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Hemsbach (Rhein-Neckar-Kreis)
Jüdische Geschichte / Betsaal/Synagoge
Bitte besuchen Sie - vor allem für aktuelle Informationen
- auch die Website des Fördervereins Ehemalige Synagoge in Hemsbach e.V.
www.ehemalige-synagoge-hemsbach.de
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
(english
version)
In dem bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts zur Kurpfalz gehörenden
Hemsbach bestand eine jüdische Gemeinde bis 1940. Ihre Entstehung geht in die
Zeit des 17. Jahrhunderts zurück. 1661 wird erstmals ein jüdischer
Einwohner genannt. Bis 1687 erfährt man die Namen von 13 Hemsbacher Juden. 1722
lebten neun jüdische Familien, 1731 zehn jüdische Familien mit 59 Personen sowie einem Rabbiner am Ort.
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner
wie folgt: 1825 61 jüdische Einwohner (4,0 % von insgesamt 1.533
Einwohnern), Höchstzahl 1846 mit 142 Personen (etwa 9 % der Gesamtbevölkerung),
1871 140, 1875 111 (6,9 % von 1.604 Einwohnern), 1900 101 (5,1 % von 1.977),
1910 89 (3,5 % von 2.530).
An Einrichtungen hatte die jüdische Gemeinde eine Synagoge (s.u.), eine
jüdische Schule (Konfessionsschule bis 1872, danach Religionsschule; der
Schulraum war seit dem Bau der Synagoge im Erdgeschoss des Synagogengebäudes; die Lehrerwohnung im oberen
Stock), ein
rituelles Bad (im Synagogenhof) und einen Friedhof (Verbandsfriedhof). Zur Besorgung religiöser
Aufgaben der Gemeinde war ein Lehrer angestellt (bis 1872
Elementarlehrer, danach Religionslehrer), der zugleich als Vorbeter und
Schochet tätig war (vgl. Ausschreibungen der Stelle unten). Da die Gemeinde nur
einen relativ geringen Lehrergehalt bezahlen konnte, wechselten die Lehrer nach
1822 sehr häufig. Es werden als Lehrer genannt: Jakob Martge (1822), Jakob Kahn
(1823), Lazarus Aub (1826), Mayer Ellinger (1832), Samuel Friedländer (1833),
Ignaz Deutschländer (1835), Jakob Mahler (1836), Moses Adler (1840-1850, siehe
Mitteilungen unten), Michael
Rothschild (1850, siehe Mitteilung unten, wohnte als erster in der Lehrerwohnung des
Synagogengebäudes), Moses Sinsheimer (1860) und Abraham Rosenbusch (1868, hatte
noch 30 bis 40 Kinder in der Israelitischen Schule zu unterrichten). Nachdem die
Konfessionsschule 1872 (vier Jahre vor der Auflösung der Religionsschulen in
Baden 1876) aufgelöst war, kam es nach einigen Jahren auch zu einer
längeren Besetzung der Religionslehrerstelle durch den Lehrer Samuel Dokow, der von 1881
an in Hemsbach tätig war
und 1921 sein 40-jähriges Ortsjubiläum feiern konnte. Nachdem 1923 Dokow nach
Allenstein in Ostpreußen verzog, wurde wenig später sein
Nachfolger Siegfried Gold. Er war der letzte Lehrer der jüdischen
Gemeinde in Hemsbach.
Seit 1827 gehörte die Gemeinde zum Rabbinatsbezirk Heidelberg.
1852 erbaute Karl Mayer Freiherr von Rothschild (seit 1839 Ehrenbürger Hemsbachs) sich ein
Schloss in englischem Stil mit großer Parkanlage. Seit 1925 ist das
ehemalige Schloss von Rothschild Rathaus der Gemeinde Hemsbach (siehe Fotos
unten).
Im Ersten Weltkrieg fielen aus der jüdischen Gemeinde Moritz Dokow (Sohn
des Lehrers Samuel Dokow, geb. 22.8.1898 in Hemsbach, gef. 8.9.1917), Siegmund
Oppenheimer (geb. 19.11.1893 in Hemsbach, gef. 23.9.1915), Siegmund Pfälzer
(geb. 29.5.1892 in Hemsbach, gef. 25.8.1914) und Julius Simon (geb. 9.4.1892 in
Hemsbach, gef. 15.9.1915). Ihre
Namen stehen auf dem Gefallenendenkmal der Gemeinde vor dem Rathaus (Brunnen).
Um 1924, als zur jüdischen Gemeinde 86 Personen gehörten (3,0 % von
insgesamt 2.876 Einwohnern), waren die Gemeindevorsteher Moses Pfälzer und
Leopold Maas. Als Lehrer, Kantor und Schochet war der bereits genannte
Siegfried Gold in der Gemeinde tätig. Er hatte im Schuljahr 1924/25 10 Kindern
den Religionsunterricht zu erteilen (1932 noch 7 Kinder). An jüdischen Vereinen
gab es den Israelitischen Männerverein (bzw. Männerkrankenverein;
1924 unter Leitung von Moses Oppenheimer mit 21 Mitgliedern, 1932 unter Leitung
von Cäsar Oppenheimer) sowie den Israelitischen Frauenverein (1924 unter
Leitung der Frau von Moses Oppenheimer mit 18 Mitgliedern, 1932 Leiterin Gimmy
Oppenheimer). 1932 gehörten dem Gemeindevorstand an: Moritz Oppenheimer
(1. Vors.), Wilhelm Oppenheimer (2. Vors.), Adolf Plaut (3. Vors.).
An ehemaligen, bis nach 1933 bestehenden Handels- und Gewerbebetrieben sind
bekannt: Zigarrenfabrikant Ernst Günzburger (Pumpwerkstraße 1), Landwirtschaft Leopold Maas
(Schlossgasse 39), Textilwarenhandlung Cäsar Oppenheimer (Schlossgasse 29, abgebrochen), Manufakturwarengeschäft Jakob und Josef Oppenheimer (Handgasse 1), Metzgerei und Schlachterei Louis und Wilhelm Oppenheimer (Bachgasse 61),
Eisenhandlung Julius Ottenheimer (Schlossgasse 28), Zigarrenfabrik Moses Pfälzer & Cie. (Rückgasse
5, daneben Wohngebäude), Jüdische Gastwirtschaft
"Zum Hirsch" Moses Simon (Bachgasse 1, in den 1950er-Jahren
abgebrochen), Firma Pfälzer & Plaut, Großhandel mit Landesprodukten
(Bahnhofstraße 96). Von den genannten Betrieben hatte die Zigarrenfabrik Moses
Pfälzer die größte Bedeutung, da in ihr 100 bis 150 Personen beschäftigt
waren.
