Eingangsseite
Aktuelle Informationen
Jahrestagungen von Alemannia
Judaica
Die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft
Jüdische Friedhöfe
(Frühere und
bestehende) Synagogen
Übersicht:
Jüdische Kulturdenkmale in der Region
Bestehende
jüdische Gemeinden in der Region
Jüdische
Museen
FORSCHUNGS-
PROJEKTE
Literatur
und Presseartikel
Adressliste
Digitale
Postkarten
Links
| |
Zurück zur Seite über die Jüdische Geschichte/Synagoge
in Basel
Basel (Schweiz)
Texte/Berichte zur jüdischen Geschichte der Stadt
von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis in die 1930er-Jahre
Auf dieser Seite finden sich Berichte
zu überregional bedeutsamen jüdischen Einrichtungen in Basel:
- Der Schomre-Thora-Verein und das Israelitische Lehrhaus (Beth Hamidrasch)
- Das schweizerische Israelitische Waisenhaus in Basel
- Das jüdische Spital
Die nachstehend wiedergegebenen Texte mit
Beiträgen zur jüdischen Geschichte in Basel wurden in jüdischen Periodika
gefunden, die in Deutschland erschienen sind (ergänzend einige
Darstellungen aus dem "Jüdischen Jahrbuch für die Schweiz"); daher
endet die Berichterstattung im Laufe der 1930er-Jahre.
Bei Gelegenheit werden weitere Texte eingestellt.
Hinweis: die Texte auf dieser Seite
müssen noch abgeschrieben und teilweise mit Anmerkungen versehen werden,
können jedoch durch Anklicken der Textabbildung bereits gelesen werden.
Übersicht:
Überregional
bedeutsame jüdische Einrichtungen in Basel:
Überregional
bedeutsame jüdische
Einrichtungen in Basel
Der
Schomre-Thora-Verein und das Israelitische Lehrhaus (Beth Hamidrasch)
Überblick über die Geschichte
(Quelle: www.inforel.ch/i1458.html):
1895 gründete Rabbiner Dr. Arthur Cohn, Rabbiner der Israelitischen Gemeinde Basel den
'Schomre-Thora Jünglingsverein Chewrat Schomre Thora in Basel' (Heute: 'Schomre Thora'). Die Schomre Thora benötigte für ihre Unterrichtstätigkeit, die Errichtung einer eigenen Bibliothek und die Durchführung von
größeren geselligen Veranstaltungen an Purim und Chanukka eigene Räumlichkeiten.
Rabbiner Cohn wurde von Baron Wilhelm von Rothschild in Frankfurt am Main eine
größere Geldsumme zugesichert. So konnte 1899 die Stiftung 'Israelitisches Lehrhaus' gegründet werden. Diese ermöglichte im gleichen Jahr noch den Erwerb und Inbetriebnahme eines Beis
Hamidrasch.
Die Stiftung erwarb die Liegenschaft Spalentorweg 32, die sie der Schomre Thora zur Verfügung stellte.
Von 1902 bis 1909, das heisst, bis zum Bau der Kleinen Synagoge, hielt die IGB im Winter an Wochentagen dort die Gottesdienste ab.
Da das Gebäude für die Zwecke der Schomre Thora zu klein wurden, gab die Stiftung den Auftrag für den Bau eines neuen Gebäudes an der
Leimenstrasse 45.
Die Grundsteinlegung für den Neubau fand am 13. Tamus 5691 (28. Juni 1931) statt.
Am 15. Siwan 5692 (19. Juni 1932) wurde das Lehrhaus feierlich eingeweiht. Zu Ehren des Gründers Rabb. Dr. Arthur Cohn wurde der Name des Lehrhauses ergänzt; er lautet jetzt
'Bet Hamidrasch Nach'lat Ascher'. |
Literatur:
- Emanuel Lang (Redaktion): 90 Jahre Schomre Thora. Basel. 1895-1985. 5655-5745. (127 S., sw Fotos).
