Eingangsseite
Aktuelle Informationen
Jahrestagungen von Alemannia Judaica
Die Mitglieder der
Arbeitsgemeinschaft
Jüdische Friedhöfe
(Frühere und bestehende) Synagogen
Übersicht: Jüdische Kulturdenkmale
in der Region
Bestehende jüdische Gemeinden
in der Region
Jüdische Museen
FORSCHUNGS-
PROJEKTE
Literatur und Presseartikel
Adressliste
Digitale Postkarten
Links
| |
Zurück zur Übersicht: "Jüdische
Friedhöfe in der Region"
Zurück zur Übersicht: "Jüdische Friedhöfe in Hessen"
Zurück zur Übersicht: Die
jüdischen Friedhöfe im Main-Kinzig-Kreis
Steinheim (Stadt
Hanau, Main-Kinzig-Kreis)
Die jüdischen Friedhöfe
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
Siehe Seite zur
Synagoge in Steinheim (interner
Link)
Zur Geschichte der Friedhöfe
In Steinheim besteht ein alter jüdischer Friedhof vermutlich seit dem 17./18. Jahrhundert.
Möglicherweise ist er noch älter, doch fehlen entsprechende Beweise. Er wurde
außerhalb der damaligen Altstadt Groß-Steinheims an einer der Ausfallstraßen
angelegt. Dieser Friedhof wurde auch von umliegenden
jüdischen Gemeinden (Klein-Auheim, Hainstadt bis Dietesheim, Mühlheim,
Weiskirchen, Nieder-Roden
und Ober-Roden) als Verbandsfriedhof belegt und zum 1. Oktober 1892 wegen voller Belegung geschlossen.
Notiz
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 17. Oktober 1892:
"Groß-Steinheim. Der hiesige israelitische Friedhof, auf welchem auch noch
Beerdigungen aus anderen Gemeinden stattfanden, ist am 1. Oktober
behördlicherseits geschlossen worden, da derselbe überfüllt ist". |
Längere Auseinandersetzungen zwischen der Stadt und der
jüdischen
Gemeinde gab es seit 1914 und in den 1920er-Jahren auf Grund der Bemühungen der
Stadt, die damalige Bülowstraße, heutige Dalbergstraße zu erweitern. Drei
Enteignungsanträge der Stadt scheiterten. Schließlich wurde der Friedhof
gleich zu Beginn der NS-Zeit "im Rahmen einer
Arbeitsbeschaffungsmaßnahme" abgeräumt und eingeebnet (1933-1935). Die Leichen
mussten von der jüdischen Gemeinde unter Leitung von Lehrer Oppenheimer
exhumiert und auf den neuen jüdischen Friedhof verlegt werden. Die Straße
wurde verbreitert; auf dem Friedhofsgelände eine Grünfläche angelegt, auf der
1936 oder 1939 das Kriegerdenkmal von 1870/71 aufgestellt wurde, das bisher auf dem Platz
am Obertor (heute Kardinal-Volk-Platz) gestanden war. Das Kriegerdenkmal steht bis heute auf dem alten
jüdischen Friedhof; einige erhaltene Grabsteine des alten Friedhofes wurden auf
den neuen Friedhof verbracht.
2008 wurde das Friedhofsgrundstück - vor allem auf Grund der Initiative
"Runder Tisch" der Evangelischen Kirchengemeinde Steinheim - neu
gestaltet und die Anlage um einen Gedenkstein (Findling) ergänzt, der an
die Geschichte des Friedhofes erinnert. Die Inschrift der auf dem Gedenkstein
verankerten Bronzetafel lautet: "Zur Erinnerung an die älteste
Begräbnisstätte der jüdischen Gemeinde in Steinheim, die bis zum Jahre 1892
genutzt und nach 1933 eingeebnet wurde."