Weitere Adressen jüdischer Familien waren: Familie Apfelbaum (Bachgasse 55,
abgebrochen), Familie Jankau (Landstraße 38), Familie Löb Maas I (Schlossgasse
10, danach im Haus Schlossgasse/Ecke Herrengasse), Familie Max Maas
(Alleestraße 10), Familie Julius Mayer (Schlossgasse 21; hier zuvor Wohnhaus
von Familie Samuel Maas, dann Moses Pfälzer; in der Scheune des Anwesens
Inschrift an Balken: "Von Samuel Maas und seiner Ehefrau erbaut
1813"), Familie Mayer und Klara Maas (Schlossgasse 18, abgebrochen),
Familie Kaufmann Moritz Oppenheimer (Bachgasse 106), Familie Karl Pfälzer
(Schlossgasse 44), Wohnhaus Familie Moses Pfälzer (Pumpwerkstraße
4).
1933 wurden noch 54 jüdische Einwohner in Hemsbach gezählt (1,8 % von
3.014 Einwohnern). Auf Grund der Folgen des wirtschaftlichen Boykotts, der
zunehmenden Repressalien und der Entrechtung ist ein Teil von ihnen in den
folgenden Jahren vom Ort verzogen beziehungsweise ausgewandert: 1936 wurden noch
46, 1938 33, 1939 22 jüdische Einwohner gezählt. Mehrfach wurde zwischen 1933
und 1940 Josef Oppenheimer durch Nationalsozialisten misshandelt. Ab 1935 ging
das Geschäftsleben der jüdischen Gewerbebetriebe stark zurück. 1938 wurde die
Zigarrenfabrik von Moses Pfälzer "arisiert". Beim Novemberpogrom 1938
wurde die Synagoge geschändet und beschädigt (s.u.). Die letzten 19 jüdischen
Einwohner wurden im Oktober 1940 nach Gurs
deportiert.
Von den in Hemsbach geborenen und/oder längere Zeit am Ort
wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit
umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Jettchen (Gettchen)
Apfelbaum geb. Oppenheimer (1866), Lina Emrich (1901), Meta Emrich (1900), Julie
Jankau (1869), Rosa Jankau geb. Dannenberg (1864), Betty Königsberger geb.
Pfälzer (1884), Ferdinand Maas (1889), Klara Maas (1883), Friedrich Maas
(1874), Ludwig May (1867), Pauline May (1871), Auguste Mayer geb. Rothschild
(1864), Cäcilie Mayer geb. Rothschild (1866), Emilie Mayer geb. Pfälzer
(1874), Joseph Mayer (1882), Selma Mayer geb. Maas (1886), Cäsar Oppenheimer
(1849), Josef Oppenheimer (1901), Louis Oppenheimer (1880), Simon Oppenheimer
(1877), Sophie Oppenheimer geb. May (1863), Karl Moritz Pfälzer (1895), Zilly
Schack geb. Oppenheimer (1862), Lotte Schlösser (1922), Rosa Schlösser geb.
Simon (1886), Minna Schwarzschild geb. Koschland
(1891).
Für die aus Hemsbach umgekommenen jüdischen Bewohner ist im Gebäude der
ehemaligen Mikwe im Synagogenhof eine Erinnerungsstätte eingerichtet.
Zur Erinnerung an Cäsar Oppenheimer wurde 1990 ein kleiner Platz inmitten von
Hemsbach benannt.
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde
Aus der Geschichte der
jüdischen Lehrer
Ausschreibungen der Stelle des Religionslehrers / Vorbeters / Schochet 1872 /
1876 / 1877
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 29. Mai 1872:
"Zur sofortigen Besetzung ist die Stelle eine Religionslehrers,
Vorbeters und Schächters, mit einem jährlichen Gehalt von 200 Gulden bei
freier Wohnung und erheblichen Nebenverdiensten, besonders durch den
hiesigen Begräbnisplatz, wozu 10 Gemeinden gehören, vakant. Reflektanten
wollen sich an den unterzeichneten Vorstand wenden.
Heinrich Oppenheimer II. Hemsbach bei Wienheim
(Baden)." |
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Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 16. Februar 1876:
"In der hiesigen Gemeinde ist die Stelle eines Religionslehrers,
Vorsängers und Schächters bis zum 1. Mai zu besetzen. Fixer Gehalt ist
500 Reichsmark bei freier Wohnung und Heizung. Nebenverdienste belaufen
sich auf ca. 600 Reichsmark.
Reflektierende wollen sich baldigst an den Unterzeichneten wenden. Ledige
erhalten den Vorzug.
Hemsbach bei Weinheim, 7. Februar 1876 (für verschrieben 1875). Heinrich
Oppenheimer II., Vorstand." |
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Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 24. Mai 1876:
"In hiesiger Gemeinde wird pro 1. September dieses Jahres die Stelle
eines Religionslehrers, Vorbeters und Schächters vakant. Fixer Gehalt ist
500 Mark nebst freier (schöner) Wohnung, sowie ca. 600 Mark
Nebenverdienste. Reflektanten wollen sich baldigst unter Beifügung ihrer
Zeugnisse an den Unterzeichneten werden.
Ledige erhalten den Vorzug.
Hemsbach bei Weinheim (Baden). Der Vorstand Heinrich Oppenheimer II." |
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Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 15. August 1877:
"Die hiesige israelitische Gemeinde sucht einen Religionslehrer,
Kantor und Schochet auf 1. November dieses Jahres mit einem fixen Gehalt
von 6 bis 800 Mark nebst schöner Wohnung und erheblichen
Nebenverdiensten.
Bewerber wollen sich an den Unterzeichneten wenden. Polen und Russen
finden keine Berücksichtigung.
Hemsbach bei Weinheim (Baden), 7. August 1877. Heinrich Oppenheimer II.,
Vorstand." |
Lehrer Moses Adler von Eberstadt wird Lehrer in
Hemsbach (1844)
Anmerkung: Moses Adler war - noch als "Schulkandidat" - bereits
Religionsschullehrer und Vorsänger in Hemsbach.
Anzeige im "Großherzoglich Badischen Anzeige-Blatt für den
See-Kreis" vom 13. November 1844 (Quelle: Stadtarchiv Donaueschingen): "Karlsruhe
[Bekanntmachung]. Die mit dem Vorsängerdienste vereinigte Lehrstelle an
der neu errichteten öffentlichen Schule bei der israelitischen Gemeinde Hemsbach,
im Unterrheinkreise, wurde dem bisherigen Religionsschullehrer und
Vorsänger bei derselben, Schulkandidaten Moses Adler von Eberstadt
übertragen.
