Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Regensburg 
Jüdische Geschichte

Zur jüdischen Geschichte in Regensburg und zu aktuellen Berichten aus der Jüdischen Gemeinde siehe vor allem die 
Website der Jüdischen Gemeinde Regensburg: www.jg-regensburg.de
 
  

Hinweis: zur jüdischen Geschichte in Regensburg bis zur NS-Zeit siehe weitere Seite (interner Link)   
   
   
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde in Regensburg nach 1945      
    
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurden in Regensburg und Umgebung (US-Zone) zahlreiche Überlebende von Konzentrationslagern auf Grund der Genehmigung des amerikanischen Militärverwaltung in DP-Lagern aufgenommen (Lagern von Displaced Persons). Zu ihnen kamen Überlebende aus Polen, die vor neuen Pogromen in Polen geflüchtet waren (1946). 1945 wurde in Regensburg eine jüdische DP-(Displaced Persons)-Gemeinde (Jewish Community) gegründet, deren Vorsitzende Jakob Gottlieb und Efraim Brenner waren. Die Adressen der Jüdischen DP-Gemeinde waren Pfauengasse 1 (Café Central) und Gabelsbergerstraße 11 (Götz-Villa). Im Regensburger Lager lebten zwischen 600 (November 1945) und 1540 Personen (Januar 1948). Nach Gründung des Staates Israel im Mai 1948 nahm die Zahl der jüdischen Lager-Bewohner schnell ab. Etliche waren inzwischen auch in die USA und nach Kanada sowie in andere Lander ausgewandert. 
In der Umgebung Regensburgs gab es weitere Lager für Displaced Persons.

Im Februar 1951 wurden noch 266 Personen im Lager gezählt. Als besondere Einrichtungen gab es bis dahin im Lager eine Betstube, eine Religionsschule (Talmud-Tora-Schule), eine Volksschule und eine Berufsschule, dazu kamen mehrere Vereine (Sportvereine). Eine jiddische Zeitung wurde im Lager herausgegeben ('Der Najer Moment'). Die religiöse Betreuung der DPs übernahm seit 30. Mai 1945 Rabbiner Dr. Josef Glatzer. 1949 ist er in die USA emigriert. 

Am 1. August 1950 wurde in Regensburg eine Israelitische Kultusgemeinde gegründet, in der die noch in Regensburg verbliebenen Displaced Persons aufgenommen wurden. Wenige Regensburger aus der Vorkriegsgemeinde waren bis dahin zurückgekommen und gehörten auch zu den Gründern der neuen Gemeinde. Rabbiner war inzwischen Rabbiner Yakob Simcha Avidor geworden. Zur neuen Gemeinde gehörten etwa 350 Personen. Die Gemeinde war orthodox geprägt, der große Teil der Mitglieder hatte polnisch-jüdische Wurzeln. 
Dem ersten Gemeindevorstand gehörte an: Max Hirsch, Chaim Schwerdt, Chaim Pommeranz, Dr. Martin Rottenberg, Josef Ciesierski und Markus Kalfus. Die Gemeinde konnte 1951 einen eigenen jüdischen Kindergarten und 1953 eine hebräische Schule eröffnen.  

Quelle: Seite in der Website after-the-shoah.org
Literatur: Michael Brenner / Renate Höpfinger (Hrsg.): Die Juden in der Oberpfalz. München 2009. Darin: Michael Brenner: Impressionen jüdischen Lebens in der Oberpfalz nach 1945 S. 231-249. 
  
  
In den 1960er- und 1970er-Jahren ging die Zahl der jüdischen Gemeindeglieder zurück. Um 1970 wurden noch 140 Gemeindeglieder gezählt. Nach Rabbiner Avidor wurde die Gemeinde zunächst von Rabbiner Kraus, dann von Rabbiner Nathan David Liebermann betreut. Letzterer amtierte bis 1969. Danach gab es längere Jahre keinen Rabbiner in der Stadt.

Prägende Persönlichkeiten im Gemeindeleben waren der langjährige Vorsitzende Otto Schwerdt (gestorben 2007) und Hans Rosengold (gestorben 2011). 

Seit Mitte der 1990er-Jahre ist die jüdische Gemeinde in Regensburg stark angewachsen. 1996 wurden ca. 190 Gemeindeglieder gezählt, 1998 fast 400 Personen. Derzeit (2017) gehören über 1.000 Personen der Gemeinde an. Dazu kommen weitere 200-300 Personen, die auf Grund fehlender Papiere noch keine Anerkennung als Juden erhalten haben. Gemeindevorsteherin ist Ilse Danziger (Link zu einem Bericht in der "Mittelbayerischen Zeitung" vom 20. Oktober 2017). 
Die Gemeinde wird betreut durch Rabbiner Chaim Bloch. 

Nachdem das in den 1960er-Jahren eingerichtete Gemeindezentrum völlig unzureichend war, wird nach dessen Abbruch seit 2016 ein neues Jüdisches Zentrum mit Synagoge, Kulturräumen und Verwaltungsbüros am Eck Luzengasse / Brixener Hof und damit auf dem Grundstück der 1938 zerstörten Synagoge gebaut. Zur Unterstützung des Vorhabens wurde im November 2013 ein Förderverein "Neue Regensburger Synagoge" gegründet. Die Mitglieder des Vereins setzten sich zum Ziel, dass es mit ihrer Unterstützung gelingt, der Jüdischen Gemeinde Regensburg im Jahr 2019, 500 Jahre nach der Zerstörung der Synagoge am Neupfarrplatz, zu einer neuen Synagoge zu verhelfen. 

Hinweis: 50 nichtjüdische Bürger aus verschiedenen Gesellschaftsbereichen haben im November 2013 einen Förderverein gegründet, der dabei hilft, den Neubau der Synagoge zu finanzieren. 
Spendenkonto: Wer den Verein und damit das Bauprojekt unterstützen möchte, kann dies über das Spendenkonto tun. Es ist bei der Sparkasse Regensburg unter der IBAN DE12 7505 0000 0026 5954 39 angelegt..
  
Ende 2015 wurden archäologische Untersuchungen (Grabungen) auf dem Grundstück durchgeführt. Danach konnte mit dem Bau begonnen werden. 
  
Am 19. Oktober 2016 war die Grundsteinlegung für die neue Synagoge. Das Richtfest konnte am 19. Oktober 2017 gefeiert werden; die Einweihung der neuen Synagoge war am 23. Februar 2019 (siehe Fotos unten).

Quelle: Artikel von Gerhard K. Nagel in haGalil.com vom 14. Dezember 2017: "Die jüdische Gemeinde in Regensburg baut ein neues Gemeindezentrum....    
  
  
Berichte und Presseartikel zum Neubau der Synagoge 2016 bis 2019      

In Regensburg wurde auf dem Areal der jüdischen Gemeinde am Brixener Hof zwischen 2016 und 2019 ein neues jüdisches Gemeindezentrum mit Synagoge gebaut. Der Förderverein "Neue Regensburger Synagoge" sammelt Spenden für den Neubau.
Das Spendenkonto: "Neue Regensburger Synagoge e. V.", IBAN DE12 7505 0000 0026 5954 39, Sparkasse Regensburg, BIC BYLADEM1RBG, Verwendungszweck "Neues Jüdisches Zentrum". 
        
Architekt des neuen Gemeindezentrums ist Volker Staab.  
 
