Jüdisches Leben in der Gemeinde Oberwinter am Rhein

 

Anlass und Beginn meiner Recherchen

 

Vor 10 Jahren erhielt mein Mann, der damals Vorsitzender des Rathausvereins Oberwinter (Heimat- und Geschichtsverein) war, ein Schreiben von Prof. Micha Levy aus Jerusalem, in dem dieser mitteilte, dass seine Vorfahren aus Oberwinter stammten und anfragte, ob hier etwas über die Geschichte seiner Familie bekannt sei

 

Ich hatte mich zwar in meiner Jugend mit dem Thema NS-Zeit und Judenverfolgung beschäftigt, muss jedoch zugeben, dass es mir nie in den Sinn gekommen ist, dass auch in meinem Heimatort einmal jüdische Menschen gewohnt haben und wollte nun selbst mehr darüber erfahren. Zuerst habe ich mit den ältesten Bewohnern von Oberwinter gesprochen und erfuhr bald, dass mit einer Ausnahme (einer damals 97jährigen Frau) niemand in Oberwinter selbst noch Juden gekannt hat. Die alte Dame war mit einigen jüdischen Kindern zusammen in die evangelische Schule gegangen und erzählte auch, dass ein junger Jude als erster Bürger des Ortes im I. Weltkrieg gefallen sei. Auch an den jüdischen Friedhof konnten sich noch viele alte Bürger erinnern, jedoch ist es mir lange Zeit nicht gelungen, diesen genau nachzuweisen. Bei den Zeitzeugengesprächen wurden mir verschiedene Häuser genannt, in denen jüdische Familien gewohnt hatten, immer wieder fiel der Name „Levy“, an andere jüdische Familien konnte sich kaum jemand erinnern. Deutlich wurde auch, dass die letzten Oberwinterer Juden den Ort zwischen 1910 und 1920 verlassen hatten. Während der Zeitzeugengespräche, die ich immer noch fortsetze, habe ich viele wertvolle Hinweise für meine Recherchen erhalten, es wurde aber auch deutlich, dass in vielen Köpfen immer noch Vorurteile schlummern, so wurde z. B. bei besonders wohlhabenden Einwohnern oder einer für das frühe 20. Jahrhundert besonders gebildeten Dame vermutet, diese seien sicher Juden gewesen. Manch ein Hinweis entpuppte sich bei genauerem Hinsehen als gegenstandslos.

 

Vom Archivar der Stadt Remagen (zu der Oberwinter 1968 eingemeindet wurde) erhielt ich einige Namen von Oberwinterer jüdischen Familien, die dieser zusammengetragen hatte und habe dann selbst in verschiedenen Archiven Recherchen angestellt. Ich fuhr nach Bonn (ca. 20 km nördlich von hier) in das Stadtarchiv und begann anfangs sehr planlos mit meiner Suche, indem ich den Stichwortkatalog „Juden“ durchsah und mir alle Bücher kommen ließ, die mir Erfolg versprechend zu sein schienen. Über Jahre hinweg habe ich mir diese Bücher dann ausgeliehen, diese quer gelesen und in den Registern und Ortsverzeichnissen nach den nun bekannten Namen der Oberwinterer Familien und den genealogischen Daten gesucht, die ich dann mit Büchern über jüdische Friedhöfe in der Region abgeglichen habe. Besonders hilfreich war mir hierbei die Veröffentlichung von Klaus H. S. Schulte „Bonner Juden und ihre Nachkommen bis um 1930“[1]. Leider ist die Meldekartei unseres Ortes nicht erhalten geblieben, so dass es nicht möglich war, nachzuvollziehen, wer wohin gezogen ist. Im „Gedenkbuch Opfer der Verfolgung der Juden unter nationalsozialistischer Gewaltherrschaft in Deutschland 1933 – 1945“[2], erfuhr ich vom schrecklichen Schicksal vieler, die noch in Oberwinter geboren waren. Da hier die Deportationsorte angeführt sind, konnte ich in einigen Fällen die Lebens- und Leidensgeschichte der Menschen zurück verfolgen.

Manchmal halfen glückliche Zufälle, etwas über mehr über die Menschen zu erfahren. So fand ich in unserem Besitz eine Urkunde von 1884, die den Verkauf eines Grundstückes der jüdischen Geschwister Wolf an Peter Vogels, einen Vorfahren meines Mannes regelte.

Aus diesem Dokument geht hervor, dass Fanny und Sibilla Wolf Inhaberinnen eines Kurz- und Wollwarengeschäftes waren und kurz vorher ihren Bruder Isaac beerbt hatten, der ledig verstorben war.

 

Bei der Renovierung eines alten Hauses wurde von einem Mitglied des Rathausvereins unter den Fußboden-Brettern auf dem Dachboden eine kleine Haarwasser-Flasche gefunden, mit der ein Stück einer Seite eines jüdischen Gebetbuches durch Mörtel verklebt war. Da der Mann erkannte, dass er etwas Besonderes vor sich hatte, wurde dieser Fund erhalten. Vor drei Jahren kam ich, wiederum durch einen Zufall, in Kontakt mit einer in Köln lebenden Dame, deren Großvater Ferdinand Stausberg in der Zeit von 1871 bis 1879 in Oberwinter gelebt und seine Erinnerungen an diese Zeit in einem Tagebuch festgehalten hat[3]. Da er ein Freund von Julius Levy war, erfuhren wir durch dieses Tagebuch einige Einzelheiten über die Familie Levy, die aus keinem amtlichen Dokument hervorgehen. Auch das Studium von Kataster -Unterlagen,  internet-Recherchen und die persönliche Kontaktaufnahme zu Autoren, die Bücher über Juden aus der Region verfasst haben, sowie wertvolle Hinweise von Archiv-Mitarbeitern haben mich in vielen Fällen weitergebracht. Ihnen allen danke ich hiermit sehr herzlich.

 

Kurze Geschichte der Juden im Rheinland und in Oberwinter

 

Im 50 km entfernten Köln muss bereits um 320 eine größere jüdische Gemeinde[4] existiert haben, für Oberwinter sind Juden erstmals im 14. Jahrhundert nachgewiesen[5].

 

Während in der fränkischen und karolingischen Zeit die Juden als Kaufleute noch sehr angesehen waren, kam es im 11. Jahrhundert als Begleiterscheinung der Kreuzzüge zu Pogromen und einer dramatischen Verschlechterung ihrer rechtlichen und sozialen Situation.

So wurden Juden von vielen Berufen ausgeschlossen, da sich die christlichen Handwerker zu Gilden und Zünften zusammenschlossen, die nur Christen aufnahmen. Für die Juden blieben nur geächtete Berufe, wie der des Geldwechslers, Viehhändlers oder Abdeckers. Zwar stellte der Stauferkaiser Friedrich der II., der von 1212-1250 regierte, die Juden in seinem Herrschaftsgebiet unter seinen Schutz, in dem er sie zu Kammerknechten (servi camerae) ernannte, erklärte sie aber damit auch zu seinem Eigentum, mit dem er nach Gutdünken verfahren konnte, indem er „seine“ Juden besteuern (Judenregal) oder auch an Dritte verkaufen oder verpfänden konnte[6]

 

Mitte des 15. Jahrhunderts wurden die Juden für die hier herrschende Pest verantwortlich gemacht: „Der Hass gegen die Juden steigerte sich zum Wahnsinn und machte die christliche Bevölkerung zu Würgeengeln für diese. – Von einem Ende Europas bis zum andern begann eine furchtbare Judenschlächterei“[7]. Diesem Morden fielen auch die Juden vieler Nachbargemeinden zum Opfer, für Oberwinter gibt es hier keine Überlieferung. Viele Juden wurden aus den Städten vertrieben und lebten aus Angst vor weiteren Übergriffen in den Wäldern oder zogen umher.