Karlsruhe, den 27. Oktober 1844. Der MInisterial-Kommissär:
Christ". |
Hauptlehrer Moses Adler in Hemsbach wechselt an die
Israelitische Schule in Rust - Michael Rothschild von Sennfeld wechselt
von Ittlingen nach Hemsbach (1850)
Anzeige im "Großherzoglich Badischen Anzeige-Blatt für den
See-Kreis" vom 13. März 1850 (Quelle: Stadtarchiv Donaueschingen): "Die
durch die Berufung des Hauptlehrers Moses Adler in Hemsbach an die
öffentliche israelitische Schulstelle in Rust erledigte gleiche Stelle in
Hemsbach wurde dem Schulkandidaten Michael Rothschild von Sennfeld,
bisherigen Religionsschullehrer und Vorsänger bei der israelitischen
Gemeinde Ittlingen, übertragen". |
Ausschreibung der Lehrerstelle nach dem Wechsel von
Lehrer Moses Adler nach Rust (1849)
Anzeige
im "Großherzoglich Badischen Anzeige-Blatt für den See-Kreis"
vom 1. Dezember 1849 (Quelle: Stadtarchiv Donaueschingen): "Durch die
Übertragung der Lehrerstelle an der öffentlichen israelitischen Schule
in Rust an den bisherigen Hauptlehrer an
der öffentlichen israelitischen Schule in Hemsbach (nicht:
Harnsbach), Amtsbezirk Weinheim, Moses Adler, ist Letztere erledigt
worden.
Die berechtigten Bewerber um diese zur ersten gesetzlichen Klasse
gehörige, mit einem festen Gehalte von 175 fl., freier Dienstwohnung oder
dem gesetzlichen Wertanschlage für solche und einem Schulgelde von 48 kr.
für jedes Schulkind verbundene und mit dem Vorsängerdienste vereinigte
Schulstelle, werden daher aufgefordert, mit ihren Bewerbungsgesuchen, nach
Maßgabe der Verordnung vom 7. Juli 1836, unter Anfügung ihrer
Aufnahmescheine und der Zeugnisse über ihren sittlichen und religiösen
Lebenswandel, durch die betreffende großherzogliche Bezirksschulvisitatur
bei der großherzoglichen Bezirksschulvisitatur Weinheim binnen 6 Wochen
sich zu melden." |
40-jähriges Ortsjubiläum von Lehrer Samuel Dokow in
Hemsbach (1921)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 17. März 1921: "Hemsbach
an der Bergstraße, 4. März (1921). Herr Lehrer Dokow, eine durch
reiches jüdisches Wissen in weiteren Kreisen bekannte Persönlichkeit,
blickt auf eine 40-jährige Tätigkeit am hiesigen Orte zurück. Aus
diesem Anlass beabsichtigt die Gemeinde, den 26. März als Jubeltag
festlich zu begehen. Die Dankbarkeit der Gemeinde fand bereits ihren
praktischen Ausdruck in der Gewährung einer angemessenen Teuerungszulage.
Wir beglückwünschen den Jubilar und die
Gemeinde." |
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Fotos zur Lehrerfamilie
Dokow
(Quelle: Die Hemsbacher Synagoge 1988) |
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Religionslehrer Samuel Dokow,
von 1881 bis
1923 in Hemsbach, danach nach Allenstein
in Ostpreußen
verzogen, 1931 nach
Palästina ausgewandert. |
Betty Dokow geb.
Schellenberg
(geb. in Goddelau)
mit den Kindern Cilly, Moritz
(im Ersten Weltkrieg gefallen)
und Benny |
Über den letzten Lehrer der jüdischen Gemeinde:
Siegfried Gold
Nachdem Samuel Dokow im Juni 1923 mit seiner Familie Hemsbach
verlassen hat, kam im September 1924 Siegfried Gold als jüdischer Lehrer
und Seelsorger nach Hemsbach. Siegfried Gold war am 22.9.1880 in
Wüstensachsen geboren. Seine Frau
Betty geb. Heumann stammte aus Hoffenheim
und war am 1.11.1885 geboren. Das Ehepaar Gold brachte den Sohn Armin
(geb. 12.10.1913) und die Tochter Hildegard (geb. 26.2.1910) aus
Hoffenheim mit. Im Fremdenbuch der Gemeinde Hemsbach ist als Beruf des Vaters
"Judenlehrer" angegeben. Armin Gold lernte den Beruf eines Kaufmanns. Die
Tochter Hilde besuchte 1923 die Töchterschule und danach die Handelsschule Stock
in Mannheim. Anschließend war sie als Kontoristin bei Julius Oppenheimer in der
Schloßgasse tätig. Sie erinnert sich gerne an ihre Jugendjahre, wie z. B. an die
Veranstaltungen und. Maskenbälle des "Liederkranz" und des Fußballvereins. Dort
lernte sie auch ihren späteren Mann Max Maas kennen. Dieser wurde am
14.8.1904 in Hemsbach als Sohn des Handelsmannes Leopold Maas und seiner
Ehefrau Mina geb. Frohmann geboren. Am 19.3.1931 schlossen Max und Hilde
die Ehe. Ihr Vater Siegfried war Trauzeuge; die Trauung nahm ein Rabbiner von
außerhalb vor. Zuerst wohnten die Brautleute bei den Eltern der Braut in der
Synagoge, danach bezogen sie in der Alleestraße die erste Etage im Haus der
Familie Schreckenberger. Am 3.4.1932 wurde ihnen die Tochter Renate Carmen
geboren. Durch die Machtübernahme Hitlers im Jahr 1933 wurde das Leben für
die Familien Gold und Maas zunehmend gefährdet. Deshalb wanderten sie alle im
Laufe des Jahres 1936 in die USA nach New York oder Brooklyn aus. Hier lebte sie
noch in den 1980er-Jahren alleine bei New York. Alle ihre Angehörigen sind
bereits gestorben. Sogar ihre Tochter verlor sie schon 1949. Hilde Gold-Maas war
mehrfach zu Besuch in Hemsbach (zuletzt 1981). Sie kam mit älteren Hemsbachern
zusammen.
Seit
1924 war Lehrer der jüdischen Gemeinde in Hemsbach Siegfried Gold.
Er lebte mit seiner Familie (der Sohn Armin ist noch in Hoffenheim
geboren, gest. 1964) bis 1936 in der Lehrerwohnung des
Synagogengebäudes. 1936 konnte die Familie Gold in die USA emigrieren, wo
Siegfried Gold eine neue Existenz aufbaute. Er arbeitete zeitweise als
Gerber, dann verkaufte er Strickwaren. Später gehörte ihm ein eigenes
Unternehmen.
Der in den USA geborene Sohn von Armin Gold - Harvey Gold - war
im April 2014 zu Besuch in Hemsbach. Dazu Artikel von Verena Müller-Rohde
in den Weinheimer Nachrichten vom 29. April 2014: "Auf
den Spuren von 'Opa' und 'Oma'". |
Aus dem jüdischen Gemeindeleben
Wohltätige Unterstützungen durch Baron Karl Mayer von Rothschild (1853)
Vgl. auch Berichte in der Zeitschrift
"Der Israelit" zum Tod von Freiherr Wilhelm Carl von Rothschild
(gest. 1901; Sohn von Karl Mayer von Rothschild; interner Link) .
Aus
einem Bericht mit Mitteilungen aus Baden in der "Allgemeinen Zeitung
des Judentums" vom 31. Januar 1853: "Wenn wir auch nicht von Stiftungen
wohltätiger Israeliten zu Gunsten beider Konfessionen aus unserm Lande (sc.
