Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Hochhausen (Stadt Tauberbischofsheim, Main-Tauber-Kreis) 
Jüdischer Friedhof 
  (erstellt unter Mitarbeit von Ralf Knüttel) 
     

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde    
   
Siehe Seite zur Synagoge in Hochhausen  (interner Link)  
   
   
Zur Geschichte des Friedhofes     
   
Die Toten der jüdischen Gemeinde Hochhausen wurden bis 1875 in Külsheim beigesetzt, seit 1876/77 bestand ein eigener Friedhof (westlich des Bahnhofes, erreichbar über Straße "An der Setz" durch Neubaugebiet; Friedhof von Wendeplatz aus erreichbar; Fläche 7,45 a). 
  
Auf dem Friedhof fand am 25. Mai 1877 die erste Beisetzung statt. Ein Zeitungsbericht aus "Die Tauber" berichtete darüber: 
"Der heutige Tag lieferte einen schönen Beweis der hier sich findenden Toleranz, des ungetrübt guten Verhältnisses zwischen Christen und Juden. Es wurde nämlich die erste Leiche auf dem neuen israelitischen Friedhof beigesetzt in den irdischen Überresten eines erst 20 Jahre alten jungen Mannes, der Mitglied unseres Turnvereins war. Den Leichenzug eröffnete der genannte Verein, voran die mit schwarzem Flor behängte Fahne, die beiden christlichen Lehrer. Nach dem Sarg folgte der Rabbiner, neben demselben unser Seelsorger. Hierauf unser Bürgermeister und Gemeinderat und zahlreiche Teilnehmer christlicher und jüdischer Religion. Dieser Akt macht unserer Gemeinde alle Ehre, wie er ein gutes Beispiel sein möge für andere."
   
Der Friedhof lag lange Zeit außerhalb des Ortes, erst seit einigen Jahren liegt er am Rand der damals noch nicht vorhandenen Straße "An der Setz". Es sind 27 Grabstellen vorhanden, wovon drei separat stehen. Ortsvorsteher Werner Schramm gab 2008 eine Dokumentation über den jüdischen Friedhof in Hochhausen heraus. Diese beinhaltet den Belegungsplan des Friedhofes. 
    
    
 
Quelle für die auf dem Friedhof Beigesetzten:     

Hinweis auf online einsehbare Familienregister der jüdischen Gemeinde Tauberbischofsheim 
In der Website des Landesarchivs Baden-Württemberg (Hauptstaatsarchiv Stuttgart) sind die Personenstandsregister jüdischer Gemeinden in Württemberg, Baden und Hohenzollern einsehbar: https://www2.landesarchiv-bw.de/ofs21/olf/struktur.php?bestand=5632     
Zu Tauberbischofsheim sind unter anderem vorhanden:    
J 386 Bü. 575 Tauberbischofsheim Gräberverzeichnis 1877-1925  http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-446796  (hierin eine Dokumentation des jüdischen Friedhofes Hochhausen)      
Hierin Beschreibung des Friedhofes von 1925: "Hochhausen an der Tauber. Der Friedhof liegt an dem westlich vom Bahnhof ansteigenden Hügelgelände, etwa 400 Meter vom Bahnhof entfernt. Er ist mit einer ca. 1 1/2 m hohen Steinmauer umgeben, misst in der Länge ca. 40 m, in der Breite ca. 30 m. Nur etwa 1/8 dieser Fläche ist mit Gräbern belegt. Der andere Teil wird nur noch ganz wenig in Anspruch genommen werden, da die jüdische Einwohnerzahl Hochhausens zur Zeit nur noch 3 Seelen zählt. Es sind 2 Grabreihen, wovon die erste größtenteils stark von Dornengestrüpp überwuchert ist, sodass man an einzelne Steine nur mit Mühe und besonderer Vorsicht herankommen kann; in der ersten Reihe 13, in der 2ten Reihe 10, im ganzen 23 Gräber, das erste Grab datiert aus dem Jahre 1877, und es möge nun das Wesentlichste aus der Schriftentzifferung folgen. Bemerkt sei hierzu noch: während es sonst of möglich ist, aus Friedhofsbüchern das nötige Material herauszuziehen, war diese Möglichkeit hier ausgeschlossen, denn die kleine Gemeinde ist als solche seit langer Zeit aufgelöst, und ein Friedhofsbuch findet sich nicht vor. Meine Notizen sind lediglich den Grabstein-Inschriften entnommen.  
Dokumentation von 1925  
Anmerkung des Webmasters: keine Garantie für die angegebenen Daten, sie wurden ergänzt nach den vorhandenen, teilweise unvollständigen und mehrfach nicht korrekten Angaben der Dokumentation (vermutlich falsch gelesene Daten von den Grabsteinen)!    
Nr  Todestag  Name  Alter   Grabreihe  Grab-Nr.  Bemerkungen 
Mittwoch, 11. Siwan 5637 = 23. Mai 1877   David Rothschild David Ben Aharon   20 Jahre   junger Mann
Freitag, 11. Siwan 5638 = 12. Juli 1878  David Rosenfeld David ben Menachem Arie von Wachbach     Mann 
Mittwoch, 15. Kislew 5639 = 11. Dezember 1878   Keille Bat Jettel Frau des Jehuda Weinstock      Frau 
Sonntag, 7. Cheschwan 5642 = 30. Oktober 1881 Jehuda Ben Schlomo Seew  Löb Rothschild   58 Jahre   Mann (aus Offenbach stammend) 
Freitag, 25. Adar 5642 = März 1882   Mann - wegen des dichten Dornengestrüpps nicht leserlich      I 5   Frau Rothschild, Großmutter zu Emil Stiefel, München 
18.Tischri 5643 = 1. Oktober 1882   Jettle Bat Jaakow, Frau des Schlomo Halewi Rosenstock    6   Frau Jette Rosenstock  
13. Cheschwan 5643 = 26. Oktober 1882   Barbara Sommer   Bichle bat Jaakow von Igersheim   I   Frau  
6. Nisan 5643 = 13. April 1883   Bernhard Rosenstock Issachar ben Josef Zwi Halewi     I   Mann (im Alter) 
4 Ijar 5645 = 19. April 1885   Benedikt Stiefel  Baruch Ben Mordechai     Mann (im Alter) 
10  29. Ijar 5645 = 14. Mai 1885  Hannchen Rothschild  Channa bat David Eschet Schmuel   1835 bis 1885  50 Jahre  I   10   Frau 
11  23. Cheschwan 5656 = 1. November 1885    Salomon Rosenstock Schlomo ben Eliahu     I   11   Mann (im Alter
12  26. Tischri 5649 = 1. Oktober 1888   Frendel Eschet Lew  Rothschild     12    
13  21. August 1889 =  24. Av 1889  Jette Heil Witwe Jettle bat Moredechai Eschet Josef     13   
14   Donnerstag, 11. Adar II 5651 = März 1891   Jehuda Ben Jaakow Weinstock     II  14  Mann  
15  1. Tag Rosch Haschonoh 1892   Samson Rosenstock Samson ben Eliahu      II   15   
16  Dienstag, 10 Nissan 5656 = 24. März 1896   Samuel Rothschild Schmuel ben Joel     II   16   
17  17. Tebet 5658 = 11. Januar 1898  Hannchen Rosenstock Eschet (Frau des) Samson Rosenstock    II   17  Frau  
18  Samstag, 23. Nisan 5661 = April 1901   Theresia Weinstock Treine Frau des Elieser Weinstock  1815 bis 1901  86 Jahre II   18   
19  Mittwoch, 11. Siwan 5664 = 25. Mai 1904   Lazarus Weinstock  Elieser Ben Jaakow     II   19  Mann  
20  15. Tewet 1908   Adolf Wolfinger     II 20  Mann (im besten Mannesalter)  
21  14. Siwan 1909  Isaak Stiefel  Jizchak Ben Baruch  16.6.1833 bis 2.6.1909 II 21  Mann 
22  23. Kisslew 1912   Rosa Rothschild  Resle Bat Schmuel     II 22  Fräulein  
23  Donnerstag, 4. Adar II = 13. März 1913   Elias Rosenstock  Eliahu Ben Josef Zwi Halewi 5.2.1845 - 13.3.1913 II 23  Mann   