Januar 2016: Vorstellung des Entwurfes der neuen Synagoge  
Artikel in mittelbayerische.de vom 16. Januar 2016: "So soll die neue Synagoge aussehen. Für den Neubau hat die jüdische Gemeinde Regensburg das Berliner Büro Staab gewonnen..."  
Link zum Artikel  
Weitere Artikel zum Bau der neuen Synagoge  
Artikel im "Wochenblatt" (Regensburg) vom 27. Januar 2016: "Regensburger Synagogen-Neubau als nationales Projekt des Städtebaus ausgezeichnet. Wegen seiner besonderen überregionalen Bedeutung und Qualität hat Bundesbauministerin Barbara Hendricks den geplanten Neubau der jüdischen Synagoge in Regensburg als nationales Projekt des Städtebaus ausgezeichnet. 
Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer nahm in Berlin eine Urkunde entgegen, die die Einstufung als architektonisches "Premium-Projekt" belegt. 3,3 Millionen Euro wird der Bund im Rahmen der laufenden Förderrunde für nationale Projekte des Städtebaus an Fördermitteln für dieses Bauvorhaben zur Verfügung stellen..."  
Link zum Artikel     
 
Oktober 2016: Grundsteinlegung für die neue Synagoge   
Artikel in der "Abendzeitung" (München) vom 19. Oktober 2016: "In der Altstadt Grundsteinlegung: Neue Synagoge entsteht in Regensburg
Die jüdische Gemeinde Regensburg ist eine der ältesten und bedeutendsten in Deutschland. Vor 78 Jahren wurde ihr Gotteshaus von den Nationalsozialisten zerstört. Jetzt entsteht an selber Stelle eine neue Synagoge.
Regensburg -
In der Regensburger Altstadt haben die Bauarbeiten für eine neue Synagoge begonnen. 'Für uns ist das ein historischer Tag', sagte die Vorsitzende der jüdischen Gemeinde Regensburg, Ilse Danziger, am Mittwoch vor rund 200 geladenen Gästen und vielen Zaungästen.
'Ein Traum wird Realität'. Gemeinsam mit Schauspielerin und Schirmherrin Adele Neuhauser sowie Oberbürgermeister Joachim Wolbergs (SPD) wurde der Grundstein des neuen Gotteshauses für mehr als 1000 Gemeindemitglieder gelegt. Der Neubau entsteht an der Stelle, wo die Nationalsozialisten im November 1938 die Synagoge zerstörten, etwa 400 Meter vom Regensburger Dom entfernt. 'Ein Traum wird Realität', sagte der Gründer und Vorsitzende des Fördervereins Neue Regensburger Synagoge, Dieter Weber, als unter Glockengeläut der umliegenden Kirchen der Grundstein versenkt wurde. Über 300 000 Euro Spendengelder hatte sein Verein nicht-jüdischer Regensburger für den Neubau gesammelt. Er hoffe, dass sich die Synagoge 'als Leuchtturm für Toleranz und gegen Rassismus in unsere Köpfe und Herzen einbrennt', sagte Weber. Der Bund und die Stadt Regensburg teilen sich die Baukosten von fünf Millionen Euro. Für Wolbergs eine Selbstverständlichkeit: Das sei das Mindeste, was man der jüdischen Gemeinde zurückgeben könne. Schließlich seien es Regensburger Bürger gewesen, die in der Pogromnacht 1938 die Synagoge zerstört und die Gemeindemitglieder durch die Stadt gejagt, gedemütigt und in den Tod getrieben hätten. Umso erschreckender sei für ihn die aktuell zunehmende Fremdenfeindlichkeit. 'Aber wir haben aus der Geschichte gelernt', sagte Wolbergs. 'Wir stehen zusammen, und wir werden immer ganz besonders auf unsere jüdischen Mitbürger aufpassen. Bei uns sind sie sicher.' Bis Ende 2018 sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein. Spätestens im Februar 2019 soll das Gotteshaus eingeweiht werden - exakt 500 Jahre nach der ersten Synagogen-Zerstörung auf Regensburger Boden. Zugleich wird für 2,5 Millionen Euro das bisherige Gemeindezentrum saniert."
Link zum Artikel  
Video bei tvaktuell.com: https://www.tvaktuell.com/mediathek/video/grundsteinlegung-fuer-die-juedische-synagoge-regensburg/ 
 
Dezember 2016: Modell der Synagoge ist in der Neupfarrkirche zu sehen   
Pressemitteilung vom 21. Dezember 2016: Am Brixener Hof baut die Jüdische Gemeinde eine neue Synagoge – deren Modell ist jetzt in der Neupfarrkirche zu sehen. Mit der Ausstellung, die zunächst im Neuen Rathaus untergebracht war, soll die Öffentlichkeit über die Planungen und den Bau der Synagoge unterrichtet werden. Entsprechende Info – Banner sind deshalb ergänzend neben der Glasvitrine mit dem Synagogenmodell aufgestellt. Geplant ist zudem eine Erweiterung der Ausstellung um einige Vitrinen und Schaubilder zum jüdischen Leben in Regensburg. Dieses ist eng mit dem Neupfarrplatz verbunden, auf dem bis zur Vertreibung der Juden 1519 das jüdische Viertel und die Synagoge standen. Im Gedenkjahr 2019 soll der Neubau der Synagoge eingeweiht werden. Zum neuen Ort der Ausstellung erklärte Ilse Danziger, die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde, sie sei dankbar für das Zeichen der Gemeinschaft, das sich darin zeige. Die Kirchengemeinde ihrerseits, so Pfarrer Thomas Koschnitzke, möchte mit ihrem Engagement an ihre spezielle Beziehung zur Jüdischen Gemeinde erinnern – gerade in Zeiten eines neuen Antisemitismus.  
 
Oktober 2017: Unterstützung durch den Förderverein   
Artikel von Daniel Geradtz in mittelbayerische.de vom 17. Oktober 2017: "Jüdische Gemeinde erhält Unterstützung
Der Förderverein zum Bau eines Gemeindezentrums übergab einen Scheck über 60 000 Euro. Das Projekt ist vier Wochen in Verzug

