Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Laubach mit Ruppertsburg (Kreis Gießen)
Jüdische Geschichte / Synagoge

Übersicht:

bulletZur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
bulletBerichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde   
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer   
Aus dem jüdischen Gemeindeleben   
Berichte zu einzelnen Personen aus der Gemeinde  
Kennkarte aus der NS-Zeit   
bulletZur Geschichte der Synagoge   
bulletZur Geschichte des rituellen Bades 
bulletFotos / Darstellungen 
bulletErinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte 
bulletLinks und Literatur   

   

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde (english version)        
    
In dem bis Anfang des 19. Jahrhunderts unter Herrschaft der Herren von Solms-Laubach stehenden Laubach bestand eine jüdische Gemeinde bis 1938/42. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 17./18. Jahrhunderts zurück. Um 1710 lebten zwei jüdische Familien in der Stadt, 1760 waren es bereits sechs Familien.    

Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie folgt: 1816 77 jüdische Einwohner, 1828 112 (6,0 % von insgesamt 1.871 Einwohnern), 1861 115 (5,4 % von 2.129), 1880 65 (3,5 % von 1.950), 1900 57 (3,1 % von 1.828), 1910 50. Zur jüdischen Gemeinde gehörten auch die in Ruppertsburg lebenden jüdischen Einwohner (1830 11 jüdische Einwohner, 1924 4, 1932 die beiden jüdischen Familien Stein und Wallenstein, zuletzt nur Familie Wallenstein).     

An Einrichtungen bestanden eine Synagoge (s.u.), eine jüdische Schule, ein rituelles Bad (s.u.) und ein Friedhof. Nach 1823 gab es kurze Zeit eine Israelitische Elementarschule, die aber auf Betreiben der Behörden bald ihren Betrieb einstellen musste; danach gab es noch eine Religionsschule. Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war ein Lehrer angestellt, der zugleich als Vorbeter und Schochet tätig war. Unter den Lehrern und Vorsängern waren Ezechiel Juda (Vorsänger um 1810), Salomon Adler (Vorsänger um 1814), David Isaac (Vorsänger vor 1818), Simon Hildesheimer (Lehrer ab 1829), N.N. Stern (Lehrer um 1832), Henle Bacharach (Vorsänger 1818 bis 1838), Kaufmann Goldschmidt (Vorsänger um 1840 / 45), Wolf Bacharach (Vorbeter), David Heinemann (Lehrer um 1851/53), Seligmann Steinberger (Lehrer um 1857), Salomon Aschenbrand (aus Sontra; Lehrer um 1862). In besonderer Erinnerung blieb Lehrer Emanuel Zodick, der von 1885 bis nach 1933 in der Gemeinde als Lehrer tätig war. Die jüdische Gemeinde gehörte zum orthodoxen Provinzialrabbinat Oberhessen mit Sitz in Gießen.     
 
Im Ersten Weltkrieg fielen aus der jüdischen Gemeinde Siegmund Bravmann (geb. 19.6.1885 in Unteraltertheim, gef 28.8.1914), Max Juda (geb. 25.5.1894 in Burgsolms, gef. 27.5.1915) und Hermann Strauß (geb. 31.12.1896 in Laubach, gef. 24.12.1917).   
 
Um 1924, als noch 41 jüdische Personen in Laubach lebten (2,2 % von insgesamt 1.851 Einwohnern), waren die Vorsteher der Gemeinde Jos. Strauß, M. Wallenstein und Max Katz. Als Lehrer war weiterhin der bereits genannte Emanuel Zodick tätig. Er erteilte damals fünf Kinder aus der jüdischen Gemeinde den Religionsunterricht. 1932 war Gemeindevorsteher Markus Stein. Auch im Schuljahr 1931/32 erhielten fünf Kinder durch Lehrer Zodick ihren Religionsunterricht.      
  
