Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Oppenheim (VG Nierstein-Oppenheim, Kreis Mainz-Bingen) 
Jüdischer Friedhof 
  
 
Siehe auch die Seite https://www.regionalgeschichte.net/rheinhessen/oppenheim/kulturdenkmaeler/juedischer-friedhof.html 

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde    
    
Siehe Seite zur Synagoge in Oppenheim (interner Link)   
   
   
Zur Geschichte des Friedhofes       
    
Der jüdische Friedhof in Oppenheim bestand spätestens seit der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Der älteste lesbare Grabstein stammt aus dem Jahr 1729, die älteste Erwähnung des Friedhofes ist aus dem Jahr 1736. Der Friedhof wurde bis in die 1930er-Jahre belegt. Die Friedhofsfläche umfasst 20,31 ar. Es sind noch insgesamt 270 Grabsteine in neun Reihen vorhanden.  
    
    
Lage des Friedhofes   
   
An der Ecke Hasenbrunnengasse/Amselweg. Der Friedhof ist nur mit Schlüssel zugänglich (erhältlich im Rathaus bei telefonischer Voranmeldung)    
  
Link zu den Google-Maps 
(der grüne Pfeil markiert die Lage des Friedhofes)    

Größere Kartenansicht   
   
   
Fotos 
(Fotos: Friedhofseingang von Hahn, Aufnahmedatum 29.3.2005; alle anderen Fotos von Stefan Haas, Aufnahmen vom Herbst 2013; Nummerierungen der Einzelgrabsteine nach der Dokumentation von Wolfgang Kemp s.Lit.)  

Oppenheim Friedhof 200.jpg (67300 Byte) Oppenheim Friedhof K1600_IMG_6251.jpg (176200 Byte) Oppenheim Friedhof K1600_IMG_6252.jpg (200648 Byte)
Der Friedhofseingang   Teilansichten des Friedhofes  
     
Oppenheim Friedhof K1600_IMG_6266.jpg (193100 Byte) Oppenheim Friedhof K1600_IMG_6277.jpg (226955 Byte) Oppenheim Friedhof K1600_IMG_6269.jpg (151163 Byte)
Teilansichten des Friedhofes    
     
Oppenheim Friedhof K1600_IMG_6268.jpg (142073 Byte) Oppenheim Friedhof K1600_IMG_6272.jpg (187680 Byte) Oppenheim Friedhof K1600_IMG_6311.jpg (240263 Byte)
"Hier ruht ein aufrechter Mann..."   Grabstein von 1734/35 (5495)  Umgestürzter Grabstein 
     
Oppenheim Friedhof K1600_IMG_6260.jpg (123528 Byte) Oppenheim Friedhof K1600_IMG_6312.jpg (162923 Byte) Oppenheim Friedhof K1600_IMG_6262.jpg (171163 Byte)
"Hier ruht in Gott   
Babette Liebmann. 
geborne Marz aus Nauheim..." (7/18)   
"Hier ruht in Gott
 Aaron Wolfskehl"  
(29.10.1819- ...) (6/11)  
Doppelgrabstein für Jacob Levy (10.8.1813 -
 22.6.1891 zu Nierstein) und Sara L. geb. Lieber
(16.12.1808 - 20.4.1892 zu Nierstein) (8/14) 
     
Oppenheim Friedhof K1600_IMG_6267.jpg (145791 Byte) Oppenheim Friedhof K1600_IMG_6279.jpg (257576 Byte) Oppenheim Friedhof K1600_IMG_6295.jpg (208048 Byte)
Grabstein für Elisabetha Lieber geb. Sommer
 in Steeg den 28.7.1807, gest. 
in Nierstein den 20.5.1846 (3/1)  
Teilweise zerstörter Grabstein 
für Henriette Koch 
(24.6.1848 - 4.12.1912) (2/15)  
Grabstein für Samuel Goldschmidt 
aus Nierstein (26.8.1842 - 27.7.1910)  
 (3/29) 
     
Oppenheim Friedhof K1600_IMG_6308.jpg (220792 Byte) Oppenheim Friedhof K1600_IMG_6284.jpg (225412 Byte) Oppenheim Friedhof K1600_IMG_6276.jpg (304832 Byte)
 Grabstein für Salomon Feitler
 (16.6.1864 - 16.6.1906) 
  (3/17) 
Grabstein für Leopold Feibelmann (11.4.1845 -
 19.3.1921) und Helene Feibelmann geb.
 Seligmann
(geb. 16.9.1853 - 16.2.1926) (1/20)
Teils in den Boden versunkener 
Grabstein für Abraham Herz 
  (1/14) 
     
Oppenheim Friedhof K1600_IMG_6320.jpg (186748 Byte) Oppenheim Friedhof K1600_IMG_6319.jpg (187754 Byte) Oppenheim Friedhof K1600_IMG_6291.jpg (127086 Byte)
Grabstein für 
Abraham Schweizer 
(13.9.1824 - 24.7.1906)   
  (3/20) 
Grabstein für Ida Hertz geb. Kauffmann
 (18.9.1838 in Gernsbach - 10.2.1907) und
 Leopold Hertz (6.5.1836 in Guntersblum -
 17.3.1907) (3/21)   
Grabstein für August Hirsch (9.1.1848 -
 11.1.1916) und Elise Hirsch geb. Sußmann
 (26.2.1861 - 14.1.1916) 
  (2/23)  
     