Baden) berichten können (s. AZJ No. 29 vorigen Jahres), so können wir
doch von der Wohltätigkeit edler Glaubensgenossen erzählen. Herrn Baron Karl
Mayer von Rothschild ist in Hemsbach, Rabbinatsbezirk Heidelberg
begütert und seine diesem Orte zuteil werdenden Unterstützungen zeigen
das reiche Herz des reichen Mannes. Als vor einigen Jahren die Gemeinde
eine neue Synagoge baute, erhielt sie von der Familie des Barons die
ansehnliche Beisteuer von 2.000 Gulden. Und als jüngst der Herr Baron von
der auf der Synagoge noch haftenden Schuldenlast der Gemeinde Kenntnis
erhielt, übernahm er diese Schul von 2.500 Gulden unter Verhältnissen,
die einem Geschenke gleich kommen. Die Armen des Ortes ohne Unterschied
der Konfession erhalten zu bestimmten Zeiten im Jahre namhafte
Unterstützungen. Die Schulen und ihre Lehrer werden alljährlich zu
Weihnachten von der Frau Baronin mit Geschenken bedacht. Auch die
israelitischen Armen der Umgegend erhalten durch Vermittelung eines
Dritten von Zeit zu Zeit ansehnliche
Almosen." |
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Baron Karl Mayer von
Rothschild
(1788 in Frankfurt - 1855 in Neapel): war seit
1839
Ehrenbürger von Hemsbach
(Foto aus: Die Hemsbacher Synagoge. 1988) |
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Berichte zu
einzelnen Personen aus der Gemeinde
Zum Tod von Moritz Pfälzer (geb. 1848 in Hemsbach),
Vizepräsident der Vereinigen jüdischen Wohlfahrtsorganisationen (USA, 1913)
Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt"
vom 4. April 1913: "Philadelphia. Moritz Pfälzer
(geboren 1848 zu Hemsbach in Baden [für Bayern], Vizepräsident
der Vereinigten jüdischen Wohlfahrtsorganisationen (Federation of Jewish
Charities) und bekannter Philanthrop, ist verschieden." |
Diamantene Hochzeit (60-jähriges Ehejubiläum) von Herz
Maas und Rickchen geb. Wimpfheimer (1927)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 12. Mai 1927: "Hemsbach
(Bergstraße), 10. Mai (1927). Am 7. Mai konnten - mit Gottes Hilfe -
Herr Herz Maas und Ehefrau Rickchen geb. Wimpfheimer das seltene Fest des
60-jährigen Ehejubiläums feiern. Der Jubilar ist 87, die Jubilarin 84
Jahre alt und beide noch rüstig. 60 Jahre haben sie ein echt jüdisches
Haus geführt, in dem Frömmigkeit und Wohltätigkeit geübt und
den Kindern eingepflanzt wurden. Allsabbatlich kann man das altehrwürdige
Paar Hand in Hand zum Gotteshause wandern sehen, das sie meistens als
erste betreten. Lange Jahre war die Jubilarin 1. Vorsteherin des
Israelitischen Frauenvereins und hat es bis heute wohl kaum einmal versäumt,
an Kranken und Sterbenden Wohltätigkeit zu üben. 5 Kinder, 17
Enkel und 4 Urenkel ließ Gottes Güte sie heranwachsen sehen. Dem
Jubelpaar rufen wir zu: sei stark und fest bis 120 Jahre!"
|
Zum Tod des Zigarrenfabrikanten Moses Pfälzer (1927)
Anmerkung: im Artikel wird versehentlich Heinsbach statt Hemsbach
geschrieben.
Artikel in der "Jüdischen Wochenzeitung" für Kassel, Kurhessen
und Waldeck"
vom 11. November 1927: "Hemsbach an der Bergstraße. Hier
starb drei Tage vor seinem 70. Geburtstag Herr Moses Pfälzer, in
Firma M. Pfälzer u. Cie., Zigarrenfabrik in Heimsbach. Der Verstorbene
war lange Vorsteher der jüdischen Gemeinde und 1. Verwalter des über 300
Jahre alten jüdischen Friedhofes dasebst. Weit und breit war er beliebt
und geachtet. Seine außergewöhnlichen großen Kenntnisse wurden von
allen Seiten anerkannt. Am Grabe hielt Herr Bürgermeister Halblaub aus
Hemsbach einen ausgezeichneten Nachruf, wie man in selten findet. Er
schilderte den Verstorbenen als einen ganz außergewöhnlichen Menschen,
der sehr viel für seine Heimatgemeinde gewirkt und geschaffen habe. Mit
großem Fleiß hat er aus kleinen Verhältnissen ein Unternehmen
geschaffen, das weit über die Grenzen der Heimat in hohem Ansehen steht.
Über 25 Jahre war er Mitglied des Bürgerausschusses. In tiefster Trauer
steht heute die Gemeinde am Grabe eines ihrer Besten." |
Zum Tod von Moses Oppenheimer (1929)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 21. November 1929: "Hemsbach
(Bergstraße), 8. November (1929). Einen schweren Verlust hat die hiesige
jüdische Gemeinde durch den Tod von Moses Oppenheimer erlitten. Sein Tod
hat eine Lücke gerissen, die noch lange schmerzlich empfunden werden
wird. Bekleidete er auch kein führendes Amt, so war er doch von größtem
Einfluss auf unser religiöses Gemeindeleben. Er war nicht nur für sich
ein pünktlicher und fleißiger Besucher des Gottesdienstes, sondern auch
seinem Einfluss ist es zu danken, dass fast täglich wenigstens abends ein
Minjan zustande kam. durch Wort und Beispiel feuerte er die Jugend
zum regelmäßigen Besuch des Gotteshauses an. Er war ein Jehudi vom alten
Schlag. Rechtschaffenheit und Fleiß waren seine markantesten
Charakterzüge. Getragen war sein ganzes Wesen von einer tief gefühlten
Religiosität. Seine Wahrheit (gemeint: Religion) war ihm Stab und
Stütze in allen Lebenslagen und sein Herz hängte mit allen Fasern an den
Vorschriften seiner Religion und den althergebrachten Gebräuchen.
Seinen Kindern gab er ein gutes Beispiel der Elternverehrung. Selbst schon
mehrfacher Familienvater hing er mit inniger Liebe und Hochschätzung an
seiner Mutter und so durfte er auch gleich Liebe und Verehrung durch seine
Kinder erfahren. Welcher Hochachtung und Wertschätzung er sich auch bei
seinen andersgläubigen Mitbürgern erfreute, kam bei seiner am 2. Tag
Rosch Hachodesch (sc. dann war die Beisetzung wohl am 2. Cheschwan = 5.
