Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


Eingangsseite

Aktuelle Informationen

Jahrestagungen von Alemannia Judaica

Die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft

Jüdische Friedhöfe 

(Frühere und bestehende) Synagogen

Übersicht: Jüdische Kulturdenkmale in der Region

Bestehende jüdische Gemeinden in der Region

Jüdische Museen

FORSCHUNGS-
PROJEKTE

Literatur und Presseartikel

Adressliste

Digitale Postkarten

Links

 


zurück zur Übersicht "Synagogen in der Region"  
zurück zur Übersicht "Synagogen in Rheinland-Pfalz" 
Zur Übersicht "Synagogen im Kreis Altenkirchen"       
   

Schöneberg (Westerwald) (VG Altenkirchen, Kreis Altenkirchen) 
Jüdische Geschichte / Synagoge 

Übersicht:

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde   
Fotos / Darstellungen
Links und Literatur   

   

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde

In Schöneberg bestand eine jüdische Gemeinde in der Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg, über die jedoch nur wenige Informationen vorliegen. Wie viele Personen zur Gemeinde gehörten, ist nicht bekannt; die in einzelnen Beiträgen genannte Zahl von 100 jüdischen Personen ist vermutlich zu hoch, da Schöneberg 1561 wie auch um 1600 nur elf Feuerstellen besaß. Die Gemeinde soll jedoch eine Synagoge und einen Friedhof besessen haben.   
  
Auch im 18. Jahrhundert werden Juden genannt: 1728 wird ein Samuel Grün und 1733 ein Bineas Judel aus Schöneberg erwähnt. 1789 lebten zwei jüdische Familien im Kirchspiel Schöneberg. 1820 soll die Synagoge (aus der Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg oder eine Einrichtungen des 18. Jahrhunderts ??) abgebrannt sein, nachdem sie durch einen Blitzstrahl entzündet wurde. 
    
Im 19. Jahrhundert lebten nur wenige jüdische Personen in Schöneberg. 1858, 1861 und 1895 werden jeweils sechs jüdische Einwohner gezählt, 1863 waren es sieben. Namentlich werden 1856 Juda Sternen und 1874 Jakob Lilienthal genannt. 
  
Die jüdischen Einwohner Schönebergs gehörten im 19./20. Jahrhundert zur Synagogengemeinde Altenkirchen, wie dem "Handbuch der jüdischen Gemeindeverwaltung" von 1924 zu entnehmen ist. Damals hatte Schöneberg fünf jüdische Einwohner, wobei zwei davon das Ehepaar Jakob Lilienthal und Frau Frieda geb. Gottschalk waren, deren Kinder in der Folgezeit - 1924 bis 1932 - in Schöneberg geboren sind. Jakob Lilienthal ist selbst schon 1895 in Schöneberg geboren; er war ein Sohn der gleichfalls noch in Schöneberg lebenden Sigmund (Seligmann) Lilienthal und Frau Henriette und vermutlich ein Enkel des 1874 in Schöneberg genannten Jakob Lilienthal.        
   
1932/33 lebten zehn jüdische Personen am Ort. Dies waren die fünf Angehörigen der Familie Jakob Lilienthal, seine Eltern Sigmund Lilienthal und Frau Henriette sowie seine Schwester Lina mit ihrem Mann Georg Landau (und eine weitere Person).
In den folgenden Jahren verließen Ehepaar Sigmund und Henriette Lilienthal sowie Ehepaar Landau Schöneberg; sie konnten auswandern. Familie Jakob Lilienthal blieb zurück, bis sie 1939 Schöneberg verlassen haben und nach Köln gezogen sind.
  
Von den in Schöneberg geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"):  Jakob Lilienthal (1895), Frieda Lilienthal geb. Gottschalk (1899), Edith Lilienthal (1924), Walter Lilienthal (1926), Gertrud Lilienthal (1932). Auch umgekommen ist Frieda Schaumburger geb. Lilienthal (geb. 1903 in Schöneberg, die in Westerburg verheiratet war).      
     
Hinweis: Auch in Schöneberg im Hunsrück (VG Stromberg, Bad Kreuznach) gab es vom 16.-20. Jahrhundert einige jüdische Familien.  
  
    
    

Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde    
   
Aus dem jüdischen Gemeindeleben   
    
Spendenaufruf des evangelischen Pfarrers für eine in Not geratene jüdische Familie in Schöneberg (1878)   

Schoeneberg Israelit 03041878.jpg (109951 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 3. April 1878: "Dringende Bitte! 
Eine brave und fleißige israelitische Familie des hiesigen Dorfes, welche aus Mann, Frau, vier noch ganz kleinen Kindern und einer 75-jährigen gebrechlichen Tante besteht, ist in den letzten Jahren durch mancherlei Missgeschicke dergestalt verarmt, dass sie gegenwärtig nichts Eigenes mehr besitzt und der größten Not ausgesetzt ist. Da ich nun aus Erfahrung weiß, mit welcher Opferwilligkeit die israelitische Gemeinde sich ihrer bedrängten Glaubensgenossen anzunehmen pflegt, so wage ich es vertrauungsvoll, ihrer Mildtätigkeit auch ihre hiesigen hilfsbedürftigen Angehörigen bestens zu empfehlen. 
Gaben in diesem Sinne würden sowohl von Herr Hermann Rosenthal in der benachbarten Kreisstadt Altenkirchen, als auch von mir mit Danke entgegengenommen und in zuverlässig wirksamer Weise zur Verwendung gebracht werden. Auch würden wir von Zeit zu Zeit über die Höhe der eingegangenen Beträge Bericht erstatten.  
Schöneberg, Kreis Altenkirchen, Regierungsbezirk Koblenz, den 27. Müärz 1878. Keefer, evangelischer Pfarrer."    

       
Hinweis zur Familie Lilienthal / Landau: in den Listen von Eberhard Blohm über die Mitglieder der jüdischen Gemeinde Altenkirchen (siehe Seite zu Altenkirchen) sind auch jeweils die Angehörigen der Familie aufgeführt.    
    
  

Fotos  

Zur jüdischen Geschichte in Schöneberg liegen noch keine Fotos oder Darstellungen vor; über Hinweise oder Zusendungen freut sich der Webmaster der "Alemannia Judaica"; Adresse siehe Eingangsseite.  
      

   
    
Links und Literatur

Links:

Website der Verbandsgemeinde Altenkirchen      

Literatur:  

Lutz Sartor: Die Geschichte meiner Heimatgemeinde Schöneberg bei Altenkirchen. In: Heimat-Jahrbuch des Kreises Altenkirchen (Westerwald) und der angrenzenden Gemeinden 1981. Altenkirchen 1980 S. 69-70.    Online einsehbar.   
Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz/Staatliches Konservatoramt des Saarlandes/ Synagogue Memorial Jerusalem (Hg.): "...und dies ist die Pforte des Himmels". Synagogen in Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Mainz 2005. S. 336 (mit weiteren Literaturangaben).
  

n.e.

            

                   
vorherige Synagoge  zur ersten Synagoge nächste Synagoge   

              

 

Senden Sie E-Mail mit Fragen oder Kommentaren zu dieser Website an Alemannia Judaica (E-Mail-Adresse auf der Eingangsseite)
Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 28. Oktober 2014