Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Heldenbergen (Stadt Nidderau, Main-Kinzig-Kreis) 
Jüdische Friedhöfe  
    

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde                 
    
Siehe Seite zur Synagoge in Heldenbergen (interner Link)   
   
   
Zur Geschichte der jüdischen Friedhöfe          
    
Die Toten der jüdischen Gemeinde Heldenbergen wurden zunächst in Windecken beigesetzt, bis in Heldenbergen 1818 ein eigener Friedhof angelegt werden konnte. Die ersten Beisetzungen waren diejenigen von Aron Kaichen (gestorben 2.9.1818) und von Aron Rothschild (gest. 16.6.1820). Dieser ältere jüdische Friedhof wurde bis 1884 genutzt. Auf ihm wurden insgesamt 243 Beisetzungen vorgenommen. In der NS-Zeit wurde der Friedhof nicht zerstört. Dennoch ist nur ein kleiner Teil der Grabsteine erhalten. Vor allem im älteren Teil sind die meisten Steine in die Erde versunken. Zur leichteren Pflege des Friedhofes wurde das Gelände eingeebnet. Der Friedhof war lange mit einem Holzzaun umgeben, heute mit einem Drahtzaun.   
  
Der neue jüdische Friedhof wurde angelegt, als der alte Friedhof weitgehend belegt war. Im September 1879 erwarb die jüdische Gemeinde ein Grundstück an der rechten Seite der Straße in Richtung Kaichen. Mit der ersten Beisetzung von Samuel Mayer im Juni 1882 wurde der Friedhof eingeweiht. 1891 wurden durch Antisemiten die Gräber beschädigt (wie zur selben Zeit auch in Windecken). Damals ließ die politische Gemeinde Heldenbergen die beschädigten Gräber wieder in Ordnung bringen und ein eisernes Tor anfertigen. 1905 wurde von der jüdischen Gemeinde ein neben dem Friedhof liegender Acker gekauft. Diese Erweiterungsfläche wurde jedoch nicht mehr benötigt. Bis 1937 wurden 120 Personen beigesetzt. Die letzte Beerdigung war im Januar 1937 (Arnold Rotschild). 
 
Beim Novemberpogrom 1938 wurde der Friedhof geschändet und teilweise zerstört. An der Aktion sollen Landjahrjungen aus der Naumburg, die SA aus Kaichen und Heldenbergen beteiligt gewesen sein. Im Laufe der Kriegsjahr wurde die Mauer des Friedhofes abgetragen und zu einem Bunkerbau verwendet (der Bahndurchlass zur Hintermühle wurde als Bunker hergerichtet). Die Grabsteine wurden von einem Steinmetz aus Heldenbergen abgefahren. 

Nach 1945 dauerte es Jahre, bis der Friedhof wieder einigermaßen würdig hergestellt wurde. Bemühungen ehemaliger jüdischer Bewohner Heldenbergens blieben lange ohne jeden Erfolg. Zwar hatte die Gemeinde Heldenbergen schon im April 1947 einen Plan für den Wiederaufbau des Friedhofes mit einem zwei Meter hohen Ehrenmal geplant, doch wurde der Plan nicht umgesetzt. Noch im Herbst 1947 wurden die Grabsteine von der Gemeinde Heldenberg als Baumaterial verkauft! Ein Teil der Steine blieb im Garten des Heldenberger Steinmetzen liegen - 1954 waren noch 27 vorhanden. Im Sommer 1954 wurde diese Seite zum Friedhof zurückgebracht und dort - allerdings völlig willkürlich, in falscher Himmelsrichtung und ohne jegliches Fundament - aufgestellt. Etwa 75 Grabsteine hatten in Heldenbergen bis dahin eine "andere Verwendung gefunden". Die ehemalige Friedhofsmauer wurde durch eine Hecke ersetzt.   
     
    
Lage der Friedhöfe    
    
Der alte Friedhof liegt im Ort zwischen der Raiffeisenstraße und der Straße "Kellerberg"; der neue Friedhof liegt an der Landstraße nach Kaichen (Friedberger Straße - rechte Seite gegenüber der Kultur- und Sporthalle der Gemeinde).  
    
    

Fotos 

Der alte jüdische Friedhof 
(Plan und Fotos obere Zeile aus M. Kingreen s. Lit.) 

 
 Heldenbergen Friedhof a100.jpg (48699 Byte)  Heldenbergen Friedhof a102.jpg (70842 Byte)  Heldenbergen Friedhof a101.jpg (55670 Byte)
 Plan des alten Friedhofes     
     
Der Friedhof im Dezember 2004
(Fotos von H. Hausmann, Wächtersbach)
Heldenbergen Friedhof a011.jpg (78374 Byte) Heldenbergen Friedhof a010.jpg (47449 Byte)
    Blick über den Friedhof Einzelner Grabstein
     
        
Der alte Friedhof im März 2009
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 22.3.2009)
Heldenbergen Friedhof a271.jpg (112378 Byte) Heldenbergen Friedhof a270.jpg (85194 Byte)
   Das Eingangstor Die Hinweistafel
        
Heldenbergen Friedhof a272.jpg (109305 Byte) Heldenbergen Friedhof a277.jpg (111772 Byte) Heldenbergen Friedhof a278.jpg (100279 Byte)
Ansichten des in der NS-Zeit unzerstört gebliebenen Friedhofes; dennoch sind die meisten Grabsteine nicht mehr vorhanden; 
die älteren dürften im Boden eingesunken sein.
           