 

Auch unter der Reformation im 16. Jahrhundert hatten die Juden zu leiden. Der Reformer Martin Luther, der zuerst glaubte, die Juden zum Christentum bekehren zu können, wurde bald zu einem schlimmen Feind, als ihm dies nicht gelang. Gleichzeitig übersetzte er aber auch die Bibel der Juden in die deutsche Sprache und machte so die Deutschen mit dem Text des Alten Testamentes vertraut. Im 16. und 17. Jahrhundert verbesserte sich die Situation der Juden vor allem in den Städten, leicht.

 

Während des Dreißigjährigen Krieges, der von 1618-1648 dauerte, wurden große Teile Mitteleuropas verwüstet und die Juden konnten für kurze Zeit als Händler, Marketender oder Geldwechsler von der Situation profitieren. Oberwinter blieb damals weitgehend unzerstört, da die durchziehenden Schweden wegen der teilweise protestantischen Bevölkerung von einer Brandschatzung Abstand nahmen. Im 17. und 18. Jahrhundert gab es für einzelne ansässige Juden die Möglichkeit, sich wirtschaftlich zu etablieren und aufzusteigen, dies jedoch vor allem in den Städten. Die Mehrheit jedoch blieb arm und zog als Bettler, Musikanten, Hausierer und Lehrer durch das Land[8].

 

Schutzbriefe und Judenordnungen

 

Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts blieben die Juden am Rhein Bürger II. Klasse, die vielfach unter Unterdrückung, Ausbeutung und sozialer Ausgrenzung leben mussten. „Judenordnungen“, die von den jeweiligen Herrschern erlassen wurden, sollten das Leben der Juden regeln, wer sich in einer Gemeinde niederlassen wollte, musste sich beim Landesherrn einen „Geleitbrief“ erkaufen, sonst konnte er jederzeit ausgewiesen werden. Um die Zahl der Juden mit Geleit klein zu halten, mussten diese „erwachsene Kinder von sich abschaffen“ und wurden vielfältigen Einschränkungen unterworfen, wie z. B. die Kölner Judenordnung festschreibt, dass Juden ohne kurfürstliche Sondererlaubnis keine Immobilien erwerben durften. Unter anderem wurde hierin auch festgeschrieben, „dass zwischen der christlichen Freiheit und jüdischen Dienstbarkeit ein merklicher Unterschied gehalten würde“[9].

 

Wieweit die Oberwinter Juden von Schutzzöllen und Judenordnungen betroffen waren, lässt sich aufgrund der ständig wechselnden Herrschaftsverhältnisse, denen der Ort unterlag, nur ansatzweise feststellen. 1318 wurde Oberwinter Lehen des Gerhard von Landskron, dem Kaiser Ludwig am 1. September 1336 das Privileg erteilte „stets 12 Juden in seinem Gebiet zu halten und zu geleiten“. Als besonders restriktiv galt die Judenpolitik im Herzogtum Jülich, zu dem ab 1567 die Hälfte von Oberwinter, ab 1593 der ganze Ort gehörte. 1608 wurde eine Polizeiverordnung von 1554 neu veröffentlicht, die die „Fernhaltung“ von Juden im Doppelherzogtum Jülich - Berg regeln sollte, trotzdem wurden stillschweigend weitere Geleitbriefe ausgestellt, die letzten wurden 1779 an 221 Familien in Jülich-Berg erteilt.[10]

 

Erst mit der Besetzung des linken Rheinlandes durch die Franzosen 1794 änderte sich allmählich die rechtliche Situation der Juden. 1798 wurde das französische Personenstandsgesetz in den linksrheinischen Departements eingeführt. 1808 schränkte Napoleon die Rechte der jüdischen Bürger teilweise wieder stark ein („schändliches Dekret“). Ebenfalls im Jahre 1808 erließ Kaiser Napoleon ein Dekret über die Verpflichtung jüdischer Untertanen zur Annahme fester Familien- und Vornamen innerhalb von drei Monaten. Vor dem Bürgermeister von Remagen (Oberwinter gehörte damals zur Landbürgermeisterei Remagen) erschienen daraufhin 35 jüdische Personen, darunter auch die Juden von Oberwinter, und erklärten ihre neuen Namen[11]. Die Namen der Oberwinterer Jüdinnen und Juden wurden daraufhin wie folgt notiert:

 

Salomon Levy und Veronique Levy behielten ihren alten Namen bei,

aus Fromet Barauch wurde Veronique Schoen,

aus Abraham Levy wurde Germain/Hermann Levy,

aus Jakob Levy wurde Jacques Levy,

aus Teubgen Levy wurde Josefine Levy und aus

Scheidgen Levy wurde Francoise Levy.

 

(Bis dahin gibt es in der Regel keine amtlichen Aufzeichnungen über Veränderungen in den Familienverhältnissen bei Juden, was die genealogische Forschung sehr erschwert. Die Geburten, Hochzeiten und Sterbefälle der Christen wurden in den Kirchenbüchern der jeweiligen Pfarreien festgehalten, erst ab 1798 gab es im linksrheinischen Raum eine Aufzeichnung der Daten aller Bevölkerungsgruppen in den Standesämtern. Insbesondere die vorherige Namengebung der jüdischen Bevölkerung, bei der die Kinder oft den Vornamen des Vaters als Familiennamen erhielten und deren Kinder wieder deren Vornamen, sowie die Namensdeklaration im Jahr 1808 machen es uns heute schwierig, Personen, die vor dem Jahr 1808 Erwähnung finden, einer bestimmten Familie zuzuordnen. Neuere Datenschutzgesetze erschweren nun die weitere Suche, da Personendaten nach 1876 für die Allgemeinheit gesperrt und nur sehr schwer zugänglich sind).

 

1814 vertrieben Russische Kosaken die Franzosen und das linke Rheinland mit Oberwinter wurde preußisch.

 

1869 hob ein neues preußisches Judengesetz die Einschränkungen, die Napoleon den Juden mit dem Dekret von 1808 auferlegt hatte, wieder auf. Mit der Gründung des Deutschen Reiches erhielten die Juden in ganz Deutschland 1872 die volle Gleichberechtigung. Schon bald nahmen viele von ihnen führende Stellungen in Wirtschaft, Kultur und Wissenschaft ein.

 

Die Oberwinterer Bevölkerung hat sich über Jahrhunderte (wenn nicht gar Jahrtausende) überwiegend von Ackerbau, Weinbau und Fischfang ernährt. Oberwinter und die kleinen umliegenden Ortschaften werden erwähnt als Lehen von Klöstern und Feudalherren, das heißt, dass die Bevölkerung große Teile ihres Einkommens an ihre Herrschaft abgeben musste. Durch die günstige Lage am Rhein wurde der Ort häufig zu Durchgangsstationen verschiedener Heere, die teilweise plünderten und brandschatzten , worunter die Bewohner zusätzlich zu ihrem schweren Leben zu leiden hatten. Der größte Teil der Bevölkerung war daher sehr arm.

