Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Horbourg (Horburg, Stadt Horbourg-Wihr, Dep. Haut-Rhin /Alsace / Oberelsass) 
Jüdische Geschichte  /  Synagogue / Synagoge

Übersicht:

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde   
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer und der Schule   
Zur Geschichte der Synagoge   
Fotos / Darstellungen   
Links und Literatur   

     

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde                    
    
In dem vom 15. bis Ende des 18. Jahrhunderts zum Herzogtum Württemberg gehörenden Horbourg (Horburg) bestand eine jüdische Gemeinde bis 1940. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 18. Jahrhunderts zurück. 1723 nahm Herzog Leopold Eberhard von Württemberg eine erste jüdische Familie auf. Bis 1748 erhielten allerdings nur zwei bis vier jüdische Familien Schutzbriefe am Ort, erst danach nahm ihre Zahl zu. 1784 lebten 92 Juden in der Stadt. 
  
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie folgt: 1846 (höchste Zahl jüdischer Einwohner) 410 jüdische Einwohner, 1861 366, 1876 299, 1900 171, 1910 134. 
   
An Einrichtungen hatte die jüdische Gemeinde eine Synagoge (s.u.), eine jüdische Schule, ein rituelles Bad und einen Friedhof. Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war ein Lehrer angestellt, der zugleich als Vorbeter und Schochet tätig war. 1906 besuchten noch 21 jüdische Kinder die jüdische Konfessionsschule (Volksschule) am Ort. 1913 wurde diese allerdings auf Grund der zurückgegangenen Schülerzahl geschlossen (siehe Meldung unten). Die Gemeinde gehörte bis 1910 zum Rabbinat Bergheim, danach zum Rabbinat Ribeauville.     
   
1936 lebten noch 60 jüdische Einwohner in Horbourg, von denen vier Jahre später unter der deutschen Besatzung alle Verbliebenen nach Südfrankreich deportiert wurden. Von ihnen wiederum wurden mindestens acht später in Auschwitz ermordet. 
  
Von den in Horbourg geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem): Lucie Carpe (1889), Emilie Dreyfus (1938), Camille Judas (1900), Henri Judas (1895), Chawa Klafter (1895), Izchak Klafter (1913), Marguerite Levy (1880), Pierre Lippmann (1911), Blanche Picard (1929), Fernande Picard geb. Ach (1905), Gerard Picard (1931), Rolf Rosenbach (1923).  
       
Nach 1945 wurde eine kleine Gemeinde wieder begründet. 1953 lebten 20 jüdische Personen in Horbourg.
     
     
     
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde 
    
Aus der Geschichte des jüdischen Lehrers und der Schule  
Schließung der jüdischen Volksschule (1913)  

Horbourg Frf IsrFambl 29081913.jpg (38301 Byte)Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 29. August 1913: "Horburg im Elsass. Infolge ständigen Rückgangs der Schülerzahl geht am 1. Oktober die hiesige jüdische Volksschule ein. Der Gemeinderat hat den Beschliss gefasst, an Stelle der jüdischen eine katholische Volksschule zu errichten, da die Zahl der katholischen Schulkinder mehr als auf 80 angewachsen ist und das Schullokal sich schon lange als zu klein erwiesen hat. Lehrer Stüffel wurde an die Mittelschule in Colmar versetzt." 

   
   
   
Zur Geschichte der Synagoge                   
    
Die heute noch erhaltene Synagoge wurde 1837 erbaut; sie ersetzte eine ältere Synagoge. 1931 wurde sie renoviert und neu eingeweiht.   
     
     
Adresse/Standort der Synagoge:    68180 Horbourg, Rue de la Synagogue
   
   
Fotos
(Fotos Hahn, Aufnahmedatum 13.4.2004) 

Historische Ansichtskarte 
von Horbourg (1915) 
mit der Synagoge
Horbourg Synagogue 03.jpg (55634 Byte)  
          
      
 Die Synagoge im Frühjahr 2004    
Horbourg Synagogue 100.jpg (63692 Byte) Horbourg Synagogue 101.jpg (60704 Byte) Horbourg Synagogue 105.jpg (51081 Byte)
Die Straße "Rue de la Synagogue" 
markiert den Standort des Gebäudes
Das Synagogengebäude zeigt noch 
schwere Kriegsschäden durch Einschüsse
Die Synagoge von 
Nordwesten
     
Horbourg Synagogue 102.jpg (61679 Byte) Horbourg Synagogue 104.jpg (47597 Byte) Horbourg Synagogue 103.jpg (44612 Byte)
Synagoge der der umgebenden Mauer 
von Norden
Der Eingang 
zur Synagoge
Inschrift über dem Eingang mit Zitat aus der Tora: "Wie ehrfurchtgebietend ist dieser Ort! Hier ist nichts anderes denn G"ttes Haus und hier ist die Pforte des Himmels" (1. Mose 28,17)
   
   

    
     

Links und Literatur

Links:

Französische Informationsseite zur Synagoge in Horbourg  
Weitere französische Informationsseite mit Fotos   
Zur Seite über den jüdischen Friedhof Horbourg (interner Link)  
Office de Tourisme Horbourg-Wihr   

Literatur:   

Alsace Lit 010.jpg (67412 Byte)Michel Rothé / Max Warschawski: Les Synagogues d'Alsace et leur Histoire. Ed. 'Chalom Bisamme' Jerusalem 1992. S. 51.167. 

  
    


 

Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the Holocaust". 
First published in 2001 by NEW YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright © 2001 by Yad Vashem Jerusalem, Israel.

Horbourg Haut-Rhin dist.  In 1723 Duke Leopold Eberhard de Wuerttemberg authorized the first Jewish family to settle in Horbourg. Until 1748, only two to four families lived there, but later the number increased. By 1784, there were 18 families (92 individuals) residing there. A new synagogue was inaugurated in 1837. The community numbered 410 Jews in 1851, dropping over the next 25 years to 299. In 1906, there were 21 children in the local Jewish school. In 1910, only 134 Jews lived in Horbourg. In 1931, the synagogue was renovated and reopened. By 1936, there were 60 Jews in Horbourg. During worldwar II, the Germans expelled all (in 1940), to the south of France togeter with the rest of Alsace-Lorraine Jews. Eight were deported to Auschwitz. In 1953, only 20 Jews remained in Horbourg.  
         
           

                   
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Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 22. Februar 2016