Anfang 2015 wurde eine Hinweistafel zur Geschichte des alten jüdischen
Friedhofes am Eingang zu dem Grundstück angebracht. Die Umfriedung wurde
geschlossen, der bisherige Zugang von der Dalbergstraße aus zugemauert und der Eingang
von der Darmstädter Straße mit einem Tor gestaltet (mit Davidsternen). Diese
"symbolische Wiederherstellung" des alten jüdischen Friedhofes
erfolgte mit einer Gedenkfeier am Holocaust-Gedenktag, 27. Januar 2015.
Ein neuer jüdischer Friedhof wurde noch Ende 1892 angelegt und eingeweiht. Er
befindet sich in der Odenwaldstraße in der Nähe des Steinheimer Südfriedhofes
und umfasst
eine Fläche von 7,02 ar. Auf dem Friedhof befinden sich einige Steine des in
der NS-Zeit geschändeten und zerstörten alten jüdischen Friedhofes (siehe
oben). Dieser
Friedhof wurde seit ca. 2005 wieder von der neuen jüdischen Gemeinde in Hanau
für Beisetzungen verwendet. Der Friedhof umfasst eine Fläche von 7 ar und ist
von einer hohen Mauer als Blasenbasalt umgeben.
Informationen: siehe Wikipedia-Artikel:
https://de.wikipedia.org/wiki/Neuer_Jüdischer_Friedhof_Steinheim
Lage der Friedhöfe
Der alte Friedhof liegt auf dem
Grundstück Ecke Darmstädter Straße / Dalbergstraße; der neue Friedhof an der Odenwaldstraße.
 |
Lage des neuen jüdischen Friedhofes
in Steinheim auf dem Stadtplan von Hanau: links anklicken und
unter
"Behörden und öffentliche Einrichtungen" weiterklicken zu
"Friedhof, jüd., Steinheim"
der alte jüdische Friedhof ist als kleine Grünfläche eingetragen
an der Ecke Darmstädter Straße / Dalbergstraße |
|
|
|
Der neue jüdische
Friedhof liegt an der Odenwaldstraße in der Nähe des Steinheimer
Südfriedhofes |
Fotos
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum: 18.4.2008)
Der alte jüdische Friedhof
vor der Umgestaltung zur Gedenkstätte |
 |
 |
|
Blick auf den
Friedhof und das Kriegerdenkmal 1870/71 |
|
|
 |
 |
|
Hinweistafel mit
beschönigendem Text
im Blick auf die Vorgänge in
den 1930er-Jahren |
Blick auf den Friedhof
von der
Dalbergstraße |
|
|
|
|
|
 |
 |
 |
Das 1936 (oder
1939) auf dem
alten jüdischen Friedhof aufgestellte Kriegerdenkmal von 1870/71 |
|
|
|
Sommer 2008: Neuanlage
des
Friedhofgrundstückes
(Fotos: Claus Ludwig,
Aufnahmedatum 16.6.2008) |
 |
 |
Im Zusammenhang
mit dieser Neuanlage wurde in Steinheim die Frage diskutiert, ob das
1936 hier aufgestellte Kriegerdenkmal (seitdem eher ein Schandmal auf
diesem Grundstück) wieder von Friedhofsgrundstück entfernt werden soll.