REGENSBURG. Das Richtfest für den Neubau des neuen jüdischen Gemeindezentrums steht kurz bevor, es findet in der nächsten Woche statt. Am Dienstagvormittag kamen die Holzteile, die zusammengesetzt die rechteckige Kuppel ergeben sollen. Zur gleichen Zeit erhielt die jüdische Gemeinde Regensburg eine Zuwendung: Der Förderverein Neue Regensburger Synagoge überreichte einen Scheck in Höhe von 60 000 Euro. Insgesamt kostet das Projekt acht Millionen Euro. 5,5 Millionen Euro werden für den Neubau des Gemeindezentrums veranschlagt, 2,5 Millionen Euro für die Renovierung des denkmalgeschützten Altbaus. Ilse Danziger, Vorsitzende der jüdischen Gemeinde, sagt am Dienstag: 'Derzeit gibt es einen großen Bauboom in der Stadt. Das hat die Kosten ein bisschen aus dem Ruder laufen lassen.' Deswegen seien Zuwendungen wie die des Fördervereins wichtig. Zuletzt teilte der Verein mit, dass noch eine Million Euro fehle, damit die Ausgaben vollständig gedeckt werden. Dieter Weber, Vorsitzender des Vereins, unterstreicht nun: 'Inzwischen ist schon wieder einiges eingegangen.' Der Verein hat das Bauvorhaben schon zum zweiten Mal mit einer Spende über 60 000 Euro bedacht. Auch durch Gerichtszuweisungen erhält die Jüdische Gemeinde Unterstützung bei dem Großprojekt.
Eröffnung an symbolischem Tag. Die Regensburger Bürger können dem Förderverein helfen, indem sie beispielsweise einen symbolischen Baustein erwerben. Dieser kostet mindestens 500 Euro. Zudem organisiert der Verein Benefizveranstaltungen, unter anderem ein Konzert. Aber auch losgelöst davon können Interessenten den Synagogenbau unterstützen. 'Die höchsten Spenden von Einzelpersonen lagen im Einhunderttausenderbereich', sagt Weber. Die Spender wollen unbekannt bleiben, auch den genauen Geldbetrag dürfe er nicht nennen. Er findet, dass es die Aufgabe der Stadtbevölkerung sei, den Bau des Gemeindezentrums ideell mitzutragen. 'Es waren ja auch die Regensburger, die die Synagoge zerstört haben.' Mit den Trümmern sei die jüdische Gemeinde alleine gelassen worden.
Heute, das sagt der Vorsitzende des Fördervereins, werde des Bürgerprojekt – so nennt er das Bauvorhaben – von vielen Regensburgern als solches verstanden. Es gebe Beispiele von Schulen, deren Schüler und Lehrer unabhängig voneinander einen Spendenbetrag überwiesen hätten. Weber betonte schließlich, dass die jüdische Gemeinde aus historischen Gründen selbst nicht über große finanzielle Mittel verfüge 3,3 Millionen Euro kommen aus Bundesmitteln (Städtebauförderung), die Stadt Regensburg beteiligt sich mit zwei Millionen Euro an dem Projekt und der Freistaat Bayern steuert 1,25 Millionen Euro bei. Die offizielle Eröffnung des Gemeindezentrums am Brixener Hof ist für den 23. Februar 2019 geplant. Das Datum ist von symbolischer Bedeutung, denn 500 Jahre zuvor wurden die Juden aus der Stadt vertrieben. Inzwischen sind die Bauarbeiten in Verzug geraten. Vier Wochen sind sie derzeit hinter dem Zeitplan. Ilse Danziger glaubt dennoch daran, dass die Arbeiten am Gemeindezentrum rechtzeitig abgeschlossen werden können. Damit alles nach Plan abläuft, müssten die Arbeiten im Dezember 2018 beendet werden. Dann könnte zwei Monate später die offizielle Eröffnung stattfinden.
Grundsteinlegung vor einem Jahr. Die jüdische Gemeinschaft ist in den letzten Jahren stark gewachsen. Inzwischen sind über 1000 Gläubige in ihr vereint. Nach der Zerstörung der Synagoge im Dritten Reich gab es in Regensburg keine Synagoge mehr. Deswegen besteht seit vielen Jahren das Ziel, ein modernes jüdisches Zentrum mit einer Synagoge, Kulturräumen und einer Verwaltung zu schaffen. Den Architektenwettbewerb hatte das Berliner Büro Volker Staab mit einem modernen Entwurf gewonnen. Er sieht im Erdgeschoss einen Gemeinderaum vor, im ersten Stock werden sich die Räumlichkeiten der Synagoge befinden. Die Grundsteinlegung hat am 19. Oktober des vergangenen Jahres stattgefunden. Damals kam die Fernsehschauspielerin Adele Neuhauser, die Schirmherrschaft übernommen hat." 
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Oktober 2017: Richtfest am Neubau   
Artikel von Thomas Muggenthaler in der "Jüdischen Allgemeinen" vom 2. November 2017: "REGENSBURG. Zurück am historischen Ort. Gemeinde feierte Richtfest der neuen Synagoge
Die Kuppel der neuen Regensburger Synagoge ist bereits als Symbol dieses Bethauses mitten in der Altstadt weithin sichtbar. Hier am Brixener Hof entsteht auf dem Areal der jüdischen Gemeinde ein Neubau, der einen Veranstaltungssaal und eine Synagoge beherbergt. Der Rohbau steht und sieht vielversprechend aus. Josef Schuster, der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, ist geradezu begeistert. Den Ort kenne er natürlich, schließlich sei er vor einem Jahr beim Spatenstich dabei gewesen, aber dass auf dem kleinen Platz ein derart imposanter und ambitionierter Bau entstehen könne, habe er nicht gedacht. Der Richtkranz hängt über der Baustelle, rund 300 Menschen sind gekommen und drängen sich im künftigen Gemeindesaal. 'Kaum ist der Rohbau fertig, ist das Haus schon zu klein', witzelt Schuster, der der Regensburger Gemeinde und ihrer Vorsitzenden Ilse Danziger zu diesem Projekt gratuliert, das nach vielen Jahren der Planung Gestalt angenommen hat. 
ARCHITEKTUR Der Gemeindesaal ist auf zwei Seiten geprägt von großen, wandfüllenden Fenstern, die schon eingesetzt sind. Eine Fensterwand gibt den Blick frei in den Innenhof des Areals der Gemeinde. Durch das gegenüberliegende Fenster sieht man auf die Straße. Fußgänger flanieren vorbei oder gehen in das Café gegenüber. Das sei Absicht, betont Ilse Danziger, denn die Gemeinde wolle sich offen zeigen, und dafür steht dieses große Fenster, das die Gemeinde symbolisch zur Stadt hin öffnet. Der renommierte Berliner Architekt Volker Staab und sein Team realisieren das Projekt. Sie haben den Wettbewerb gewonnen, der hier im Bereich der Altstadt, die durch die UNESCO als Weltkulturerbe geschützt ist, unumgänglich war. Nachdem ein Tischler den Richtspruch vorträgt, hält es Volker Staab nicht länger. Er klettert über das Gerüst auf das Dach des Neubaus und will die Kuppel aus der Nähe begutachten. Die beiden Teile, aus denen die Kuppel besteht, sind erst hier vor Ort zusammengebaut worden. 'Es passt!', sagt Staab und lächelt zufrieden. Unter der Kuppel ist die Synagoge mit ihrer Frauenempore geplant, im Moment ein hoher betonierter Raum, in den man vom Dach aus hinabblicken kann. 'Das Licht wird von oben kommen', erklärt Staab. Die Fenster, die die Kuppel und das Gebäude verbinden werden, fehlen noch. Die Räume der jüdischen Gemeinde mit ihren rund 1000 Mitgliedern waren viel zu beengt. 'Nie konnten wir alle gemeinsam die Hohen Feiertage begehen', berichtet Ilse Danziger. 'An Pessach mussten die einen an dem einen Tag kommen, die anderen am nächsten Tag. Wir feiern doch beide Sederabende eigentlich gemeinsam.' 
Seit die Nazis in der Pogromnacht vom November 1938 die prächtige Synagoge, die 1912 hier an dieser Stelle gebaut worden war, angezündet und später abgerissen hatten, hatte die Jüdische Gemeinde Regensburg keine Synagoge mehr. Insofern ist der Bau einer Synagoge 'überfällig', merkt Josef Schuster an. Bislang gab es einen Mehrzweckraum aus den 60er-Jahren, der jetzt abgerissen wurde, und einen kleinen Gebetsraum im Altbau, der von den Nazis nicht angezündet wurde, weil er sich zu nahe an den anderen Häusern befand. Nachdem die Grundfläche begrenzt war, haben sich Volker Staab und seine Kollegen dazu entschlossen, im Erdgeschoss den Gemeindesaal zu bauen und darüber die Synagoge mit Frauenempore.