November 1929) erfolgten Beerdigung durch die enorme Beteiligung der
hiesigen christlichen Einwohner und der aus den nächsten Nachbardörfern
zum Ausdruck. Herr Lehrer Gold bedauerte es aufrichtig, dem wackeren
Jehudi, der als Muster des Fleißes, der Rechtschaffenheit und der
Frömmigkeit bezeichnete, wegen des Rosch-Hachodesch (Monatsbeginns)
keinen Nachruf widmen zu können. Möge Gott die Witwe und die
Kinder trösten. In der jüdischen Gemeinde wir Moses Oppenheimer
unvergessen bleiben. Seine Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens." |
Über Cäsar Oppenheimer (Hemsbach 1849 - Gurs
1940)
Nach Cäsar Oppenheimer ist im Ort des
"Cäsar-Oppenheimer-Platz" benannt. Über ihn ist bei
Hundsnurscher/Taddey s. Lit. S. 132 zu lesen: "Unter den
Stoffhändlern (in Hemsbach) genoss Cäsar Oppenheimer besonderes Ansehen.
Um die Jahrhundertwende (sc. um 1900), galt er als der reichste Mann in
Hemsbach. Er half vielen Nichtjuden finanzielle, ohne hypothekarische
Sicherheit dafür zu verlangen. Durch den Ersten Weltkrieg und die
Inflation zerrann sein Vermögen. Er ließ sich dadurch nicht beirren und
arbeitete bis in sein hohes Alter als Stoffhändler. Bei der Bevölkerung
war der gütige und hilfsbereite Mann sehr beliebt. Ihr heftiger Protest
konnte trotzdem nicht verhindern, dass der 91-jährige nach Gurs
deportiert wurde, wo er schon am 3. Dezember 1940 den schweren Strapazen
erlag". |
Zur Geschichte des Betsaales / der Synagoge
Spätestens in der ersten Hälfte
des 18. Jahrhunderts war auf Grund der Zahl der jüdischen Einwohner ein Betsaal
vorhanden. Ob dieser zunächst in einem jüdischen Privathaus eingerichtet wurde
oder damals schon in einem Anbau zum Wehrtorhaus (Werretor, Pfälzische Zollstätte),
ist nicht bekannt. Hier war er jedenfalls in der zweiten Hälfte des 18.
Jahrhunderts. Das "Werretor" stand in der westlich um den Ort führenden
Dorfmauer an der "Gemein Gaß" (ungefähr heutige Bachgasse). 1797 musste die jüdische
Gemeinde ihren Betsaal für 70 Gulden verpfänden. Danach fanden die
Gottesdienste in einem Privathaus statt.
1843 kaufte die jüdische Gemeinde unter ihrem damaligen Vorsteher Max Pfälzer im Ortskern von Hemsbach das heutige Grundstück Mittelgasse 16 und ließ es im folgenden Jahr durch den Geometer Stautz vermessen. Sein Grundstücksplan ist bis heute erhalten.
1845 wurden von Baumeister Valentin Fuchs Pläne für eine Synagoge mit Schule, Lehrerwohnung und einem Badhaus angefertigt, die
mit dem Bau des jüdischen Gemeindezentrums 1847/48 umgesetzt werden konnten. Das Gebäude wurde im Rundbogenstil erbaut. Im zweigeschossigen Hauptbau befand sich im östlichen Teil der Betsaal mit einer Frauenempore. Im westlichen Teil war im Erdgeschoss die Lehrerwohnung untergebracht. Über dem Eingang zum Synagogengebäude wurde als Inschrift ein (hebräisches) Zitat aus 1. Könige 8,38ff angebracht:
"Jedes Gebet und Flehen eines jeden einzelnen Menschen, der inne wird und die Not seines Herzens erkennt, und seine Hände zu diesem Haus erhebt, das höre du im Himmel, dem Ort deines Wohnens, verzeih und führe es aus". An der Südseite des Synagogenhofes wurde ein Badhaus mit rituellem Bad erstellt.
Der Baumeister der Hemsbacher Synagoge Valentin Fuchs (1813-1850) war ein Schüler des großen badischen Baumeisters der Romantik Heinrich Hübsch (1795-1863). Wie der Bau der Synagoge finanziert wurde, ist im einzelnen nicht bekannt,
eine beträchtliche Summe von 2.000 Gulden schenkte jedoch der in Hemsbach seit 1839 lebende Karl Meyer Freiherr von Rothschild zum
Bau der Synagoge. Seine Familie erhielt einen Ehrenplatz in der neu erbauten Synagoge.
Als um 1850 die Gemeinde immer noch beträchtliche Restschulden hatte, übernahm
diese großenteils wieder Freiherr von Rothschild.
1895 traf die jüdische Gemeinde ein schweres Brandunglück. In der Nachbarschaft brach auf Grund einer Brandstiftung in einem landwirtschaftlichen Anwesen ein Feuer aus, dem insgesamt fünf Scheunen, mehrere Ställe sowie die Synagoge zum Opfer fielen. Der Brand in der Synagoge konnte zwar bald gelöscht werden, dennoch musste in den folgenden Monaten ein komplett neuer Dachstuhl erstellt werden; das Dach wurde mit Tonfalzziegeln neu eingedeckt.
Die Synagoge wird "ein Raub der
Flammen" (1895)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 29. April 1895: "Aus
Baden. In Hemsbach, Amt Weinheim, ist ein Brand während der jüngsten
Feiertage ausgebrochen, der mehrere Scheuern in Asche legte; infolge
dessen wurde auch die anstoßende Synagoge ein Raum der Flammen. Die
heiligen Fahrnisgegenstände konnten gerettet werden. Die Synagoge ist
noch nicht alt und hatte bei dem Neubau der selige Baron Herr Anselm von
Rothschild einen großen Teil der Baukosten bezahlt, da er hier ein
Landgut mit Schloss besessen. In der Synagoge hatte derselbe einen eigenen
Platz, welcher auf dessen Erben übergegangen ist. L." |
Kleinere Umbauten und Renovierungen wurden 1906 vorgenommen.
Beim Novemberpogrom 1938 brachten auswärtige
SA-Leute am 10. November 1938 in der Synagoge eine Sprengladung zur Explosion,
wodurch beträchtliche Zerstörungen angerichtet wurden. Eine Inbrandsetzung des
Gebäudes wurde durch Nachbarn verhindert, die ein Übergreifen der Flammen auf
andere Gebäude befürchteten. Daraufhin wurden Gebetbücher, Ritualgegenstände
und andere Einrichtungsgegenstände in den Hof geworfen und dort angezündet.
In das Gebäude zog wenig später eine Matratzenfabrik mit
ihrem Lager ein. Nach 1945 wurde es als Unterkunft für Flüchtlingsfamilien
verwendet, nach 1960 bis 1984 für Sozialwohnungen ausländischer Mitbürger.
Der ehemalige Betsaal wurde durch Trennwände und Zwischenböden völlig verändert.
Ende der 1960er-Jahre wollte man noch mit einem Teil der Hemsbacher Altstadt
auch die ehemalige Synagoge abreißen, um neue Wohnhäuser zu bauen.
