Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Bretzenheim (Nahe) (VG Langenlonsheim, Kreis Bad Kreuznach) 
Jüdischer Friedhof  
   

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde      
    
Siehe Seite zur Synagoge in Bretzenheim (interner Link)  
   
   
Zur Geschichte des Friedhofes       
    
Der jüdische Friedhof in Bretzenheim könnte noch im 17. Jahrhundert angelegt worden sein. Er soll bereits gegen Mitte des 18. Jahrhunderts erweitert worden sein. 
   
Nach anderen Angaben fällt die Entstehung des Friedhofes erst in die "Preußenzeit", zumal der Friedhof exakt die Größe eines preußischen Morgens hat. Der älteste erhaltene Grabstein trägt das Datum vom 25. November 1863, der jüngste datiert vom 24. September 1932. Auf dem Friedhof sind noch zehn Einzel- und drei Doppelgräber erhalten. 
  
In der NS-Zeit wurde der Friedhof nicht beseitigt: der damalige Bürgermeister Karl Schmidt hat sich nach Aussagen von Hedwig Graf geborene Schweig, die als Jüdin mit einem evangelischen Einwohner verheiratet war und die NS-Zeit in Bretzenheim überlebte, den Aufforderungen der Behörden, den Friedhof zu beseitigen, widersetzt. Dennoch wurden 1941/42 die Grabmale umgestürzt, ein Teil der Steine gestohlen und im Ort als Bodenbelag oder als Trittsteine zweckentfremdet.
  
Anfang 1945 wurden auf dem Friedhof 38 KZ-Häftlinge beigesetzt, die mit insgesamt etwa 500 anderen KZ-Häftlingen gegen Kriegsende im Bereich von Bad Kreuznach zur Zwangsarbeit gezwungen waren. Bei diesen KZ-Häftlingen handelte es sich um Angehörige verschiedener europäischer Nationen, teilweise um Kriegsgefangene. Sie hatten ihre Arbeit (unter Kommando einer SS-Baubrigade) unter katastrophalen Lebens- und Ernährungsbedingungen zu leisten. Viele starben an Hunger, Krankheiten oder wurden ermordet. Die auf dem jüdischen Friedhof Bretzenheim beigesetzten Personen wurden im Oktober 1948 in einen Ehrenfriedhof in den städtischen Friedhof Bad Kreuznach umgebettet, im August 1952 auf einen eigenen Ehrenfriedhof für die Opfer des Faschismus in den französischen Friedhof.   
 
Der jüdische Friedhof in Betzenheim musste im Januar 1946 von ehemaligen NS-Parteigenossen wieder hergerichtet werden. Umgestürzte Grabsteine wurden wieder aufgerichtet, Bäume geschnitten, Hecken beseitigt und der eingefasste Weg wieder hergestellt. 1951 wurde der Friedhof der Jüdischen Kultusgemeinde für die Kreise Kreuznach und Birkenfeld übertragen. 1959 ist der bis dahin vorhandene behelfsmäßige Zaun durch einen Jägerzaun ersetzt und ein verschließbares Tor angebracht worden. 
   
Die Friedhofsfläche umfasst 21,86, nach anderen Angaben 22,55 ar (letzteres wäre 1 "Preußischer Morgen").  
    
    
Lage des Friedhofes         
   
Der Friedhof liegt an der Gemarkungsgrenze zwischen Bretzenheim und Bad Kreuznach im Distrikt "Johanneshohl" (Gemarkung "Auf dem Galgen"). Er liegt bei den Kreuzungen / Kreisverkehr-Anlagen zwischen B 41 und B 48 (Nördliche / Östliche Umgehungsstraße von Bad Kreuznach). Eine Zufahrt zum Friedhof besteht unmittelbar von dem auf Gemarkung Bretzenheim liegenden nördlichen Kreisverkehr).   
    
