Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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  Dottenheim (Gemeinde Dietersheim, Landkreis Neustadt a.d. Aisch - Bad Windsheim)
Jüdische Geschichte / Synagoge

Übersicht:

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde   
Aus dem jüdischen Gemeindeleben   
Zur Geschichte der Synagoge   
Fotos / Darstellungen   
Links und Literatur   

    

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde          
    
In Dottenheim bestand eine kleine jüdische Gemeinde - im 19. Jahrhundert zusammen mit Kaubenheim als Israelitische Gemeinde Kaubenheim-Dottenheim, deren Entstehung in die Zeit des 17. Jahrhunderts zurück geht. 1703 werden Lazarus Jud und Joseph Levi Jud, 1705 wird Isaac Moyses Jud genannt. 1709, 1712 und 1728 waren jeweils zwei jüdische Familien am Ort . 1771 sind es drei Familien mit zusammen 15 Personen. 
  
In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts sind es etwa fünf Familien. 1840 werden als Haushaltsvorstände genannt: Isaak Jakob Erlanger, Jacob David Ansbacher, Abraham Isaak Erlanger, Isaak Schmeih Weigenheimer, Hayum David Ansbacher. Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts ging die Zahl der jüdischen Einwohner durch Ab- und Auswanderung zurück. 1856 werden 26 jüdische Einwohner genannt. 
   
Die jüdischen Familien lebten überwiegend vom Viehhandel. Einer hatte eine Schnitt- und Spezereiwarenhandlung (1813), einer wird als "Oekonom und Metzger" genannt. Einer betrieb auch Landwirtschaft. 
   
Die jüdischen Familien hatten keinen eigenen Religionslehrer (/Schächter/Vorbeter). Sie wurden vom Lehrer aus Kaubenheim mitbetreut. Die Toten der jüdischen Gemeinde wurden auf dem Friedhof in Ullstadt beigesetzt. Bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts sind die jüdischen Familien von Dottenheim verzogen. 
    
Von den in Dottenheim geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Fanny Fuld geb. Erlanger (1852), Getta Lemle geb. Mann (1878), David Mann (1869), Helene (Hannchen) Mann (1867), Jacob Mann (1870), Minna Mann (1894), Sara Mann (1874).
  
  
   
Aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde  
  
Aus dem jüdischen Gemeindeleben  
Der protestantische Pfarrer schreibt über die jüdischen Soldaten im Deutsch-französischen Krieg (1870)    

Dottenheim Israelit 09111870.jpg (193596 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 9. November 1870: "Dottenheim bei Neustadt a.d. Etsch, den 28. Oktober 1870. Es mag für die geehrten Leser des 'Israelit' wohl nicht ohne Interesse sein, wenn ich einen, vom hiesigen protestantischen Herrn Pfarrer in jüdischer Sprache abgefassten Aufsatze, mit dem Titel: 'Die israelitischen Soldaten am Versöhnungstage', der Öffentlichkeit übergebe. Ich glaube, es würde sich der Mühe lohnen, und der edle Mann ist es wert, unter unseren Glaubensgenossen bekannt zu werden. Die geehrten Leser werden aus diesem Aufsatze nicht nur die gründlichen Kenntnisse des Herrn Pfarrers in der jüdischen Sprache ersehen, sie werden auch die Gesinnungen desselben gegen uns und unsere heilige Religion deutlich herausfinden.  
Die israelitischen Soldaten am Versöhnungsfeste. 
'Und es geschah nach diesen Ereignissen, da führte Napoleon, der König der Franzosen, welcher in Paris ist, Krieg, und er bekämpfte den König der Preußen, der in Berlin ist, und es wurde ein sehr großer Krieg. Und die Israeliten, die unter den Preußen waren, zogen in den Krieg hinaus mit den Söhnen des preußischen Volkes und die Preußen führen Krieg mit den Franzosen, ihren Feinden..." 
usw. (wird bei Gelegenheit vollends übersetzt)  

   
   
   
Zur Geschichte der Synagoge               
    
Zeitweise war - in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts - offenbar ein Betsaal vorhanden. Nach Schwierz (s.Lit.) befand sich das Gebäude mit dem Betsaal (Synagoge) auf dem Grundstück Hauptstraße 20. Dies wird bei Stimpfig bestätigt, jedoch finden sich keine weiteren Urkunden zur Synagogengeschichte zitiert.   
  
  
Adresse/Standort der Synagogeauf dem Grundstück des Leonhard-Lessner-Hauses, Hauptstraße 20.  
  
  
 
Fotos
(Fotos von U. Metzner, Feuchtwangen - eingestellt bei www.synagogen.info, das historische Foto links: Bildrechte Helmut Haag) 

Dottenheim Synagoge 012.jpg (45660 Byte) Dottenheim Synagoge 010.jpg (45787 Byte) Dottenheim Synagoge 011.jpg (38179 Byte)
Nach Angaben bei Stimpfig s. Lit. war "das Leonhard Lessner-Haus ehemaliger Standort der Dottenheimer Synagoge".

   
    

Links und Literatur 

Links:

Website der Gemeinde Dietersheim   
Website der Teil-Gemeinde Dottenheim

Literatur:  

Israel Schwierz:  Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens in Bayern. Eine Dokumentation der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit. A 85. 1988 S. 151.
Mittelfranken Lit 020.jpg (71193 Byte)Ernst Stimpfig: Juden in West-Mittelfranken. Eine Dokumentation. Lauf 2003. 650 S. 
Erhältlich bei der Stadt Burgbernheim http://www.burgbernheim.de/Startseite/Rathaus-Buergerservice/Stadtinformationen/Publikationen/E1046.htm   

    
   n.e.              

                   
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Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 31. Januar 2015