- Leonardo Leupin: 'Jeder Durstige komme zum Wasser'. Die Geschichte der Schomre Thora Basel 1895-2005. Lizentiatsarbeit. Betreuer Jacques Picard. Status abgeschlossen 2007/2008. |
Über den Verein "Schomre Thora"
(1896)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 22. Juni
1896: "Basel, 10. Juni (1896). Wie ich Ihnen seinerzeit
mitgeteilt habe, hat sich vor 3/4 Jahren hier ein israelitischer
Jünglingsverein Chewrat Schomre Thora gebildet, der bereits 23
Mitglieder, fast ausschließlich junge Kaufleute, zählt und zunächst
dreimal wöchentlich sich zum Lernen versammelt. Dieser Verein bezieht nun
am 1. Juli sein Versammlungszimmer, Basel, Schützengraben 58, welches zu
einem Beit Hamidrasch werden soll. Bereits hat Herr Baron Willy von
Rothschild den Verein mit einer größeren Summe beschenkt zu Anschaffung
von Büchern. Jedoch fehlt zur Einrichtung der Bibliothek noch viel.
Diejenigen, die gut erhaltene Bücher und deutsche Bücher mit
jüdischem Inhalt besitzen, werden freundlichst ersucht, dieselben an H.
Charles Nordmann, den Präsidenten des Vereins, Basel, Kornhausgasse 8,
gelangen zu lassen." |
|
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 22. Juni
1896: "Aus der Schweiz. Wer, wie Schreiber dieser Zeilen, seit
Jahren regelmäßig die Schweiz besucht, muss freudigen Herzens die
Tatsache konstatieren, dass sich für wahrhaft jüdisches Leben und
streben doch ein erfreulicher Umschwung zum Bessern geltend macht. Ich
finde die Beweise für diesen Umschwung nicht in der numerischen
Vergrößerung der Großgemeinden, nicht in ihrer zum Teil musterhaften
Verwaltung, ihren Synagogen mit und ohne Kuppeln und Hypotheken, nicht
einmal in den predigten ihrer Prediger, ihren Orgeln und Choren, sondern
lediglich in dem unverkennbar neu erwachten Sinn für das Studium unserer
heiligen Thora, besonders bei der heranwachsenden Jugend.
Ich war freudig überrascht in Basel einen solchen jungen, wackeren
Verein zu finden, der den Namen Schomre Thora führt und seine
Mitglieder einige Mal in der Woche zum Lernen versammelt. Ein solcher
Verein wäre an diesem Orte noch vor wenigen Jahren geradezu undenkbar
gewesen. Es bedurfte einer mehr als zehnjährigen, hingebenden,
unermüdlichen Tätigkeit des Rabbiners Dr. Cohn, um den Boden für
einen solchen verein urbar zu machen. Es musste erst eine junge Generation
erzogen und für derartige Bestrebungen herangebildet werden und dies ist
- Gott sei gepriesen - auch in erfreulicher Weise gelungen. Das
Gros der Gemeindemitglieder gehört allerdings nicht in seinem praktischen
Leben dem überlieferten Judentum an. Aber der junge Verein erfreut sich
nichtsdestoweniger der tätigen Sympathien innerhalb der Gemeinde.