    
Fotos        
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 27.6.2008; die in eckigen Klammern angegebenen Zahlen beziehen sich auf die Dokumentation "Jüdische Grabstätten im Kreis Bad Kreuznach s.Lit.
Fotos zum jüdischen Friedhof Bretzenheim auch in der Website von Stefan Haas: https://www.blitzlichtkabinett.de/friedhöfe/friedhöfe-in-rlp-iv/)

Bretzenheim Friedhof 150.jpg (117089 Byte) Bretzenheim Friedhof 151.jpg (84763 Byte) Bretzenheim Friedhof 152.jpg (113166 Byte)
Das Eingangstor   Hinweistafel    Blick in den Friedhof - es sind die
 Rückseiten derselben Grabsteine wie in 
der nächsten Fotoreihe Mitte zu sehen
    
      
Bretzenheim Friedhof 156.jpg (117058 Byte) Bretzenheim Friedhof 159.jpg (121320 Byte) Bretzenheim Friedhof 157.jpg (113167 Byte)
Blick über den Friedhof in 
Richtung des Einganges   
vorne links: Rückseite des Grabsteines 
für Abraham Schweig (s.u.), rechts
 Grabstein für Johanna Schubach
 (1850-1908) [12], Mitte Doppelgrab
 unvollständig, Grabplatte fehlt [11]
Teilansicht, hinten "Ruhestätte der 
Familie Abraham Weiß" [3]; 
Grabstein links: Grabplatte fehlt [1], 
Grabstein Mitte: nicht beschriftet [2]
 
 
 
     
Bretzenheim Friedhof 153.jpg (101075 Byte) Bretzenheim Friedhof 154.jpg (86195 Byte) Bretzenheim Friedhof 155.jpg (113690 Byte)
Grabstein für Abraham Schweig
 (1835-1905) und Dina Schweig geb.
 Schubach
(1836-1914) [10]  
   
Grabstein für Benedikt Schweig 
(gest. 8.4.1879 im Alter von 
73 Jahren) [8]
   
Grabstein für Wilhelmine Mayer geb.
 Schloss
(Frau von Leopold Mayer,
 1821-1865) [5], dahinter Grabstein 
für Leopold Mayer (1806-1863) [4] 
     
Bretzenheim Friedhof 158.jpg (103364 Byte) Bretzenheim Friedhof 160.jpg (128734 Byte)    
Rückseite des Grabsteines für 
Wilhelmine Mayer [5]   
   
Grabstein für Moritz Schweig 
(1867-1932) und Bertha Schweig 
geb. Natt
(1866-1925) [13]  
  

   
Video zum jüdischen Friedhof in Bretzenheim 
(erstellt von Michael Ohmsen)   
   
   
   
     

Links und Literatur

Links:  

bulletWebsite der Gemeinde Bretzenheim      
bulletWebsite der VG Langenlonsheim 
bulletZur Seite über die Synagoge in Bretzenheim (interner Link) 
bulletFotos zum jüdischen Friedhof Bretzenheim auch in der Website von Stefan Haas: https://www.blitzlichtkabinett.de/friedhöfe/friedhöfe-in-rlp-iv/    

Literatur:  

bulletMaren Heyne: Stille Gärten - beredte Steine. Jüdische Friedhöfe im Rheinland. Bonn 1994 S. 126-127.  
bulletHans Schneider: Die Geschichte der Juden von Bretzenheim an der Nahe. In: SACHOR. Beiträge zur Jüdischen Geschichte und zur Gedenkstättenarbeit in Rheinland-Pfalz. Hrsg. von Matthias Molitor und Hans-Eberhard Berkemann in Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz. Erschienen im Verlag Matthias Ess in Bad Kreuznach. 10. Jahrgang Ausgabe 2/2000 Heft Nr. 19. S. 32-49.  Online zugänglich (als pdf-Datei eingestellt, 13 MB).  
bulletDokumentation Jüdische Grabstätten im Kreis Bad Kreuznach. Geschichte und Gestaltung. Reihe: Heimatkundliche Schriftenreihe des Landkreises Bad Kreuznach Band 28. 1995. S. 129-146. 

      
       

                   
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Stand: 30. Juni 2020