 

Der Hauptwirtschaftsweg war über Jahrhunderte der Rhein. Lasten wurden mit Frachtsegelschiffen transportiert und gegen den Strom von so genannten Treidelpferden gezogen. In Oberwinter gab es einen Pferdestall, in dem die Pferde ausruhen konnten oder ausgewechselt wurden, in der Gaststätte „Zum Anker“ kehrten die Rheinhalfen ein, das waren die Männer die sich ihr Geld mit dem Führen der Treidelpferde verdienten. Mit der Einführung der Dampfsschifffahrt auf dem Rhein verloren viele Menschen ihr Einkommen.

 

Mit dem Bau des Bahnhofs im Ortsteil Rolandseck im Jahr 1857 und 1899 auch in Oberwinter selbst, konnte der Ort etwas von den verbesserten Verkehrswegen und vom wachsenden Fremdenverkehr profitieren. Gleichzeitig brach jedoch eine wichtige Einnahmequelle, der Weinbau, weg: die Reblaus hatte den größten Teil der Reben zerstört, sodass nach mehrfachen Versuchen, den Schaden zu begrenzen, der Anbau schließlich ganz eingestellt werden musste und viele Familien und der erst kurz zuvor gegründete Winzerverein wirtschaftlich ruiniert waren. Der Bau eines kleinen Hafens 1891, der den Schiffen auf dem Rhein Schutz vor dem Wintereis bot, schaffte für kurze Zeit Arbeitsplätze und viele männliche Einwohner verdienten sich hin und wieder als Tagelöhner beim Be- und Entladen der Schiffe ein karges Brot.

 

Besonders erwähnenswert ist, dass die Geschichte von Oberwinter wie kaum eine Gemeinde im überwiegend katholischen Rheinland von der Reformation geprägt ist. Da die Religion des Landesherren auch über die Religion seiner Untertanen entschied, war Oberwinter abwechselnd einmal katholisch, einmal evangelisch, wobei sich über die Jahrhunderte eine relativ große evangelische Gemeinde neben der katholischen durchsetzen konnte, was nicht immer ohne Reibereien zwischen den Konfessionen abging.

 

Schriftliche Nachweise über jüdische Bürger in Oberwinter

 

In der „Germania Judaica“ auf Seite 622 wird erwähnt, dass Juden hier in den zwanziger Jahren des 14. Jahrhunderts lebten und Darlehensgeschäfte betrieben.[12].

 

1612 starb in Leutesdorf Uri Veibesch aus Oberwinter und wurde in Hammerstein begraben[13].

1647 verpfändet Sebastian Dunkhass Güter in Oberwinter an den Juden Joist[14].

Zwischen 1710 und 1714 tauchen die Oberwinterer Juden Brosius, Hirz, Leiser und Moyses im Linzer „Judenleibzollregister“ auf, als sie als Händler den Linzer Wochenmarkt besuchen[15] und 1717, als alle männlichen Familienvorstände von Oberwinter aufgefordert werden, dem Landesherrn die Treue zu schwören, wird in der Huldigungsliste „Moyses Judt“ erwähnt.[16]. 1819 übernahm die in Oberwinter wohnhafte Rosa Cahn die Hebammenstelle in der Landbürgermeisterei Remagen[17]. Im Jahr 1782 sind im „Rheinischen Antiquarius“ zwei jüdische Familien mit 10 Personen aufgeführt.

 

In der Statistik „Jüdische Bevölkerung in Gemeinden des Regierungsbezirks Koblenz in den Jahren 1858, 1895 und 1929 stellt sich die Zahl der jüdischen Bevölkerung in Oberwinter wie folgt dar: [18]

 

 

 

Jahr

Katholisch

Evangelisch

Jüdisch

Gesamtbevölkerung

1858

888

406

22

1318

1895

1052

440

15

1507

1925

1216

429

-

1650

 

Laut „Rheinischem Antiquarius“, der 1862 erschien, lebten zu diesem Zeitpunkt in Oberwinter 10 Juden in 3 Familien.

 

Im Januar 1863 schrieb Bürgermeister Beinhauer an den Landrat von Groote in Ahrweiler, dass in Oberwinter „4 Familien mit 20 Seelen“ wohnen.[19]

 

1857 werden als in Oberwinter ansässig namentlich genannt die Familien von Levy, Jakob und Heymann, David.[20]. In einem Schriftstück von 1866 werden 23 Personen vermerkt, leider liegen hier keine Namen vor[21] und in der Steuerliste von 1879/1880 werden fünf jüdische Familien aufgeführt.[22]

 

Dies sind die Familien von

 

 

Heymann, David

 (später als David, Hermann bezeichnet)

Levy, Jakob

Levy, Max

Levy, Simon

Wolff, Isaac

 

 

 

Das religiöse Leben und die Unterrichtung jüdischer Schüler

 

Da die höchste erfasste Zahl der hier lebenden Juden 23 Personen umfasste, kann davon ausgegangen werden, dass vermutlich niemals 10 religionsmündige Männer zusammenkamen, um einen Gottesdienst nach jüdischem Ritus zu feiern. Die wenigen Familien, die überwiegend sehr arm waren, konnten sich die Unterhaltung einer eigenen Synagoge bzw. die Anstellung eines Rabbiners nicht leisten. 1859 erfolgte die Bildung des Synagogenverbandes Sinzig, zu dem 9 Spezialgemeinden gehörten, darunter Oberwinter[23]. 1869 wurde in Remagen von der israelitischen Gemeinde, zur der auch die in Oberwinter wohnenden Juden gehörten, die Einweihung der neuen Synagoge gefeiert[24], diese wurde im maurischen Stil erbaut, wie es damals für jüdische Kultbauten üblich war. An der Einweihung nahmen neben der jüdischen Bevölkerung Remagens auch der Bürgermeister und die Stadtverordneten teil, Juden und Christen hatten die Straßen mit Girlanden geschmückt. Die Entfernung zur Synagoge in Remagen betrug ungefähr 5 Kilometer, ein Fußmarsch von 1 Stunde. Die Synagogengemeinde organisierte auch gesellschaftliche Ereignisse, wie eine Chanuka-Feier mit anschließendem Ball im Dezember 1920[25] oder eine Versammlung der „Handwerkerchewra“, die die Förderung des Handwerks unter den jungen Juden zum Ziel hatte.

 

Der Unterricht der jüdischen Kinder

 

In Deutschland war Bildung lange Zeit ein Privileg, in dessen Genuss meist nur die Kinder der herrschenden Klassen kamen. Jüdische Lehrer zogen oft umher, um da, wo sie gerade waren und es sich die Eltern der Kinder leisten konnten, Schule abzuhalten.