1933 lebten noch 35 jüdische Personen in Laubach (1,9 % von insgesamt 1.838 Einwohnern, in acht Familien).
In den folgenden Jahren ist ein Teil der jüdischen Gemeindeglieder auf Grund der Folgen des wirtschaftlichen Boykotts, der zunehmenden Entrechtung und der Repressalien weggezogen beziehungsweise ausgewandert. Acht Personen konnten in die USA emigrieren, eine Person nach Südamerika, drei nach Holland; von den übrigen sind mindestens zehn Personen nach Frankfurt und sieben in andere Orte Deutschlands verzogen. Beim Novemberpogrom 1938 überfielen SA-Männer und Angehörige der Hitlerjugend, angeführt von einem der SA angehörigen Lehrer, die jüdischen Häuser und zerschlugen die Inneneinrichtungen (überfallen wurden die Wohnungen der Familien Mendelsohn, Wallenstein, Kaufmann, Meyer, Katz und Zodick). Auch die Synagoge wurde geschändet und der Innenraum zerstört (s.u.). Die Männer der Gemeinde wurden in das KZ Buchenwald verschleppt. 1939 wurden noch acht jüdische Einwohner gezählt. Die letzten vier wurden 1942 aus Laubach deportiert (Ehepaare Strauß und Heynemann); aus Ruppertsburg sind gleichfalls vier Personen deportiert worden (Familie Wallenstein).   
Hinweis: eingestellt sind die 1962 von den Bürgermeisterämtern für den International Tracing Service (Internationaler Suchdienst) in Arolsen erstellten Listen der aus den Orten deportierten (beziehungsweise auch emigrierten) jüdischen Personen: Liste aus Laubach (pdf-Datei mit elf Familien/Personen) und Liste aus Rupertsburg (pdf-Datei mit vier Namen). 
  
Von den in Laubach geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"):  Simon Arnstein (1889), Berta Chambré (1890), Hedwig Dreifuss geb. Levy (1878), Hulda Heynemann geb. Haas (1879), Ludwig Heynemann (1903), Sally (Salli) Heynemann (1879), Henriette Katz geb. Arnstein (1869), Hugo Katz (1882, siehe Kennkarte unten), Mayer (Maier, Meyer, Meier) Katz (1873), Franziska (Fanny) Kaufmann geb. Bär (1860), Frieda Kuttner geb. Stern (1888), Helene Strauß geb. Katz (1886), Josef (Joseph) Strauß (1884), Adolf Zodick (1886), Emilie Zodick (1889), Frieda Zodick geb. Hahn (1889), Siegmund Zodick (1893).     
   
Von den in Ruppertsburg geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Alexander Baum (1877), Kathinka (Katinka) Baum geb. Wallenstein (1885), Sophie Baum (1910), Hilde Rothschild geb. Stein (1893), Artur Wallenstein (1898), Bertha Wallenstein (1866), Olga Wallenstein geb. Wallenstein (1860), Samuel Wallenstein (1858).    
   
   
   
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde 
   
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer   
Ausschreibungen der Stelle des Lehrers/Vorbeters/Schochet 1884 / 1885  

Laubach Israelit 18091884.jpg (47663 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 18. September 1884: "Wir suchen für unsere Gemeinde einen Religionslehrer, welcher zugleich als Vorbeter und Schächter fungieren kann, bei einem Jahresgehalt von Mark 600 und freier Wohnung, und sehen Bewerbungen, denen alsbald Zeugnisse beizufügen sind, entgegen. Der Vorstand der israelitischen Gemeinde Laubach in Oberhessen. L. Heynemann."    
  
Laubach Israelit 22061885.jpg (64241 Byte) Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 22. Juni 1885: "Bei der hiesigen israelitischen Gemeinde ist die Stelle eines Religionslehrers, welcher zugleich als Vorbeter und Schächter fungieren kann, sofort zu besetzen mit einem Jahresgehalte von Mark 600, freier Wohnung und das Schächten bringt circa Mark 200 ein. Wir sehen Bewerbungen, denen alsbald Zeugnisse beizufügen sind, entgegen. 
Der Vorstand der israelitischen Gemeinde Laubach in Oberhessen."   
Auf die Ausschreibung von 1885 bewarb sich erfolgreich Emanuel Zodick, der 1910 in der Gemeinde sein 25jähriges Ortsjubiläum feiern konnte und bis nach 1933 in der Gemeinde blieb, s.u..  

    
Zum 25jährigen Ortsjubiläum des Lehrers Emanuel Zodick (1910)   
Anmerkung: Emanuel Zodick ist am 20. Dezember 1858 in Eberstadt bei Darmstadt geboren als Sohn des Handelsmannes Abraham Zodick und seiner Frau Ester geb. Samuel. Emanuel Zodick war verheiratet mit Josephine geb. Westerfeld (geb. 4. Mai 1861 in Stockstadt, gest. 5. Juni 1936 in Laubach), mit der er drei Kinder hatte: Adolf/Alfred (geb. 1861), Ester/Emilie (geb. 1889, ermordet nach Deportation 1942), Siegmund (geb. 1893, war 1923 Religionslehrer in Montabaur, ermordet nach Deportation nach Riga 1941). Beim Novemberpogrom 1938 wurde Emanuel Zodick zusammen mit sechs anderen Laubacher Juden in das KZ Buchenwald verbracht und nach einigen Wochen Haft entlassen. Im August 1942 wurde er von Frankfurt in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Von hier aus kam er in das Vernichtungslager Treblinka, wo er ermordet wurde.   

