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in Offenbach
Offenbach am Main
(Kreisstadt,
Hessen)
Texte/Berichte zur jüdischen Geschichte der Stadt
Hier: zur Geschichte des Rabbinates / Provinzialrabbinates im 19./20. Jahrhundert in
Offenbach
sowie: zur Geschichte der jüdischen Lehrer und der Schule sowie anderer Kultusbeamten
der Gemeinde
Die nachstehend wiedergegebenen Texte mit Beiträgen zur jüdischen Geschichte
in Offenbach wurden in jüdischen Periodika gefunden. Bei Gelegenheit werden weitere Texte
eingestellt.
Hinweis: die Texte auf dieser Seite
müssen teilweise noch abgeschrieben und mit Anmerkungen versehen werden,
können jedoch durch Anklicken der Textabbildung bereits gelesen werden.
Übersicht:
Aus der Geschichte
des Rabbinates in Offenbach
Übersicht über die Rabbiner vom 18.
Jahrhundert bis 1938:
- von 1707 bis 1750 Rabbiner Michel Oppenheim(er) aus Frankfurt
(siehe Bericht zu seiner Hochzeit unten): er unterstand noch dem Oberrabbinat in
Friedberg.
- um 1752 wird ein Rabbiner Jecheskel
genannt.
- von 1769 bis 1778 Rabbiner Abraham Bing (geb. 1752 in Bacharach, gest.
1841 in Würzburg): studierte bei Rabbinern in Frankfurt, wo er zunächst
Talmudlehrer war; seit 1769 Klausrabbiner in Offenbach, danach Jeschiwaleiter
und Dajan in Frankfurt, 1798 fürstbischöflich-würzburgischer Landesrabbiner
mit Sitz in Heidingsfeld, seit 1814 in Würzburg.
Zur Zeit von Rabbiner Abraham Bing wird als Dajan in Offenbach (um 1770 bis
1779) Rabbiner Salman Jekutiel Posen genannt (geb. 1793 in Friedberg),
der seit 1779 Oberrabbiner in Friedberg wurde.
- um 1782 bis 1786 Rabbiner Aron Schloss: stammte aus Frankfurt am
Main, wo er auch nach 1786 wieder tätig war. Im Einwohnerverzeichnis von
Offenbach von 1784 wird an der Spitze der Liste der Offenbacher Juden "Ober
Rabbiner Schloß" genannt.
- um 1790 bis um 1797 Rabbiner Anschel (Ascher) Metz (geb.
vermutlich in Metz, gest. vermutlich in Offenbach); war in Offenbach Rabbiner
und Leiter des Lehrhauses; Vater der Offenbacher Rabbiner Eisik und Gottlieb
Metz.
Am Offenbacher Lehrhaus waren auch tätig: Rabbiner Joseph Metz (gest.
1796 in Offenbach), vermutlich ein naher Verwandter von Rabbiner Anschel Metz
und Rabbiner Jakob Namburg (gest. 1811 in Offenbach), der vor 1800
Stiftsrabbiner am Lehrhaus wurde.
- bis 1821 als Nachfolger seines Vater (s.o.) Rabbiner Eisik Metz (geb.
1772 vermutlich in Metz, gest. 1852 in Hamburg): war wie sein Vater Rabbiner in
Offenbach und Leiter des Lehrhauses; 1821 nach Hamburg in die Talmud-Tora-Schule
berufen; 1849 bis 1851 Rabbinatsverweser in Hamburg.
- 1821 bis 1842 Rabbiner Gottlieb Metz (geb. 1778 vermutlich in
Metz, gest. 1842 in Offenbach): war seit 1821 Oberrabbiner in Offenbach; sollte
hier auch deutsche Predigten abhalten; da die Vorsteher jedoch unzufrieden war,
stellten sie im Oktober 1832 Salomon Formstecher als Prediger
an.
- von 1842 bis 1889 Rabbiner Dr. Salomon Formstecher (geb.