Heldenbergen Friedhof a273.jpg (94562 Byte) Heldenbergen Friedhof a274.jpg (90100 Byte)    
Grabsteingruppen der wenigen sichtbar erhaltenen Steine   
           
         

Der neue jüdische Friedhof
(Foto und Plan obere Zeile aus M. Kingreen s.Lit.)

 
    Heldenbergen Friedhof n101.jpg (45232 Byte) Heldenbergen Friedhof n100.jpg (105214 Byte)
  Nach der Zerstörung in der NS-Zeit: nur die
 beiden Steinpfosten des Eingangstores 
sind erhalten
Plan von 1947 zur Umgestaltung des Friedhofes
 zu einer Gedenkstätte mit Ehrenmal, der nie
 verwirklicht wurde
      
Der neue Friedhof im Dezember 2004 
(Fotos von H. Hausmann, Wächtersbach) 
   
Heldenbergen Friedhof n011.jpg (63140 Byte) Heldenbergen Friedhof n010.jpg (66647 Byte) Heldenbergen Friedhof n012.jpg (62192 Byte)
Blick über den Friedhof 
  
Grabstein für Ferdinand Rothschild 
(1866-1918)
Grabstein für Lina Speier 
geb. Seiferheld (1858-1910)
     
     
Der neue jüdische Friedhof 
im Frühjahr 2009 
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 22.3.2009)  
Heldenbergen Friedhof n195.jpg (105744 Byte) Heldenbergen Friedhof n196.jpg (114479 Byte)
   Blick auf den von einer Hecke 
umgebenen Friedhof  
Das Eingangstor mit den 
historischen Steinpfosten  
        
Heldenbergen Friedhof n182.jpg (75515 Byte) Heldenbergen Friedhof n180.jpg (117556 Byte) Heldenbergen Friedhof n181.jpg (109937 Byte)
Hinweistafel   Ansichten des Friedhofesgrundstückes  
     
Heldenbergen Friedhof n183.jpg (108644 Byte) Heldenbergen Friedhof n184.jpg (109774 Byte) Heldenbergen Friedhof n185.jpg (104607 Byte)
Grabstein für 
Herz Gerson 
(1850-1906)  
Grabstein für 
Michael Grünewald
(1836-1916) 
Grabstein für 
Ferdinand Rothschild (1866-1918) mit
 "segnenden Händen" der Kohanim 
         
Heldenbergen Friedhof n186.jpg (103637 Byte) Heldenbergen Friedhof n187.jpg (138257 Byte) Heldenbergen Friedhof n188.jpg (111000 Byte)
Grabstein für Jettchen Rothschild
geb. Speier (1844-1914)
Grabstein für David Ballin-Oppenheimer
 (1859-1924) 
Grabstein für Simon Strauß (1855-1925) und
 Emma Strauß geb. Heilmann (1851-1928)
      
Heldenbergen Friedhof n189.jpg (124925 Byte) Heldenbergen Friedhof n190.jpg (116436 Byte) Heldenbergen Friedhof n191.jpg (118354 Byte)
Grabstein für 
Jakob Scheuer (1866-1929) 
Grabstein für 
Mayer Speier (1848-1925)
Teilansicht 
des Friedhofes
     
Heldenbergen Friedhof n192.jpg (118396 Byte) Heldenbergen Friedhof n193.jpg (120373 Byte) Heldenbergen Friedhof n194.jpg (108147 Byte)
Grabstein für Julchen Scheuer 
geb. Wassermann (1879-1935)
Grabstein für Lina Speier 
geb. Seiferheld (1858-1910)
Familiengrabstein für Emma Speier 
geb. Kahn (1853-1919), Mathilde Rothschild 
geb. Abt (1868-1936) und Paula Speier 
geb. Hirschmann (1880-1925)
     
        
     

          
            

Links und Literatur

Links:

Website der Stadt Nidderau mit Hinweisen auf die jüdische Geschichte  
Zur Seite über die Synagoge in Heldenbergen (interner Link)   

Literatur:  

Arnsberg I,343-345.    
Windecken Buch 01.jpg (36132 Byte)Monica Kingreen: Jüdisches Landleben in Windecken, Ostheim und Heldenbergen. Hg. von der Stadt Nidderau. Hanau 1994 (mit weiteren Literaturangaben).  CoCon Verlag Hanau.  

   
    

                   
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Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 11. Dezember 2013