KOSTEN Der Neubau wird rund 5,5 Millionen Euro kosten. Der Bund unterstützt den Bau mit 3,3 Millionen aus einem 'Programm für nationale Projekte des Städtebaus', erklärt der zuständige Staatssekretär Florian Pronold, der Regensburg gut kennt und weiß, dass hier eine historische Lücke geschlossen wird. Die restlichen gut zwei Millionen Euro übernimmt die Stadt Regensburg. Das ist ungewöhnlich, denn die Stadt unterstützt in der Regel keine religiösen Bauten. Aber hier sieht sich die Kommune in der Pflicht, schließlich waren es Regensburger, die die Synagoge zerstörten, betont Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer in ihrer Rede, und verweist darauf, dass der Stadtrat der Finanzierung ausnahmslos zugestimmt hatte. Demnach war die einzige Sorge von NS-Oberbürgermeister Schottenheim, dass die Feuerwehr ein Übergreifen des Feuers auf andere Häuser verhindert. Die Nazis steckten aber in der Pogromnacht nicht nur die Synagoge in Brand. In einem 'Schandmarsch', bei dem die Opfer von Passanten bespuckt und mit Steinen beworfen wurden, trieben sie Juden, die sie aus ihren Häusern geholt hatten, über die nahe Maximilianstraße zum Bahnhof. Der junge Paul Oettinger musste damals vorangehen und ein Schild mit der Aufschrift 'Auszug der Juden!' tragen.
Neben dem Rohbau steht noch der Altbau. Das Gebäude ist eingerüstet und wird zurzeit saniert. Die Hälfte der Kosten von 2,5 Millionen übernimmt der Freistaat Bayern. Ein Förderverein hilft, den Rest aufzubringen. 750.000 Euro hat der Förderverein bereits gesammelt... Mit dem Neubau wird die historische und politische Wunde am Brixener Hof geschlossen. Hier am Sitz der jüdischen Gemeinde entsteht am historischen Ort das neue Gotteshaus.
Schuster würdigt den Bau als ein deutliches Zeichen dafür, 'dass die jüdische Gemeinde ein fester Bestandteil dieser Stadtgesellschaft ist'. Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer sprach von einem historischen Tag und freut sich, dass die jüdische Gemeinde mit diesem Neubau 'wieder mitten in der Gesellschaft sichtbar ist'. " 
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November 2017: Beim Neubau entstehen Mehrkosten     
Artikel in den "Regensburger Nachrichten" vom 30. November 2017: "Neubau der Synagoge: Mehrkosten entstanden
Am Dienstagnachmittag übergab der Vorsitzende des Fördervereins Neue Regensburger Synagoge, Dieter Weber, gemeinsam mit Dr. Josef Eckstein, einen Scheck im Wert von 40.000 Euro an Dorina Kuzenko und Ilse Danziger von der Jüdischen Gemeinde Regensburg. Die großzügige Spende bringt das Projekt Neubau der Regensburger Synagoge einen weiteren wichtigen Schritt voran. Trotzdem wird die Gemeinde wohl auch in Zukunft auf Sponsoren angewiesen sein, denn man rechnet mit Mehrkosten von bis zu 500.000 Euro. Das wären zehn Prozent mehr, als ursprünglich veranschlagt. Der Vorsitzende des Fördervereins ist trotzdem zuversichtlich ­– und das nicht ohne Grund. 
Mit den 40.000 Euro konnte der Verein, der zum Zweck der Unterstützung des Neubaus gegründet wurde, bisher insgesamt 160.000 Euro für das Projekt sammeln. Ein Teil des Geldes wurde über eine Online-Aktion des Fördervereins gesammelt, bei der sich auch viele Regensburger beteiligten. Im Rahmen dieser Online-Aktion können Spendenwillige auf der Internetseite des Fördervereins für 500 Euro einen symbolischen Baustein erwerben. 80 dieser Steine wurden bereits gekauft. Aber auch über kleinere Zuwendungen freut sich Dieter Weber. Und über das große Interesse und die Hilfsbereitschaft mit der die Regensburger das Projekt aufgenommen haben. 
Er betont auch, dass die entstandenen Mehrkosten kein Zeichen für eine Verzögerung der Fertigstellung des Baus seien. Zeitlich befinde man sich ganz im geplanten Rahmen. So wird die Synagoge wie geplant 2019 ihre Pforten öffnen. Ein Zeitpunkt, dem die Mitglieder der jüdischen Gemeinde schon freudig entgegenfiebern. Momentan ist das Leben der Glaubensgemeinschaft nämlich stark eingeschränkt, da sie nur zwei Räume des alten Gebäudes nutzen können. Die Gemeinde selbst muss zu dem Projekt 1,25 Millionen Euro Eigenfinanzierung beitragen. Zwar sind diese durch zwei Großspenden im Wert von 500.000 Euro fast gedeckt, aufgrund der Mehrkosten fehlt jedoch immer noch Geld." 
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Vgl. Artikel von Tino Lex in der "Mittelbayerischen" vom 30. November 2017: "Synagoge Regensburg - Es fehlt noch Geld..."  
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Weitere Artikel im November 2017: 
- Artikel von Thomas Muggenthaler in der Website des "Bayerischen Rundfunks" vom 23. November 2011: "Neue Synagoge, alter Ort. Regensburgs jüdisches Gemeindezentrum entsteht..."   
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Dezember 2017: Artikel zum Stand des Neubaus   
Artikel von Gerhard K. Nagel in haGalil.com vom 14. Dezember 2017: "Die jüdische Gemeinde in Regensburg baut ein neues Gemeindezentrum. Ein Gespräch mit der Gemeindevorsitzenden Ilse Danziger..."  
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Dezember 2017: Ein Gedicht von Rose Ausländer wird das Atrium des Synagogenneubaus zieren   
Artikel in der "Mittelbayerischen Zeitung" vom Dezember 2017: "Ein Gedicht in goldenen Lettern. Das Werk 'Gemeinsam' der jüdischen Dichterin Rose Ausländer wird das Atrium des Synagogenneubaus zieren.
REGENSBURG.'Gemeinsam' heißt das Gedicht der jüdischen Dichterin Rose Ausländer. Es wird, in goldene Lettern gefasst, das Atrium des Synagogenneubaus zieren. Dies hat eine Wettbewerbsjury in insgesamt drei Wertungsrunden kürzlich entschieden. Der gesamte Wettbewerb, der Entscheidungsprozess und die Jurysitzung wurden vom Büro Dömges Architekten betreut. Als Fachpreisrichter waren die Künstler Ludwig Bäuml, Vorsitzender des Berufsverbands Bildender Künstler Niederbayern/Oberpfalz, Paul Schinner, Jürgen Böhm und Helga von Loewenich sowie Architekt Volker Staab geladen. Die Rolle der Sachpreisrichter erfüllten die Planungs- und Baureferentin Christine Schimpfermann, die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Regensburg, Ilse Danziger, der Vorsitzende des Fördervereins Neue Regensburger Synagoge, Dieter Weber, und als Vertreter des Fördermittelgebers Bastian Wahler-Zak. Als sachverständige Berater nahmen Kulturreferent Klemens Unger und Susanne Hauer, stellvertretende Leiterin der Welterbekoordination, teil.
Zur Begründung der einstimmigen Entscheidung für den Entwurf von Künstler Tom Kristen führte das Preisgericht an: 'Das Gedicht von Rose Ausländer spiegelt die jüdische Geschichte wieder und betont die gemeinsame Verantwortung für die Zukunft. Der gewählte Ort ist als Schnittstelle zwischen Stadtgesellschaft und Jüdischer Gemeinde gut gewählt. Die Mehrschichtigkeit der Arbeit bezüglich Symbolkraft und Raumwirkung wird besonders positiv gesehen.'
Der Wettbewerb 'Kunst am Bau' war ausgelobt worden, um die besondere Qualität des Projekts 'Neubau der jüdischen Synagoge' zu betonen. Nach Abschluss des Bauprojekts wird das Gedicht von Rose Ausländer als dreigängige goldene Spirale in ihrer Handschrift im Patio des Gebäudes hängen. Das Werk ist von außen gut sichtbar und ist für alle zugänglich und erlebbar. Rose Ausländers Worte appellieren an das die Menschen Verbindende, das Unausweichliche und das gemeinsam zu Erreichende und lenken den Blick während des Lesens nach oben in die Transzendenz.
Alle insgesamt acht Wettbewerbsbeiträge der Künstlerinnen und Künstler Oleg Kuzenko, Dietrich Förster, Alois Achatz, Sabine Straub, Alexander Rogl, Christine Sabel und Maria Meier sind ab 23. Januar bis Ende Februar 2018 im Untergeschoss des Besucherzentrums Welterbe im Salzstadel zu sehen." 
Link zum Artikel    
 