Dieselben bekunden sich in zahlreicher Mitgliedschaft, in wesentlichen
Spenden, die dem Verein aus der Gemeinde zufließen. Für seine
Versammlungen und Lernvorträge ist dem Verein von Seiten der Gemeinde ein
Lokal überlassen, Doch ist derselbe im Begriffe schon in den nächsten
Wochen ein ständiges Bes Hamidrasch zu eröffnen, das Jedem jederzeit zur
Verfügung steht." |
Über
die Aktivitäten des Schomre-Thora-Vereins und des Beth Hamidrasch (1898)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 6. Januar
1898: |
|
Jahresbericht des Schomre-Thora-Vereins (1898/99)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 30. Januar
1899: |
Einweihung des neuen Beth Hamidrasch (Spalentorweg 32, 1900)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 29. Januar
1900: |
Über das Beth Hamidrasch in Basel
(1902)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 6. Januar
1902: |
Sijum-Feier des
Schomre-Thora-Vereins
(1902)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 9. Januar
1902: |
Jahresbericht des Schomre-Thora-Vereins
(1903/04)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 30. Juni
1904: |
Generalversammlung des "Israelitischen
Bethauses" (1905)
Artikel
im "Frankfurter israelitischen Familienblatt" vom 31. März
1905: |
Der Schomre-Thora-Männerverein tritt dem "Verband der
Sabbatfreunde" bei (1906)
Artikel
im "Frankfurter israelitischen Familienblatt" vom 2. Februar
1906: |
Generalversammlung des Schomre-Thora-Männer-Vereins
(1907)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 14. Februar
1907: |
Generalversammlung des Schomre-Thora-Männer-Vereins
(1908)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 30. Januar
1908: |
Chanukkafeier des "Schomre Thora"- Jünglingsverein
(1909)
Artikel
im "Frankfurter israelitischen Familienblatt" vom 23. Dezember
1909: |
Sijum-Feier des Schomre-Thora-Vereins
(1920)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 10. Juni
1920: |
Referat von Rabbiner Dr. Heinrich Cohn (Berlin) im
Schomre-Thora-Jünglingsverein (1924)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 27. November
1924: |
Grundsteinlegung des
neuen Beth Hamidrasch (1931)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 9. Juli
1931: |
Das neue Israelitische Lehrhaus wird eingeweiht
(1932)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 16. Juni
1932: |
|
Vortrag von Lehrer Ruda (Zürich) vor der Agudas
Jisroel-Mädchengruppe und des Schomre Thora - Jünglingsvereins
(1933)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 26. Januar
1933: |
Das schweizerische israelitische Waisenhaus in Basel
Zum Stand der Beiträge zur Errichtung eines
israelitischen Waisenhauses (1901)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 21. Januar 1901: "Basel,
16. Januar (1901). (Israelitisches schweizerisches Waisenhaus).
Zuverlässiger Mitteilung zufolge erreichen die bis jetzt eingegangenen
freiwilligen Beiträge Frcs. 92.000 und wird nun zur Errichtung der
Anstalt in Bälde geschritten.
Besonders erfreulich ist, dass viele schöne Beiträge auch von
christlicher Seite für dieses Werk der Menschenliebe geflossen
sind."
|
Gründung
des Vereins "Schweizerisches Israelitisches Waisenhaus" (1901)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 5. Dezember
1901: "Basel, 29. November (1901). Unter dem Namen 'Schweizerisches
Israelitisches Waisenhaus' gründet sich, mit Sitz in Basel, ein
Verein, welcher den Zweck hat, verwaiste arme israelitische Kinder, sei es
beider Eltern oder nur ohne Mutter oder ohne Vater, zu ernähren, zu
kleiden und denselben eine den Grundsätzen des Judentums entsprechende
Erziehung zu gewähren, sodass dieselben in die Lehre eines Handwerkes
oder sonst eines ehrlichen Berufes, zu welchem sie sich eignen,
aufgenommen werden können. Die Statuten sind am 31. März 1901 angenommen
worden. Die Dauer des Vereins ist unbestimmt. Aktivmitglied ist jeder,
welcher sich zu einem jährlichen Beitrag von mindestens 10 Franken auf
fünf Jahre verpflichtet. Passivmitglieder sind diejenigen, welche
einmalige Beiträge von mindestens 100 Franken entrichtet haben und dem
Verein beigetreten sind. Für die Verbindlichkeiten des Vereins haftet nur
das Vereinsvermögen. Organe des Vereins sind: 1) die Generalversammlung;
2) die Kommission (Vorstand), bestehend aus bis 15 von der
Generalversammlung gewählten Mitgliedern, sowie aus je einem Delegierten
derjenigen schweizerischen Ortschaften, die einen einmaligen Beitrag von
mindestens 2.000 Franken und einen jährlichen Beitrag von mindestens 300
Franken leisten. 3) Das von der Kommission gewählte aus mindestens fünf
Mitgliedern bestehende Damenkomitee; 4) die aus zwei Rechnungsrevisoren
bestehende Kontrollstelle; 5) die von der Kommission ernannte Direktion
der Anstalt, bestehend aus einem Waisenvater bzw. Waiseneltern. Die
rechtsverbindliche Unterschrift Namens des Vereins führt der Präsident
oder der Vizepräsident kollektív mit dem Kassier oder dem Sekretär.