Laubach FrfIsrFanbl 09091910.jpg (72260 Byte)Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 9. September 1910: "Laubach (Oberhessen). Ein freudiges Ereignis feierte unsere kleine Gemeinde: das 25-jährige Jubiläum ihres geliebten geistigen Führers, des Herrn Emanuel Zodick. 25 Jahre einer kleinen Gemeinde treu zu bleiben, ist bei einem befähigten Menschen - und das ist Herr Zodick - gerade in unserer Zeit eine Seltenheit, und deshalb hatte unsere Gemeinde besonderen Anlass, diesen Tag zu einem festlichen zu gestalten. Und so geschah es auch. Der erste Vorsteher hielt beim Morgengottesdienste eine Ansprache und behändigt dem Jubilar ein wertvolles Ehrengeschenk. Den ganzen Tag über wurde das Haus des Jubilars von Gratulanten nicht leer, unter denen sich auch viele Christen, unter anderem Deputationen des Gesang- und des Turnvereins, befanden."    

   
Lehrer Emanuel Zodick ist 40 Jahre in der Gemeinde (1925)  

Anmerkung: Im Artikel steht "Lauterbach", sicher verschrieben für "Laubach", da sich das Ortsjubiläum von Lehrer Emanuel Zodick auf Laubach bezieht.   

Lauterbach Israelit 09071925.jpg (33989 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 9. Juli 1925: "Lauterbach (Hessen), 6. Juli (1925). Am kommenden Schabbat Nachamu begeht Herr Lehrer Emanuel Zodick das 40-jährige Ortsjubiläum in seiner Gemeinde. Leid und Freud hat er in dieser Zeit mit jedermann seiner Gemeinde geteilt. Möge es ihm vergönnt sein, bis zu seinem 100. Geburtstag weiter in voller Geistesfrische und (Gottes)furcht zum Wohle seine Mitmenschen zu wirken."  

  
  
Aus dem jüdischen Gemeindeleben 
Bericht aus der Zeit des aufkommenden Antisemitismus (1890)   

Laubach Israelit 01091890.jpg (82632 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 1. September 1890: "Aus Oberhessen, 26. August (1890). In einem Städtchen, das in antisemitischer Beziehung eine gewisse Berühmtheit erlangt hat, in Laubach - wurden kürzlich in ein und derselben Verhandlung des Schöffengerichts ein Händler jüdischer und ein Händler christlicher Konfession wegen Betrug im Viehhandel verurteilt. Der Jude erhielt 2 Wochen, der christliche Händler aber 3 Wochen Gefängnis. Für Herrn Dr. Böckel war das ein Anlass, um die '*notorische Schlechtigkeit' der Semiten nachzuweisen. Sein 'Reichsherold' trat denn auch den Fall recht breit, natürlich den von dem Juden; die Verurteilung des christlichen Betrügers wurde gänzlich totgeschwiegen. Man sieht, es sind recht 'ehrliche' Waffen, mit welchen diese Ehrenmänner à la Böckel, Stöcker und Konsorten kämpfen."   

   
Wieseck und Laubach sind dem hessischen Gemeindeverband beigetreten und andere Mitteilungen (1927)      

Artikel in der "Jüdischen Wochenzeitung für Kassel, Kurhessen und Waldeck" vom 3. Juni 1927:  "Gießen. Bei der letzten Sitzung des Oberrates des hessischen Gemeindeverbandes in Mainz wurde mitgeteilt, dass die in der Umgebung Gießens liegenden Gemeinden Wieseck und Laubach (statt: Lanbach) dem Verband beigetreten sind. Weiter wurde Herr Rabbiner Dr. Sander beauftragt, die in Verfall geratenen geschlossenen Friedhöfe Oberhessens zu besichtigen und nötigenfalls, soweit es möglich ist, für Abhilfe zu sorgen. Außerdem wurden die Mittel zur Besoldung einer Köchin bewilligt, die an einer noch zu errichtenden Koscherküche in den Universitätskliniken angestellt werden soll. Da hier aus ganz Hessen jüdische Patienten zusammenkommen, ist eine koschere Verpflegung unbedingt nötig. Dementsprechend trat man an das Landesamt für das Bildungswesen in Darmstadt heran, bei dem die Entscheidung liegt."       

