Konstanz, 2. Juni 2005

 

 

Bar Mizwa-Feier in der Israelitischen Kultusgemeinde

 

Freudiger Anlass in der Israelitischen Kultusgemeinde Konstanz: am vergangenen Schabbat, Samstag, 28. Mai, feierte man nach längerer Zeit wieder einmal eine Bar Mizwa, und diesmal eine ganz besondere: denn Roni Izchak ben Eliezer Basovski ist der erste Bar Mizwa (hebräisch für „Sohn des Gebotes“ oder „Sohn der Pflicht“) von den aus der ehemaligen Sowjetunion zugewanderten Gemeindemitgliedern, der in Konstanz geboren wurde.

 

Die Bar Mizwa-Feier  entspricht in etwa der Kommunion oder Konfirmation im Christentum und findet immer am Schabbat nach dem 13. Geburtstag eines Jungen statt, der von diesem Tag an vollwertiges Mitglied der Gemeinde mit allen religiösen Pflichten und Rechten ist. Zum ersten Mal wird er in der Synagoge zur Toravorlesung aufgerufen, trägt den Tallit (Gebetsmantel) und muss selbst einen Abschnitt aus der Torarolle, die die Fünf Bücher Mose enthält, in hebräischer Sprache vortragen.

 

Roni Basovski tat dies dank seines Lehres Avraham Narunski mit Bravour und wurde dafür, wie es traditionell üblich ist, mit einem wahren Bonbonregen belohnt. Benjamin Nissenbaum, der Erste Vorsitzende der Gemeinde, hob hervor, dass diese Bar Mizwa für die Gemeinde ein historischer Tag ist: zum ersten Mal übernehme nun ein in Konstanz geborener Nachkomme aus der Generation der  Zuwanderer aus der GUS Pflichten in der Gemeinde und sei damit ein Symbolträger einer neuen Säule und Generation für deren Zukunft. Gideon Nissenbaum überreichte als besonders wertvolles Geschenk Tefillin, die Gebetsriemen, die ein jüdischer Mann ab dem Zeitpunkt der Bar Mizwa zum Morgengebet an den Arm und um den Kopf  legt.

 

Weitere Geschenke und Glückwünsche für Roni Basovski gab es dann bei einem fröhlichen Fest mit reichhaltigem koscheren Buffet im Gemeindezentrum.

Thomas Uhrmann

 

Bildlegende:

 

Der Bar Mizwa Roni Basovski (Mitte) mit seinem stolzen Vater Leonid Basovski, Benjamin Nissenbaum, Avraham Narunski, Gideon Nissenbaum und Rabbiner Teitelbaum (von links n. rechts)

Foto: Julien Nissenbaum