Die Jahrestagung 2002 in Haigerloch
Die Jahrestagung 2002 der Alemannia Judaica fand am 17. März 2002 in
Haigerloch statt. Auf dem Programm standen nach einer Begrüßung durch
Bürgermeister Roland Trojan (Haigerloch) die Berichte der TeilnehmerInnen und
Gespräche hierzu sowie ein Rundgang durch das frühere jüdische Wohnviertel
"Haag" in Haigerloch mit Besichtigung der ehemaligen Synagoge im
Renovierungszustand. Die Tagung wurde organisiert und gestaltet durch den
Gesprächskreis Ehemalige Synagoge Haigerloch e.V., Klaus Schubert, Weildorfer
Kreuz, 72401 Haigerloch, Tel. 07474/2737, Fax: 07474/8007.
Protokoll der Jahrestagung
2002 am 17. März 2002 in Haigerloch
- Tagungsbeginn: 10.00 Uhr Tagungsende: 16.30 Uhr
Teilnehmer: An der Tagung nehmen 32 Vertreterinnen von 21
Institutionen teil
- Begrüßung durch den Tagungsleiter Klaus Schubert und Grußwort
des Bürgermeisters der Stadt Haigerloch, Herrn Roland Trojan.
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Dr. Christiane Walesch-Schneller stellt Frau Krystyna
Lesniak vom Dokumentationszentrum Auschwitz vor, die als Gast an der
Tagung teilnimmt. Frau Lesniak berichtet über ihre Tätigkeit.
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Berichte der einzelnen Institutionen - Teil 1:
a) Jüdisches Museum Creglingen (Myrah Adams)
b) Oberschwäbische Forschungsgemeinschaft (Siegfried Diercks)
c) Verein für jüdische Geschichte und Kultur Emmendingen (Carola Grasse)
d) Freundeskreis Ehemalige Synagoge Sulzburg (Jost Grosspietsch)
e) Arbeitskreis Ehemalige Synagoge Rotteil (Werner Kessl).
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Dr. Joachim Hahn bittet die Teilnehmer um
Mitarbeit bei den einzelnen Ortsbeiträgen für die überarbeitete
Neuauflage seines Werkes „Erinnerungen und Zeugnisse jüdischer Geschichte
in Baden-Württemberg".
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Carola Grasse lädt dazu ein, die Jahrestagung 2003
der Alemannia Judaica in Emmendingen zu halten.
Als Tagungsthema wird vorgeschlagen, die Kontakte
zwischen Gedenkstätten und Gedenkstätteninitiativen einerseits und neu sich
bildenden jüdischen Gemeinden andererseits zu behandeln. Dieses Thema wird
kontrovers diskutiert. Aus der Diskussion bildet sich die überwiegende
Meinung, dass die Alemannia Judaica auf diesem Gebiet nicht Schrittmacher sein
sollte. Das Thema wird allgemein als sehr wichtig betrachtet. Im -jetzigen
Zeitpunkt gehe es zunächst darum, Problembewusstsein zu schaffen und die
Vorstellungen und Befindlichkeiten der jüdischen Gemeinden und ihrer
öffentlichrechtlichen Körperschaften kennenzulernen.
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Die Teilnehmer beschließen, die nächste
Jahrestagung der Alemannia Judaica findet statt am
Sonntag, dem 23. März 2003 in Emmendingen.
Die Tagesordnung steht im Ermessen des gastgebenden Vereins
Emmendingen.
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Helmut J. Gabeli hält ein Referat zur „Geschichte
der Juden in Haigerloch vom Mittelalter bis zur Vernichtung der Jüdischen
Gemeinde Haigerloch 1942".
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Mittagstisch im Hotel-Restaurant „Krone" in
Haigerloch.
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Rundgang durch das ehemalige jüdische Wohnviertel „Haag"
(Führung: Helmut J. Gabeli). Besichtigt werden das ehemalige Gemeindehaus
(Schule, Rabbinat, Altersheim) der jüdischen Gemeinde; „Haagschlössle";
Mazzenbäckerei; Standort der ehemaligen „Judenmetzig"; ehemalige
Mikwe; vormaliges jüdisches Gasthaus „Rose".
Besichtigung der ehemaligen Synagoge (Führung: Helmut J.
Gabeli). Auch eine ausführliche Besichtigung des Innenraumes ist möglich.
Die Teilnehmer können sich einen Eindruck vom derzeitigen Stand der
Renovierungsarbeiten verschaffen. Die spätere Verwendung des Hauses als
Gedenk- und Begegnungsstätte wird erörtert.