   
   
Berichte zu einzelnen Personen aus der Gemeinde
Zum 90. Geburtstag von Maier Strauß (1895)  

Laubach Israelit 28031895.jpg (55119 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 28. März 1895: "Laubach (Oberhessen), 10. März (1895). In vollster körperlicher und geistiger Rüstigkeit feiert übermorgen Herr Maier Strauß den neunzigsten Geburtstag, nachdem es ihm bereits vor mehreren Jahren vergönnt war, das seltene Fest der goldenen Hochzeit zu feiern. Der Jubilar geht täglich seinem Geschäfte nach und macht, oft mit schweren Paketen geladen, größere Touren nach umliegenden Orten zu Fuß. Mögen ihm noch viele Jahre in gleicher Rüstigkeit an der Seite seiner Gattin beschieden sein."    

    

Kennkarte aus der NS-Zeit            
               
Am 23. Juli 1938 wurde durch den Reichsminister des Innern für bestimmte Gruppen von Staatsangehörigen des Deutschen Reiches die Kennkartenpflicht eingeführt. Die Kennkarten jüdischer Personen waren mit einem großen Buchstaben "J" gekennzeichnet. Wer als "jüdisch" galt, hatte das Reichsgesetzblatt vom 14. November 1935 ("Erste Verordnung zum Reichsbürgergesetz") bestimmt. 
Hinweis: für die nachfolgenden Kennkarten ist die Quelle: Zentralarchiv zur Erforschung der Geschichte der Juden in Deutschland: Bestände: Personenstandsregister: Archivaliensammlung Frankfurt: Abteilung IV: Kennkarten, Mainz 1939" http://www.uni-heidelberg.de/institute/sonst/aj/STANDREG/FFM1/117-152.htm. Anfragen bitte gegebenenfalls an zentralarchiv@uni-hd.de       
 
 Kennkarte des in Laubach 
geborenen Hugo Katz
 
 Laubach KK MZ Katz Hugo.jpg (101298 Byte)    
   Kennkarte (Erbach 1939) für Hugo Katz (geb. 3. Februar 1882 in Laubach), Kaufmann, wohnhaft seit 1920 in 
Michelstadt, zuletzt in Mainz, am 25. März 1942 deportiert ab Mainz - Darmstadt in das Ghetto Piaski, umgekommen  
Zur Geschichte von ihm, seiner Familie und vor allem der Tochter Doris siehe Beiträge von Brigitte Diersch:
u.a. 'Und dann war sie weg...' Das kurze Leben der Doris Katz, siehe Literaturangaben mit Links unten)  
 

      
      
   
   
Zur Geschichte der Synagoge                  
     
Zunächst war vermutlich ein Betraum in einem der jüdischen Häuser vorhanden. 1780 wurde eine Synagoge erbaut. Ende des 19. Jahrhunderts wurde die alte Synagoge umgebaut oder einer neuer Bau erstellt. Danach gab es 48 Plätze für die Männer und 30 Plätze für die Frauen auf der Empore.    
     
Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge durch HJ-Mitglieder unter Anleitung von Erwachsenen geschändet. Bücher und Ritualien wurden auf den Leichenwagen der jüdische Gemeinde geladen. Dieser wurde auf die Helle (= Laubacher Festplatz) transportiert und dort angezündet. Das Synagogengebäude blieb zwar erhalten, jedoch wurde es wenig später abgebrochen. Die Abbruchkosten wurden mit dem Erwerb des Geländes "ausgeglichen". Am Standort der Synagoge wurde ein Transformatorenhaus gebaut.   
     
An dem auf dem Grundstück der abgebrochenen Synagoge erstellten Transformatorenhaus wurde 1978 eine Erinnerungstafel angebracht. Der Text der Inschrift lautet: "An dieser Stelle stand bis zur Reichskristallnacht im November 1938 die Laubacher Synagoge. Möge es uns Mahnung und Verpflichtung sein, dass niemand mehr wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seine Heimat und Herkunft, seines Glaubens benachteiligt oder verfolgt wird!" 
    