Für die evangelische Gemeinde ist der erste Lehrer 1580 belegt, 1645 kam ein katholischer Schulmeister hinzu. 1823 besuchten von den damals 107 schulpflichtigen jüdischen Kindern des Landkreises 78 die jüdischen Schulen, 5 eine evangelische (Oberwinter?) und die restlichen Kinder gar keine Schule. 1824 regelte der Staat die Erziehung der jüdischen Kinder und kritisierte die schlechte Ausbildung der Lehrer, das Fehlen allgemein bildender Fächer und den weitgehenden Ausschluss der Mädchen. Man führte 1824 die Schulpflicht für die jüdischen Kinder ein, die in der Regel eine christliche Schule besuchten, wobei auf ihre Feiertage und die Vorschriften ihrer Religion Rücksicht genommen wurde.[26]

 

Die erste Nachricht über den Schulbesuch eines jüdischen Schülers aus Oberwinter finden wir in einem Schreiben des evangelischen Pfarrers von 1839, aus dem hervorgeht, dass verschiedene Schüler, darunter Salomon Levi, im November beim Unterricht gefehlt haben und ihre Väter deswegen vom Gerichtsschöffen auf das Rathaus geladen wurden, um darüber Rechenschaft abzulegen.[27] 1850 gab es im nahe gelegenen Remagen einen jüdischen Elementar- und Religionslehrer, die Oberwinterer Kinder besuchten jedoch die beiden christlichen Elementarschulen am Ort. Jüdischer Religionsunterricht für 10 Kinder wurde 1897 und 1898 in Remagen vom Lehrer Mannheimer erteilt, ab 1899 erteilte H. Friedmann in Sinzig den Unterricht für 13 Kinder und ab 1901 auch in Remagen[28]

 

Die jüdischen Friedhöfe in Oberwinter und Rolandseck

 

Beide Friedhöfe sind durch zahlreiche Zeitzeugenaussagen belegt, jedoch ist es bisher nicht gelungen, den schriftlichen Beleg für den Friedhof in Rolandseck zu führen. Der Friedhof in Oberwinter befand sich gegenüber dem Bahnhofsgebäude und war nur 55 qm groß. Er ist belegt im Findbuch zum Urkataster von 1834[29]. Als Besitzer ist die israelitische Gemeinde eingetragen. Alte Menschen berichteten von niedrigen, sehr alten Grabsteinen in Oberwinter. Der Friedhof ist 1936, beim Bau einer Bundesstraße unter dem Nazi-Regime vollständig verschwunden. Über den Verbleib der Grabsteine konnte bisher nichts herausgefunden werden.

 

Wir wissen nicht, wie es dazu kam, dass in Rolandseck ein zweiter Friedhof entstand. War der Oberwinterer Friedhof einfach nur voll belegt, oder war ein Erlass der französischen Besatzungsmacht, die Bestattungen im Hochwasserbereich verbot, Anlass dafür, dass in Rolandseck ein weiterer Friedhof entstand? (Die christlichen Konfessionen schlossen wegen dieses Erlasses ihren alten Friedhof, der sich rund um die katholische Kirche befand und legten 1808 einen neuen, höher gelegenen Friedhof an, auch der jüdische Friedhof in Oberwinter befand sich in der Nähe des Rheines und wurde somit bei Hochwasser überschwemmt).

 

In Rolandseck existierte ein jüdischer Friedhof auf einem Grundstück, das Julius Levy gehörte und von diesem später verkauft wurde und sich heute im Eigentum der „Stiftung Bahnhof Rolandseck“ befindet. (Auf einem Nachbargrundstück entsteht zurzeit das von dem New Yorker Architekten Richard Meier geplante Arp-Museum). 2001 lagen 7 Steine, die von den Gräbern gelöst waren, im Hang hinter einem großen schmiedeeisernen Tor. Der damalige Förster hat in einer Akte zu Protokoll gegeben, die Stelle, an der sich die Gräber befanden, durch Anpflanzung von Douglasien markiert zu haben. Da diese Steine unter den Douglasien gefunden wurden, ist anzunehmen, dass die Fundstelle auch der ehemalige Standort der Grabsteine ist. Diese restlichen 7 Steine wurden auf Veranlassung der jüdischen Kultusgemeinde Koblenz nach Remagen auf den alten jüdischen Friedhof im Wald verbracht.

 

Die Rolandsecker Steine datieren aus der Zeit von 1883 bis 1900, sind aus Sandstein gefertigt und im oberen Teil gerundet. Drei Steine sind der Familie David/Wolf, 4 der Familie Levy zuzurechnen, von denen zwei besonders schön herausgearbeitete Leviten-Kännchen aufweisen. Die 4 Steine der Levy-Familie haben neben einem deutschen auch einen ausführlicheren hebräischen Text, der den Toten als Person würdigt, sowie den in hebräisch eingemeißelten Wunsch „ihre/seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens“. Auf dem Grab von Adelheid David ist neben einem Stern (kein David-Stern) ein Palmzweig zu sehen, der auch im Christentum Verwendung findet als Symbol für Wiedergeburt und Unsterblichkeit, während ein David-Stern den Epitaph von Fani Wolf ziert. Dieser weist als einziger Stein keinerlei hebräischen Text mehr auf. Die Vermischung von deutschen und hebräischen Texten, sowie die Verwendung von Symbolen, die sowohl jüdischen wie christlichen Ursprungs sein können, lassen darauf schließen, dass die hier bestatteten Menschen bereits sehr assimiliert waren.

 

Zeitzeugen erinnern sich, dass hier und auf einer Nachbarparzelle bis um 1970 25-30 Grabsteine standen. Trotz intensiver Bemühungen gibt es keinerlei Hinweise, wo die restlichen Steine geblieben sind, belegt ist nur, dass sie wegen einer privaten Baumaßnahme eines früheren Besitzers, dem jede Achtung vor der Totenruhe und der Unaufhebbarkeit eines jüdischen Friedhofes abgesprochen werden muss, von ihren ursprünglichen Standorten entfernt wurden. Für die Existenz eines Friedhofes an dieser Stelle verbürgen sich jedoch zahlreiche Zeitzeugen, die der zwischenzeitlich aufgestellten Theorie, es habe keinen Friedhof in Rolandseck gegeben, und dass man dort die in Oberwinter entfernten Steine abgelagert hätte, widersprechen.

 

Das Verhältnis zwischen jüdischer und christlicher Bevölkerung

 

Wir können heute nur darüber spekulieren, wie die religiösen Gruppen zueinander gestanden haben. Viele nichtjüdische Autoren, die in bester Absicht Bücher über die jüdische Bevölkerung ihrer Wohnorte geschrieben haben, heben das gute Verhältnis zwischen Juden und Christen hervor. Dies mag aus dem verständlichen Wunsch herzuleiten sein, dass es in der eigenen Gemeinde und im eigenen sozialen Umfeld keinen Antisemitismus gegeben haben kann, nach dem Motto, dass nicht sein kann, was nicht sein darf. Für Oberwinter finden wir wenig Material, das uns Auskunft über das Miteinander der Gruppen gibt. Sehen wir uns schriftliche Quellen unserer Nachbarorte oder Städte aus dem Mittelalter an, so finden wir genügend Hinweise darauf, dass die Juden vor allem von den einfachen Bürgern als Konkurrenz betrachtet wurden[30], die den seit langem ansässigen Familien etwas wegnehmen wollten.

