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"Synagogen im Kreis Hersfeld-Rotenburg"
Iba (Stadt
Bebra, Kreis Hersfeld-Rottenburg)
Jüdische Geschichte / Synagoge
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
In Iba bestand eine kleine
jüdische Gemeinde bis um 1920. Ihre Entstehung dürfte
mindestens in die Zeit des 18. Jahrhunderts zurückgehen. 1835
wurden in Iba 46 jüdische Einwohner gezählt, 1861 noch 27. Spätestens
um 1920 wurden die in Iba lebenden jüdischen Personen der Gemeinde in Bebra
zugeteilt.
An Einrichtungen hatte die jüdische Gemeinde eine Synagoge (siehe
unten), eine jüdische Schule, ein rituelles Bad und einen Friedhof.
Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war zumindest zeitweise ein jüdischer
Lehrer angestellt, der zugleich als Vorbeter und Schochet tätig war.
1866 wird als solcher A. Heilbrun genannt (Quelle).
Um 1925 lebten nur noch zwei jüdische Personen in Iba.
Von den in Iba geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen
Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Julchen Oppenheim (1866),
Röschen Oppenheim (1870), Willy Oppenheim (1868).
Zur Geschichte der Synagoge
Zunächst war ein Betsaal oder eine ältere Synagoge vorhanden. 1841
konnte die jüdische Gemeinde zu preisgünstigen Bedingungen für etwa 300
Taler ein relativ großes Gebäude kaufen und dieses in der Folgezeit zu einem
jüdischen Gemeindezentrum umbauen. Im Gebäude befanden sich der Betsaal der
Gemeinde mit einer dreiseitigen Empore, ein Schulraum, die Lehrer-
beziehungsweise Vorbeterwohnung, das rituelle Bad und weitere Räume für die
Gemeinde. Die jüdische Gemeinde in Iba bemühte sich im Zusammenhang der Neueinrichtung
einer Synagoge auch um Reformen im Synagogengottesdienst:
Darüber
berichtete die Zeitschrift "Der Israelit im 19. Jahrhundert" in
ihrer Ausgabe vom 10. Juni 1842: "Sehr rühmlich ist das seltene
Beispiel der kleinen Gemeinde in Iba (in Kurhessen). Nicht nur hat sie die
feierlichste Stille und Ordnung beim Gebete eingeführt, sondern auch einen
ordentlichen vierstimmigen Chor errichtet, und selbst die älteren
Gemeindeglieder nehmen mit vielem Ernste teil an dem Gesange. Besonders
angelegentlich um Hebung der Kultus ließ es sich der Gemeindeälteste Eliel
sein. |
Wie lange die Synagoge und die anderen Einrichtungen von der im Laufe der 2.
Hälfte des 19. Jahrhunderts immer kleiner werdenden Gemeinde benutzt wurden,
ist nicht bekannt. Um 1920 wurde das Gebäude an eine nichtjüdische
Familie verkauft und zu einem Wohnhaus umgebaut. Als solches wird es bis heute
genutzt nach einer erneuten umfassenden Renovierung in den 1980er-Jahren.
Adresse/Standort der Synagoge: Neben der Kirche,
unterhalb des Friedhofes
Fotos
(Quelle: Altaras 1988 s. Lit. S. 40.204; Fotos von 2009:
Hahn, Aufnahmedatum 8.4.2009)
Die ehemalige
Synagoge
in den 1980er-Jahren |
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Die ehemalige
Synagoge
im April 2009 |
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Blick auf die
ehemalige Synagoge (links hinter den Bäumen) und die evangelische Kirche
von Iba - vom Friedhof der Gemeinde aus gesehen. |
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Verschiedene
Ansichten des ehemaligen Synagogengebäudes - vom Friedhof aus gesehen |
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Weitere Ansichten
des ehemaligen Synagogengebäudes |
Eingang zur früheren Mikwe
(rituelles Bad) |
Links und Literatur
Links:
Quellen:
Literatur:
| Paul Arnsberg: Die jüdischen Gemeinden in Hessen. Anfang -
Untergang - Neubeginn. 1971. Bd. I, 56 (innerhalb des Artikels zu
Bebra). |
| Thea Altaras: Synagogen in Hessen. Was geschah seit
1945? 1988 S. 40. |
| Studienkreis Deutscher Widerstand (Hg.):
Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der
Verfolgung 1933-1945. Hessen I Regierungsbezirk Darmstadt. 1995 S. 57-58. |
| Pinkas Hakehillot: Encyclopedia of Jewish
Communities from their foundation till after the Holocaust. Germany Volume
III: Hesse - Hesse-Nassau - Frankfurt. Hg. von Yad Vashem 1992
(hebräisch) S. 392 (innerhalb des Artikels zu Bebra). |
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