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Schleusingen
(Kreis Hildburghausen)
Der jüdische Friedhof
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
Siehe Seite zur Synagoge in Schleusingen (interner
Link)
Zur Geschichte des Friedhofes
Der jüdische Friedhof in Schleusingen wurde 1710 angelegt. Die ältesten erhaltenen Grabsteine
stammen aus dem ersten Drittel des 19. Jahrhunderts. Die letzte Beisetzung war
1937. In der NS-Zeit wurde er schwer beschädigt, nach 1945 teilweise wieder
hergerichtet. Die Friedhofsfläche
umfasst etwa 13 ar. Der Friedhof ist mit alten Bäumen bewachsen und von
einer Steinmauer umgeben. Es sind insgesamt noch 108 Grabsteine erhalten.
Seit Sommer 2007 ist eine Informationstafel am Friedhof vorhanden (siehe
Bericht unten).
Lage des Friedhofes
Der Friedhof liegt etwa 1 km außerhalb der Stadt
(nördlich vom Oberen- oder Jacobstor) in der Flur "Im Judengrund" an
der Straße nach St. Kilian (nördlich der neuen Autobahn). Erreichbar von der
Ilmenauer Straße nach links über die Straße "Am Sättel".
Fotos
(Fotos: Hahn, Aufnahmen vom 14.8.2005)
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Stein außerhalb der Mauer mit
Hinweis: |
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Teilansichten des
Friedhofes von der Straße nach St. Kilian |
Erinnerungsarbeit vor Ort
Erschienen am 28.08.2007 in der Zeitschrift
"Freies Wort"
JUDENFRIEDHOF - Namen wurden Schicksale
108 Grabsteine befinden sich auf dem jüdischen Friedhof. Auf manchen sind die Namen kaum noch zu erkennen. Jetzt stehen sie geschrieben, mit Geburts- und Sterbedaten. Sie sind ein Stück greifbarer geworden.
SCHLEUSINGEN – Seit wenigen Tagen steht ein neuer stabiler Schaukasten auf dem Gelände des jüdischen Friedhofes. Er ist mit großer Sorgfalt und viel Mühe vom Rehazentrum gebaut und aufgestellt worden. Aber was dort hinter Glas zu lesen ist, ist das Ergebnis jahrelanger Forschungsarbeit von Kerstin Möhring. Sie hat bis auf wenige Ausnahmen alle Schicksale der letzten jüdischen Familien in Schleusingen recherchiert, für die meisten sogar Stammbäume erarbeitet.
"Und jetzt kann jeder, der hierher kommt lesen, wer hier wo begraben ist – und es kommen immer wieder Menschen, wie die Steine auf den Gräbern beweisen – zu der Ruhestätte ihrer
Vorfahren", sagte Kerstin Möhring. Demnächst erwartet sie die Enkeltochter von Nathan Frankenberg, dem letzten Schleusinger Juden, der hier 1937 begraben wurde. Bei einem Spaziergang mit seiner Familie war er verhaftet worden, starb im Gefängnis. Das alles ist nachzulesen im Schaukasten.
Ein jüdischer Friedhof – hebräisch "Beth Olamin" – wird auch "Haus der
Ewigkeit" oder "Guter Ort" genannt. Die Verstorbenen werden in Richtung Jerusalem begraben. Das jüdische Grab ist für die Ewigkeit gedacht. Zum Gedenken an einen Verstorbenen werden kleine Steine auf den Grabstein gelegt. Auch das ist im Schaukasten nachzulesen, ebenso wie einiges zur Entstehungsgeschichte. Das Gebiet hieß vor 1710
"Pulvergrund" nach einer Pulvermühle, die hier stand und 1656 explodierte. Danach wurde sie nicht mehr genutzt. So erhielten die Juden, die 1704 nach Schleusingen gekommen waren, 1710 die Genehmigung, hier einen jüdischen Friedhof anzulegen. So heißt das Tal hinter dem Sättel heute
"Judengrund". Klaus Spies sagte, es sei wichtig, der Jugend von heute das Geschichtsbild zu vermitteln. So gebe es auch im Rehazentrum das große Projekt Holocaust, besuchte eine Gruppe Azubis die Gedenkstätte Auschwitz.
Klaus Brodführer ist dankbar, dass Kerstin Möhring sich um diesen Friedhof persönlich kümmert. Die Stadt werde demnächst den Lindenweg wie beschlossen in Benno-Koppenhagen-Weg ausschildern und damit einem bekannten jüdischen Arzt ein Denkmal setzen.
(kat)". |
Links und Literatur
Links:
Literatur:
 | Hans Nothnagel / Kerstin Möhring: Chronik jüdischen Lebens
in Schleusingen. In: Hans Nothnagel (Hg.): Juden in Südthüringen -
geschützt und gejagt. Bd. 1 S. 111-163 (zum Friedhof S. 148-149). |
 | Zeugnisse jüdischer Kultur. Erinnerungsstätten in
Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Berlin, Sachsen-Anhalt, Sachsen und
Thüringen. Projektleitung: Kathrin Wolff. Gesamtredaktion: Cordula Führer.
Berlin 1992. S. 284. |
 | Israel Schwierz: Zeugnisse jüdischer Vergangenheit
in Thüringen. Eine Dokumentation - erstellt unter Mitarbeit von Johannes
Mötsch. Hg. von der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen ( www.lzt.thueringen.de)
2007. Zum Download
der Dokumentation (interner Link) |

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