 

Mit dem Besuch der christlichen Schulen durch die jüdischen Schüler zu Beginn des 19. Jahrhunderts wird es aber wohl spätestens zu einer erzwungenen Annäherung, die über wirtschaftliche Beziehungen hinweg ging, gekommen sein. Die christlichen Bauern kauften ihr Vieh gerne bei den jüdischen Händlern der Nachbargemeinden, da sie diese als verlässliche Partner kannten.

 

Religiöse Unterschiede und vor allem lange Zeit Unkenntnis über Inhalte der jüdischen Religion, gaben Raum für wilde Spekulation und Vorurteile. Auch das Nebeneinander der beiden christlichen Religionen verlief in Oberwinter nicht immer so harmonisch, wie es heute gerne dargestellt wird. Vielleicht führte aber auch die Existenz von 2 christlichen Gemeinden in Oberwinter in einem rein katholischen Umland dazu, den Juden als dritter Religion etwas mehr Toleranz entgegen zu bringen.

 

So genannte „Mischehen“ zwischen Christen und Juden waren jedoch lange Zeit undenkbar und selbst bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts zwischen Katholiken und Protestanten verpönt. Am 12. October 1854 meldete die „Bonner Zeitung“: „Heute findet in Niederbreisig die Excommunication eines kath. Mädchens Statt, welches einen Juden geheirathet; ebenso soll die dortige Synagoge sich entschlossen haben, den Israeliten von ihrer Gemeinde auszuschließen, weil er ein Christenmädchen geehelicht hat.“[31]  Für viele Juden waren jedoch der gesellschaftliche Aufstieg und die volle Gleichberechtigung nur dann möglich, wenn sie sich taufen ließen. Lange Zeit galt es auch unter den Christen als besonders erstrebenswert, die Juden zur Taufe zu bekehren. 1843 wurde in Köln der „Rheinisch-Westphälische Verein für Israel“ gegründet, dessen Ziel die „Beförderung des Christenthums unter den Juden“ war. In der evangelischen Kirche wurden zu diesem Zweck Sammlungen abgehalten und der Pfarrer teilte einem Kollegen mit, dass sich „der so wackere Beförderer der Missionssache für die Heiden (!), der hiesige Schneidermeister Pertz, auch schon eifrig bemüht...“.[32] In Oberwinter wurden jedoch keine Konversionen bekannt, diese fanden vor allem in den Städten statt, wo die soziale Kontrolle der Familie und Nachbarschaft nicht so eng war, wie im ländlich geprägten Raum.

 

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts gab es wohl von beiden Seiten verstärkte Bemühungen um Akzeptanz wie die Beteiligung der christlichen Autoritäten an der Einweihung der Synagoge in Remagen zeigt. Bei der Einweihung der neuen katholischen Kirche 1872 schmückten auch die Juden und die Protestanten ihre Häuser mit Fahnen und Maigrün[33].

 

Die einzige Frau aus unserer Gemeinde, die noch mit jüdischen Schülern zusammen die Schule besucht hat, berichtete, diese seien ebenso wie die christlichen behandelt worden, hätten aber am Sabath die Schule nicht besuchen müssen. Die Tagebuchaufzeichnungen von Ferdinand Stausberg zeugen von der Freundschaft zu seinem jüdischen Freund Julius Levy. Die Kinder der beiden Familien gingen bei den anderen Familien aus und ein, zu Pessach verschenkte Familie Levy Matzen an die Nachbarskinder. Ferdinand Stausberg und Julius Levy blieben auch noch befreundet, als beide nach Köln gezogen waren.

 

Eine andere Zeitzeugin berichtete jedoch noch von diffusen Vorurteilen ihrer Eltern: „meine Mutter hat erzählt, dass sie an den jüdischen Häusern immer ganz schnell vorbeigelaufen ist, das war ihr irgendwie unheimlich, besonders wenn im Haus einer gestorben war“. Auch die Bezeichnung von Julius Levy, der allgemein der „Jüdde-Jul“ (Jude Julius) genannt wurde, lässt darauf schließen, dass er durch den Zusatz des Wortes „Jude“ von einem oder mehreren anderen mit dem damals häufigen Namen „Julius“ unterschieden wurde, er also wohl doch stets im Bewusstsein der Bevölkerung noch „irgendwie anders“ war.

 

Ich wage daher die Behauptung, dass eine wirkliche, volle Gleichberechtigung der Juden in den Köpfen des christlichen Deutschlands niemals erreicht wurde, wie sonst war es möglich, dass nach relativ kurzer Zeit der gesetzlich verankerten Gleichstellung die schrecklichen Gedanken und Vorstellungen des Nationalsozialismus auf fruchtbaren Boden fallen konnten?

 

Jüdische Familien und Einzelpersonen in Oberwinter

 

Leider bietet ein Artikel in einer Zeitschrift nicht genug Raum, um allen einmal hier wohnenden jüdischen Menschen gerecht zu werden. Das gesammelte Material ist sehr umfangreich und beinhaltet neben Familiendaten weitere Informationen z. B. über Berufe, Wohnhäuser, Umzugsorte und auch einige Anekdoten. Fotos der Menschen sind nur in ganz wenigen Fällen vorhanden. Obwohl es im Archiv des Rathausvereins unzählige Fotos von Schulklassen vor 1900 gibt, kann diese heute niemand mehr zuordnen. Daher will ich zu jeder Familie nur einen kurzen Überblick geben.

 

Wie bereits erwähnt, war der Anteil der Juden an der Gesamtbevölkerung gering. Fast alle waren Metzger oder Viehhändler und fast alle waren arm. Sie besaßen ab Anfang des 19. Jahrhunderts (Beginn der schriftlichen Aufzeichnungen) bescheidenes Wohneigentum, dass sie sich oft mit mehreren Familien teilten, sowie kleine Gärten, Äcker und Weingärten, was darauf schließen lässt, dass ihre Berufe sie alleine nicht ernähren konnten, wie es auch bei der christlichen Bevölkerung meist der Fall war. Aus heutiger Sicht fällt auf, dass die Ehefrauen sehr häufig älter als die Männer waren und es auch häufiger zu Eheschließungen zwischen entfernteren Verwandten kam.

 

Die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erreichte Gleichberechtigung der Juden führte dazu, dass viele von ihnen in die größeren Städte umzogen, da sie dort bessere Bildungs- und Berufschancen für sich und ihre Kinder sahen. Dies, sowie die durch die Industrialisierung eingesetzte allgemeine Landflucht und die durch die Reblaus eingetretene Verarmung der Oberwinterer Bevölkerung um 1900 werden die Gründe für den Wegzug der jüdischen Familien aus Oberwinter zu Beginn des 20. Jahrhunderts gewesen sein.

 

Einige Familien oder Einzelpersonen haben sich nur für relativ kurze Zeit in hier aufgehalten, wie die Schwestern Rosetta und Bertha Hermanns, die im Alter von 4 und 6 Jahren von Rheinbreitbach nach Oberwinter zogen[34]. Wir wissen nicht, wie lange sie hier gewohnt haben, da jedoch ihre Mutter kurz vorher gestorben ist, werden sie wohl bei einer jüdischen Familie vorübergehend Unterkunft gefunden haben, bevor ihr Vater wieder heiratete und die Kinder in Inden-Lucherberg aufwuchsen.[35].