April 2018: Weitere Unterstützung durch den Förderverein Neue Regensburger Synagoge 
Artikel von Katia Baierlein in der "Mittelbayerischen" vom 27. April 2018: "VERANTWORTUNG. Jüdisches Zentrum entsteht. 
Der Förderverein 'Neue Regensburger Synagoge' übergibt der jüdischen Gemeinde 50 000 Euro. Das Gebetshaus wird 2019 fertig. 

REGENSBURG.'Das Geheimnis der Versöhnung heißt Erinnerung', ist auf dem Blumenkranz zu lesen, der vor der Baustelle der neuen Synagoge am Brixener Hof liegt. Genau das hat sich der Förderverein 'Neue Regensburger Synagoge e.V.' auf die Fahnen geschrieben. 
Verantwortung übernehmen. Am 12. Januar 1519 wurden die Synagoge auf dem Neupfarrplatz zerstört und die Juden aus Regensburg vertrieben. Eine neue Synagoge wurde erst am 29. August 1912 am Brixener Hof eingeweiht. Unter dem nationalsozialistischen Regime wurde in der Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 auch diese Synagoge niedergebrannt. Seitdem gab es in Regensburg keine Synagoge mehr. Der Förderverein Neue Regensburger Synagoge ist ein Bürgerprojekt nicht-jüdischer Regensburger. Er hat sich zur Aufgabe gemacht, der jüdischen Gemeinde bei der Finanzierung der neuen Synagoge zu helfen. 'Regensburger Bürger haben damals die Synagoge zerstört und müssen heute dafür Verantwortung übernehmen', so Dieter Weber, Vorsitzender des Fördervereins. Für 500 Euro kann zum Beispiel symbolisch ein Baustein erworben werden. Doch auch über kleinere Geldbeträge freut sich Weber: 'Es gibt Schulen, die die Einnahmen eines Schulfestes spenden oder Rentner, die statt Geburtstagsgeschenken Geld auf unser Konto überweisen lassen', so Weber. Knapp 800 000 Euro sind durch Spenden schon zusammengekommen.
Die Kosten für die Synagoge setzen sich aus der Renovierung des Altbaus und einem Neubau zusammen. Die Hälfte der Renovierungskosten muss die jüdische Gemeinde selbst tragen. Deshalb ist sie auf Spenden dringend angewiesen.
Der Zugang zum Jüdischen Zentrum erfolgt über einen Innenhof. 'Wir wollten den Eingang so hell und offen wie möglich gestalten, als Symbol dafür, dass die Türen für jeden offen stehen', so Weber. Die Synagoge befindet sich im ersten Stock des Gebäudes. Im Erdgeschoss ist der Gemeindesaal untergebracht. Neu- und Altbau werden barrierefrei miteinander verbunden.
Bei Jahrestag der Zerstörung. Bis Juni diesen Jahres wird die Außenfassade fertig sein. 2019 soll dann die Eröffnungsfeier stattfinden, denn dann jährt sich die Zerstörung der Synagoge auf dem Neupfarrplatz zum 500. Mal."  
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Februar 2019: Die Einweihung der neuen Synagoge am 23. Februar 2019   
Anmerkung: in zahlreichen Presseartikeln wurde über die Einweihung der neuen Synagoge und des neuen jüdischen Gemeindezentrums berichtet. Nur auf einzelne Artikel sei verwiesen.
Artikel von Gabriele Ingenthron im "Sonntagsblatt" (evangelisch) vom 28. Februar 2019: "Ein neues Gotteshaus für eine alte Gemeinde. Jüdische Gemeinde feiert die Eröffnung der neuen Synagoge in Regensburg.
Regensburg. Mit Tanz und Gesang feierte die jüdischen Gemeinde in Regensburg die Einweihung ihrer neuen Synagoge. Männer mit Kippa umarmten und küssten die Thorarollen, die vom alten Betsaal in das neue Gotteshaus getragen wurden.
In Festtagsfreude und mit großem Stolz ist am Mittwoch die neue Synagoge in Regensburg eingeweiht worden. Drei Rabbiner trugen die Thorarollen aus dem alten Betsaal in den Thoraschrank der neuen Synagoge: Mit diesem symbolischen Akt sowie fröhlichen Gesängen vollzogen sie die Weihe des neuen Gotteshauses. 'Mit großer Freude und Erregung geben wir bekannt, dass wir das wunderbare Ereignis miterleben dürfen, dass die vor 80 Jahren zerstörte Synagoge wieder aus der Asche auferstanden ist', sagte der Regensburger Rabbiner Josef Chaim Bloch. Während der Rabbiner seine Segenssprüche singend vortrug, küssten Männer mit Kippa die Thorarollen zu Klezmer-Musik.
Die jüdische Gemeinde musste lange auf ihre neue Synagoge warten: Der Neubau erfolgte auf demselben Grundstück, auf dem die Synagoge von 1912 stand, die von den Nationalsozialisten beim Novemberpogrom 1938 zerstört wurde. Nach den Worten von Zentralratspräsident Josef Schuster hat die jüdische Gemeinde Regensburg 'ihr Herzstück' wieder: 'Nicht der Gemeindesaal, nicht die Bibliothek, nein: Die Synagoge ist das Zentrum einer Gemeinde.' Ermöglicht wurde das Neun-Millionen-Projekt nicht nur durch die jüdische Gemeinde. Auch die Stadt Regensburg, der Freistaat Bayern, der Bund und viele engagierte Bürger halfen mit, dass Regensburg wieder eine Synagoge bekam.
'Sie setzten damit ein deutliches Zeichen - ein Zeichen für Zusammenhalt, für Vielfalt und Toleranz', sagte Schuster. Die Eröffnung der neuen Synagoge stehe sinnbildlich für eine Aufbruchstimmung, die er gerade auch bei den jüngeren Gemeindemitgliedern verspüre. Der Neubau stehe dafür, dass das Judentum in dieser Stadt eine Zukunft habe - trotz eines heute wieder zutage tretenden Antisemitismus. Die Regensburger Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde, Ilse Danziger, betonte, dass sie 'mit Stolz und Genugtuung' die Eröffnung der Synagoge erlebe. Vier Generationen später könne man endlich wieder eine Synagoge einweihen, nachdem ihr Vorgängerbau 1938 in Flammen aufging, in Folge der Terrorkommandos deutscher Nationalsozialisten. Danziger nannte das neue Gebäude 'ein architektonische Meisterwerk', das in drei Jahren Bauzeit entstanden sei.
Der bayerische Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) hob in seiner Rede die 'Bedeutung eines blühenden jüdischen Lebens in Bayern' hervor. Synagogen seien 'Orte der Vielfalt, des Friedens und der Toleranz'. Dass Regensburg wieder eine Synagoge habe, sei ein Freudentag und Glückstag 'nicht nur für die jüdische Gemeinde, sondern für uns alle in Bayern'. Umso dankbarer sei man, 'dass trotz der Barbarei und Unmenschlichkeit des Nationalsozialismus' Juden nach 1945 hier wieder eine Heimat gefunden hätten. 'Die Shoah ist und bleibt das größte Verbrechen und eine Schande der deutschen Geschichte.' Der katholische Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer bat um Vergebung für das, was Juden in Deutschland angetan wurde. 'Es schmerzt uns, dass die Kirche und die Christen sich nicht vor sie gestellt haben und nicht den Mut hatten, sich mit den jüdischen Bürgern zu solidarisieren', sagte Voderholzer. Der evangelische Regionalbischof Hans-Martin Weiss rief die Anwesenden auf 'zur Solidarität mit Juden, die sie nötig haben und über die wir als Christen überhaupt keine Zweifel mehr aufkommen lassen wollen', sagte Weiss. Dieter Weber vom Förderverein Neue Synagoge legte dar, dass die Regensburger versucht hätten, den jüdischen Bürgern 'Stein für Stein ihr Gotteshaus zurückzugeben', indem sie Spenden sammelten. Mit 950.000 Euro hätten sie den Bau bislang unterstützen können, 'aber das reicht noch nicht', betonte Weber. Durch den Zuzug aus den Nachfolgestaaten der früheren Sowjetunion ist die jüdische Gemeinde auf rund 1.000 Mitglieder angewachsen. Als die Räume im alten Gemeindezentrum zu klein wurden, entschloss sich die jüdische Gemeinde zum Neubau. Unter den 13 jüdischen Gemeinden in Bayern sei Regensburg heute die viertgrößte. Die Eröffnung der neuen Synagoge erfolgte fast auf den Tag genau 500 Jahre nachdem Regensburger Bürger die Juden aus der Stadt vertrieben. Damals wurden mehrere Hundert jüdische Frauen, Männer und Kinder zwangsdeportiert. Der Holocaust-Überlebende Ernst Grube gab am Rande der Feierlichkeiten seiner Hoffnung Ausdruck, 'dass die Synagoge immer so voller Menschen sein mag wie am heutigen Tag'"
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Videos - "Sondersendung: Neue jüdische Synagoge in Regensburg eröffnet" bei tvaktuell.com vom 28. Februar 2019:
Link: https://www.tvaktuell.com/sondersendung-neue-juedische-synagoge-in-regensburg-eroeffnet-292662/ 
Artikel im "Donaukurier" vom 25. Februar 2019: "Ein Gotteshaus gegen das Vergessen..."
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Artikel in der "Jüdischen Allgemeinen" vom 26. Februar 2019: "Regensburg. Synagoge in engen Gassen..." 
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Artikel in "br24.de" vom 27. Februar 2019: "Neue Synagoge in Regensburg: 'Zeichen für Vielfalt und Toleranz'..."
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Artikel von Christian Eckl mit Video im "Wochenblatt" (Regensburg) vom  28. Februar 2019: "Synagoge eingeweiht. Im Herzen Regensburgs steht jetzt ein steinernes Zeichen gegen den Antisemitismus..."
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Zahlreiche weitere Presseartikel finden sich durch eine Recherche über Suchmaschinen.
Video des Bayerischen Rundfunks vom 20. Februar 2019: "Haus des neuen Anfangs: Die Regensburger Synagoge"
 
