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zu den Synagogen in
Baden-Württemberg
Freiburg im Breisgau
Jüdische Gemeinde / Synagogen nach 1945
Hinweis: Sie erreichen
die Website der "Jüdischen Gemeinde Freiburg" direkt unter www.jg-fr.de
und die
Website der Egalitären Jüdischen Chawurah Gescher e.V.
unter www.gescher-freiburg.de
Zur Seite über die jüdische Geschichte /
Synagogengeschichte bis 1938/45 (interner Link)
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde nach 1945
Die Hauptgemeinde
Bereits 1945 konnte eine - im Verhältnis zur Vorkriegszeit
- zunächst sehr kleine jüdische Gemeinde wieder begründet werden, die seit
den 1990er-Jahren vor allem durch Emigranten aus den GUS-Ländern stark
gewachsen ist. 2007 gehören etwa 750 Personen der jüdischen Gemeinde an.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kehrten nur wenige
Juden nach Freiburg zurück. Als am 7. September 1945 zum ersten Mal wieder seit
fünf Jahren in Freiburg ein jüdischer Gottesdienst stattfand, stellte die
Stadt den Kaufhaussaal hierfür zur Verfügung. Ende 1945 konstituierte
sich eine jüdische Religionsgemeinde, die zunächst die Bezeichnung "Israelitische
Landesgemeinde Südbaden" führte. Anfang 1946 lebten 45 jüdische Personen
in der Stadt. Das Stadtbauamt hatte schon 1945 einen geeigneten Platz für den
Neubau einer Synagoge im Rahmen des Wiederaufbaues der Stadt gesucht. Im
Austausch für das ehemalige Synagogengrundstück übernahm die Stadt die
Wiederherstellung des jüdischen Friedhofes, die Errichtung eines Wärterhauses
mit einer Friedhofshalle und die Ummauerung des gesamtes Areals. Später kam das
Grundstück an die Universität zum Bau des neuen Kollegiengebäudes. Nach
Fertigstellung des Baus griff das akademische Rektorat eine Anregung des
Gemeinderates auf und ließ von dem Freiburger Bildhauer Rissler eine
Gedenktafel anfertigen. Am 10. November 1962 enthüllte der Rektor der Universität
im Beisein der Dekane aller Fakultäten und zahlreicher Persönlichkeiten des öffentlichen
und kulturellen Lebens die runde Bronzetafel am ehemaligen Synagogenplatz vor
dem Kollegiengebäude II (seit 1996 "Platz der Alten Synagoge").
1946 bis 1953 befanden sich die Einrichtungen der neuen Gemeinde in
der Hansjakobstraße 8. 1953 wurde ein Betsaal in der Holbeinstraße
25 eingerichtet. Der französische Militärrabbiner stand der Gemeinde zur
Seite. Ein Betsaal für die französisch-jüdischen Armeeangehörigen
war von 1962 bis 1971 in der Rosastraße eingerichtet.
Eine neue Synagoge wurde 1985/87 Ecke Nußmannstraße 14/Engelstraße
in enger Nachbarschaft zum Münster erbaut, nachdem erste Pläne für den Bau
einer Synagoge an der Beethovenstraße durch den Bürgerverein verhindert wurden. Das Grundstück
für die neue Synagoge wurde der jüdischen
Gemeinde von der Stadt kostenlos überlassen. Sie gab überdies für den Bau
einen Zuschuss von einer Million Mark. Das Land beteiligte sich mit 3,5
Millionen Mark an den Baukosten, die insgesamt auf 7 Millionen Mark kamen. Die
Grundsteinlegung war am 16. Juni 1985 in Anwesenheit von zahlreichen Vertretern
des öffentlichen Lebens, darunter Landesrabbiner Levinson und Oberbürgermeister
Böhme. Vertreter der Gemeinderatsfraktionen enthüllten dabei zwei eichene Türflügel
mit wertvollen Schnitzarbeiten aus der alten Synagoge, die später in den Neubau
integriert wurden. Am 5. November 1987 wurde die neue Synagoge feierlich
eingeweiht.
Mit einem Festprogramm wurde im
November 2007 das 20-jährige Bestehen der neuen Synagoge gefeiert, mit
einem Konzert im November 2017 das 30-jährige Bestehen der neuen
Synagoge.
Im Januar 2016 wurde mit einem Festakt "150 Jahre Israelitische
Gemeinde Freiburg" gefeiert.
Im
Dezember 2018 wurde die Synagoge und das Gemeindezentrum von der
Israelitischen Religionsgemeinschaft Badens als Dachverband notariell übertragen
auf die Israelitische Gemeinde in Freiburg, die damit 80 Jahre nach der
Zerstörung der alten Synagoge erstmals wieder im Besitz einer eigenen Synagoge
ist. 2018/19 wurde die Synagoge für ca. 1,2 Mio. € saniert und für die Zukunft
ertüchtigt. Die Stadt Freiburg beteiligte sich mit mindestens 640.000 € an den
Sanierungskosten. Die Gemeinde erhielt damit neu gestaltete moderne
Räumlichkeiten.