 

Familie David kam von der rechten Rheinseite aus dem gegenüberliegenden Ort Unkel nach Oberwinter. Ein Beispiel dafür, wie schwierig es zuweilen ist, den Lebensweg der hier geborenen Juden nachzuvollziehen, ist Hermann David. Sein Name ist in vielen verschiedenen Varianten angegeben, da er 1821 mit dem Namen Hermann Nathan geboren wurde und 1846 (Namensdeklaration auf der rechten Rheinseite) den Namen Heumann David angenommen hat. In verschiedenen schriftlichen Quellen wird er auch Heymann David und David Heumann genannt. Er war Metzger, heiratete Adelheid Wolff aus Münstereifel und hatte mit ihr 6 Kinder, von denen das zweite (Fanny I) als Kleinkind starb. Adam David wanderte nach Chicago aus, Isidor gründete als Handelsmann eine Familie in Münstereifel und Gustav David wurde Handelsmann in Düngenheim bei Kaisersesch. Fanny II wurde die Ehefrau von Adolf Aron (Aaron), einem Glasermeister aus Waldenburg in Schlesien, der in Bad Honnef (rechtsrheinisch, ca. 2 km von Oberwinter entfernt) eine eigene Firma gründete. Isidor, Gustav und Fanny II starben eines natürlichen Todes, fast alle ihre Nachkommen wurden von den Nationalsozialisten ermordet.

 

Adolf Aron überlebte 75jährig das Konzentrationslager Theresienstadt, starb jedoch 2 Jahre später im Krankenhaus der Dernbacher Schwestern in Bad Honnef, die ihn bei seiner Rückkehr nach Deutschland aufgenommen hatten.[36].

 

Drei Enkelinnen von Gustav David gelang die Flucht aus Nazi-Deutschland, während die jüngste Enkelin zusammen mit seiner Schwiegertochter nach Polen verschleppt und dort umgebracht wurde.[37]

 

Daniel Meyer und seine Frau Jeannette, geb. Cahn, betrieben eine Metzgerei. Ihre Anwesenheit in Oberwinter ist bezeugt von 1893 bis 1910. Sie besaßen neben dem Gebäude, in dem sich die Metzgerei befand, Weingärten, Wiesen und eine Holzung. 1899 besuchten zwei ihrer Kinder eine christliche Schule im Ort. Daniel Meyer war 1898 förderndes Mitglied der Feuerwehr von Oberwinter. In Oberwinter wurden zwischen 1889 und 1900 6 Kinder geboren, eines davon starb im Alter von einem Jahr. Der älteste Sohn, Walter, heiratete Frieda Harf aus Hochneukirch[38], im Januar 1914 wurde sein einziges Kind, Erich, geboren. Walter wurde unmittelbar nach Ausbruch des 1. Weltkrieges als Soldat eingezogen und diente im Reserve Infanterie Regiment Nr. 98. Bereits 1 Monat später fiel er am 17.09.1914 in Frankreich und ist in einem Kameradengrab auf der Kriegsgräberstätte in Troyon beigesetzt. Seine Ehefrau Frieda wurde am 10.12.1941 nach Riga deportiert und umgebracht. Sein Sohn Erich konnte 1937 nach Kolumbien auswandern, wo er Alice Nathan aus Köln heiratete, mit der er vier Kinder hatte. Die Familie kehrte 1950 nach Deutschland zurück.

 

Die Recherchen zu den übrigen Kindern sind noch nicht abgeschlossen. Rosa und Mathilde Meyer wurden mit ihren Ehemännern nach Auschwitz bzw. Minsk deportiert, ebenso ihr Bruder Max.[39]  Leo Meyer emigrierte nach Chile und kam um 1970 zurück nach Deutschland. Er ließ sich in Duesseldorf nieder[40], wo er im jüdischen Altersheim verstarb.

 

Familie Wolff/Wolf ist in der Steuerliste von 1879 in Oberwinter aufgeführt. Isaak Abraham und dessen Frau Sibille Nathan bekamen am 29.01.1779 in Oberwinter einen Sohn mit Namen David, der sich später David Wolff nannte. David Wolff heiratete Adelheid Abraham aus Flamersheim. Ihnen wurden zwischen 1815 und 1823 die Kinder Isaak, Sibilla und Veronika (Fanny) geboren, die alle ledig starben. Isaak starb als erster 1884 und vermachte seinen Schwestern ein Stück Gartenland, das diese 1884 an Peter Vogels aus Oberwinter verkauften[41]. Aus dem Kaufvertrag ist ersichtlich, dass die Schwestern ein Kurz- und Wollwarengeschäft führten und Sibilla, da sie erklärte, nicht unterschreiben zu können, wohl keine Schulbildung genossen hat. Die Schwestern starben 1886 und 1898.

 

Familie Levy hat nachweislich 200 Jahre in Oberwinter gelebt. Die erste Nachricht haben wir von Moyses, der 1717 als Haushaltsvorstand in der Huldigungsliste[42] aufgeführt ist. Neben ihm werden im Linzer „Judenleibzollregister“[43] zwischen 1710 und 1714 noch Brosius, Hirz und Leiser aus Oberwinter genannt, die in Linz den Wochenmarkt besuchten. Da sie nicht als Haushaltsvorstände in der Huldigungsliste stehen, sind sie vermutlich Söhne von Moyses. Inzwischen konnten über 100 Personen festgestellt werden, die zu Familie Levy gehörten, aber nicht mehr alle in Oberwinter geboren sind. Die Mitglieder der Familie ernährten sich früher hauptsächlich vom Viehhandel oder waren Metzger oder Schächter. Im 19. Jahrhundert kommen die Berufe „Köchin“, „Commis“ (Handlungsgehilfe), „Hausierer“ „Buchhalter“ und „Kaufmann“ hinzu. Die Familienmitglieder zogen nach und nach in die größeren Städte des Umlandes, wie Bonn, Köln, Düsseldorf und Wuppertal, wo einigen der wirtschaftliche Aufstieg gelang. So wurde Siegmund Levy, der 1876 in Oberwinter geboren wurde, Mitherausgeber der Handelskammerblätter in Düsseldorf. Siegmund Levy heiratete 1908 in Bonn Julie Ursell aus Mülheim, die in Bonn das Damenmodegeschäft „Ursell“ gegründet hatte, das noch bis um 1995 von ihrem Neffen weiter geführt wurde. Beide konnten dem Sohn Maximilian (Mordechai) das Studium finanzieren, das dieser 1933 in Köln als einer der letzten jüdischen Studenten mit dem Doktortitel abschloss und anschließend nach Palästina auswanderte. Siegmund Levy, der ein glühender Patriot war und als Soldat im I. Weltkrieg für Deutschland gekämpft hatte, wurde sein Patriotismus nicht gedankt. Da er seinem Sohn in Israel nicht zur Last fallen wollte und wohl auch Hoffnung hatte, dass der Nationalsozialismus und die sich abzeichnenden Entrechtungen und Verfolgungen der Juden vorübergehend seien, kehrte er mit seiner Frau nach einem Besuch in den 30er Jahren nach Deutschland zurück. Beide wurden 1943 nach Izbica deportiert und, wie so viele andere Mitglieder der Familie, ermordet.