 
Mai 2019: Kunstführer zur Synagoge erschienen  
Artikel in der "Mittelbayerischen" vom 10. Mai 2019: "Regensburg. Jüdischer Gemeinde 3000 Exemplare übergeben
Am Donnerstag überreichte Dr. Albrecht Weiland, Inhaber des Verlags Schnell & Steiner in Regensburg, die druckfrischen Exemplare des neuen Kunstführers für die Synagoge in Regensburg.
Regensburg. Die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Regensburg, Ilse Danziger, und Vorstandsmitglieder des Vereins Neue Regensburger Synagoge, Dieter Weber und Prof. Dr. Josef Eckstein, nahmen diese mit Freude entgegen. Sie bedankten sich ebenfalls für diesen bedeutenden Beitrag und die hervorragende Idee. Der Stadtwandel-Verlag ist eine Programmsparte des Verlags Schnell & Steiner, in der Gedenkorte, moderne Architektur sowie die Veränderungen der Städte im Fokus stehen. Dr. Albrecht Weiland stellt der Gemeinde eine 3000er Auflage zur Verfügung. Am kommenden Sonntag, 12. Mai, feiert die Jüdische Gemeinde in Regensburg den Tag der offenen Tür. Von 10 bis 18 Uhr finden im Halbstundentakt Führungen durch das neue Gemeindezentrum und die neue Synagoge statt. Kostenlose Eintrittskarten dafür werden am Eingang zum Jüdischen Gemeindezentrum vergeben. Nachdem vor 500 Jahren die alte Synagoge und vor gut 80 Jahren die Jugendstil-Synagoge zerstört wurde, fand am 27. Februar 2019 die Eröffnungsfeier der neuen Synagoge in Regensburg statt. Der Neubau wurde am selben Standort errichtet wie die 1938 zerstörte alte Synagoge."
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Mai 2019: Großes öffentliches Interesse an der neuen Synagoge 
Artikel von Angelika Lukesch in der "Mittelbayerischen" vom 13. Mai 2019: "Kultur. Die neue Synagoge war umschwärmt.
Mehr als tausend Menschen schauten sich das neue jüdische Gemeindezentrum in Regensburg an. Auch viele Studenten kamen.
Regensburg.
Professor Dr. Josef Eckstein verlangte es gestern gegen 13 Uhr dringend nach einem Getränk, vorzugsweise einem warmen Tee, der die Stimme gut ölt. Eckstein führte am Sonntag viele Interessierte, die zum Tag der offenen Tür des neuen jüdischen Gemeindezentrums gekommen waren, durch die Räume. Alle zehn Minuten begann eine neue, halbstündige Führung durch das Haus, so dass es nicht wundernimmt, dass die Stimmen von Dieter Weber, Ilse Danziger, Professor Dr. Josef Eckstein und Waltraud Bierwirth im Laufe des Tages sehr beansprucht wurden. Die vier konnten viel Wissenswertes berichten über die Geschichte der Juden in Regensburg, über deren Religion, Tradition und Gebräuche. Der Andrang der Menschen beim Tag der offenen Türe war riesengroß: Rund tausend Menschen wurden gestern durch das neue jüdische Gemeindezentrum geführt.
Gäste aus der ganzen Region. Vor dem Eingang standen die Leute an, um kostenlose Eintrittskarten für eine der Führungen, die vom Vormittag bis zum Abend abgehalten wurden, zu bekommen. Ohne Eintrittskarte konnte man nicht ins Haus. 'Um 9 Uhr in der Früh sind schon die ersten Leute gekommen, um sich eine Eintrittskarte zu holen', sagt Dieter Weber, Vorsitzender des Fördervereins 'Neue Regensburger Synagoge'. Das Interesse sei immens groß, größer noch, als man es sich gedacht habe. Da der Gebäudekomplex vom berühmten Architekten Volker Staab entworfen wurde, zog der Tag der offenen Tür auch viele Architekturstudenten und Architekten aus ganz Bayern, ja aus ganz Deutschland an. 'Synagogen werden nicht oft gebaut und dann noch dazu von einem so arrivierten Architekten. Das ist für die einschlägige Fachwelt natürlich höchst interessant', sagt Weber. Irmgard Wirth ist mit ihrer Freundin extra aus dem Bayerischen Wald angereist, um sich die neue Synagoge anzuschauen: 'Das hat uns schon sehr interessiert. Also haben wir uns gedacht, da gehen wir hin, wenn man da mal rein kann. Schließlich hat man dazu ja nicht so oft Gelegenheit', sagt die Dame, während sie auf den Beginn ihrer Führung wartet. 'Von außen schaut es ja wirklich schön aus und es passt auch gut in die Altstadt. Das ist ja auch wichtig, schließlich ist Regensburg Welterbestadt.' Auch drei junge Männer warten auf den Beginn der Führung. 'Wir sind Architekturstudenten aus München und wollten uns unbedingt dieses Gebäude von Volker Staab anschauen. Wir finden es sehr gelungen', sagt Stefan Maierhofer. 'Wir sind auch sehr gespannt darauf, wie es innen aussieht. Der neue Gebetsraum soll ja etwas Besonderes sein', sagt Christian Kagerer. Ilse Neumann und ihr Mann Herbert aus Amberg kommen gerade aus dem Gemeindezentrum und haben ihre Führung schon hinter sich. Sie haben ihren Ausflug nach Regensburg mit dem Besuch des neuen jüdischen Gemeindezentrums verbunden.
'Wir haben schon so viel davon gehört, dass es uns jetzt schon sehr interessiert hat. Es war höchst interessant, den alten und den neuen Gebetsraum zu sehen und zu hören, wie das bei den Juden im Gottesdienst so abläuft. Auch die geschichtlichen Daten haben uns sehr interessiert, schließlich weiß man ja vieles noch gar nicht. Das Gebäude gefällt uns ausgesprochen gut und mich persönlich würde ja auch so ein Gottesdienst bei den Juden einmal interessieren', sagt die Ambergerin. Sie findet es schön, dass man dabei einfach dazukommen könne.
Mittlerweile hat Dieter Webers Führung begonnen. Er geleitet seine Gruppe (jede Führung umfasst 25 Personen) in den Veranstaltungssaal, um den Gästen einen geschichtlichen Abriss über die jüdische Gemeinde in Regensburg zu geben. Von diesem Saal, in dem auch nach dem Gottesdienst gegessen wird, hat man einen Blick hinaus in den Innenhof, der die meiste Zeit völlig menschenleer ist, bis auf einen schwarz gekleideten Mann mit Kippa, der den Ausgang bewacht. Selbstverloren schaut er in sein Smartphone und hat für jede Person, die das jüdische Gemeindezentrum wieder verlässt und diesen Hof queren muss, ein freundliches Wort.
Viele Fragen wurden beantwortet. Vom Veranstaltungssaal aus geht es eine Treppe hinauf in den alten Gebetsraum, der sich noch im alten, ebenfalls restaurierten Gebäude befindet. Dieser Saal werde für Unterricht und dergleichen genutzt, sagt der Vorsitzende des Fördervereins. Nun kommen allmählich auch Fragen auf nach dem orthodoxen Judentum, beziehungsweise den liberalen, nach dem siebenarmigen Leuchter, der im Raum steht, auf dem jedoch nur sechs Kerzen stecken. 'Der leere Kerzenhalter in der Mitte symbolisiert, dass es in Jerusalem keinen jüdischen Tempel mehr gibt. Er symbolisiert das Fehlen eines solchen Tempels.'
Vom alten Gebetsraum aus geht es hinauf in das architektonische Prunkstück des Neubaus: in den neuen Gebetssaal. Die aus spitzen Dreiecken zusammengesetzte Decke, die nach oben lichter werdende Holzvertäfelung der Wände und die hoch unter der Decke schwebenden schmalen Lampen ergeben im Raum eine Lichtkuppel, die nach oben zu saugen scheint. Dieter Weber erklärt, dass ein jüdischer Gottesdienst auf Hebräisch abgehalten werde und dass die Männer unten im Raum säßen, die Frauen oben auf der Empore: 'Dort ist es sogar noch schöner!'"
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September 2019: Über die Kuppelkonstruktion der neuen Synagoge  
Artikel von Klaus Siepenkort in Klempnerhandwerk.de vom 10. September 2019: "Kuppelkonstruktion für Synagoge in Regensburg
Die Altstadt Regensburgs ist um eine Attraktion reicher. Für die neue ­Synagoge ­gestaltete das bekannte Berliner Planungsbüro Staab Architekten eine außergewöhnliche ­Kuppelkonstruktion. Sie bestimmt die Architektur und sorgt für nachhaltigen Bauwerksschutz.
Im Frühjahr 2015 lobte die jüdische Gemeinde einen Architekturwettbewerb aus, den das bekannte Architekturbüro Staab Architekten aus Berlin für sich entschied. Das neu gestaffelte Bauvolumen knüpften die Planer mit seiner Dachlandschaft architektonisch an die niedrigen trauf- und giebelständigen Häuser der denkmalgeschützten Altstadt an, die 2006 zum UNESCO-Welterbe ernannt wurde. Den Synagogenraum überspannt ein quadratisches Kuppeldach mit einer Metalldachkonstruktion aus industriellen Aluminium-Gleitfalzbahnen. Bei der Wahl des Dachsystems spielten Nutzungs- und Lebensdauer und der wartungsarme Betrieb eine bedeutende Rolle.