Erste Überlegungen für eine sinnvollere Nutzung des baulich inzwischen völlig heruntergekommenen Gebäudes wurden
um 1980 angestellt. 1981 erwarb die Stadt die ehemalige Synagoge. 1982 wurde sie als Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung in das Denkmalbuch eingetragen und genießt seitdem den Schutz nach § 12 des Denkmalschutzgesetzes von Baden-Württemberg. 1982 begann eine Projektgruppe der Schiller-Hauptschule, eine Dokumentation zur Geschichte der jüdischen Gemeinde in Hemsbach zu erstellen, die 1984 abgeschlossen und der Öffentlichkeit vorgestellt werden konnte. 1984 bildete sich ein "Förderverein Ehemalige Synagoge in Hemsbach e.V." (erste Vorsitzende war Margret Richter). Die Restaurierungsarbeiten unter dem Architekten Friedrich Reidel konnten 1985 beginnen.
Die Mitglieder des Vereins und Schüler der Hemsbacher Haupt- und Realschule unternahmen im Juli 1985 eine große Entrümpelungsaktion, um die sich im Gebäude seit 1942 angesammelten großen Gerümpelmengen auszuräumen. Die Restaurierungen wurden im
Herbst 1987 mit der Erneuerung des Badhauses abgeschlossen. Ziel der Arbeiten war es, den alten Zustand der Gebäude soweit wie möglich wiederherzustellen.
Am
14. September 1987 wurde die restaurierte ehemalige Synagoge wieder eingeweiht (Titel der Einladung siehe links). Der Betsaal dienst seitdem für kulturelle Zwecke, die der Würde des Hauses entsprechen. Das ehemalige Badhaus ist zur
Gedenkstätte für die ehemalige jüdische Gemeinde hergerichtet. In ihr finden sich auch Gedenktafeln mit den Namen der in den Vernichtungslagern umgekommenen Hemsbacher Juden. |
Anmerkung: Eine aus der
Synagoge 1938 gerettete Torarolle befindet sich in einer Synagoge in Tom's River
(USA).
Anschrift des Synagogengebäudes:
Mittelgasse 16
Fotos
Historische Fotos:
Historische Fotos der Synagoge sind nicht bekannt,
eventuelle Hinweise bitte an den
Webmaster von Alemannia Judaica: Adresse siehe Eingangsseite |
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Vor der Synagoge 1936
(Quelle: Die Hemsbacher Synagoge,
Hrsg. von Edwin H. Höhn 1988 s.
Lit.) |
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1936 stellten sich jüdische
Männer von Hemsbach zu einem Foto auf der Treppe
zur Synagoge auf; von
links: Moses Simon, Wilhelm Oppenheimer, Hermann Simon,
Caesar
Oppenheimer, Ernst Günzburger, Moritz Oppenheimer, Lehrer Siegfried Gold,
unbekannt, Oppenheimer, Josef Oppenheimer, Theo Pfälzer, Adolf Plaut,
Meier Plaut und Karl Pfälzer. |
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Fotos nach 1945/Gegenwart:
Foto
um 1965
(Quelle: Hundsnurscher/Taddey s. Lit. Abb. 93) |
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Blick auf die hohen Fenster
des
ehemaligen Betsaales |
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Fotos
1984 vor der
Restaurierung
(Fotos: Hahn) |
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Die ehemalige Synagoge dient
als Notunterkunft |
Die charakteristischen
Rundbogenfenster des Betsaales |
Der Eingang mit
der Portalinschrift |
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Die ehemalige Mikwe
(rituelles Bad) |
Blick von der Mittelgasse; links
das Gebäude der Mikwe |
Die ehemalige Synagoge überragt
noch immer die umliegenden Häuser |
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Fotos
Sommer 1987 nach Abschluss der
Restaurierung:
(Fotos: R. Rasemann) |
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Gesamtansicht des Gebäudes |
Blick in den ehemaligen Betsaal |
Blick über die Frauenempore |
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Die ehemalige Mikwe - noch
vor der Restaurierung
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Die Portalinschrift, Zitat aus 1. Könige 8,38:
"Jedes Gebet und
Flehen eines jeden einzelnen
Menschen, der inne wird und die Not seines
Herzens erkennt, und seine Hände zu diesem
Hause erhebt, das höre du im
Himmel, dem Ort
deines Wohnens, verzeih und führe es aus."
Erbaut im
Jahre (5)605 (= 1845 n.d.Z.) |
Über der Eingangstüre: Portalinschrift
(siehe links) und Fenster der
ehemaligen Lehrer-/Vorsängerwohnung |
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Innenaufnahmen |
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Blick zur seitlichen
Frauenempore |
Blick zur Decke und dem
modernen Leuchter |
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Fotos
1987 - Restaurierung
des Badhauses |
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Das Badhaus wurde
erst nach Fertigstellung des Hauptgebäudes restauriert |
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Fotos
2003/04:
(Quelle für obere Zeile: www.hemsbach.de;
Fotos darunter: Hahn, Aufnahmedatum 11.9.2003
bzw. mit *) von J. Krüger, Karlsruhe, Sommer 2004) |
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Synagogengebäude
von Westen |
Blick von der Mikwe
zum Synagogeneingang |
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Hinweisschild zur ehemaligen
Synagoge |
Blick von der gegenüber
liegenden Kirche* |
Blick auf die Nordfassade* |
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Links des Eingangs der
frühere Schulsaal,
darüber die Lehrerwohnung* |
Die Südseite
des Gebäudes |
Die Portalinschrift* |
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Die ehemalige
Mikwe
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Der Schaukasten für die
Veranstaltungen in der
ehemaligen Synagoge |
Gedenkstein
zur Erinnerung an den
großen Brand von 1895, der am
10. November 1938 von der SA
demoliert wurde |
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Fotos
Frühjahr
2010 (Fotos: Michael Ohmsen; hochauflösende Fotos können über
folgende Links angesehen werden: www.panoramio.com/photo/36486511, www.panoramio.com/photo/36487414,
www.panoramio.com/photo/36487428
und www.panoramio.com/photo/36487446) |
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Wegweiser zur Synagoge
an der Mittelgasse |
Die Portalinschrift
(Text siehe oben) |
Gedenkstein zur
Erinnerung an den
großen Brand von 1895, der am
10. November 1938 von der
SA demoliert wurde |
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Fotos vom Frühjahr
2020 |
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Die ehemalige Synagoge
von der
katholischen Kirche aus gesehen |
Links der Schulraum und
die Lehrerwohnung;
rechts die ehemalige Synagoge |
Informationen zur
jüdischen
Geschichte in Hemsbach |
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Hinweistafel |
Das Synagogengebäude von
Norden |
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Die Portalinschrift
(siehe oben) |
Die ehemalige Mikwe
(rituelles Bad) |
Blick durch das Fenster |
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Die
Erinnerungsstele von Harald Priem DE-STRUK-TI-ON im Hof vor dem
Synagogengebäude. Zum Künstler:
https://haraldpriem.jimdofree.com/
Im Inneren des aus Spezialbeton gegossenen Hohlzylinders stehen die Namen
der aus Hemsbach deportierten und ermordeten jüdischen Personen.
