04.09.2005, 21:24:28 Uhr
EUROPÄISCHER TAG DER JÜDISCHEN KULLTUR

Koschere Leckereien und uralte Gebete

Zahreiche Besucher kamen zur Rottweiler Veranstaltung anlässlich des Europäischen Tages der Jüdischen Kultur, bei dem koschere Speisen vorgestellt wurden.

Foto: mm


ROTTWEIL, 4. September (mm) - Wer die jüdischen Speisegesetze kennen lernen will, braucht eigentlich nur in die Bibel zu schauen. Dort, im Alten Testament, steht beispielsweise: „Du darfst das Böcklein nicht in der Milch seiner Mutter kochen" (Ex.23:19). Das ist die Grundlage der „milchigen“ und "fleischigen“ Küche der jüdischen Hausfrau, die beides nicht einmal vom selben Geschirr servieren darf, manche Küchen haben gar getrennte Spülbecken. Mehr über „koschere“ also „reine“ Speisen und deren Zubereitung erfuhren zahlreiche Interessierte am Sonntag bei der Israelitischen Glaubensgemeinschaft Rottweil/Villingen-Schwenningen, die zum „Europäischen Tag der Jüdischen Kultur“ eingeladen hatte.

Und da wurde vom Essen nicht nur geredet - Gerhard Boos vom Arbeitskreis Ehemalige Synagoge erläuterte die strengen Gesetze - sondern auch probiert: die Frauen der jungen Gemeinde hatten zahlreiche Salate aus aller Welt, Brote und anders Gebäck vorbereitet und so für ein reichhaltiges, koscheres Buffet gesorgt.

Einen kleinen Einblick gab es außerdem in die jüdischen Gebete und Gesänge, die auch heute noch nach uraltem Ritus vorgetragen werden.