   

Lage des Friedhofes

Hochhausen FriedhofPlan.jpg (143489 Byte)
Lage des jüdischen Friedhofes Hochhausen 
(durch Pfeil markiert; Neubaugebiet)
(Topographische Karte aus den 1970er-Jahren)    
Lage des jüdischen Friedhofes in Hochhausen auf dem 
Stadtplan Tauberbischofsheim: oben anklicken und unter
 "Behörden und öffentliche Einrichtungen" weiterklicken zu
 "Friedhof, israel., Hochhausen"
   
Link zu den Google-Maps    

    
Fotos
Neuere Fotos: 
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 22.9.2003)

Hochhausen Friedhof 150.jpg (104180 Byte) Hochhausen Friedhof 156.jpg (84388 Byte) Hochhausen Friedhof 151.jpg (97610 Byte)
Eingangstor   Blick über den Friedhof   Blick über den belegten Teil  
     
Hochhausen Friedhof 154.jpg (80050 Byte) Hochhausen Friedhof 153.jpg (82303 Byte) Hochhausen Friedhof 155.jpg (72740 Byte)
Schön dekorierte Steine  

    
    
Ältere Fotos
(Fotos: Hahn, entstanden Mitte der 1980er-Jahre bzw. die mit *) bezeichneten Fotos Anfang 2001)

Hochhausen Friedhof03.jpg (106428 Byte)  Hochhausen Friedhof09.jpg (87543 Byte)  Hochhausen Friedhof06.jpg (159695 Byte) 
Gesamtansicht des 1875 für eine klein
 gewordene Landgemeinde zu groß
 angelegten Friedhofes
Schild am Eingangstor  Blick über die unbelegt 
gebliebene Friedhofsanlage * 
  
  
     
Hochhausen Friedhof01.jpg (79593 Byte)  Hochhausen Friedhof02.jpg (96040 Byte)  Hochhausen Friedhof04.jpg (128618 Byte) 
Mit schöner Pflanzenornamentik dekorierter Grabstein   Grabstein für Salomon Rosenstock 
(gest. 1885) *
  
    
   Hochhausen Friedhof08.jpg (97764 Byte)     
  Grabstein von Rosa Rothschild 
aus Hochhausen 
  

    
    
Beispiel für die fortschreitende Grabsteinzerstörung (Sandsteinfraß usw.) anhand einer Grabsteingruppe auf dem Friedhof in Hochhausen:   

Hochhausen Friedhof07.jpg (128304 Byte) Hochhausen Friedhof05.jpg (188113 Byte) Hochhausen Friedhof 152.jpg (88640 Byte)
Fortschreitende Erosion: Grabsteingruppe
 Mitte der 1980er-Jahre und
dieselbe Grabsteingruppe 2001 *
  
und 2003

      
       

Links und Literatur

Links:   

Website der Stadt Tauberbischofsheim   
Webseite des Zentralarchivs Heidelberg mit Informationen zum jüdischen Friedhof Hochhausen 
Werner Schramm: Der jüdische Friedhof in Hochhausen. o.O. 2008.  

    
     

                   
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Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 26. Dezember 2015