    
Zur Geschichte des rituellen Bades   
    
Eine besondere Geschichte hat das rituelle Bad beziehungsweise das Badehaus der jüdischen Gemeinde. Es wurde 1811 vor der alten Schloss- beziehungsweise Stadtmauer erstellt und ist auf einem Stahlstich von 1840/50 (Ansicht des Laubacher Grafenschlosses von der Parkseite) im Vordergrund erkennbar (siehe unten). Um 1890 wurde es von der jüdischen Gemeinde nicht mehr benutzt. 1898/99 bot Graf Friedrich zu Solms für das Häuschen 600.- Mark, es sollte abgerissen werden, was jedoch die jüdische Gemeinde ablehnte. Sechs Jahre nach dem Tod von Graf Friedrich kaufte Hof-Apotheker Roßbach 1906 das Badehaus, ließ es abreißen und im Garten hinter der Hof-Apotheke in der Stiftstraße wieder aufstellen. Hier fand es dann als Gartenhäuschen, weiter auch als Hühnerhaus, eine neue Verwendung. Es ist bis zur Gegenwart erhalten.  
  
  
Adresse/Standort der Synagoge    Untere Lippe 25 / Ecke Baumkircher Straße 
   
   
Fotos 

Es sind noch keine Fotos zur Synagogengeschichte in Laubach vorhanden; über Hinweise 
und Zusendungen freut sich der Webmaster der "Alemannia Judaica"; 
Adresse siehe Eingangsseite
 
     
     
Das jüdische Badehaus 
(Quelle: Altaras s.Lit. 1994 und 2007)
      
Laubach Judenbad 010.jpg (100829 Byte) Laubach Judenbad 011.jpg (102624 Byte) Laubach Judenbad 012.jpg (86685 Byte)
Stahlstich von E. William (1850/50): 
Blick zum Grafenschloss in Laubach;
 im Vordergrund das jüdische Badehaus
Das Badehäuschen im Garten an der Rückseite der Hof-Apotheke (Fotos vom Februar 1990)
 
     

   
   
Erinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte     

Arbeitskreis "Spurensicherung" und "Erinnerungsprojekt zur NS-Zeit" Laubach  
Ein Arbeitskreis "Spurensicherung" und das "Erinnerungsprojekt zur NS-Zeit" sind Bestandteil des Schulprogramms der Friedrich-Magnus-Gesamtschule Laubach in Kooperation mit dem Laubach-Kolleg und dem Verein zur Förderung der Friedensarbeit in Grünberg, Laubach, Mücke und Umgebung e.V. Projektorientiert erarbeiten in jedem Schuljahr Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 9 und 10 im Arbeitskreis "Spurensicherung" neben dem normalen Geschichtsunterricht Orte und Ereignisse der NS-Zeit in Laubach und der Region.  
Informationen zu diesem Projekt auf einer Seite der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung  
  
November 2009: Gedenktag zum Novemberpogrom 1938  
Artikel im "Gießener Anzeiger" vom 21. Oktober 2009 (Artikel): "Gedenken am "unaufdringlichen Mahnmal"
LAUBACH. Schweigemarsch von der Helle zum einstigen Standort der Laubacher Synagoge findet diesmal am 10. November statt

(kr). Es sind terminliche Gründe, wegen derer die Gedenkveranstaltung zur Reichspogromnacht diesmal nicht am 9. November, sondern am 10. stattfindet. Dadurch ist das Gedenken aber ausnahmsweise exakt am Jahrestag der Verbrennung von Kultgegenständen und Inventar der Synagoge, die an der Ecke Lippe/Baumkircher Straße stand. Roland Wilhelm erzählte es vor zwei Jahren den Konfirmanden, die den Weg vom ehemaligen Standplatz der Synagoge zur Helle mit Pfeilen markierten: Die Laubacher Nationalsozialisten hatten es 1938 nicht geschafft, die angeblich spontane, in Wahrheit aber reichsweit gelenkte Aktion rechtzeitig zu "organisieren"..."    
   
November 2018: In Laubach sollen "Stolpersteine" verlegt werden 
Artikel im "Gießener Anzeiger" vom 14. November 2018: "Stolpersteine sollen in Laubach verlegt werden
LAUBACH
- (kjg). In Laubach und im Stadtteil Ruppertsburg sollen nach dem Willen der Stadtverordneten Stolpersteine zum Gedenken an die während der Nazizeit verschleppten und getöteten Juden vor ihrem letzten Zuhause verlegt werden. In ihrer jüngsten Sitzung stimmten die Stadtverordneten dem von allen Fraktionen eingebrachten Antrag einstimmig zu. In der Begründung des Antrages heißt es: 'Mit den Stolpersteinen sollen die Namen zurückgebracht und an jedes einzelne Schicksal erinnert werden.' Die Kosten von etwa 5000 Euro können aus Mitteln des Bundesprogramms 'Demokratie leben' bereitgestellt werden. An der Aktion sollen die Friedenskooperative Grünberg-Laubach sowie die Friedrich-Magnus-Gesamtschule und das Laubach Kolleg beteiligt werden..."  
Link zum Artikel  
 
