Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Forbach (Dep. Moselle / Region Lothringen) 
Jüdische Geschichte / Histoire juive  /  Synagoge / Synagogue 

    

Übersicht:  

bulletZur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
bulletBerichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde   
bulletZur Geschichte der Synagoge   
bulletFotos / Darstellungen  
bulletLinks und Literatur   

   

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde (english version)          
    
In Forbach besteht eine jüdische Gemeinde bis zur Gegenwart. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 18. Jahrhunderts zurück. Seit 1687 werden Juden in der Stadt genannt. 1723 lebten vier, 1778 acht jüdische Familien in der Stadt. 
 
An Einrichtungen hat(te) die jüdische Gemeinde insbesondere eine Synagoge (s.u.), eine Schule, ein rituelles Bad und ein Friedhof. Der Friedhof liegt nordwestlich der Stadt an der Rue Henri Kaufmann (Link zu den Google-Maps). Zur Besorgung religiöser Aufgaben war ein Lehrer angestellt, der zugleich als Vorbeter und Schochet tätig war. So wird um 1889/90 ein Lehrer Leeser genannt (1889 auf einer Lehrerkonferenz in Saarbrücken, siehe Seite zu Saarbrücken und 1890 auf einer Lehrerkonferenz in Saarlouis, siehe Seite zu Saarlouis).   

Seit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie folgt: 1834 314 jüdische Einwohner (etwa 10 Prozent der Gesamteinwohnerschaft), 1885 Höchstzahl von 813 jüdischen Einwohnern, 1926 591.  

1933 lebten noch etwa 550 jüdische Personen in der Stadt. 1940 wurden die in der Stadt noch lebenden jüdischen Einwohner mit Juden aus Elsass-Lothringen nach Gurs deportiert. In Gurs beziehungsweise nach Weitertransporten in den Vernichtungslager des Ostens kam ein Großteil der Deportierten ums Leben.  
  
Angaben zu den aus Forbach in der NS-Zeit ermordeten jüdischen Personen siehe u.a. die Listen von Yad Vashem, Jerusalem.     
 
Nach 1945 kehrte u.a. ein Teil der früheren jüdischen Einwohner nach Forbach zurück. Die Gemeinde wurde neu begründet. 1965 lebten etwa 300 jüdische Personen in Forbach. 
   
   
   
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde           
   
Friedhofschändung (1887) 

Forbach AZJ 26051887.jpg (51062 Byte)Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 26. Mai 1887: "In der Nacht des 18. April dieses Jahres wurde der israelitische Friedhof zu Forbach (Elsass) auf eine schmähliche Weise verwüstet. Sieben Grabsteine wurden umgeworfen und zerbrochen. Eine ähnliche Schandtat war hier schon vor einigen Jahren begangen und unbestraft geblieben. Die Gemeinde hat 50 Frcs. auf die Entdeckung der Täter ausgeschrieben".   
 
Forbach Israelit 23051887.jpg (37076 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 23. Mai 1887: "Forbach (Elsass). Am 18. April wurden auf dem hiesigen israelitischen Friedhofe sieben Grabsteine demoliert. Die israelitische Gemeinde hat einen preise von 40 Mark auf die Entdeckung der Täter ausgesetzt. 
Vor einigen Jahren wurde eine gleiche Rohheit auf demselben Platze verübt."   

   
   
Felix Barth wird bei den Gemeinderatswahlen als Gemeinderat gewählt (1908)   

Ingweiler usw FrfIsrFambl 10071908.jpg (84126 Byte)Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 10. Juli 1908: "Straßburg. Die Gemeinderatswahlen haben auch eine stattliche Anzahl Juden in die Stadtparlamente gebracht. Wir verzeichneten in der vorwöchentlichen Nummer bereits eine Anzahl Namen. Es wurden ferner gewählt: 
Marc Blum, Max Frank und Fritz Meyer in Straßburg; Gilbert Meyer, Abraham Bloch und Joseph Weil in Ingweiler; David Levy in Dettweiler; Nathan Heller in Brumath; Leo Ginsburger in Uffheim; Dr. Leon Weill und Arthur Moch in Hagenau; Bernhard Baer und Leopold Klotz in Sulz u.W.; Achille gen. Elie Weil in Bollweiler; Jakob Schwab und Leon Bloch in Winzenheim; Adrian Bloch und Ferdinand Dreyfus in Mülhausen; Emil Weill in St. Ludwig; Salomon Heimerdinger und Emile Picard in Grussenheim; Silvani Beer und August Levy in Saarburg; Tuteur und Leiser in Metz; Leopold Blum und Julien Levy in Umlingen, Felix Barth in Forbach; Marcel Cahen und Levy Aron in Püttlingen."       