  Oppenheim Friedhof K1600_IMG_6292.jpg (198612 Byte)  
  Grabstein für Elkan Froehlich (13.4.1842 -
 9.9.1923) und Anna Froehlich geb. Kahn
 (8.9.1850 - 13.2.1924) (1/27)    
 

    
  
 
Erinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte       

November 2018: Führung über den jüdischen Friedhof in Oppenheim       
Artikel von Stefanie Klinge-Engelhardt in der "Allgemeinen Zeitung" vom 14. November 2018: "Führung über jüdischen Friedhof in Oppenheim
Schon im Jahr 1934 wurde er zerstört. Jetzt erfuhren rund 50 Gäste einer Führung über den israelitischen Friedhof interessante historische Details über jüdisches Leben.
NIERSTEIN/OPPENHEIM
- Die Steintafel ist verwittert, von Moosen und Flechten bewachsen, die Inschrift nicht mehr entzifferbar, nur ganz unten ist die letzte Zeile noch zu lesen: 'gest. 15. September 1915'. Und doch ist dieser Grabstein, einer von 270 auf dem israelitischen Friedhof in Oppenheim, ein bedeutsames kulturelles Zeugnis, ein steinerner Zeuge jüdischen Lebens, das mit dem Dritten Reich endete. Vor 80 Jahren wurden jüdische Mitbürger gedemütigt und misshandelt, ihre Häuser, Wohnungen und Geschäfte von Nazis verwüstet, auch die Synagoge in der Rathofstraße wurde zerstört. Die Tragödie vom 9. und 10. November 1938 nahm der Geschichtsverein Nierstein zum Anlass für eine Führung über den jüdischen Friedhof in Oppenheim, um an die Jahrhunderte alten jüdischen Traditionen in Nierstein und Oppenheim zu erinnern. Die Pogrome, wie auch die Schändung des Friedhofs bereits im Jahr 1934, bedeuteten den Anfang vom Ende jüdischen Lebens in beiden Städten. Zum Rundgang über den etwas versteckt liegenden, von Hecken umsäumten Friedhof im Amselweg konnte Susanne Bräckelmann vom Geschichtsverein Nierstein etwa 50 Besucher begrüßen. Johanna Stein, Mitglied im Arbeitskreis 'Stolpersteine', führte in die Geschichte der jüdischen Gemeinde ein, die bereits seit 1241 in Oppenheim ansässig war, und berichtete von frühen Pogromen gegen die als 'Gottesmörder' diffamierten Juden. Wo ursprünglich im Mittelalter ihre Begräbnisstätte lag, lässt sich nicht mehr rekonstruieren, sie ist verschwunden. Der Friedhof am heutigen Ort wurde, wie alle jüdischen Friedhöfe außerhalb der Stadt gelegen, zu Beginn des 18. Jahrhunderts angelegt, die Grabsteine datieren von etwa 1729 bis zum Jahr 1933. Da die Juden in Nierstein weder eine eigene Synagoge noch einen Friedhof besaßen, wurde dieser von beiden Gemeinden genutzt. Bereits seit 1933 hatten jüdische Mitbürger unter Diffamierung, Ausgrenzung und Berufsverboten zu leiden gehabt, viele verließen Oppenheim und Nierstein. 1934 wurde ihr Friedhof geschändet, sämtliche Grabsteine umgeworfen. Weil er die Zerstörung fotografieren wollte, erzählte Johanna Stein beim Rundgang, kam der Weinhändler Hertz ins Stadtgefängnis. Während der Pogromnacht 1938 wurde er, wie alle jüdischen Männer der Stadt, barfuß an den Rhein getrieben und misshandelt.
In den fünfziger Jahren begann die Stadt mit dem Wiederaufbau des Friedhofs. Mitarbeiter des Bauhofs stellten die Grabsteine so ordentlich auf, dass später jüdischen Besuchern sofort auffiel: 'Oh, der war geschändet.' Denn so gerade, erklärte Johanna Stein, stehen jüdische Grabsteine normalerweise nicht auf einem Friedhof. Aber ob in Reihen oder kreuz und quer, die Grabsteine bleiben ein wichtiges Vermächtnis der jüdischen Gemeinde, die durch Vertreibung und Barbarei der NS-Zeit ausgelöscht wurde. Zu Beginn des Dritten Reichs lebten hier noch zehn jüdische Familien, keine kehrte nach dem Krieg nach Oppenheim oder Nierstein zurück."  
Link zum Artikel  https://www.allgemeine-zeitung.de/lokales/oppenheim/vg-rhein-selz/nierstein/fuhrung-uber-judischen-friedhof-in-oppenheim_19182831  

    
     

Links und Literatur  

Links:  

bulletWebsite der Stadt Oppenheim 
bulletZur Seite https://www.regionalgeschichte.net/rheinhessen/oppenheim/kulturdenkmaeler/juedischer-friedhof.html    
bulletObige Fotos zum jüdischen Friedhof Oppenheim (und einige weitere Fotos) auch in der Website von Stefan Haas:    
https://www.blitzlichtkabinett.de/friedhöfe/friedhöfe-in-rlp-v/  

Literatur:  

bulletPaul Arnsberg: Die jüdischen Gemeinden in Hessen. 1971 Bd. I,183.  
bullet Wolfgang Kemp: Dokumentation Oppenheimer und Niersteiner Juden 1933-1945. Verlag der Rheinhessischen Druckwerkstätte Alzey 2009. 
ISBN 978-3-87854-221-6.  25 €. Das Kapitel 12 dieser Dokumentation enthält eine Dokumentation der Grabsteine des Friedhofes. 

  
   

                   
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Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 15. Oktober 2013