Juni 2019: Verlegung von 12 "Stolpersteinen" in Laubach  
Artikel in der "Oberhessischen Zeitung" vom 23. Juni 2019: "Zur Erinnerung an die Opfer: Laubach ehrt jüdische Familien
Mit der Verlegung von "Stolpersteinen" wurde in Laubach an die unter der Naziherrschaft im Dritten Reich umgekommenen jüdischen Mitbürger erinnert.
LAUBACH - Zahlreiche Persönlichkeiten und Bürger haben sich am Freitagmorgen auf dem Laubacher Marktplatz eingefunden, um der Verlegung von 'Stolpersteinen' beizuwohnen. Damit soll an die unter der Naziherrschaft im Dritten Reich umgekommenen jüdischen Mitbürger erinnert werden. Angefertigt und verlegt wurden die mit den Namen der Opfer versehenen 'Stolpersteine' vom Künstler Gunter Demnig. Das von ihm 1992 gestartete Projekt ist mit fast 70 000 Steinen (Stand August 2018) in 1265 deutschen Kommunen und in 24 Staaten Europas das mittlerweile größte dezentrale Mahnmal der Welt.
Am 9. November 1938, der Reichspogromnacht, wurden in Laubach jüdische Geschäfte zerstört, die Synagoge in der 'Lippe' geschändet und deren Gottesdienstutensilien auf die 'Helle' gebracht und dort verbrannt. Alle Männer jüdischen Glaubens kamen kurzzeitig in Haft. Am 14. September 1942 wurde der 84-jährige Samuel Wallenstein aus Ruppertsburg zusammen mit seiner Tochter Kathinka Baum und Schwiegersohn Alexander Baum über Darmstadt nach Theresienstadt deportiert. Samuel Wallenstein starb dort am 21. Februar 1943 und Alexander Baum fast einen Monat später am 25. Juli. Die 58-jährige Kathinka Baum kam am 16. Mai 1944 nach Auschwitz, wo sie zu Tode kam. Ebenfalls am 14. September 1942 verhaftete man die Eheleute Joseph und Helene Strauß, die am Marktplatz wohnten. Noch heute kann sich Margarete Roeschen daran erinnern. Auch Sally und Hortense Heynemann, geb. Haas, aus der Friedrichstraße wurden an jenem Tag inhaftiert. Zusammen mit der gehbehinderten Sophie Baum, die Tochter von Kathinka und Alexander, wurden sie am 30. September 1942 von Darmstadt aus nach Polen deportiert und in Treblinka ermordet.
Während sich der Künstler mit dem Verlegen der zehn mal zehn mal zehn Zentimeter großen messingfarbenen Stolpersteine an die Arbeit machte, ergriff als erster Stadtverordnetenvorsteher Joachim Kühn das Wort. Dies sei ein bedeutsamer Tag in der jüngeren Geschichte von Laubach. Mit Blick auf die rund 100 Teilnehmer der Gedenkfeier meinte er, dass sich überall Menschen zusammenfänden, um das damalige Unrechtsregime zu verurteilen und für eine demokratische Grundordnung einzutreten. Mit dem Verlegen der 'Stolpersteine' werde ein sichtbares Zeichen des Mahnens und Erinnerns an die jüdischen Mitbürger gesetzt. Die Stadtverordnetenversammlung hatte im Oktober 2018 den Vorschlag der Friedenskooperative Grünberg-Laubach-Mücke aufgenommen, und einstimmig den Beschluss gefasst, 'Stolpersteine' vor den letzten selbst gewählten Wohnhäusern der Opfer des NS Regimes verlegen zu lassen.
Man erinnerte an diesem Tag an die Familien Heynemann, Strauß und Wallenstein, zwölf von insgesamt 34 jüdischen Mitbürgern, die in Laubach heimisch waren. Sie hatten Freunde und Bekannte, waren eingebunden in das Leben am Ort, bis über sie die von Hass geleiteten Erfüllungsgehilfen des Dritten Reiches hereinbrachen.
In den beiden kommenden Jahren sollen andere jüdische Familien in Laubach mit 'Stolpersteinen' geehrt werden. In diesem Zusammenhang erinnerte Kühn auch den kürzlich ermordeten Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke. Die Spur des Mörders führe allem Anschein nach in die rechtsradikale Szene. Kühn bat darum, Zivilcourage zu zeigen und sich den abstrusen Gedanken und Argumenten zu widersetzen. 'Unsere 70-jährige Demokratie ist es wert, standhaft zu sein und für die Werte und Normen unserer Gesellschaftsordnung einzutreten', betonte Kühn. In Vertretung von Bürgermeister Peter Klug sprach Stadträtin Isolde Hanak ein Grußwort und betonte, dass Demokratie mehr denn je wieder gelebt werden müsse. Sie sprach allen Anwesenden ihren Dank aus, die damit einen überzeugenden Beitrag leisteten. Die Vorsitzende der Friedenskooperative, Janina Gerschlauer, sagte, dass man nicht unbedingt mit den Füßen auf die 'Stolpersteine' treten müsse, um sich der Bedeutung des Tages bewusst zu werden. Sie frage sich, wo die jüdischen Mitbürger in Laubach ihre Spuren hinterlassen haben, wie sie im gesellschaftlichen Leben standen, bis sie auf die Lastwagen gebracht und abtransportiert wurden, ohne zu wissen, ob sie die Heimat je wiedersehen würden. Pfarrerin Anke Stöppler von der evangelischen Kirchengemeinde Laubach sprach in der Hoffnung Segensworte, dass die Mörder damals nicht Recht behalten haben und auch heute nicht Recht behalten werden. Stöppler zitierte Shalom Ben-Chorin, geboren am 20. Juli 1913 in München als Fritz Rosenthal und gestorben am 7. Mai 1999 in Jerusalem, der sich vor allem für den christlich-jüdischen Dialog, gegen Antijudaismus und Antisemitismus und für die Möglichkeit einer Theologie nach Auschwitz einsetzte: 'Freunde, dass der Mandelzweig wieder blüht und treibt, ist das nicht ein Fingerzeig, dass die Liebe bleibt? Dass das Leben nicht verging, so viel Blut auch schreit, achtet dieses nicht gering in der trübsten Zeit.' Musikalisch umrahmt wurde die Verlegung von Peter Ehm an der Klarinette."
Link zum Artikel     
 