Präsident ist: Samuel Dreyfus-Neumann; Vizepräsident: Julius
Dreyfus-Brodsky; Kassier: Julius Bloch-Bloch; Sekretär: Hippolyte
Brunschwig-Grumbach, sämtliche von und in Basel. Domizil: Steinengraben
51." |
Über das Israelitische Waisenhaus
(1903)
Artikel
im "Frankfurter israelitischen Familienblatt" vom 28. Mai
1903: "Basel. Das neu erbaute Schweizerische israelitische
Waisenhaus steht an der Gotthelfstraße, in unmittelbarer Nähe der
äußeren Allschwilerstraße. Es ist ein in modernem Stil gehaltener
zweistöckiger Neubau, dessen Fassade auf jeden Besucher von weitem schon
einen angenehmen Eindruck macht. Sein Inneres ist in allen Teilen auf die
denkbar praktischste Weise eingerichtet. Im Parterre befindet sich rechts
vom Eingange das Sitzungszimmer des Verwaltungsrates, an dieses schließt
sich die Wohnung der Waiseneltern an; gegen den Hof zu und mit diesem
durch einen Ausgang verbunden, finden wir das einfach aber hübsch
ausgestattete Spielzimmer für die Zöglinge; links vom Eingang liegt das
Lehrzimmer und anschließend daran der Speisesaal, welcher durch einen
Aufzug mit der Küche verbunden ist. Diese liegt im Souterrain: an sie
schließt sich die Vorratskammer, der Heizraum für die
Niederdruckheizung, die Magazinräume und das mit sechs Wannenbäder
ausgestattete Badezimmer. Im ersten Stockwerke befinden sich die
Schlafräume für die Zöglinge, rechts für die Knaben, links für die
Mädchen, in den Schlafräumen für Knaben befinden sich zehn, in
denjenigen der Mädchen acht Betten; an die Schlafräume schließen sich
zu beiden Seiten die Wachräume und an diese die Ankleidezimmer; eine
geräumige Veranda zu beiden Seiten schließt das zweite Stockwerk gegen
den Hof zu ab. Die Schlafzimmer sind hübsch, hell und geräumig. Im
zweiten Stock ist die Waschküche mit anschließendem Trockenraum und dem
Liegezimmer untergebracht, ferner zwei Kranken- und ein Badzimmer, sowie
die Wohnräume für die Angestellten des Waisenhauses. Hinter dem Hause
dehnt sich ein geräumiger Garten mit schönem Spielplatze aus. Das Waisenhaus,
mit dessen Bau im Mai vorigen Jahres begonnen wurde, bietet genügend
Platz für die Aufnahme von 30 israelitischen Waisenkindern. Definitiv
eröffnet wird es in einem Monat; die Leitung untersteht einem Verwaltungsrate,
der die Wahl der Waiseneltern vornimmt. Aufnahmeberechtigt sind Kinder von
in der Schweiz niedergelassenen Israeliten. Anlage und Einteilung der
ganzen Anstalt machen ihren Erstellern alle Ehre." |
Einweihung des schweizerischen Israelitischen Waisenhauses
(1903)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 2. Juli 1903: "Basel, 29. Juni (1903). Am
Sonntag, den 5. Juli, vormittags 10 1/2 Uhr, wird das schweizerische
'Israelitische Waisenhaus' dahier feierlich eingeweiht. Chöre und
Festreden werden die Feier zu einer voraussichtlich würdigen
gestalten." |
|
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 13. Juli 1903: "Basel, 6. Juli (1903). (Einweihung).