1808 in Offenbach, gest. 1889 ebd.): studierte in Gießen; seit 1832 Prediger
und Religionslehrer in Offenbach; in dieser Zeit Rabbinatsprüfung in Darmstadt;
seit April 1842 großherzoglicher Rabbiner in Offenbach; 1882 Ritterkreuz 1.
Klasse und Orden Philipps des Großmütigen; Ehrenbürger der Stadt
Offenbach.
- von 1890 bis 1919 Rabbiner Dr. Israel Goldschmidt (geb.
1849 in Diósberény, Ungarn), gest. 1924 in Bad Homburg [nach Hinweis von
Silke Lehsten vom 20.9.2019 nicht in Offenbach laut Sterbeurkunde]): studierte an
verschiedenen Jeschiwot, u.a. Eisenstadt, nach 1869 in Berlin und Breslau; 1876
Rabbiner in Obornik, Posen; 1878 Rabbiner in Brieseln, Westpreußen, 1880 bis
1887 Rabbiner in Weilburg a.d. Lahn, 1887
Landrabbiner im Fürstentum Birkenfeld (Hoppstädten),
seit 1890 in Offenbach.
- von 1920 bis 1938 Rabbiner Dr. Max Dienemann (geb. 1875 in
Krotoschin, Posen; gest. 1939 in Tel Aviv): studierte nach 1894 in Breslau;
zunächst Religionslehrer in Breslau; 1903
bis 1919 Rabbiner und Religionslehrer in Ratobor, Oberschlesien; November 1920
bis 1938 Bezirksrabbiner in Offenbach); nach dem Novemberpogrom 1938 in das KZ
Buchenwald verschleppt; Ende Dezember 1938 über England nach Palästina
emigriert, wo er im März 1939 eingetroffen ist, aber bereits wenige Tage
später am 10. April 1939 verstarb.
Über die Hochzeit des Offenbacher Rabbiners Michel
Bär Oppenheim(er) mit Blümle geb. Oppenheim (1701; Bericht von
1901)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 26. September
1901: |
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Kritischer Kommentar aus orthodox-konservativer
Sicht zu einem "Hirtenbrief" des Rabbiners Dr. Salomon Formstecher
(1879)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 11. Juni 1879: |
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links: Rabbiner Dr. Salomon Formstecher
(1808-1889), Rabbiner in Offenbach von 1842 bis 1889.
das rechte Fotos zeigt seinen Grabstein im jüdischen Teil des
städtischen Friedhofes in Offenbach.
(Fotos aus: Arnsberg Bilder S. 172) |
Zum
Tod von Rabbiner Dr. Salomon Formstecher (1889)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 2. Mai 1889: "Bonn, 5. Mai (1889). Man schreibt aus Offenbach,
25. April (1889). Gestern verstarb dahier in dem hohen Alter von 81 Jahren
Herr Rabbiner Dr. Salomon Formstecher, der 57 Jahre an der Spitze
unserer israelitischen Gemeinde gestanden hat. Der Verblichene erfreute
sich bis in die jüngste Zeit vollster Gesundheit und seltener
Rüstigkeit. Er wurde am 27. Juli 1808 dahier geboren, war also ein
Offenbacher Kind. Am 1. Oktober 1832 übernahm er das Amt, welches er bis
zu seinem Lebensende bekleidet hat. Bald nach seinem Amtsantritt hat er in
seiner Gemeinde den neuzeitlichen Formen des Gottesdienstes Eingang
verschafft; Offenbach war eine der ersten deutschen Städte, in denen
Synagoge, Orgel und Chorgesang, allwöchentlich Predigt und Konfirmation eingeführt
wurde. Auch auf das Schulwesen übte der Verstorbene insofern bedeutenden
Einfluss aus, als er in seinen jüngeren Jahren nicht nur selbst
Religionsunterricht erteilte, sondern auch eine Nachhilfe-Anstalt für
Realschüler leitete, in welcher er sehr gute Erfolge erzielte.