      

  
Links und Literatur

Links:   

bulletWebsite der Stadt Laubach  

Literatur:  

bulletPaul Arnsberg: Die jüdischen Gemeinden in Hessen. Anfang - Untergang - Neubeginn. 1971. Bd. I S. 478-479.   
bulletKein Abschnitt bei Thea Altaras: Synagogen in Hessen. Was geschah seit 1945? 1988 zu Laubach. 
bulletdies.: Das jüdische Rituelle Tauchbad und: Synagogen in Hessen. Was geschah seit 1945 Teil II. 1994. S. 70 (zum "Judenbad" in Laubach).
bulletdies.: Neuausgabe der genannten Bücher. 2007. S.  
bulletStudienkreis Deutscher Widerstand (Hg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945. Hessen I Regierungsbezirk Darmstadt. 1995 S. 41-43.  
bulletPinkas Hakehillot: Encyclopedia of Jewish Communities from their foundation till after the Holocaust. Germany Volume III: Hesse -  Hesse-Nassau - Frankfurt. Hg. von Yad Vashem 1992 (hebräisch) S. 219-220. 
bulletDavid Cohen / Helge Braunroth (Red.): Die Laubacher Juden - Aufsätze, Dokumente, Skizzen. Ein Beitrag wider das Vergessen der Friedenskooperative Laubach - Freiensen - Gonterskirchen - Grünberg - Mücke zum 50. Jahrestag der 'Reichskristallnacht'. Hrsg. Friedenkooperative. 2. Auflage Gießen 1988.
bulletHelge Braunroth / David Cohen / Christoph Geist u.a. (Red.): '...bis alles in Scherben fällt'. - Ein Antikriegsbuch der Friedenskooperative Grünberg - Laubach - Mücke. Gießen 1990.       
bulletWerner Becker: Das Judenbad in Laubach. In: Laubacher Hefte 7. Hrsg. Heimatkundlicher Arbeitskreis Laubach e.V.. Laubach o.J.   
bulletFriedrich Damrath: Der jüdische Friedhof in Laubach. In: Laubacher Hefte 7. Hrsg. Heimatkundlicher Arbeitskreis Laubach e.V. Laubach o.J. 
bulletLaubach Lit 201501.jpg (92493 Byte)Hanno Müller unter Mitarbeit von Friedrich Damrath (2015 gestorben), Monica Kingreen und Walter Müller: Juden in Laubach und Ruppertsburg. 
Hrsg. von der Ernst-Ludwig Chambré-Stiftung in Lich. Lich 2015. 228 S. zahlr. Abb. ISBN 978-3-87707-979-9.  
Zu beziehen über den Verfasser Hanno Müller  Röntgenstraße 29 D-35463 Fernwald  E-Mail  hanno.mueller[et]fambu-oberhessen.de  http://www.fambu-oberhessen.de/
Das Buch enthält Familienbücher für die bis 1942 in Laubach und Ruppertsburg lebenden Einwohner jüdischen Glaubens. Die seit ca. 1800 in diesen Orten lebenden jüdischen Familien wurden nach verschiedenen Quellen, darunter war auch die verdienstvolle Arbeit des früheren Laubacher Bürgermeisters Friedrich Desch, rekonstruiert und miteinander verbunden. Eingearbeitet wurden auch Erwähnungen von Personen aus Laubach und Ruppertsburg in anderen früher veröffentlichten jüdischen Familienbüchern. Ein Anhang enthält Abschriften wichtiger Archivalien wie der Liste der 1809 angenommenen neuen Familiennamen, der Musterliste der Juden von 1818, die ausführliche Schilderung einer Auseinandersetzung zwischen einem jüdischen Viehhändler und einem SA-Mann und ihren Folgen, einem Ehevertrag aus dem Jahre 1844 und zahlreiche Abbildungen.