 

Neben den hier genannten Familien sind außerdem die Namen Veibesch, Joist und Cahn belegt. Uri Veibesch aus Oberwinter, der um 1612(?) in Leutesdorf starb und in Hammerstein beerdigt wurde, findet Erwähnung im „Maskirbuch von Niederbreisig“[44], seine Töchter Gitle/Gütle und Särchen sind auf dem alten jüdischen Friedhof an der Burg Rheineck in Bad Breisig bestattet, Tochter Rechle in Trier. Im Maskirbuch wird auch erwähnt, dass Uri Veibesch, Sohn des Mosche Jischai, 2 Jahre an einem Ort gefangen gehalten wurde, der „Wohlluft-Turm“ genannt wurde und erst gegen Zahlung von 400 Goldstücken wieder freikam. Der Eintrag im Buch preist außerdem seine Beschäftigung mit der Tora und die Wohltätigkeit seiner Söhne.

 

An den Juden Joist verpfändete Sebastian Dunkhass 1647 Güter in Oberwinter[45]. Weitere Nachrichten über ihn liegen nicht vor.

 

Rosa Cahn übernahm 1819 die Hebammenstelle in Oberwinter und den umliegenden Dörfern[46]. In einem Bericht von 1821 heißt es, dass ihre Leistungen gut waren, einige Frauen sie aber trotzdem mieden, weil sie Jüdin war. 1821 erhielt sie (jetzt als Witwe Cahn bezeichnet), einen Jahreslohn von 10 Thalern, freies Wohnen und Brennholz[47].

 

Um 1910 wurden zwei Mädchen, die einen bzw. zwei jüdische Elternteile hatten, von Familien in Oberwinter adoptiert, bzw. in Pflege genommen. Beide wurden getauft und heirateten christliche Partner und überlebten die Judenverfolgungen relativ unbehelligt. Allerdings können wir uns heute kaum ausmalen, mit welchen Ängsten dies für die beiden Frauen und ihre Familien verbunden gewesen sein muss.

 

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts betrieb der evangelische Metzger Gustav Nowack mit seiner jüdischen Frau Sabine eine Ochsenmetzgerei in Oberwinter und war Besitzer eines kleinen Schlachthauses. Von Sabine Nowack sind einige Anekdoten überliefert. Das Ehepaar zog 1933 von Oberwinter fort, da das Haus, in dem sich ihre Metzgerei befand, abgebrannt war. Beide sollen zu diesem Zeitpunkt schon betagt gewesen sein, wohin sie gezogen sind, oder aus welcher Familie Sabine Nowack stammte und welches weitere Schicksal sie hatte, konnte wegen fehlender Nachrichten bis heute nicht ermittelt werden[48].

 

Aufnahme und Hilfe vor der Verfolgung fanden in Oberwinter Rosa Doerflinger und ihr Sohn Karl-Heinz aus Köln. Frau Doerflinger wurde am 18.06.1887 in Mülheim geboren und heiratete den christlichen Schneidermeister Wilhelm Doerflinger aus St. Goarshausen. Der gemeinsame Sohn Karl-Heinz (*21.06.1920) wurde evangelisch getauft. Nach dem Ende des II. Weltkrieges bezog die Familie zusammen eine Wohnung in Oberwinter und Herr Doerflinger bildete noch mehrere Lehrlinge aus, darunter Käthi Gickeler, deren Mutter Rosalia Kindermädchen der jüdischen Familie von Professor Otto Löwenstein in Bonn gewesen war und dafür sorgte, dass dieser nach der Flucht in die Schweiz deren Möbel und Besitz nachgesendet wurden. Frau Gickeler ging von 1952-1954 wieder als Kindermädchen zu den Töchtern von Familie Löwenstein, die sich damals mit ihren Kindern noch in der Schweiz aufhielten. Noch heute besteht Kontakt zwischen den Nachkommen der Familien.

 

Durch die Hilfe ihres späteren Ehemannes Robert Murmann (1901-1984) gelang es, das Leben von Johanna Kirchhoff, geb. Wolff, zu retten. Johanna Wolff wurde am 27.05.1902 in Bremerhaven geboren. Robert Murmann war Cheftstuard auf einem Kdf-Dampfer (KdF = “Kraft durch Freude“)und hat seine spätere Frau in Bremerhaven kennen gelernt. Als man ihn vor die Wahl stellte, Mitglied der NSDAP zu werden oder seinen Arbeitsplatz zu verlieren, ist Murmann zur Hamburg-Amerika-Linie gewechselt. Da während des Krieges die Verbindung nach Amerika eingestellt wurde, kehrte er nach Rolandseck zurück, wo seine Familie die sehr gut gehende Tankstelle „Zum freundlichen Herrn“ betrieb. Frau Kirchhoff floh während ihrer Verfolgung in ständiger Todesangst zwischen Bremerhaven und Rolandseck hin und her, zeitweise soll sie auch in Köln untergekommen sein. Ein relativ hohes NSDAP-Mitglied hat sie in Rolandseck mehrmals rechtzeitig gewarnt, aber es hat auch Denunziationen aus der Bevölkerung gegeben. Nach dem Krieg heiratete Frau Kirchhoff Robert Murmann in der evangelischen Kirche in Oberwinter. Robert Murmann pflegte seine kranke Frau im Alter hingebungsvoll. Beide starben verarmt 1984. 1 Bruder und eine Schwester von Frau Kirchhoff verloren ihr Leben in einem Konzentrationslager, eine weitere Schwester hatte nach dem Krieg eine Groß-Tankstelle in Düsseldorf. [49]

 

Ebenfalls in Rolandseck versteckten sich zeitweise die betagten Eheleute Salomon und Henriette Jacoby mit ihrer Tochter Hildegard Schott, deren Ehemann bereits deportiert worden war. Ein ganzes Netzwerk von Helfern rette diese drei Personen, darunter die Eheleute Heinz und Josefine Odenthal aus Bonn, die Familie Jacoby zeitweise in Rolandseck unterbrachten. Von dort stammte Josefine Odenthal, deren Eltern das Hotel „Anker“ in Rolandseck betrieben haben. Sibylla Cronenberg, die Mutter von Frau Odenthal versteckte dort die Flüchtlinge, als es in Bonn zu gefährlich wurde. Heinz und Josefine Odenthal sowie Sibylla Cronenberg wurden am 28. September 2006 im Bonner Rathaus zusammen mit anderen Rettern für ihre mutige Tat in einer Yad-Vashem-Feier posthum durch den Gesandten der Botschaft des Staates Israel in Deutschland, Herrn Ilan Mor, geehrt.

 

Nach dem II. Weltkrieg wohnte einige Jahrzehnte Maximilian Kirschberg mit Frau und Kindern in Oberwinter, dessen Nachkommen inzwischen auf mehrere Länder verteilt sind. Er heiratete eine christliche Frau, seine Kinder waren katholisch getauft und besuchten katholische Schulen. Auf einer spanischen web-site[50] fand ich unter der Überschrift „España honora, por primera vez, a las victimas del holocausto“ („Spanien ehrt, zum ersten Mal, die Opfer des Holocausts“) einen kurzen Artikel über Herrn Kirschberg, der mit 15 Jahren mit seiner gesamten Familie in das Konzentrationslager Auschwitz eingeliefert wurde und seine Angehörigen nie mehr wieder sah. Seine Tochter Alexandra führt sein Überleben darauf zurück, dass er groß, stark und intelligent war und viele Sprachen beherrschte, was ihm vermutlich das Leben rettete. 1945 wurde er von den Alliierten befreit und erwachte noch über Jahrzehnte durch nächtliche Albträume. Sein Leben verbrachte er arbeitend und übermäßig sparend, weil seine 6 Kinder nicht an einem einzigen Ort bleiben sollten, da er stets Angst davor hatte, dass sich eines Tages etwas ähnliches ereignen könne, führt seine Tochter weiter aus.