Formstecher erfreute sich in seiner Gemeinde wie in der ganzen Stadt der
größten Beliebtheit, wofür namentlich sein 50-jähriges Amtsjubiläum
am 1. Oktober 1882 das glänzendste Zeugnis lieferte. Es wurde ihm damals
von der Stadt Offenbach das Ehrenbürgerrecht verliehen; der Verein für
Naturkunde ernannte ihn zu seinem Ehrenmitglied und der Großherzog
verlieh ihm das Ritterkreuz erster Klasse des Verdienstordens Philipps des
Großmütigen. Die ganze Stadt nahm an seinem Jubelfest regesten Anteil
und auch Frankfurt war bei demselben durch die Herren Geheimer Justizrat
Dr. jur. Fuld, Vorsteher der israelitischen Gemeinde, Ernst Rosenberg,
erster Vorsitzender der Loge 'Zum Frankfurter Adler' und Hermann Roth
vertreten. Möge ihm die Erde leicht sein. Ehre seinem Andenken! (Auch wir
betrauern in dem Dahingeschiedenen einen aufrichtigen und warmen Freund.
Was seine literarische Tätigkeit betrifft, so ist sein Hauptwerk: 'Die
Religion des Geistes, eine wissenschaftliche Darstellung des Judentums
nach seinem Charakter, Entwicklungsgange und Berufe in der
Menschheit' (Frankfurt am Main 1841). Außerdem veröffentlichte er
zwölf Predigten (Würzburg 1833) und ein Andachtsbüchlein zur
Erweiterung und Ausbildung der ersten religiösen Gefühle und Begriffe
(Offenbach 1836). Obschon also seine literarischen Arbeiten bereits einer
älteren Zeit angehören, hatte sich doch Formstecher die regeste
Teilnahme an allen Erscheinungen auf dem Gebiete des Judentums bewahrt,
und war zum Beispiel ein eifriges Mitglied aller Rabbinerversammlungen."
|
Ausschreibung
der Rabbinatsstelle nach dem Tod von Rabbiner Dr. Formstecher (1889)
Anzeige in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 13. Juni 1889: "Rabbinatsstelle. Die durch das
Ableben des seitherigen Rabbiners Herr Dr. Formstecher erledigte Stelle
ist wieder zu besetzen und wollen Bewerber ihr Gesuch bei Seiner
königlichen Hoheit dem Großherzog einreichen. Der feste Gehalt der
Stelle wird den Betrag von 4.000 Mark nicht übersteigen und erteilt
nähere Auskunft
Der Vorstand der israelitischen Religionsgemeinde Offenbach am Main.
In Vertretung: Heinrich Merzbach"
|
Buchbesprechung des "Lehrbuches für den
Unterricht" von Dr. Israel Goldschmidt (1896)
Artikel
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 22. Mai
1896: |
25-jähriges Dienstjubiläum und silberne Hochzeit von
Rabbiner Dr. Israel Goldschmidt (1901)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 11. Juli
1901: |
Publikationen von Rabbiner Dr.
Israel Goldschmidt
(1901 / 1902)
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 10. Oktober
1901: |
|
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 24. Juli
1902: |
Besinnung zum Pessachfest von Rabbiner Dr. Max Dienemann
(1921)
Artikel
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 15. April
1921: |
|
Rabbiner Dr.
Max Dienemann wird "in Schutzhaft genommen"
(1933)
Anmerkung: Rabbiner Dr. Dienemann kam in "Schutzhaft", nachdem er
in einem Vortrag über die Herrschaft des Herodes geäußert hatte, dass es für
das Judentum gleichgültig sei, ob es von einem französischen General oder dem
Polizeipräsidenten regiert würde.
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 21. Dezember
1933: "Frankfurt am Main. Nach einer Meldung des W.S.N.-Büros wurde
der Rabbiner von Offenbach, Dr. Dienemann, in Schutzhaft
genommen, und zwar wegen einer Äußerung in einem Vortrag in der
Jüdischen Kultusgemeinde, in der eine Beleidigung des Polizeipräsidenten
erblickt wurde. Nach Mitteilung des W.S.N.-Büros wurde die Überführung
ins Konzentrationslager gegen Dr. Dienemann
beantragt." |
|
links:
Rabbiner Dr. Max Dienemann (1875-1939): Rabbiner in Offenbach von 1919 bis
1938.