Friedrich Damrath, ihm wurde das Buch gewidmet, war früher als Lehrer in Laubach tätig. Er bearbeitete ausführlich die Grabsteine des Jüdischen Friedhofs Laubach und übersetzte deren hebräische Inschriften. Alle Grabsteine sind in dem Buch abgebildet. Monica Kingreen beschäftigt sich in einem längeren bebilderten Aufsatz mit dem Schicksal der Laubacher und Ruppertsburger Holocaustopfer. Abgebildet sind auch zwei Briefe von Lucie Abt geb. Heynemann und Ilse Strauß aus dem Besitz von Walter Müller. Es schließen sich ca. 30 Fotos von Personen an, die in früher veröffentlichten Familienbüchern erwähnt wurden, deren Fotos aber erst später bei Nachforschungen im Internet oder von Nachfahren aus den USA gefunden wurden. Ausführliche Register beschließen das Buch. 
The book contents the reconstructed families oft he jews in Laubach and the jews in Ruppertsburg.    
bulletMichelstadt IMG_20150621_0001.jpg (71093 Byte)Brigitte Diersch: 'Und dann war sie weg...'. Das kurze Leben der Doris Katz. In: "gelurt". Jahrbuch für Kultur und Geschichte 2010. Hg. von Kreisarchiv des Odenwaldkreises. Erbach 2009. S. 197-217. Online zugänglich: https://archive.is/LmKf4  
Hinweis: Der Beitrag erschien auch als erweiterter Sonderdruck: "...wir schaufeln ein Grab in den Lüften..." Das kurze Leben der Doris Katz (2. November 1924 - 5. März 1943) Hessen - Holland - Sobibór. Erbach 2010 70 S. (siehe Abbildung links).
dies.: Doris Katz und ihre Familie auf der Flucht vor dem Holocaust, In: "gelurt". Odenwälder Jahrbuch für Kultur und Geschichte 2020. Erbach/Odenwald 2019 S. 39-52. Online zugänglich (pdf-Datei). 
Anmerkung: der Vater von Doris Katz, Hugo Katz, ist in Laubach geboren. 
English: Brigitte Diersch: Doris Katz and her Family between November-Pogrom 1938 and Emigration or Deportation. Translation into English by the autor. December 2019. Supplement to: Das kurze Leben der Doris Katz. Erbach 2010. Eingestellt als pdf-Datei.     Vgl. auch  https://www.dokin.nl/deceased_children/doris-katz-born-2-nov-1924/.      

     
      


 

Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the Holocaust". 
First published in 2001 by NEW YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright © 2001 by Yad Vashem Jerusalem, Israel.

Laubach - Ruppertsburg Hesse.  The community, dating from the early 18th century, numbered 115 (5 % of the total) in 1861, but dwindled to 50 in 1910 und 35 in 1933. On Kristallnacht (9-10 November 1938), the synagogue was vandalized and most of the remaining Jews then left; eight were deported in 1942. 
       
         

                   
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Stand: 30. Juni 2020