Das Foto (Pressefoto der IG Freiburg von Thorsten Orgonas) zeigt von links:
Oberbürgermeister Martin Horn, die Vorsitzende der Israelitischen Gemeinde
Freiburg Irina Katz und den Vorsitzenden der Israelitischen
Religionsgemeinschaft Badens Rami Suliman.
Die liberale Gemeinde
Neben der jüdischen Hauptgemeinde besteht seit 1998 eine kleinere liberale
jüdische Gemeinde: Egalitäre Jüdische Chawurah Gescher e.V,,
die der Union progressiver Juden angehört. Diese Gemeinde umfasst etwa 70
Personen (November 2016). Gottesdienste werden in unterschiedlichen Räumen
abgehalten, in den vergangenen Jahren (Stand 2016) in der Fürstenbergstraße.
U.a. zu Jom Kippur 2011 gab es auch Gottesdienste in der Synagoge
in Sulzburg. Als Gemeinderabbinerin ist seit 2013 Diane Teferet Lakein
tätig (im Januar 2017 als Rabbinerin ordiniert; Mitglied der Allgemeinen
Rabbinerkonferenz siehe http://a-r-k.de/rabbiner/).
Die Gemeinde veranstaltet regelmäßige Seminare, Konzerte und andere
Veranstaltungen. Kontakt über vorstand@gescher-freiburg.de.
Weitere Informationen siehe Website www.gescher-freiburg.de.
Die Gemeinde kann 2018 ihr 20-jähriges Bestehen feiern. Zum Jubiläums-Wochenende
"20 Jahre liberale jüdische Gemeinde Gescher Freiburg" am 23./24.
Februar 2018 im Kaisersaal des Historischen Kaufhauses kommen Vertreter der
Stadt Freiburg, der Union Progessiver Juden Deutschland, der katholischen und
evangelischen Kirche.
Presseartikel:
- in der "Badischen Zeitung" vom 19. November 2016: "Heitere
Rabbinerin - Diane Lakein betreut seit vier Jahren die liberale Gescher-Gemeinde..."
Fotos:
Fotos der neuen Synagoge in Freiburg
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 15.6.2004; Innenaufnahmen
von Postkarten der Israelit. Gemeinde Freiburg) |
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Die Synagoge Ecke
Nussmann-/Engelstrasse |
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"Davidstern" vor dem Eingang |
Gedenktafeln vor
dem Eingang |
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Blick vom Bereich des
Toraschreines zum Eingang |
Die eichenen Türen
aus der
alten Synagoge |
Der Davidstern als zentrales
Element der Decke |
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Blick zum Toraschrein |
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Fotos in
höherer Auflösung (erstellt 2005 von Michael Ohmsen)
(Für Anfragen zur Verwendung der Fotos: E-Mail
des Fotografen, Fotoseite: www.panoramio.com/user/2867083/tags/Judaica)
(bitte anklicken, Dateigröße ca.0,7 MB) |
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Im Betsaal mit Blick auf den
Toraschrein |
Torarollen |
Toramantel mit
Spenderinschrift |
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Gebotstafeln und Löwen
über dem Toraschrein |
"Davidstern" vor
dem
Eingang in die Synagoge |
Wandteppich
mit jüdischen Motiven |
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Einzelne Presseberichte
September 2010:
"Tag der offenen Tür" in der Synagoge
Freiburg zum "Europäischen Tag der jüdischen
Kultur" |
Artikel in der "Badischen Zeitung" vom 2. September 2010 (Artikel):
"Bräuche und Basics zum Bekenntnis.
Die jüdische Gemeinde Freiburg zeigt am Tag der jüdischen Kultur Geschichten und Geschichte.
Wer neugierig ist, mehr über das jüdische Leben zu erfahren, muss sich den Sonntag freihalten. Denn da geht es um Bräuche, Feste, Feiertage, um die Synagoge, die Tora, koscheres Essen und Musik – kurz: um die jüdische Kultur. Und weil es an diesem Europäischen Tag der jüdischen Kultur auch um die Geschichte des Judentums im Allgemeinen und insbesondere um die der Freiburger Gemeinde geht "wird erzählt und erzählt und erzählt", sagt Irina Katz vom Gemeindevorstand..." |
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Dezember 2011:
Bericht über die liberale Gemeinde
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Artikel von Julia Littmann in der
"Badischen Zeitung" vom 29. Dezember 2011: "'Jüdische
Vielfalt in der Stadt!'.
Heide Fischer ist froh über vier Erfolge der liberalen Chawurah
Gescher..."
