Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Iba (Stadt Bebra, Kreis Hersfeld-Rottenburg)
Jüdische Geschichte / Synagoge

Übersicht:

bulletZur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
bulletZur Geschichte der Synagoge   
bulletFotos / Darstellungen    
bulletLinks und Literatur   

   

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde             
    
In Iba bestand eine kleine jüdische Gemeinde bis um 1920. Ihre Entstehung dürfte mindestens in die Zeit des 18. Jahrhunderts zurückgehen. 1835 wurden in Iba 46 jüdische Einwohner gezählt, 1861 noch 27. Spätestens um 1920 wurden die in Iba lebenden jüdischen Personen der Gemeinde in Bebra zugeteilt. 
    
An Einrichtungen hatte die jüdische Gemeinde eine Synagoge (siehe unten), eine jüdische Schule, ein rituelles Bad und einen Friedhof. Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war zumindest zeitweise ein jüdischer Lehrer angestellt, der zugleich als Vorbeter und Schochet tätig war. 1866 wird als solcher A. Heilbrun genannt (Quelle).      
    
Um 1925 lebten nur noch zwei jüdische Personen in Iba.
    
Von den in Iba geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Julchen Oppenheim (1866), Röschen Oppenheim (1870), Willy Oppenheim (1868).   
    
    
     
Zur Geschichte der Synagoge                  
     
Zunächst war ein Betsaal oder eine ältere Synagoge vorhanden. 1841 konnte die jüdische Gemeinde zu preisgünstigen Bedingungen für etwa 300 Taler ein relativ großes Gebäude kaufen und dieses in der Folgezeit zu einem jüdischen Gemeindezentrum umbauen. Im Gebäude befanden sich der Betsaal der Gemeinde mit einer dreiseitigen Empore, ein Schulraum, die Lehrer- beziehungsweise Vorbeterwohnung, das rituelle Bad und weitere Räume für die Gemeinde. Die jüdische Gemeinde in Iba bemühte sich im Zusammenhang der Neueinrichtung einer Synagoge auch um Reformen im Synagogengottesdienst

Iba Israelit 19Jh 19061842.jpg (32593 Byte)Darüber berichtete die Zeitschrift "Der Israelit im 19. Jahrhundert" in ihrer Ausgabe vom 10. Juni 1842: "Sehr rühmlich ist das seltene Beispiel der kleinen Gemeinde in Iba (in Kurhessen). Nicht nur hat sie die feierlichste Stille und Ordnung beim Gebete eingeführt, sondern auch einen ordentlichen vierstimmigen Chor errichtet, und selbst die älteren Gemeindeglieder nehmen mit vielem Ernste teil an dem Gesange. Besonders angelegentlich um Hebung der Kultus ließ es sich der Gemeindeälteste Eliel sein.

Wie lange die Synagoge und die anderen Einrichtungen von der im Laufe der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts immer kleiner werdenden Gemeinde benutzt wurden, ist nicht bekannt. Um 1920 wurde das Gebäude an eine nichtjüdische Familie verkauft und zu einem Wohnhaus umgebaut. Als solches wird es bis heute genutzt nach einer erneuten umfassenden Renovierung in den 1980er-Jahren.       
     
     
Adresse/Standort der SynagogeNeben der Kirche, unterhalb des Friedhofes     
    
    
Fotos
(Quelle: Altaras 1988 s. Lit. S. 40.204; Fotos von 2009: Hahn, Aufnahmedatum 8.4.2009)   

Die ehemalige Synagoge 
in den 1980er-Jahren  
Iba Synagoge 020.jpg (93954 Byte) Iba Synagoge 021.jpg (90396 Byte)
   
     
Die ehemalige Synagoge 
im April 2009
Iba Synagoge 173.jpg (90048 Byte)
Blick auf die ehemalige Synagoge (links hinter den Bäumen) und die evangelische Kirche von Iba - vom Friedhof der Gemeinde aus gesehen.   
     
Iba Synagoge 170.jpg (116507 Byte) Iba Synagoge 171.jpg (116925 Byte) Iba Synagoge 172.jpg (127192 Byte)
Verschiedene Ansichten des ehemaligen Synagogengebäudes - vom Friedhof aus gesehen
     
Iba Synagoge 175.jpg (100624 Byte) Iba Synagoge 176.jpg (102310 Byte) Iba Synagoge 177.jpg (108632 Byte)
Weitere Ansichten des ehemaligen Synagogengebäudes Eingang zur früheren Mikwe (rituelles Bad)

  
   
Links und Literatur

Links:  

bulletWebsite der Stadt Bebra  

Quellen:  

Hinweis auf online einsehbare Familienregister der jüdischen Gemeinden Bebra und Iba 
In der Website des Hessischen Hauptstaatsarchivs (innerhalb Arcinsys Hessen) sind die erhaltenen Familienregister aus hessischen jüdischen Gemeinden einsehbar: 
Link zur Übersicht (nach Ortsalphabet) https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/llist?nodeid=g186590&page=1&reload=true&sorting=41              
Zu Bebra sind vorhanden (auf der jeweiligen Unterseite zur Einsichtnahme weiter über "Digitalisate anzeigen"):   
Die Personenstandsregister zu Bebra enthalten auch Angaben zu Personen aus Breitenbach, Diemerode, Iba, Imshausen, Ronshausen und Weiterode   
HHStAW 365,63    Geburtsregister der Juden von Bebra  1827 - 1923  https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v2719762          
HHStAW 365,61    Sterberegister der Juden von Bebra  1827 - 1939   https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v2573910     
HHStAW 365,62    Trauregister der Juden von Bebra  1829 - 1890    https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v2083505      
    
Zu Iba sind vorhanden (auf der jeweiligen Unterseite zur Einsichtnahme weiter über "Digitalisate anzeigen"):    
HHStAW 365,466  Trauregister der Juden von Iba  1827 - 1886; enthält auch Angaben zu Personen aus Baumbach, Ronshausen und Solz  https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v3926566   
HHStAW 365,465   Geburtsregister der Juden von Iba  1827 - 1889; enthält auch Angaben zu Personen aus Baumbach, Imshausen, Ronshausen und Solz    https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v289880    
HHStAW 365,467   Sterberegister der Juden von Iba  1828 - 1885; enthält auch Angaben zu Personen aus Imshausen, Ronshausen und Solz    https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v2719779      

Literatur:  

bulletPaul Arnsberg: Die jüdischen Gemeinden in Hessen. Anfang - Untergang - Neubeginn. 1971. Bd. I, 56 (innerhalb des Artikels zu Bebra).
bulletThea Altaras: Synagogen in Hessen. Was geschah seit 1945? 1988 S. 40.
bulletStudienkreis Deutscher Widerstand (Hg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945. Hessen I Regierungsbezirk Darmstadt. 1995 S. 57-58.
bulletPinkas Hakehillot: Encyclopedia of Jewish Communities from their foundation till after the Holocaust. Germany Volume III: Hesse -  Hesse-Nassau - Frankfurt. Hg. von Yad Vashem 1992 (hebräisch) S. 392 (innerhalb des Artikels zu Bebra).  

     
      

                   
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Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 30. Juni 2020