Gleichfalls wurde die Frage diskutiert, ob die Leichen vom Friedhof zu
Beginn der NS-Zeit tatsächlich alle exhumiert und auf dem neuen Friedhof
beigesetzt wurden, da sich dort keine Fläche ausmachen lässt, wo die
Beisetzungen damals stattfanden. Sollten nicht alle Toten vom alten
Friedhof exhumiert und neu beigesetzt worden sein, wären Baggerarbeiten
wie oben gezeigt, eine erneute Friedhofschändung. |
|
|
|
Das Eingangstor nach der
"symbolischen Wiederherstellung" des Friedhofes
2015
(Foto: Evangelische
Kirchengemeinde Steinheim am Main) |
 |
|
|
Links des Eingangs: die
Informationstafel |
|
|
|
|
|
|
|
Der neue jüdische Friedhof |
 |
 |
|
Das Eingangstor |
Die Hinweistafel |
|
|
|
 |
 |
 |
Blick auf das
Friedhofshäuschen |
|
 |
 |
 |
|
Grabstein Mitte für Aron
Meyersohn
(1878-1927) |
|
|
|
|
 |
 |
 |
Grabstein rechts für Hermann
Meyer
(1852-1927) |
Grabsteine der letzten auf
dem
Friedhof Beigesetzten |
Grabstein links für
Johanna
Lichtenstein
geb. Herz (1892-1933); dritter Grabstein von
links für Lina
Herz geb. Simon (gest. 1934) |
|
|
|
|
|
Erinnerungsarbeit
vor Ort - einzelne Berichte
Juli 2013:
Der alte jüdische Friedhof soll neu gestaltet werden |
Artikel in der "Offenbach-Post" vom 19. Juli
2013: "Gräberfeld wird hergerichtet. Tor zum jüdischen Friedhof.
Steinheim - Nach den Sommerferien wird mit der Herrichtung des
aufgelassenen alten jüdischen Friedhofs an der Darmstädter Straße in
Steinheim begonnen..."
Link
zum Artikel - auch eingestellt
als pdf-Datei |
|
Artikel von Anne Lorenc in der
"Frankfurter Rundschau" vom 30. Juli 2013: "Ein Tor mit
Davidstern. Der Findling mit der Gedenktafel in der Grünanlage Ecke
Darmstädter Straße / Dalbergstraße in Hanau-Steinheim ist nur der
Anfang: Der Alte Jüdische Friedhof in Steinheim soll neu gestaltet
werden..."
Link
zum Artikel - auch eingestellt
als pdf-Datei |
|
Sommer / Herbst
2013: Spendenaufruf für die Arbeiten
zur Instandsetzung des Friedhofes |
Der (alte) jüdische Friedhof an der Darmstädter
Straße soll instandgesetzt werden. Die Initiative ging aus vom
"Runden Tisch zum Gedenken im Alltag an die Steinheimer Opfer des
Nationalsozialismus". Sie wird vom Ortsbeirat Steinheim und der
städtischen Verwaltung unterstützt. Dabei soll der Friedhof - wie
ursprünglich - an der Dalbergstraße wieder geschlossen und an der
Darmstädter Straße mit einem niedrigen Tor eingezäunt werden. Die
Maßnahmen werden ausgeführt von Steinheimer und Hanauer Jugendlichen
(vgl. Presseartikel unten). Die Arbeiten sollen bis März 2014
abgeschlossen sein.
Spenden für die Durchführung des Projektes
werden erbeten an die
Evangelische Kirche Steinheim Konto 5 511 097 bei der Frankfurter
Volksbank BLZ 501 900 00 (Verwendungszweck:
Friedhof) |
|
März 2015: Schmierereien
am jüdischen Friedhof |
Artikel in der "Offenbach-Post"
vom 10. März 2015: "Schmierereien auf Hinweistafel in Steinheim. Hakenkreuz
auf früherem jüdischen Friedhof..."
Link
zum Artikel |
Links und Literatur
Links:
Quellen:
Literatur:
 | Ernst
Henke: Geschichte der Juden der Stadt Steinheim am Main. Unter
Mitarbeit von Leo Mayer und Willi Walther. 408 S. Cocon-Verlag
Hanau. ISBN 3-928100-96-3. Informationen
auf Verlagsseite (CoCon-Verlag). |
 | Erhard Bus: Jüdische Friedhöfe in Steinheim. In:
Wolfgang Arnim Nagel-Stiftung. Magistrat der Stadt Hanau und Hanauer
Geschichtsverein 1844 e.V. (Hrsg.): Begraben - aber nicht vergessen. Hanau
2008 S. 33 |

vorheriger Friedhof zum ersten
Friedhof nächster Friedhof
|