 

Einige weitere jüdische Personen (meist in christlich-jüdischen Ehen) haben danach noch hier gelebt, ihr Judentum jedoch nie nach außen getragen. Zu groß sind noch die Traumata, die die wenigen Nachkommen der deutschen Juden mit sich herumtragen.

 

Da es inzwischen kaum noch Menschen gibt, die die Zeit des National-Sozialismus in Deutschland überlebt haben und unserer jungen Generation darüber Zeugnis ablegen können, möchte ich durch eine Dokumentation, die als Buchform in der Vorbereitung ist, dazu beitragen, dass die Opfer nicht vergessen werden und sich die Geschehnisse des „III. Reiches“ in Deutschland nicht wiederholen können.

 



[1] Bonn 1976

[2] Bundesarchiv Koblenz, 1986

 

 

[3] Eine Kindheit in Oberwinter, Veröffentlichung in Vorbereitung durch den Rathausverein 2006

[4] Gidal, N.T.: Die Juden in Deutschland von der Römerzeit bis zur Weimarer Republik, Gütersloh 1988

[5] Germania Judaica, Bd. II Von 1238 bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts, 2. Halbband Maastricht-Zwolle, J. C. B. Mohr (Paul Siebeck)Tübingen 1968

[6] Die Juden in Deutschland, S. 11

[7] Brisch, C.: Geschichte der Juden in Cöln und Umgebung aus ältester Zeit bis auf die Gegenwart, Mühlheim am Rhein, 1879 (Bestand des Stadtarchivs Bonn)

 

 

[8] Die Juden in Deutschland

[9] Die ehemalige jüdische Gemeinde in Linz am Rhein von Anton und Anita Rings, Linz 1989, S. 49 ff

[10] Laux, Stephan: Zwischen Anonymität und herrschaftlicher Erfassung in: Jüdisches Leben im Rheinland, Vom Mittelalter bis zur Gegenwart, herausgegeben von Monika Grübel und Georg Mölich

 

 

[11] Kleemann, K. in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 2002 Namensdeklaration der Remagener Juden vom 26. Oktober 1808

[12] Germania Judaica, Band II

[13] Ein edler Stein sei sein Baldachin, Jüdische Friedhöfe in Rheinland-Pfalz, Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz (Hrsg.), 1996

[14] Stadtarchiv Remagen

[15] Rings, A. & A.: Die ehemalige jüdische Gemeinde in Linz am Rhein, Linz 1989

[16] Oberwinter 1702-1899, Pfarrei St. Laurentius, Veröffentlichungen der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde e. V., Bearbeitet von Dr. Gerhard Hentschel, Sinzig, Köln 2003

[17] Unkelbach – Dorfgeschichtsbuch, Unkelbach 1999

[18]  Statistische Materialien zur Geschichte der jüdischen Bevölkerung, bearbeitet von Werner Knopp, Selbstverlag der Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz

[19] Die Einweihung der Synagoge in Remagen anno 1869 von Hans Kleinpass in Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler, 1991

[20] LHA Koblenz 441/9705

[21] LHA Koblenz 441/9739

[22] LHA Koblenz 441/9705

[23] Menacher, Rudolf und Reiffen, Hans-Ulrich „Knoblauch und Weihrauch“ Juden und Christen in Sinzig 1914-1992, Bonn 1996

[24] Die Einweihung der Synagoge in Remagen...

[25] Jüdischer Bote vom Rhein, im Stadtarchiv Bonn

[26] Bürger, Udo: Zum Erziehungswesen der Juden im Kreis Ahrweiler und zu den Synagogenverhältnissen allgemein, in: Sachor, Heft Nr. 12-2/96,

[27] Archiv der evangelischen Kirchengemeinde Oberwinter

[28] Statistisches Jahrbuch des deutsch-israelitischen Gemeindebundes 1887-1905(auszugsweise Veröffentlichung) in:Klaus H. S. Schulte: Zeugnisse jüdischen Lebens in der Ost-Eifel, Das Familienbuch der Juden in Mayen bis um 1875, Grundlagen zur Heimatkunde,  Mayen 1995

[29] Landeshauptarchiv Koblenz, Außenstelle Kobern-Gondorf

[30] Die Handwerksgeschichte der Stadt Ahrweiler, Bad Neuenahr-Ahrweiler, 1984

[31] Stadtarchiv Bonn

[32] Statut des „Rheinisch-Westphälischen Vereins für Israel“ und Korrespondenz im ev. Kirchenarchiv, Oberwinter

[33] Festschrift zum 800 jährigen Jubiläum der Pfarrei Oberwinter von J. Sebastian, Pfarrer, Oberwinter 1931

[34] Abmeldebuch des Stadtarchivs Unkel

[35] Schriftliche Mitteilung von Frau Renate Xhonneux vom 18. Juli 2005, die sich mit jüdischem Leben in der Gemeinde Inden beschäftigt hat

[36] Nekum, Adolf: Honnefs Kinder Israels, herausgegeben vom Heimat- und Geschichtsverein Herrschaft Löwenburg e.V., 1988

[37] Schleindl, Angelika: Jüdisches Leben im Kreis Cochem-Zell, Briedel 1996

[38] Davon haben wir nichts gewusst – Jüdische Schicksale aus Hochneukirch/Rheinland 1933-45, von Rüdiger Röttger, Düsseldorf 1998

[39] Gedenkbuch Opfer der Verfolgung der Juden unter nationalsozialistischer Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945, Bundesarchiv Koblenz 1986

[40] Telefonische Mitteilung seiner Großnichte, Frau Ruth Wasker, November 2006

[41] Kaufvertrag im Besitz von Familie Metternich

[42] Oberwinter Sankt Laurentius 1702-1899, Köln 2003, bearb. v. Dr. Gerhard Hentschel, Veröffentlichung der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde, Köln 2003

[43] Rings, A. & A.: Die ehemalige jüdische Gemeinde in Linz am Rhein, Linz 1989

[44] Ein edler Stein sei sein Baldachin, Jüdische Friedhöfe in Rheinland-Pfalz, Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz (Hrsg.), 1996

[45] Stadtarchiv Remagen

[46] Dorfgeschichtsbuch Unkelbach, Unkelbach 1999

[47] Riek, A.: Facharbeit „Gesundheitswesen und Armenfürsorge in der Landbürgermeisterei Remagen im 19. Jhdt.) 1987, Abschrift im Archiv der „Vereinigung Rathaus Oberwinter und Archiv e.V.“

[48] Aussagen verschiedener Zeitzeugen

[49] Die Recherchen stützen sich zu einem großen Teil auf die Aussage der evangelischen Gemeindeschwester, die Frau Murmann bis zu ihrem Tod gepflegt hat.

[50] www.nodo50.org/foroporlamemoria/documentos/2005/cser_27012005.htm - 9k -