Link
zum Artikel |
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Januar 2016: Ruben Frankenstein spricht
über die jüdische Geschichte in Freiburg |
Der Judaist Ruben Frankenstein spricht über die jüdische Geschichte in Freiburg (veröffentlicht am Di, 19. Januar 2016 auf badische-zeitung.de) |
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Dezember 2018:
Die Synagoge gehört nun der Israelitischen Gemeinde |
Artikel Uwe Mauch in der "Badischen Zeitung"
vom 20. Dezember 2018: "Glaube in Freiburg. Die Freiburger Synagoge
gehört nun der Israelitischen Gemeinde
Freiburg. 80 Jahre nach der Zerstörung der Alten Synagoge ist die
jüdische Gemeinde in Freiburg wieder im Besitz einer eigenen Synagoge. Das
Gebäude an der Engelstraße in der Innenstadt gehörte der Israelitischen
Religionsgemeinschaft Baden. Am Dienstag wurde die Eigentumsübertragung
notariell beurkundet. 'Ein historischer Moment', findet die Freiburger
Vorsitzende Irina Katz. Zur Unterzeichnung war nicht nur Rami Suliman
gekommen, der Vorsitzende der Israelitischen Religionsgemeinschaft Baden,
sondern auch Oberbürgermeister Martin Horn. Bereits im Jahr 1971 hatte die
Stadt Freiburg das Grundstück zwischen Nußmannstraße und Engelstraße der
Israelitischen Religionsgemeinschaft Baden (IRGB), vertreten durch den
Oberrat mit Sitz in Karlsruhe, geschenkt. Er ist der Dachverband der heute
zehn jüdischen Gemeinden in Baden. Der damals bezifferte Wert des
Grundstücks: 760 000 Mark. Eingeweiht wurde die Synagoge 16 Jahre später.
Zum Gebäudekomplex gehören auch Ladengeschäfte und acht Wohnungen. An den
Baukosten von zehn Millionen Mark beteiligte sich die Stadt mit einer
Million Mark und das Land mit 3,5 Millionen Mark. Die Idee, das Gebäude an
die örtliche Gemeinde zu übertragen, ist schon ein Vierteljahrhundert alt.
1993 und 2010 gab es Verhandlungen mit dem Ziel, die Synagoge von der IRGB
an die jüdische Gemeinde vor Ort zu übergeben, so wie andernorts auch, um
Verwaltungskosten zu senken. Erschwert wurden die Gespräche, weil auf der
Immobilie eine Hypothek von einer halben Million Euro lastet und eine
Sanierung für 1,2 Millionen Euro ansteht. Die Verträge waren bereits
unterschriftsreif, als der israelitischen Gemeinde aufgrund interner
Querelen plötzlich Ansprechpartner fehlten (die BZ berichtete am 22. Januar
2011). Vor vier Jahren der dritte Anlauf. In den Gesprächen sei sogar
erwogen worden, dass die Stadt die Synagoge kauft, heißt es in einer
Informationsvorlage für den Gemeinderat, der am 14. Februar 2017 die
Einigung gebilligt hat (die BZ berichtete), die laut Rathaus nun auch
umgesetzt worden ist: Danach wird der Gebäudekomplex geteilt in Synagoge und
Gemeindezentrum einerseits – sie gehen ins Eigentum der Freiburger Gemeinde
über –, sowie Läden und Wohnungen andererseits, die im Besitz der IRGB und
mit der Hypothek belastet bleiben. Die Stadt übernimmt 640 000 Euro der
Sanierungskosten – die Hälfte hat sie schon überwiesen. Die Gemeinde erhalte
neu gestaltete, moderne Räume, die sowohl das religiöse Leben als auch die
übrigen Gemeindeaktivitäten beflügeln sowie angenehmer und schöner machen,
teilte der Karlsruher Dachverband am Mittwoch mit. Und die Freiburger
Vorsitzende der Gemeinde, Irina Katz, meinte: 'Wir sind wieder selbst
Hausherr in unserer eigenen Synagoge – ein Traum ist wahr geworden.'"
Link zum Artikel |
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November 2019:
Nach einer Sanierung wird die
Synagoge wieder geöffnet |
Artikel in der "Badischen Zeitung" vom 16.
November 2019: " Israelitische Gemeinde. Am Sonntag werden Torarolle und
sanierte Synagoge geweiht
Freiburg. Die sanierte Synagoge und die neu renovierte Torarolle der
Israelitischen Gemeinde werden am Sonntag, 17. November, eingeweiht.
Die Torarolle wird um 16 Uhr auf dem Platz der Alten Synagoge geweiht, von
dort geht es dann gemeinsam zur neuen Synagoge an der Engelstraße. Diese
wird um 17 Uhr neu geweiht, nachdem die Sanierungen abgeschlossen sind. Die
Synagoge am Werthmannplatz war in der Reichspogromnacht am 9. November 1938
den Flammen zum Opfer gefallen. Erst am 5. November 1987 wurde die neue
Synagoge am heutigen Standort eröffnet."
Link zum Artikel |
Links und Literatur

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