Am vergangenen Sonntag Vormittag wurde das neu erbaute israelitische
Waisenhaus an der Gotthelfstraße in schöner und würdiger Weise
eingeweiht. Zu dem festlichen Akte hatten sich so viele Besucher
eingefunden, dass der geräumige Saal kaum die speziell Geladenen zu
fassen vermöchte und viele sich in dem anstoßenden Zimmer und auf dem
Korridor aufstellen mussten oder gar nicht Einlass fanden. Unter den
Ehrengästen bemerkten wir als Vertreter der Staatsbehörden Herrn Regierungsrat
Reese. Die Feier wurde vom Synagogenchor Basel eingeleitet mit dem
Vortrag des Psalms Ma tauvuh und mit einem trefflichen Prolog, gesprochen
von Fräulein Elsa Bloch und Fräulein Helena Wolf (Carità und
Clementia), der die Nächstenliebe und Mildtätigkeit, deren Werk das neue
Waisenhaus ist, dankbar feierte und in schwungvoller Sprache
verherrlichte.
Hierauf trat Herr Dreyfus-Neumann, Präsident der Kommission für das Waisenhaus
vor, um die Versammlung in herzlicher Ansprache zu begrüßen und einen
kurzen Rückblick auf die Gründung des Werkes und die Durchführung
desselben zu werfen. Das Fundament zu der Stiftung legte ein Wohltäter
mit der Spendung eines Fonds von 10.000 Francs. Der Gedanke an die
Gründung eines israelitischen Waisenhauses in Basel wurde lebendig, als
hier auf einmal sechs Waisen zu versorgen waren und der Genossenschaft
keine ihr entsprechende Anstalt zur Unterbringung derselben zur Verfügung
stand. Es bildete sich ein Komitee, das die Sache an die Hand nahm und mit
der hiesigen bürgerlichen Waisenanstalt in Verbindung trat, um sich über
die Einrichtung eines derartigen Instituts belehren zu lassen. In
zuvorkommender und dankenswerter Weise wurde von Seiten des Waisenvaters,
Herrn Frey, dem Komitee mit Auskunft und Ratschlägen gedient. Das Werk
wurde beschlossen, eine Ausschreibung zur Gewinnung von Plänen
veranstaltet und Herrn Architekt Sandreuter von Basel auf Grund seines
Entwurfes die Ausführung des Baues, der auf 170.000 Fr. veranschlagt
wurde, übergeben. das Areal von 1.600 m² wurde vom Staate der
Genossenschaft zu dem mäßigen Preise von 25 Fr. per Quadratmeter
überlassen. Aber nun galt es, dem Gründungsfonds diejenigen Mittel
beizusteuern, die zur Ausführung des Werkes notwendig waren. Auch dies
ist gelungen dank der Mildtätigkeit von Israeliten und Christen, die in
Basel und anderen Orten ihre freiwilligen Gaben für diesen Zweck
spendeten. Die Bauarbeiten wurden sämtlich an hiesige Unternehmer
vergeben und alle sind nach dem Zeugnis des Redners gut und zu bester
Zufriedenheit der Bauleitung und des Komitees aufgeführt worden. Die
Ausstattung und Möblierung des Hauses geschah unter Mitwirkung und
Aufsicht eines Damenkomitees, das sich in dieser Beziehung um die Anstalt
hochverdient gemacht hat. Als Waisenvater wurde unter 46 Anmeldeten
gewählt Herr Haas aus Kembs. Die Zahl
der Zöglinge ist selbstverständlich im Anfang noch eine bescheidene; es
wurden aufgenommen drei Waisenkinder aus Basel und vier von auswärts. Mit
einem |
warmen
Worte des Dankes für alle Arbeit und alle Wohltat, die der jungen Anstalt
zuteil geworden, schloss der Redner seine interessanten
Mitteilungen.
