Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Langen-Bergheim (Gemeinde Hammersbach, Main-Kinzig-Kreis)
Jüdische Geschichte / Synagoge

Übersicht:

bulletZur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
bulletFotos / Darstellungen  
bulletLinks und Literatur   

   

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde          
    
In Langen-Bergheim bestand eine kleine jüdische Gemeinde bis Anfang des 20. Jahrhunderts, zu der u.a. die Familien Löwenstein und Sichel gehörten. Die Familien hatten einen Betsaal beziehungsweise eine Synagoge eingerichtet. Nachdem auf Grund der Abwanderung der meisten jüdischen Familien der Betsaal aufgelöst wurde, sind 1907 die drei vorhanden Torarollen zum Verkauf angeboten worden:
  
Torarollen aus Langen-Bergheim zu verkaufen (1907)   

Langenbergheim Israelit 16051907.jpg (45887 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 16. Mai 1907: "Drei Torarollen wegen Auflösung der Gemeinde preiswert zu verkaufen. Näheres durch David Löwenstein, Langenbergheim, Hessen."    

Ob es im 19. Jahrhundert außer dem Betsaal noch weitere Einrichtungen der Gemeinde gab (Religionsschule, rituelles Bad), ist unbekannt. Die Toten der Gemeinde wurden auf dem jüdischen Friedhof in Eckartshausen beigesetzt. 
 
Bis Ende des 19. Jahrhunderts sind die meisten der in Langen-Bergheim lebenden jüdischen Familien vom Ort verzogen und ließen sich insbesondere in Frankfurt am Main, aber auch in Hanau, Berlin und anderen Städten nieder.  
 
Über die Geschichte und das Schicksal der nach Frankfurt verheirateten Kathinka Levi geb. Sichel siehe eine Seite zu den Stolpersteinen ihrer Familie in Frankfurt. Kathinka hatte sieben Geschwister, von denen fünf Opfer der Shoa wurden.  

Von den in Langen-Bergheim geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Klara Baum geb. Sichel (1884), Rosa Hessenberger geb. Hirsch (1860), Betty Kolinski geb. Sichel (1862), Kathinka Levi geb. Sichel (1891), Berta Löwenstein geb. Strauss (1879), Dina Löwenstein (1904), Jakob Löwenstein (1879), Moses Löwenstein (1876), Frieda Rosenbaum geb. Sichel (1890), Abraham Sichel (1866), Gustav Sichel (1878), Max Sichel (1886), Nathan Sichel (1885), Jenny Stern geb. Sichel (1876), Eduard Wieseneck (1886).      
      

Kennkarte aus der NS-Zeit            
               
Am 23. Juli 1938 wurde durch den Reichsminister des Innern für bestimmte Gruppen von Staatsangehörigen des Deutschen Reiches die Kennkartenpflicht eingeführt. Die Kennkarten jüdischer Personen waren mit einem großen Buchstaben "J" gekennzeichnet. Wer als "jüdisch" galt, hatte das Reichsgesetzblatt vom 14. November 1935 ("Erste Verordnung zum Reichsbürgergesetz") bestimmt. 
Hinweis: für die nachfolgenden Kennkarten ist die Quelle: Zentralarchiv zur Erforschung der Geschichte der Juden in Deutschland: Bestände: Personenstandsregister: Archivaliensammlung Frankfurt: Abteilung IV: Kennkarten, Mainz 1939" http://www.uni-heidelberg.de/institute/sonst/aj/STANDREG/FFM1/117-152.htm. Anfragen bitte gegebenenfalls an zentralarchiv@uni-hd.de       
 
 Kennkarte des in Langen-Bergheim 
geborenen Gustav Sichel 
 
 Langen-Bergheim KK MZ Sichel Gustav.jpg (96882 Byte)    
  Kennkarte (Hanau 1939) für Gustav Sichel (geb. 15. März 1878 in Langen-Bergheim), wohnhaft in Hanau,
 am 25. März 1942 deportiert ab Mainz- Darmstadt in das Ghetto Piaski, umgekommen     
 

   
   
Adresse/Standort der Synagoge/ des Betsaalesunbekannt  
   
   
Fotos 

Foto rechts: aus Langen-Bergheim gebürtig:
 Kathinka Levi geb. Sichel (1891-1942) 
mit ihrer Familie in Frankfurt 
Langenbergheim Kathinka gb Sichel.jpg (28277 Byte) 
    Kathinka Levi mit ihrem Mann Isaak Levi und den Söhnen Karl und Gerhard (aufgenommen in Hanau um 1933). 
Kathinka, Karl und Isaak Levi wurden im Juni 1942 nach Majdanek deportiert, wo sie im August 1942 ermordet wurden. Vor ihrer Erschießung waren 
sie gezwungen worden, Massengräber auszuheben. Gerhard Levi hatte im August 1939 nach Großbritannien emigrieren können. 

     
     
Links und Literatur

Links:  

bulletWebsite der Gemeinde Hammersbach  
bulletWebportal HS 010.jpg (66495 Byte)Webportal "Vor dem Holocaust" - Fotos zum jüdischen Alltagsleben in Hessen mit Fotos zur jüdischen Geschichte in Langen-Bergheim 

Literatur:  

bulletPaul Arnsberg: Die jüdischen Gemeinden in Hessen. Anfang - Untergang - Neubeginn. 1971. Bd. I S. 149 (Friedhof für Langen-Bergheim in Eckartshausen).
bulletGisela Lorenzen (Ronneburg): Die Juden in Himbach/Hainchen, Langenbergheim, Eckartshausen, Altwiedermus und auf der Ronneburg. 
(diese Publikation konnte noch nicht eingesehen werden). 


  

                   
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Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 18. Mai 2020