalten werden.   
     
Wann das Synagogengebäude abgebrochen wurde, ist nicht bekannt. Heute ist an seiner Stelle ein gepflasterter Parkplatz. Das jüdische Lehrerhaus (mit oder ohne Schule?) ist noch erhalten und wird als Wohnhaus verwendet.  
      
      
Adresse/Standort der Synagoge       Klosterstraße 7 - das Lehrerhaus Klosterstraße 9.  
    
    
Fotos
(Quelle: Foto von 2004: B. Gerlach, in: O. Weber s.Lit. S. 125; neueres Foto: Hahn, Aufnahmedatum 24.5.2010)  

Historische Fotos / Abbildungen zur jüdischen Geschichte in Mehlingen sind noch 
nicht vorhanden; über Hinweise oder Zusendungen freut sich der Webmaster der
 "Alemannia Judaica"; Adresse siehe Eingangsseite.
 
       
      
Synagogengrundstück und 
Lehrer-/Schulhaus 2004 / 2010
Mehlingen Synagoge 120.jpg (65782 Byte)  Mehlingen Synagoge 170.jpg (83437 Byte)
  Auf dem gepflasterten Parkplatz links stand die Synagoge (linkes Foto mit Pfeil). 
Das Haus daneben war das Haus des jüdischen Lehrers. 
     

   
   
Links und Literatur

Links:

Website der Gemeinde Mehlingen  

Website der Gemeinde Enkenbach-Alsenborn mit Seite zur jüdischen Geschichte in Mehlingen     

Seite zum jüdischen Friedhof in Mehlingen (interner Link)   

Literatur:  

Alfred Hans Kuby (Hrsg.): Pfälzisches Judentum gestern und heute. Beiträge zur Regionalgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. 1992. 
Mehlingen Lit 0101.jpg (50836 Byte)Lothar Horter und Michael Tilly: Mahnende Zeugen der Vergangenheit. Otterbach 1998.  
Otmar Weber: Die Synagogen in der Pfalz von 1800 bis heute. Unter besonderer Berücksichtigung der Synagogen in der Südpfalz. Hg. von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Pfalz in Landau. 2005. S. 114-115.
Kein Abschnitt zu Mehlingen in: Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz/Staatliches Konservatoramt des Saarlandes/ Synagogue Memorial Jerusalem (Hg.): "...und dies ist die Pforte des Himmels". Synagogen in Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Mainz 2005. (nur Kurznotiz innerhalb des Abschnittes zu Sembach S. 343). 

  
  


 

Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the Holocaust". 
First published in 2001 by NEW YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright © 2001 by Yad Vashem Jerusalem, Israel.

Mehlingen Palatinate. The Jewish population was 73 (13 families) in 1848, dealing in cotton goods, old clothes, spices, fruit, flour, livestock, etc. Five Jews remained in 1900. One perished in Auschwitz in the Holocaust.
               

    

                   
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Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 25. März 2013