(Foto aus: Arnsberg Bilder S. 172) |
Rabbiner Dr. Max Dienemann wurde aus der "Schutzhaft entlassen
(1934)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
4. Januar 1934: |
Zum Tod von Rabbiner Dr. Max Dienemann (1940)
Artikel in der "Jüdischen Weltrundschau" vom 9. Mai 1940:
"Rabbiner Dr. Max Dienemann zum Gedenken. |
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer und der Schule sowie
anderer Kultusbeamten der Gemeinde
Ausschreibung der Stelle eines als Rabbiner autorisierten
Kultusbeamten in der "orthodoxen Genossenschaft"
(1862)
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 17. Dezember
1862: |
Ausschreibung der Stelle des 1. Kantors und Religionslehrers
(1865)
Anzeige in
der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 7. März 1865: "Vakante
Stelle. Bei der israelitischen Gemeinde zu Offenbach am Main soll die
Stelle eines musikalisch gebildeten, 1. Kantors, welcher einen
mehrstimmigen Chor einzuüben und zu leiten und Religionsunterricht zu
erteilen hat, für eine jährliche Besoldung von Gulden 800, besetzt
werden. Außer diesem Gehalt bietet sich Gelegenheit zum Erteilen von
Privatunterricht dar. Anmeldungen mit beigefügten Zeugnissen sind
einzusenden dem Vorstande der israelitischen Religionsgemeinde zu
Offenbach am Main." |
Ausschreibungen der Stelle des Kantors und Religionslehrers (1872 / 1873)
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 28. August
1872: |
|
Anzeige in
der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 25. November 1873: "Die
bisher provisorisch verwaltete Stelle eines musikalisch gebildeten
Kantors, Baal Kore (Vorbeters)
und Religionslehrers in der israelitischen Religionsgemeinde Offenbach,
mit einem jährlichen Einkommen von 900-1.000 Gulden, soll von nun an
definitiv besetzt werden. Geeignete Bewerber, welche die fragliche Stelle
übernehmen wollen, sind gebeten, ihre Gesuche bei dem Gemeindevorstand
einzureichen und ihre Zeugnisse beizufügen. Offenbach am Main, im
November 1873. Der Vorstand der israelitischen Religionsgemeinde
Offenbach. Adolf Straus." |
Ausschreibung der jüdischen Elementarlehrerstelle
(1876)
Anmerkung: Die Stelle wurde sowohl in der orthodoxen Zeitschrift "Der
Israelit" wie in der liberal geprägten "Allgemeinen Zeitung des
Judentums" ausgeschrieben.
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 8. März 1876: "An
der hiesigen städtischen Kommunalschule soll ein seminaristisch
gebildeter Elementarlehrer, israelitischen Konfession, angestellt werden
und haben wir den Auftrag erhalten, die Stelle auszuschreiben. Bewerber
mit guten Zeugnissen versehen, wollen sich unter Einsendung derselben an
uns wenden und erklären wir uns gerne zur Erteilung weiterer Auskunft,
bezüglich Gehaltsverhältnis etc. etc. bereit.
Offenbach am Main, den 20.
Februar 1876. Der Vorstand der israelitischen Religionsgemeinde.."
|
|
Anzeige
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 14. März 1876: "An
der hiesigen städtischen Kommunalschule soll ein seminaristisch
gebildeter Elementarlehrer, israelitischen Konfession, angestellt werden
und haben wir den Auftrag erhalten, die Stelle auszuschreiben. Bewerber
mit guten Zeugnissen versehen, wollen sich unter Einsendung derselben an
uns wenden und erklären wir uns gerne zur Erteilung weiterer Auskunft,
bezüglich Gehaltsverhältnis etc. etc. bereit.
Offenbach am Main, den 20.