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Das Rathaus in Hemsbach - 1852 erbaut von Karl Mayer Freiherr von Rothschild als
privates Schloss in englischem Stil
mit großer Parkanlage; seit 1925 Rathaus
der Gemeinde Hemsbach
(Fotos: obere Zeile: Jürgen Krüger, Karlsruhe im Sommer
2004; die Aufnahmen der Namen der Gefallenen des Denkmals von Michael Ohmsen im
Frühjahr 2010; mit *)
Fotos von Hahn, Aufnahmedatum 29.4.2020)
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Das ehemalige Rothschild'sche
Palais; auf dem Brunnen vor dem
Rathaus (Fotos Mitte und rechts) sind auch die
vier Gefallenen des Ersten Weltkrieges aus der
jüdischen Gemeinde verzeichnet |
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Hinweistafeln zur
Geschichte des Rathauses / des ehemaligen Schlosses Rothschild
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Brunnen zur Erinnerung
an die Gefallenen
des Ersten Weltkrieges |
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Das ehemalige
"Schloss Rothschild", heutiges Rathaus Hemsbach; links von Norden, rechts
von Süden |
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Widmungsinschrift
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Erinnerung an Julius
Sommer
(gef. 15.9.1915) |
Erinnerung an Moritz Dokow
(gef. 8.9.1917) |
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* |
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Erinnerung an Sigmund
Oppenheimer
(gef. 21.9.1915) |
Erinnerung an
Sigmund Pfälzer (gef. 24.8.1914) |
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"Stolpersteine"
in Hemsbach - fotografiert im Frühjahr
2010; Fotos mit *
von Hahn, Aufnahmedatum 29.4.2020;
Foto mit ** von S. Frowein, Aufnahmedatum
11.5.2020)
von Michael Ohmsen (hochauflösende Fotos können über die folgenden
Links angesehen werden: www.panoramio.com/photo/36486473,
www.panoramio.com/photo/36486476,
www.panoramio.com/photo/36486487, www.panoramio.com/photo/36486497,
www.panoramio.com/photo/36487512,
www.panoramio.com/photo/36487524,
www.panoramio.com/photo/36488161,
www.panoramio.com/photo/36488191,
www.panoramio.com/photo/36488204, www.panoramio.com/photo/36488214
und www.panoramio.com/photo/36488225.
Informationen zu den 2008/09 verlegten "Stolpersteinen" in
Hemsbach und zu den an sie erinnernden Personen auf einer
Seite
der Website des "Fördervereins Ehemalige Synagoge in Hemsbach e.V." |
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Bachgasse 1: für Rose
Schlösser geb.
Simon (1886) und Lotte Schlosser (1922) |
Bachgasse 55: für Jettchen
Apfelbaum
geb. Oppenheimer (1866) |
Bachgasse 61: für
Louis Oppenheimer (1880) |
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* |
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** |
Handgasse 1: für Ludwig Mai
(1887),
Pauline Mai (1870), Sophie Oppenheimer
(1888) und Josef
Oppenheimer (1909) |
Landstraße 21: für Regina Mannheimer
geb. Emrich
(1868)
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Landstraße 38: für Rosa
Jankau
geb. Danneberg (1864) und
Julie Jankau (1869) |
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Schlossgasse 10: für Cäsar
Oppenheimer
(1849) und Laura Eschelbacher (1888) |
Schlossgasse 14: für
Friedrich Maas (1874)
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Schlossgasse 18: für Josef
Mayer (1882),
Selma Mayer geb. Maas (1886) und Klara Maas (1883) |
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* |
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*
* |
Schlossgasse 39: für
Julius Oppenheimer (1889) |
Schlossgasse 44:
für Karl Pfälzer (1895), Irmgard Pfälzer (1923),
Beate Pfälzer (1926) und Helene Pfälzer geb. Plaut (1896) |
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Erinnerung an Cäsar
Oppenheimer
(1849-1940)
(ein hochauflösendes Foto von
M. Ohmsen über den Link
www.panoramio.com/photo/36488171) |
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Hinweistafel am
"Cäsar-Oppenheimer-Platz":
"Hier stand das Wohnhaus des Synagogenrats Cäsar Oppenheimer,
geb. 15.06.1849 in Hemsbach, gest. 03.12.1940 in Gurs" |
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Erinnerungsarbeit
vor Ort - einzelne Berichte
Juni 2011:
Ein Gedenkstein für das zentrale Gurs-Denkmal in
Neckarzimmern sowie in Hemsbach wird von Schülern erstellt |
Foto
links von Schilling: Sie wollen nicht vergessen und an die deportierten Juden erinnern, indem sie sich am Mahnmal-Projekt beteiligen. Pfarrer Winfried
Wehrle mit einer SchülerInnengruppe.
Artikel in den "Weinheimer Nachrichten" vom 5. Juni 2011 (Artikel):
"Sie behauen Steine, um nicht zu vergessen.
Hemsbach. Weinheim besitzt bereits einen Gedenkstein. Lützelsachsen, Dossenheim und Schriesheim auch. Hemsbach möchte ebenfalls ein Glied in der Mahnmal-Projekt-Kette für die deportierten badischen Juden nach Gurs werden.
Als die Steine in der unmittelbaren Nachbarschaft entstanden, war für die evangelischen und katholischen Kirchengemeinden Hemsbach, Laudenbach und Sulzbach sowie die Freikirchliche Gemeinde Hemsbach klar, auch aktiv zu werden. "Ja, wir wollen ebenfalls einen Stein erstellen", so der katholische Pfarrer Winfried Wehrle. "Wir wollen Jugendliche aktiv einbeziehen, um die dunkle Vergangenheit aufzuarbeiten", ergänzt der Geistliche. Fortan suchte man Projektpartner. Zunächst gab es die Idee, dies mit den Pfadfindern umzusetzen.
Mehr Jugendliche erreichen. Die Kirchen wollten bei ihrer Erinnerungsarbeit aber noch mehr Jugendliche ins Boot nehmen. Und so fand man im Bergstraßen-Gymnasium den idealen Partner. Studienrätin Isabelle Ferrari übernahm mit Kollegen die Projektleitung vom Bergstraßen-Gymnasium; die Kirchen sind die örtlichen Träger und Bürgermeister Volker Pauli fungiert als Schirmherr. Der Verein "Ehemalige Synagoge" zeigte sich ebenfalls erfreut über diese Initiative zum Mahnmalprojekt, sodass es in der Stadt eine breite Unterstützung für dieses Vorhaben gibt.
Anfang April wurden die Neunt- und Zehnklässler in einem ersten Schritt von Jürgen Stude von der Abteilung Jugend- und Friedensarbeit der Badischen Landeskirche über die Deportation am 22. Oktober 1940 unterrichtet. Der zweite Schritt war der Vortrag des Zeitzeugen Dr. Kurt Maier am 16. Mai im Pater-Delp-Gemeindehaus. Weitere Schritte sind die Fahrt nach Neckarzimmern, das Behauen der Steine sowie die Klärung des Standorts.