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Berichte der einzelnen Institutionen. Teil 2:
Nach dem Mittagstisch und dem Rundgang wird die Reihe der
Berichte der einzelnen Institutionen fortgesetzt:
f) Bericht von Dr. Gil Hüttenmeister über verschiedene
Projekte (u.a. Horb-Mühringen, Dresden, Hamburg, Prag)
g) Deutsch-Israelischer Arbeitskreis (Robert Krais)
h) Förderverein Ehemalige Synagoge Kippenheim (Renate Kreplin)
i) Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg
(Konrad Pflug) über verschiedene Aspekte der Förderung von Projekten
(Landesstiftung, Landesdenkmalamt, Landeszentrale für polit. Bildung,
Landesdenkmalstiftung, Bundesmittel). Zur Vermeidung sich gegenseitig
ausschließender Förderungsanträge empfiehlt sich dringend vor
Antragsstellung Kontakt mit der Landeszentrale für politische Bildung
Baden-Württemberg aufzunehmen. Richtlinien dieser Einrichtung liegen dem
Protokoll als Anlage bei
j) Förderverein Bürgerhaus Gailingen (Beate Steg-Bayer)
k) Förderverein Ehemaliges Jüdisches Gemeindehaus Breisach
(Dr. Christiane Walesch-Schneller)
l) Bericht über die ehemalige jüdische Gemeinde Eichstetten
(Christina Weiblen).
Sonstige Diskussionspunkte, Anregungen und Vorschlage:
a) „Europäischer Tag der jüdischen Kultur":
Besprochen wird der „Europäische Tag der Jüdischen
Kultur", der 2002 am 16. Juni stattfindet. Auf die letztjährige
Veranstaltung dieser Art wurde zum Teil in den Berichten der
Tagungsteilnehmer eingegangen.
b) Tagung der Alemannia Judaica im Ausland:
Angeregt wird die Prüfung, ob nicht eine der nächsten
Tagungen der Alemannia Judaica im Elsaß oder in der Schweiz stattfinden
kann (Jost Grosspietsch).
c) Terminierung von Tagungen der Alemannia Judaica und der
LAG:
Es wird eine Prüfung empfohlen, ob nicht die Tagung der
Alemannia Judaica und der Tagung der Landesarbeitsgemeinschaften der
Gedenkstätten (LAG) zeitlich auseinandergelegt werden können, damit nicht
beide Veranstaltungen im Frühjahr stattfinden (Dr. Christiane
Walesch-Schneller).
Protokollführung: Helmut Gabeli, Protokoll fertig gestellt
am 24.03.2002.
Im Original unterzeichnet von Helmut Gabeli und Klaus Schubert.
Anlage: Link zur Landesstiftung
Baden-Württemberg: www.landesstiftung-bw.de/stiftung.
Auf dieser Seite finden Sie die weiteren Informationen zu den Förderungsbestimmungen.
Teilnehmerliste (ohne akademische Titel): Myrah
Adams (Jüd. Museum Creglingen), Thomas Blomenkamp (VVN/BdA, Buggingen), Günther
Boll (Förderverein Ehem. Jüd. Gemeindehaus Breisach), Roland Deigendesch (Jüd.
Museum Buttenhausen), Hanka Deutschmann (Stuttgart), Siegfried Diercks (Oberschwäb.
Forschungsgemeinschaft), Ruben Frankenstein (Uni Freiburg/GCJZ), Helmut Gabeli
(Gesprächskreis Ehem. Synagoge Haigerloch), Carola Grasse (Verein für jüd.
Geschichte und Kultur Emmendingen), Jost Grosspietsch (Freundeskreis Ehem.
Synagoge Sulzburg), Joachim Hahn (Plochingen/Denkendorf), Cornelia Hecht (Museum
zur Geschichte von Christen und Juden, Laupheim), Sibylle Höschele (Sulzburg),
Frowald Gil Hüttenmeister (Tübingen), Utz Jeggle (Ludwig-Uhland-Institut Tübingen),
Werner Kessl (Arbeitskreis Ehem. Synagoge Rottweil), Heinrich Kohring (Universität
Tübingen), Margarete Kollmar (Ludwig-Uhland-Institut Tübingen), Robert Krais
(Deutsch-Israelischer Arbeitskreis Ettenheim), Renate Kreplin (Förderverein
ehem. Synagoge Kippenheim), Krystyna Lesniak (Dokumentationszentrum
Auschwitz-Birkenau), Reinhart Lochmann (Ehemalige Synagoge Sennfeld), Christoph
Maihoefer (Ulm), Charlotte Mayenberger (Bad Buchau), Konrad Pflug
(Landeszentrale für politische Bildung, Gedenkstättenarbeit), Hermann Schäffner
(Stuttgart), Klaus Schubert (Gesprächskreis Ehem. Synagoge Haigerloch), Beate
Steg-Bayer (Förderverein Bürgerhaus Gailingen), Friedbert Tausch (Gesprächskreis
Ehem. Synagoge Haigerloch), Martin Ulmer (Geschichtswerkstatt Tübingen, N.N. (Tübingen),
Christiane Walesch-Schneller (Förderverein Ehem. Jüd. Gemeindehaus Breisach),
Christina Weiblen (Freiburg).
Fotos von der Jahrestagung
2002 am 17. März 2002 in Haigerloch
Die Fotos entstanden während dem Rundgang durch das Wohnviertel
"Haag" und bei der Besichtigung der Synagoge.