Februar 1876. Der Vorstand der israelitischen Religionsgemeinde." |
Definitive Anstellung von Lehrer Gabriel an der
Volksschule (1892)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
28. Januar 1892: "Offenbach am Main. Der hier seit einer
Reihe von Jahren an der Volksschule wirkende Lehrer Gabriel wurde
dieser Tage durch hohes Dekret definitiv an genannter Anstalt
angestellt. Es ist dies schon der oft geführte Beweis, dass das hessische
Schulministerium nicht zurückschreitet. Diese Anstellung hat noch dadurch
Bedeutung, dass die Vergebung der Offenbacher Schulstellen der
Präsitation des Fürsten Ysenburg-Birstein bedürfen, der also auch hier
nicht hindernd in den Weg getreten ist." |
Lehrer
Schwarzschild in Offenbach ist der erste jüdische Lehrer im höheren Schulwesen
in Hessen (1901)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 25. Januar 1901: "Wie dem 'Mainzer Journal' mitgeteilt wird,
hat jüngst der erste israelitische Lehrer im höheren Schulwesen Hessens
seine Anstellung gefunden, und zwar Herr Schwarzschild als
Oberlehrer am Offenbacher Gymnasium. Damit ist denn wohl noch auf
einem anderen Gebiete als im hessischen Justizdienst die
Gleichberechtigung aller Konfessionen überzeugend
dargetan". |
Vermächtnis von Prokurist Emil Grünebaum -
25-jähriges Ortsjubiläum von Lehrer Gabriel (1918)
Artikel
im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 22. Februar
1918: "Offenbach am Main. Der im Januar verstorbene
Prokurist Emil Grünebaum hat, außer einigen kleinen Legaten, sein
Vermögen zur Hälfte der israelitischen Gemeinde und zur anderen Hälfte
der Stadt zu wohltätigen Zwecken vermacht. - Ein in unserer Zeit
besonders wohltuendes Zeichen der Wertschätzung des israelitischen
Religionsunterrichts ist von hier zu melden: Am 1. Februar waren es 26
Jahre, seitdem Lehrer Gabriel den israelitischen
Religionsunterricht an der hiesigen Goetheschule (Privat-Realschule unter
Staatsaufsicht) erteilt. Aus diesem Anlass erhielt er von der Direktion
folgendes Schreiben: Sehr geehrter Herr Kollege! Heute vor 25 Jahren
übernahmen Sie den israelitischen Religionsunterricht an unserer Anstalt.
Dieses Ereignis veranlasst uns, Ihnen für Ihre vorbildliche Pflichttreue
und segensreiche Wirksamkeit während dieser Zeitspanne unseren
herzlichsten Dank auszusprechen. Als äußeres Zeichen unserer Anerkennung
erlauben wir uns, Ihnen beigefügtes Andenken (Kostbare Bowle mit Widmung)
zu überreichen. Mit dem aufrichtigen Wunsche, dass das bisherige
freundschaftliche Verhältnis zwischen Ihnen und uns auch fernerhin
bestehen möge und Sie mit dauernder Berufsfreudigkeit noch ungezählte
Jahre zum Wohl der Schule wirken können, grüßen Sie hochachtungsvoll
Ihre ergebenen..." |
Kantor Adolf Vogel tritt in den Ruhestand
(1916)
Artikel
im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 11. August
1916: "Offenbach am Main. Kantor Vogel ist nach
mehr als 50-jähriger Tätigkeit, wovon 34 Jahre auf unsere Gemeinde
entfallen, in den Ruhestand getreten. Die Pensionskasse erfolgt
durch die hessische Beamten-Fürsorgekasse. Möge Herrn Vogel ein langer,
heiterer Lebensabend beschieden sein." . |
70. Geburtstag von Kantor Adolf Vogel (1919)
Artikel
im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 3. Januar
1919: "Offenbach am Main. Am 11. Januar feiert unser
pensionierter Kantor, Herr Adolf Vogel, in voller körperlicher und
geistiger Rüstigkeit den 70. Geburtstag. Die Gemeinde rüstet
sich, den Ehrentag des allgemein beliebten Beamten festlich zu begehen. |
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