Form und Tragwerk. Der Grundriss der einzigartigen quadratischen Kuppelkonstruktion ist einer in ein Quadrat eingelassenen Kugel nachempfunden, die einen Radius von 25 Meter aufweist. Das Holztragwerk der Kuppel ruht auf vier bogenförmigen ausgebildeten Randträgern und vier Rundstützen mit einem Durchmesser von 219 mm und einer 20 mm dicken Wandung. Für das Tragwerk und den Aufbau verwendete man auf der Raumseite eine Lage aus Furnierschichtholz. Die Besonderheit besteht in den hochkant angeordneten Furnierlagen, zweiachsig gebogen mit lasierendem Anstrich. Für die Dachtragschale (Kuppel) kamen 20 zweiachsig gebogene Brettsperrholzelemente, Dicke 7 x 18 mm = 126 mm, und zwei Lagen 5 m lange Aussteifungs-Schalung zum Einsatz, die überkreuzt verlegt wurden. Hierauf liegen radial und quer angeordnete BSH-Sparren. Der Metalldachaufbau ist als nicht hinterlüftete, wärmegedämmte Konstruktion mit den erforderlichen Funktionsschichten ausgeführt.
Konisch gerundet, wasserdicht verschweißt. Die Wetterschutz- und Gestaltungsebene der Dachkonstruktion bildet ein in sich homogenes Metalldachsystem aus Aluminium-Gleitfalzprofilen des Fabrikats Rib-Roof Evolution. Für die Ausführung dieses Komplettdachsystems erhielt der autorisierte Fachbetrieb Pichler-Metall aus Regen den Auftrag. Das mittlerweile 85 Jahre alte Familienunternehmen ist spezialisiert im Bereich Spenglerarbeiten und Metallbau für Industrie- und Gewerbebauten, Wohn- und Geschäftshäuser. Die Brüder Josef und Stefan Pichler bilden ein ­perfektes Team und haben die Arbeits­bereiche Metallbau und Spenglertechnik aufgeteilt. Für das Projekt Synagoge Regensburg war Spenglermeister Stefan Pichler verantwortlich. Im ersten Arbeitsschritt mussten die Spengler etwa 120 konisch gefertigte Profilbahnen entsprechend der Kuppelform vor Ort bombieren. Zur Verlegung fixierten sie die Bahnen mit den zugehörigen Systemclips auf dem Untergrund. Auf etwa 2/3 Scharlänge in Richtung Firstknoten fassten sie drei Schare zu einer Schar zusammen und verschweißten diese wasserdicht im WIG-Schweißverfahren. Der um 80 mm erhöhte Knoten besteht aus dreizehn spitz zulaufenden Scharen, die in handwerklicher Falztechnik miteinander verbunden wurden. Als Grundlage für das Verlegen und befestigen der konischen Profilbahnen dienten zum System gehörende projektbezogene Planungsunterlagen einschließlich einer Material-Stückliste.
Licht für die Synagoge. Die quadratische Kuppel überspannt den Innenraum der Synagoge und ist ähnlich eines Staffelgeschosses auf den Baukörper aufgesetzt. Dem Inneren der Synagoge geben Fensterelemente innerhalb der vier bogenförmigen Giebelwände ausreichend Tageslicht. Diese sind mit lichtdurchlässigem Streckmetall verhüllt, sodass Dach und Wände der Kuppel als ein homogenes Bauelement erscheinen.
Die Konstruktion und Ausführung erfolgte ebenfalls von der Firma Pichler. Durch Reflexion und Absorption des Lichts erhalten Dach und Fassade der Kuppel interessante und lebhafte Strukturen, die sich immer wieder zu einem harmonischen Gesamteindruck verbinden. Das Bauwerk wurde im Programm 'Nationale Projekte des Städtebaus' und durch Spenden gefördert."
Den Artikel in voller Länge im KlempnerMagazin Ausgabe 06/19: https://www.baufachmedien.de/klempner-magazin.html?_ga=2.207864786.1721246506.1571387553-1078843686.1571387553.
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September 2019: Sehr großes Interesse an der neuen Synagoge  
Artikel von Marianne Sperb in der "Mittelbayerischen.de" vom 10. September 2019: "Synagoge: Besucherstrom reißt nicht ab. Regensburg kann sich nicht sattsehen am neuen Domizil der jüdischen Gemeinde. Führung reiht sich an Führung an Führung.
Regensburg.
Die Synagoge am Brixener Hof hat sich zum kleinen großen Star unter Regensburgs Sehenswürdigkeiten entwickelt. Seit Eröffnung des Domizils der jüdischen Gemeinde reiht sich Führung an Führung an Führung. Auch nach der leichten Ferien-Delle im August ploppen wieder jede Menge Anfragen auf dem Bildschirm des PC von Professor Josef Eckstein auf. 'Dass das Interesse so anhaltend ausfällt: Damit hatten wir nicht gerechnet', sagt der stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins. "  
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Dezember 2019: Die Synagoge wird zu einem Treffpunkt der Begegnung 
Artikel von Wolfgang Spornraft in der "Mittelbayerischen.de" vom 5. Dezember 2019: "Geschichte. Synagoge wird zum Ort der Begegnung
Der Presseclub blickte in das Herz der jüdischen Gemeinde in Regensburg. Ein Experte erklärte die Geheimnisse des Bauwerks.
Regensburg.
Als der Gastgeber an diesem frostigen Abend freundlich lächelnd die erste Tür der Schleuse aus Panzerglas öffnet, sind die Besucher froh über den warmen Empfang. Um ins jüdische Gotteshaus zu kommen, muss man durch eine Sicherheitsschleuse. Wer hier steht, der muss sofort an die Stadt Halle denken, wo sich vor wenigen Wochen ein Attentat vor einer Synagoge abspielte. Der Täter hatte gezielt versucht, Juden an ihrem höchsten Feiertag Jom Kippur zu töten. Josef Eckstein vom Förderverein Neue Synagoge berichtet den Besuchern des Regensburger Presseclubs, dass das jüdisches Leben tief verwurzelt ist im Leben der Stadt.
Seit 1000 Jahren Teil der Stadt. Bereits um das Jahr 1000 sind Juden Teil der Bevölkerung. Rund um den Neupfarrplatz entwickelten sich jüdische Geschäfte, jüdische Schulen, ein jüdisches Krankenhaus. Kein abgeschlossenes Ghetto sei das gewesen. Einfach ein Teil der Stadt. Bis 1519, als die mittelalterliche Judenverfolgung auch Regensburg erfasste. Aber jüdisches Leben kam in der Neuzeit zurück. 1907 kaufte die Gemeinde das Grundstück, auf dem seit diesem Jahr wieder eine Synagoge steht. Der Jugendstilbau von 1912 brannte unter den Nazis. Die jüdischen Regensburger wurden deportiert und ermordet. Um die 150 'Displaced Persons' aus dem Osten hätten nach dem Krieg die schmerzliche Lücke gefüllt, sagt Eckstein. Ab 1950 gab es wieder eine jüdische Gemeinde. Dank der letzten 'glücklichen Jahre' habe Regensburg seit diesem Frühling wieder ein jüdisches Gotteshaus.
Streng und zweckmäßig ist der weite Raum unter der eigentlichen Synagoge im ersten Stock. Die hohen Fenster gehen hinaus auf die belebte Straße. Sie sind dick, wie die am Eingang. In den hinteren, alten Teil des Anwesens geht es durch einen schmalen Gang. Die Schildchen an den Türen könnten auch in einer Schule hängen. Aber an jedem Türrahmen ist eine Mesusa angeschraubt, eine Kapsel, in der ein Gebet steckt. Der alte Gebetsraum mit seinen vielfach nachlackierten Fensterrahmen hat im Kontrast zum Neubau etwas Museales. Original sei hier von der Einrichtung allerdings nur der Boden, sagt Eckstein. Der Rest wurde herausgerissen, die Torrarollen zerschnitten. Die Gemeinde, die hier zusammenkommt, sei orthodox ausgerichtet. Jeder Gläubige sei selbst verantwortlich, wie er seine Religion lebe möchte. In Regensburg gibt es aktuell 940 jüdische Gemeindemitglieder. Die Lesung vergleicht Eckstein mit dem lateinischen Kirchenritus. Gut, wenn man ein Gebetsbuch hat, in dem neben dem Hebräischen Text die Worte in Lautschrift und daneben die Übersetzung ins Deutsche oder Russische gedruckt stehen.
Kosten von 6,7 Millionen Euro. Im ersten Stock wartet der hohe Raum, auf den sich die Gäste schon im Vorfeld freuten. Die Decke spannt sich 25 Meter in einer Wölbung, ähnlich wie ein Zeltdach. Sie ist das Meisterstück eines Aichacher Zimmerers. Drei Thorarollen beherbergt der Schrein. Zwei große Türen, in einer Ebene mit den Paneelen der Wand, verbergen das Allerheiligste hinter einem schwerer Vorhang. Eckstein hebt für die Gäste nur eine Seite etwas an, um die Goldverkleidung des Inneren zu zeigen. Mit rund fünf Millionen Euro war der Bau kalkuliert, die Kosten beliefen sich aber am Ende auf 6,7 Millionen Euro, weshalb weiter um Spenden gebeten wird. Rund 8000 Gäste haben die Synagoge seit der feierlichen Einweihung im Februar bereits besucht. Auch die Mitglieder des Regensburger Presseclubs zeigten sich nach der Führung beeindruckt von diesem besonderen Ort der Begegnung mit dem jüdischen Glauben."  
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Die Einweihung der Synagoge am 27. Februar 2019      
(Fotos: © Stadt Regensburg, Bilddokumentation)    