   
   
   
Zur Geschichte der Synagoge            
   
Zunächst war ein Betraum beziehungsweise eine erste Synagoge vorhanden (1730).
 
Zum Bau einer neuen Synagoge konnte die jüdische Gemeinde am 1. September 1829 ein Grundstück kaufen. 1833/34 wurde die neue Synagoge erbaut. Sie ist bis heute Zentrum des jüdischen Gemeindelebens in Forbach, unterbrochen durch die Zeit zwischen 1940 und 1950. Größere Renovierungen der Synagoge gab es 1862/63, 1909 (siehe Bericht unten) und 1929. Nach den Demolierungen des Gebäudes durch Nationalsozialisten sowie schweren Kriegsbeschädigungen im Zweiten Weltkrieg wurde die Synagoge 1950 wieder im Zustand vor dem Krieg hergestellt. 
   
Reparatur der Synagoge (1909)   

Forbach Israelit 29071909.jpg (47099 Byte) Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 29. Juli 1909: "Forbach, 19. Juli (1909). Im Gemeinderate gab es eine längere Debatte über die Instandsetzung der Synagoge. Der erste Voranschlag bezifferte sich auf 3.200 Mark. Die Kommission hatte einen Gemeindezuschuss von 1.200 Mark vorgeschlagen, den ein Gemeinderatsmitglied aber als ungenügend ablehnte mit dem Hinweis, dass es Sache der Stadt sei, die Reparaturen ausführen zu lassen. Schließlich wurden der jüdischen Gemeinde 2.000 Mark bewilligt."   

   
   
Adresse/Standort der Synagoge   Avenue Saint-Rémy, 57600 Forbach 
   
   
Fotos    
(Fotos: Theo Meulemans, o.praem., Fotos vom 5. Juli 2009; untere Fotozeile aus H. Schumann s.Lit. S. 44 und Farbtafeln)

Forbach Synagogue 230.jpg (86232 Byte) Forbach Synagogue 231.jpg (70468 Byte) Forbach Synagogue 232.jpg (98595 Byte)
Blick auf 
die Synagoge 
Blick auf den Giebel über 
dem Eingangsportal
Die Gebotstafeln
 
         
Forbach Synagogue 233.jpg (76002 Byte) Forbach Synagogue 234.jpg (81161 Byte) Forbach Synagogue 235.jpg (72887 Byte)
Der "Davidstern" auf dem 
Giebel der Synagoge 
Inschrift über dem Eingangsportal "Tu aimeras
 ton prochain comme toi-même"
 ("Liebe deinen Nächsten wie dich selbst") 
Hebräische Jahreszahl "5594" 
für 1833/34 über 
dem Eingangsportal 
  
     
Forbach Synagogue 242.jpg (71616 Byte) Forbach Synagogue 240.jpg (74217 Byte) Forbach Synagogue 241.jpg (48446 Byte)
Innenaufnahme 
der Synagoge 
Rundfenster über dem Toraschrein 
mit den hebräischen Buchstaben K und T für
 Keter Tora ("Krone der Tora")
Seitenfenster 
der Synagoge 
      
     

    
   

Links und Literatur  

Links: 

bulletWebsite der Stadt Forbach     

Literatur:  

bulletRaymond Engelbreit: La communauté juive de Forbach.
bulletLit Schumann 010.jpg (46179 Byte)Henry Schumann: Mémoire des communautés juives de Moselle. Editions Serpenoise. Metz 1999  

  
   


 
  
Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the Holocaust". 
First published in 2001 by NEW YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright © 2001 by Yad Vashem Jerusalem, Israel.

Forbach  Moselle dist.  The community was founded in the 18th century by Jews from surrounding villages. In 1778, there were eight Jewish families in Forbach. The synagogue, inaugurated in 1836, was renovated in 1867 and 1929. In 1885, the community consisted of 813 members, dwindling to 591 in 1926 ans remaining about the samue in 1931. In Worldwar II, the Germans expelled all the Jews of Forbach, together with the rest of Alsace-Lorraine Jews, to the south of France. Artillery fire badly damaged the synagogue; it was restored in 1950. In 1965, there were 300 Jews in Forbach.    
         
         

                   
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Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 30. Juni 2020