Die eigentliche Weiherede hielt Herr Rabbiner Dr. A. Cohn, der seiner
Freude über das vollendete schöne Werk und seiner Zuversicht auf Gottes
Hilfe und Liebe Ausdruck gab. Gott ist mein Licht und meine Hilfe, vor wem
sollte ich mich fürchten? Vater und Mutter haben mich verlassen, aber
Gott hat mich aufgenommen; das war der Grundgedanke seiner schönen und
wirkungsvollen Ansprache. Nach einem Schlusswort, das Herr Dr.
Wertheimer, Großrabbiner aus Genf, an die Versammlung richtete, war die
Feier zu Ende. Zur Verschönerung derselben hat außer Herrn Oberkantor
Drujan, der zwei Verse aus Psalm 68 sang, besonders auch der Männerchor
Spalen beigetragen durch seinen flotten Vortrag der zwei Lieder: 'Die
ewige Burg' und 'Waldmorgen'. Die patriotischen Anklänge in Lied und
Weiherede sind von den Festgästen gerne vernommen worden und haben
angenehm berührt. Unter Führung des Herrn Architekten Sandreuter fand
noch eine kurze Besichtigung des Hauses
statt." |
|
Artikel
im "Frankfurter israelitischen Familienblatt" vom 17. Juli
1903: |
Jahresbericht
des schweizerischen israelitischen Waisenhauses (1907)
Artikel
im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 8. März
1907: |
Zum Bericht der Verwaltungskommission des Israelitischen Waisenhauses (1908)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 19. März
1908: |
Besuch im Israelitischen Waisenhaus in Basel
(1909)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 5. August
1909: |
|
|
Kurze Vorstellung des "Schweizerischen Israelitischen Waisenhauses in
Basel" (1916)
Aus dem "Jüdischen Jahrbuch für die Schweiz" 5677 Jahrgang
1916/17 S. 205: |
25-jähriges Bestehen des israelitischen Waisenhauses
(1928)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 16. August
1928: |
Für die Waisenanstalt werden neue Waiseneltern
gesucht (1928)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 11. Oktober
1928: |
Das jüdische Spital
Generalversammlung des israelitischen Frauenvereins - Beschluss
zur Gründung eines jüdischen Spitals (1901)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 28. Februar 1901: "Basel,
22. Februar (1901). Die hiesige israelitische Bevölkerung zählt nach der
jüngsten Volkszählung 1903 Seelen.
Vor kurzer Zeit hielt der hiesige Frauen-Verein, an dessen Spitze Frau G.
Wolf und Frau Dreyfus-Strauß steht, seine zahlreiche besuchte
General-Versammlung ab, die von Herrn Rabbiner Dr. Cohn geleitet wurde. Es
wurde die Gründung eines jüdischen Spitals beschlossen,
für welches bereits 16.000 Francs gezeichnet worden sind.: |
Gründung
eines Israelitischen Spital-Vereins (1904)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 18. April
1904: |
Einweihung
des jüdischen Spitals (1906)
Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 21.
Dezember 1906: |
Erster Jahresbericht des jüdischen Spitals
(1908)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 19. März
1908: |
Kurze
Vorstellung des "Schweizerischen Israelitischen Spitals in Basel"
(1916)
Aus dem "Jüdischen Jahrbuch für die Schweiz" 5677 Jahrgang
1916/17 S. 206: |
|