        
 Außenansicht der (fast) fertiggestellten Synagoge  Innenansicht am Tag vor der Einweihung  Die drei Torarollen werden eingebracht
     
     
 In der Mitte Rabbiner Josef Chaim Bloch   Rabbiner Josef Chaim Bloch  
      
     
 Während der Rede von Michael Piazolo, bayerischer Staatsminister für Unterricht und Kultus   Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer
     
     
 Bischof Rudolf Voderholzer (Regensburg)    Dieter Weber vom Förderverein Neue Synagoge
     
     
 Josef Schuster, Präsident des
Zentralrates der Juden in Deutschland
   
     
     
 Rechts Ilse Danziger, Vorsitzende
der Jüdischen Gemeinde Regensburg
 Musik und Gesang umrahmten
die Veranstaltung
 
     

    
        
         

Der bis Anfang 2019 benutzte Betsaal der jüdischen Gemeinde 
(Fotos: Jürgen Hanke, Kronach)  

Regensburg Gemeindehaus 102.jpg (79538 Byte) Regensburg Gemeindehaus 100.jpg (62459 Byte) Regensburg Gemeindehaus 101.jpg (63414 Byte)
Eingang zum 
Gemeindezentrum
Innenhof  Fenster des Betsaales 
(Standort des Toraschreines)
         
Regensburg Betsaal 100.jpg (61116 Byte) Regensburg Betsaal 103.jpg (41947 Byte) Regensburg Betsaal 101.jpg (69934 Byte) Regensburg Betsaal 102.jpg (50020 Byte)
Blick in den 
Betsaal  
Deckenlampe in Form 
eines "Davidsternes"  
Toraschrein mit 
Toravorhang (Parochet)  
        

      
Film von Dr. Julia Egleder: Die jüdische Gemeinde in Regensburg: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft  
  
      
      
  
  
  

Links und Literatur

Links: 

bulletWebsite der Stadt Regensburg  
bulletWebsite der Jüdischen Gemeinde in Regensburg    
bulletWikipedia-Artikel: "Judentum in Regensburg"   
bulletZur Seite über die jüdischen Friedhöfe in Regensburg (interner Link)  
bulletArtikel " Regensburg zwischen Stolz und Ressentiments - Antisemitismus und Welterbe" bei haGalil.com (eingestellt Januar 2011)   

Literatur:  

bulletRegensburg Lit NovPogrom.jpg (1432630 Byte)Waltraud Bierwirth / Klaus Himmelstein: Das November-Pogrom und der lange Weg zu einer neuen Synagoge. 132 S. Verlag Walhallenet Peter Sturm e.K. Regensburg 2013. ISBN 978-3-9814689-4-6.   
Das Buch wurde herausgegeben von der IG Metall, der Jüdischen Gemeinde Regensburg, Pax Christi, Bund der Antifaschisten. 
Link zur Buchvorstellung in der Mittelbayerischen Zeitung vom 7. November 2013.  
Weitere Buchvorstellung in Regensburg Digital      

   
    

                   
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Stand: 18. Mai 2020