Die Erinnerungssteine (Größe 50x50x100 Zentimeter) werden in zweifacher Ausgabe gefertigt. Der eine Stein wird in der betreffenden Gemeinde als Mahnmal aufgestellt, der andere in
Neckarzimmern, wo 2002 auf dem Gelände der evangelischen Jugendtagungsstätte ein 25 Quadratmeter großer Davidstern in die Erde eingelassen wurde.
Standort noch klären. Bei der Materialauswahl waren sich Ferrari und Wehrle recht schnell einig. Passend zur Region würden sie gerne Odenwaldsandstein verwenden. Dieser Stein besitzt den Vorteil, dass er gut bearbeitet werden kann.
Die Frage nach dem Standort für den Gedenkstein ist hingegen noch nicht geklärt. Hier gibt es noch abschließende Gespräche zwischen Verwaltung, Gemeinderat, Kirchen und Schule. Für Pfarrer Wehrle sei der Rathausplatz denkbar. "Ich bin aber für alles offen", ergänzt er. Nach dem Gespräch mit Bürgermeister Pauli wurden zwei Plätze in der Stadt als weniger geeignet angesehen. Dabei handelt es sich um den Bereich an der ehemaligen Synagoge sowie den Cäsar-Oppenheimer-Platz.
Großes Ziel der Projektteilnehmer ist es, das Mahnmal bis zum Herbst 2011 fertiggesellt zu haben. "Unser Traumdatum ist natürlich der 22. Oktober. Denn an diesem Tag jährt sich zum 71. Mal die Deportation der badischen Juden nach Gurs", so die Projektleiterin am Hemsbacher Bergstraßen-Gymnasium Ferrari." |
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März 2012:
Zu den Veranstaltungen im Jubiläumsjahr 2012
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Artikel in den "Weinheimer
Nachrichten" vom 2. März 2012: "Klezmer-Musik und
provokative Thesen.
Hemsbach. Der Abschluss der Restaurierung und die Eröffnung der
ehemaligen Synagoge jährt sich im September zum 25. Mail. Der
Förderverein Ehemalige Synagoge will dieses Jubiläum mit zwei besonderen
Veranstaltungen würdigen..."
Link
zum Artikel |
2014: Der
Förderverein Ehemalige Synagoge in Hemsbach e.V. wird 30 Jahre alt |
1984 bildete sich in Hemsbach ein "Förderverein
Ehemalige Synagoge in Hemsbach e.V." mit dem Ziel der
Restaurierung und künftige würdigen Nutzung des ehemaligen
Synagogengebäudes in Hemsbach (siehe unten). Seit Abschluss der
Restaurierung fand im Gebäude viele spannende Begegnungen und
Veranstaltungen statt. Gute Kontakte zu den damals noch lebenden
ehemaligen Hemsbacher Juden wurden begründet.
Die Mitglieder und Freunde der "Alemannia Judaica"
gratulieren dem Verein für 30 Jahre erfolgreiche Arbeit. |
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2024:
Der Förderverein Ehemalige
Synagoge in Hemsbach e.V. wird 40 Jahre alt |
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Der Verein Ehemalige Synagoge
Hemsbach e.V. konnte im September 2024 sein 40-jähriges Jubiläum feiern. Zur
Jubiläumsfeier am 22. September 2024 sprachen Landtagspräsidentin Muhterem
Aras wie auch Bürgermeister Jürgen Kirchner. Oben: Einladungskarte zur
Jubiläumsfeier am 22. September 2024.
Die Mitglieder und Freunde der "Alemannia Judaica" gratulieren dem Verein
für 40 Jahre erfolgreiche Arbeit. |
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Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Franz Hundsnurscher/Gerhard Taddey: Die jüdischen Gemeinden in Baden.
1968. S. 131-133. |
| Margret Richter und Schülergruppe der Friedrich-Schiller-Hauptschule
Hemsbach:
Dokumentation "Spuren - Erinnerungen – unsere Nachbarn jüdischen
Glaubens". 1984. |
| Harald Hößler: Juden in Hemsbach von 1660-1933. Zulassungsarbeit PH
Heidelberg. 1984. |
| "Die israelitische Gemeinde bis 1940", in: Hemsbach an der
Bergstraße im Wandel der Zeit,
hg. Julius Friedrich Kastner. Hemsbach 1980. S. 434-462. |
| Renate Kienle: Das ehemalige jüdische Gemeindezentrum in Hemsbach,
Rhein-Neckar-Kreis, in: Denkmalpflege in Baden-Württemberg (I/1983) S.
8-12. |
| Hans Huth: Die Kunstdenkmäler des Landkreises Mannheim, in: Die Kunstdenkmäler
Badens X,3 (1967) S.66,74. |
| Joachim Hahn: Synagogen in Baden-Württemberg
1987 S. 79ff. |
| Die Hemsbacher Synagoge. 1988 – 150 Jahre Synagoge – 1200 Jahre
Hemsbach. |
| Die
Hemsbacher Synagoge. Sonderdruck aus dem "Hemsbacher
Stadt-Anzeiger" - Heimatbeilage "Die Dorfheimat". Hrsg. von
Edwin H. Höhn. Hemsbach 1988.
Zusammenstellung der Heimatbeilage zum "Hemsbacher
Stadt-Anzeiger" Nr. 46 vom August 1987, Nr. 47 vom September 1987, Nr.
48 und vom September 1987, Nr. 14 vom Oktober 1984 |
| "Der Vorzeit Tage gedenke". Geschichte der Juden in Hemsbach und
an der mittleren Bergstraße. 18.-30. September 1995.
|
| Joseph Walk (Hrsg.): Württemberg - Hohenzollern -
Baden. Reihe: Pinkas Hakehillot. Encyclopedia of Jewish Communities from
their foundation till after the Holocaust (hebräisch). Yad Vashem Jerusalem
1986. S. 323-325. |
| Joachim
Hahn / Jürgen Krüger: "Hier ist nichts anderes als
Gottes Haus...". Synagogen in Baden-Württemberg. Band 1: Geschichte
und Architektur. Band 2: Orte und Einrichtungen. Hg. von Rüdiger Schmidt,
Badische Landesbibliothek, Karlsruhe und Meier Schwarz, Synagogue Memorial,
Jerusalem. Stuttgart 2007. |
Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the
Holocaust".
First published in 2001 by NEW
YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright © 2001 by Yad
Vashem Jerusalem, Israel.
Hemsbach Baden. Jews first settled in the
16th century, mainly earning their livelihoods selling meat. The Jewish cemetery,
opend in 1578, was one of the oldest and largest in North Baden and served eight
communities. In 1846, baron Anselm Rothschild of Frankfurt financed the
construction of a synagogue and in 1836-72 a Jewish elementary school was in
operation. The Jewish population reached a peak of 140 in 1871, thereafter
declining steadily to 54 in 1933 (total 3,014). Under the economic boycott
instituted by the Nazis, most Jewish businesses closed down by 1935. Through
1939, 33 Jews emigrated, 23 to the United States. The last 16 werde deported to
the Gurs concentration camp on 22. October 1940; five survived the Holocaust.
vorherige Synagoge zur ersten Synagoge nächste Synagoge
|